MASSIVE WAGONS / 28.06.2024 – Kiel, Reventlouwiese, Radio Bob Rockcamp

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Da greife ich dieses Jahr doch tatsächlich ZWEI Konzerte auf der Kieler Woche ab! Mehr als in vielen anderen Jahren, in denen mich nichts reizte oder in denen ich keine Zeit hatte. Die MASSIVE WAGONS kenne ich nicht, ich weiß vorm Besuch nicht mal, woher die kommen. Mein Bauch sagt vage Rock’n’Roll, vielleicht auch etwas Punkrock voraus. Vor der Bühne warten recht viele Menschen auf die Band, deren Aussprache auf Anhieb eine meiner Fragen beantwortet: Sie kommen völlig unzweifelhaft aus Großbritannien. Und auch mein Bauch lag nicht so falsch, denn die Hunde rocken. Ein gewisses Pop-Element lässt sich allerdings auch sofort ausmachen, sodass ich gespannt bin, ob mir MASSIVE WAGONS durchgehend gefallen werden.

 

MASSIVE WAGONS

Bilder von MJ. 

 

Das ist nicht der Fall, tatsächlich erweisen sich einige Stücke im Mittelteil als etwas zu seicht und zuckrig für meinen Geschmack. Das Konzert beginnt stark, wenn die Band den Drive der ersten drei, vier Songs auf ganzer Distanz durchgezogen hätte, würde ich von einer sensationellen Darbietung sprechen. Denn hier sind tolle Refrains, ein ständig in Bewegung befindlicher Sänger und ein hoher Rockfaktor mit sägenden Riffs auszumachen. Erinnert durchaus an TURBONEGRO, zumal die Briten ähnlich tight aufspielen. Die Ansagen haben Charme, eins der Stücke hat den Refrain „You’re An Asshole“ und der Shouter, Baz Mills heißt er, zeigt immer wieder auf einzelne Leute und zieht dazu Top-Grimassen. Der Mob geht von Null auf Hundert, tanzt, singt mit und bildet immer wieder kleine Circle Pits. Diese Band hat sich eindeutig schon viele Fans erspielt. Ich schätze mal, dass die schon auf Festivals wie Rock Am Ring oder so waren. Da ich heute einen großen Berg Arbeit hinter mir habe, kann ich mich der gelösten Stimmung gut anschließen.

 

MASSIVE WAGONSMASSIVE WAGONS

 

Wie bereits angedeutet flacht die Spannungskurve aber ab und einige Stücke plätschern doch etwas belanglos dahin. Die würde ich dann auch fast schon ins Genre Glam Rock einsortieren. Mills schafft es immer wieder, die Leute aufzupeitschen und muss auch für seine Bühnengarderobe lobend erwähnt werden (grüne Socken mit Oskar aus der Mülltonne druff und ein T-Shirt mit einer zombifizierten Dolly Parton). Die zum Teil recht hohe Stimmlage darf als Geschmackssache bezeichnet werden, mir gefällt die Stimme grundsätzlich gut. Positiv sticht für mich das Stück „Fuck The Haters“ heraus und am Ende zieht die Gesamtqualität und –energie auch wieder an: „Bangin In Your Stereo“ bleibt wieder gut in der Birne hängen und geht ordentlich nach vorne. Der Sänger verlässt die Bühne, springt über die Absperrung und schließt sich kurzerhand einem Circle Pit an – was die Leute selbst zunächst gar nicht bemerken. Also, es sind schon viele wirklich spaßige Momente in diesem Auftritt festzuhalten. 

 

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MASSIVE WAGONS? Kannte machen!

 

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