MOSH im MAI 2024 / 27.04.2024 - Kiel, Räucherei

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MOSH im MAI 2024, 27.04.2024, Räucherei, Kiel mit BLEEDING MACHINE, ROYAL REMAINS, XEPEREON, SOUL GRINDER, RATS OF GOMORRAH, FATAL EMBRACE, KILT, PRIPJAT, FLESHCRAWL, MOSHPIT MANIAX

 

MOSH IM MAI 2024

 

WAS!? Das Jahr 2024 ist schon wieder fast am Ende? Es war doch gerade erst Frühling ... Und jetzt im November gibts von Schaubude und MiM – Crew das nächste Mosh – Festival? Ja, am Samstag, den 16.11.2024 in der Schaube im Hinterhof könnt ihr den NOVEMBER – MOSH mit WATAR, OGORE, INVOKE, EXTINCT (Special Show), SWARTZHEIM, SURGICAL STRIKE sowie DISBELIEF erleben! Eintritt ab 10 Euro! Vorher jedoch wirft DREMU mit Euch, so als Einstimmung, einen Blick zurück auf den Mosh im MAI:

 

NOVEMBER MOSH

 

Das MOSH im MAI – Festival geht in die nächste Runde! Dieses Jahr ist es die Achtzehnte. ACHTZEHN! 18! Wer hätte jemals gedacht, dass dieses D.I.Y. - Festival so lange Bestand hat und einmal volljährig werden würde!? So ein Geburtstag muss natürlich gebührend gefeiert werden und deshalb haben die OrganisatorInnen und HelferInnen keine Kosten, keine Mühen und kein Herzblut gescheut, um ein musikalisches Programm der Oberklasse und (zum wiederholten Male) tolles MiM – Merch zusammenzustellen, bei dem einem schon beim bloßen Lesen und Begucken das Wasser im Mund zusammenläuft. Zehn Bands warten darauf, die Ohren mit metallischen Geschoßen zu malträtieren. Leider müssen im Vorfeld drei Bands absagen (SAVIOURSELF, CELEBRATE THE BLOODSHED sowie SPACE CHASER); sie können aber glücklicherweise umgehend neu besetzt werden.

Bei dem guten Namen und der fairen Preispolitik (Tickets ab 10 Euro, wer kann gibt mehr) den dass MiM mittlerweile hat, ist es nicht verwunderlich, dass vorab schon so viele Tickets reserviert werden, dass am Einlass längere Wartezeiten in Kauf genommen werden müssen, um überhaupt noch reinzukommen. Am Ende heißt es schon am frühen Nachmittag: "Ausverkauft!" (Was später auch für's T-Shirts und Patches gilt! Am Stand von stok-shop24 verkaufen sich die Sachen vom MERCH LAB wie geschnitten Brot! ) Das sorgt zwar für einige lange Gesichter, doch auch draussen vor den Räucherei – Türen haben die Leute Spaß, Bier, Pommes, Grillwurst und gute Laune. Da das Wetter mitspielt ist es draussen fast schon angenehmer als in der vollen, gut aufgeheizten Räucherei. Dort eröffnen BLEEDING MACHINE mit ihrem ersten offiziellen Auftritt den heutigen OberMaiMosch! Allerdings kriege ich davon noch nichts mit, da die Lohnarbeit ein pünktliches Erscheinen nicht zulässt. So verpasse ich leider eine schöne Kelle (Hard-)rock (der Geheimgig in der Schaubude war ja schon sehr vielversprechend).

Bei ROYAL REMAINS bin ich dann am Start und nach einer Begrüßungs- und Bierholrunde stehe ich zwischen lauter gut gelaunten Mosh – BesucherInnen und freue mich über den schon jetzt gut gefüllten Saal. ROYAL REMAINS aus Itzehoe zocken gekonnt und spielfreudig ihren alternativen Metal/Rock - Sound. Da wird auch nicht vor eingängigen Melodien zurückgeschreckt. Also Ohren auf dafür, denn später sind Melodien rar gesät.

Mit XEPEREON wird's dann deutlich härter und düsterer. Black Metal steht auf dem Programm. Auch hier eine Premiere: das infernalische Trio aus Kiel feiert heute seine Live – Feuertaufe und kredenzt den Anwesenden eine gehörige Lektion in schwarzmetallischer Kunst. Der erste Höreindruck macht schon was her, allerdings sind das hier keine Songs im eingängigen Sinne; die brauchen etwas, um zu zünden. Und so wird es von Song zu Song angenehmer XEPEREON zuzuhören. Geil ist's, wenn der Fuß vom Gaspedal genommen wird und 'ne amtliche Walze durch die Boxen rollt. Weiter so!

Kurz an die frische Luft bevor mit SOUL GRINDER die Todesblei – Fraktion Einzug hält. Die Stimmung in der Räucherei ist schon sehr gut, alle gut gelaunt und entspannt. Das SOUL GRINDER - Trio aus Bremen ist bestens eingespielt und überzeugt mit Old-School-Death-Metal. Das walzt amtlich wie Bolt Thrower und klingt dabei schön dreckig (Vomitory?). Schön derbe auf den Punk(t)! Wobei sich noch ein paar symphonische Klänge "einschleichen", die den Wutbatzen episch garnieren. Well done!

Gerade zurück von einer Südamerika – Tour stehen die Kieler Lokalmatadoren RATS OF GOMORRAH gleich schon wieder vor heimischer Kulisse. Klar, dass es da voll wird vor der Bühne. Allerdings müht sich der Funke zum Überspringen etwas, bevor nach entsprechender Aufforderung vom Drummer Moritz die Menge in Bewegung kommt und der erste Moshpit entfacht wird. Auf das Kieler Duo ist verlass: egal, ob auf ebenerdigem Boden VOR der Bühne (wie vor zwei Jahren) oder AUF der Bühne – RoG "deathhämmern" alles in Grund und Boden und haben das linke Herz am rechten Fleck - "Death Metal Punks" eben.

Neben all der guten Laune heute soll nicht vergessen werden, dass es auch Schattenseiten im Leben gibt. Um auf das Thema Depressionen aufmerksam zu machen hat sich ein Verein gegründet, der Betroffenen oder Angehörigen Hilfe anbietet. Deshalb hat der Verein "Metal gegen Depressionen" einen Info - Stand hier, um auf dieses (immer noch) tabuisierte Thema aufmerksam zu machen. So finden sich diverse Metalheads dort ein, um das ein oder andere Gespräch zu führen. Sehr Gute Aktion! Definitiv unterstützenswert!

Aus Berlin kommt, die wohl heute dienstälteste Band: FATAL EMBRACE. Seit 1993 wird "geträscht", als ob's Grunge nie gegeben hätte. Jedoch ist von "Altersmüdigkeit" nüscht zu merken! Die Band ballert ein Thrash – Feuerwerk ab, dass die Räucherei erbeben läßt! Großes Kino, sympathische Band – mit ganz neuer Bassistin, knorken Ansagen und besten Thrash - Songs. FATAL EMBRACE fühlen sich im Norden gut aufgehoben und kommen aus dem "Danke sagen" gar nicht mehr raus. Gut, dass sie trotzdem noch einige Thrash – Salven ins bereitwillige Publikum feuern. Super!

Im Grunde 'ne kleine Sensation ist die Reunion der Kieler Band KILT. Satte neun Jahre Ruhe und nu' hauen sie hier den Laden kurz und klein! Ein Großteil des Publikums hat scheinbar extra auf diesen Auftritt gewartet, denn vom ersten Ton an, brennt die Luft und KILT werden quasi auf Händen getragen. Frontmann Björn muss wirklich nicht viel machen: die Meute folgt ihm willig und trägt auch ihn über die Köppe. Dabei standen einige KILT-ler gerade erst mit Skepsis auf der Bühne. Dem energiegeladenem Auftritt KILT's tut das indes keinen Abbruch. Im Gegenteil: Band und Publikum werden eins und feiern sich gegenseitig ab.

Für die, im Moment, sängerlosen Space Chaser springt kurzerhand eine Band ein, die ich bisher nur dem Namen nach kenne, die aber durchweg posites Feedback erhält. Und das, wie sich gleich herausstellt, ist auch Gerechtfertigt. Wenn man Thrash Metal SO spielt kann das nur geil sein! PRIPJAT überzeugen auf ganzer Linie. Ihr Sound erinnert sofort an frühe Overkill – Tage, als bei mir 'ne Kasette mit "Under the Influence" in Dauerrotation lief. Messerscharfe Riffs in Überschallgeschwindikeit fräsen sich in die Ohren und dieser blecherne Bass – Sound, der so schön nach D.D. Verni klingt, poltert in der Magengegend. PRIPJAT haben nicht nur mit den besten Sound sondern räumen auch total ab und hinterlassen glücklich grinsende Gesichter! Apropos Gesichter: ich wundere mich bei jedem MiM über die Projektion der Bandnamen, denn aufgrund des hohen Drumrisers, sieht man die Bandnamen auf den Gesichtern der jeweiligen Schlagwerker und nicht besser abgebildet an der Wand oder auf einem Vorhang. Finde ich nicht so optimal. Als Musiker würde mich das nerven.

Fast nicht zum Auftritt geschafft hat es der Frontmann von FLESHCRAWL. Wegen Flugausfall und Bahnchaos erlebt er eine lange Reise (von Ungarn in den Norden ,,,), die ihn aber dann doch noch pünktlich nach Kiel führt (die MiM – Crew holt ihn per Auto noch in Hamburg ab). Hier lässt er dann seinen Frust raus, haut sich nach der Ankunft 'nen Kurzen rein und growlt hernach in der Räuchrei den Putz aus den Fugen. Die tiefgestimmten Gitarren tun ihr übriges. Schwedentod rult! Desmember und Entombed – Fans kommen hier voll auf ihre Kosten. Schade, dass das Publikum schon etwas ausgedünnt ist, der Tag war lang und nicht wenige sind müde. Trotzdem holen FLESHCRAWL die letzten Reserven aus den Freaks vor der Bühne und sorgen für ein spätes Highlight!

Schlußpunkt dieses grandiosen Tages sind MOSHPIT MANIAX, die mit 'nem Haufen Coverversionen die MOSHimMAI – Nacht ausklingen lassen. Allerdings bin ich da schon auf dem Weg in die Heia – Arbeitstag UND viel Schwermetall können durchaus müde machen.

Aber: WAS für ein geiler Geburtstag! Nach allen Regeln der Kunst VOLL – jährig geworden! Es wurde gefeiert, gemosht, gesoffen (die Bierlieferung reichte nicht, obwohl schon mehr als im Vorjahr geordert wurde; es musste noch Biernachschub aus der Schaubude geholt werden!), gelacht und sich miteinander wohlgefühlt. Das ist vermutlich einer der Hauptgründe, warum dieses Festival so an Beliebtheit gewonnen hat: hier ist es tatsächlich im besten Sinne familiär. Besten, härtesten und liebsten Dank für dieses bombige Festival! Organisiert wurde das Ganze von Schulzi, Roman, Jazz und Börbel und tatkräftig geholfen und für einen störungsfreien Ablauf sorgten Charly, Kevin, Flo, Ronja, Sandro, Alex, Sarah, Carmen, Phil, Stephan, Alex, Sven, Philipp, Ali und Jan! Das lief und war wirklich gut!

Torsten

PS: Konzertbilder soon ...

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