BLACK MOON CIRCLE / 18.03.2023 – Kiel, Siebeneck & Triangel

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Bis zum heutigen Tag hatte ich weder von diesem Konzert noch von der Existenz einer Band namens BLACK MOON CIRCLE gehört. Eigentlich wollten wir auch einfach nur in Schleswig abhängen, doch zum Glück informiert uns eine Freundin über die Veranstaltung. Sie spricht von der Schaubude, doch wie ich zufällig mitbekomme, hat die Bude dieses Konzert abgesagt. Gründe werden nicht genannt. Aber zum Glück konnte ein alternativer Ort gefunden werden, und zwar das SIEBENECK & TRIANGEL. Was dat denn, neuer Laden? Nein, tatsächlich nur der neue Name der GALERIE SEEPFERDCHEN in der Alten Mu (wir berichteten mehrfach über Konzerte, die dort stattfanden). „Achtung Spontankonzert!“, verkünden die Veranstalter. Das kann man wohl sagen und ich liebe sowas ja.

 

BLACK MOON CIRCLE

Bilder von MJ.

 

BLACK MOON CIRCLE erweisen sich als Psychedelic Rockband aus Norwegen, mit Tomas Järmyr (auch: MOTORPSYCHO) sitzt ein recht bekannter Musiker hinterm Schlagzeug. Der Schuppen füllt sich schnell, alle Interessierten passen gar nicht hinein, sodass ein paar Freaks später ihre Nase von hinten am Fenster plattdrücken, einer von ihnen könnte sogar der ausgelassenste Tänzer des Abends sein. Die Besetzung besteht außer dem erwähnten Drummer aus einem Gitarristen und einem Bassisten, die auch beide singen, sowie einem Mann mit einer Kiste voller Effekte, aus der er mittels wildem Knöpfedrehen die verrücktesten Sounds zaubert. Dabei zeigt der weißhaarige Klangmagiker eine interessante Mimik, guckt er doch mal erstaunt, mal skeptisch, aber auch ab und zu erfreut, als wundere er sich selbst, was für Geräusche er erzeugt. Alle Musiker waren offensichtlich über die Absage des Konzerts enttäuscht, freuen sich nun um so mehr, als sich der Raum vor der Bühne füllt und die Leute hin und her wogen. Es entsteht eine regelrechte „Jetzt erst Recht“-Stimmung, BLACK MOON CIRCLE spielen zwei Sets, von denen das erste 50 und das zweite 40 Minuten dauert. oder umgekehrt, jedenfalls zocken die Norweger insgesamt ca. 90 Minuten lang und grinsen sich immer wieder zu.

 

BLACK MOON CIRCLEBLACK MOON CIRCLE

 

Die Songs mäandern in Überlänge durch HAWKWIND-artige Klangdimensionen, wiederholt setzt man zu minutenlangen Jams an, die durch Blickkontakt gesteuert werden, die fuzzig klingende Gitarre schwirrt von rechts nach links (auch der Mischer schraubt eifrig an den Knöpfen). Järmyr punktet mit interessanten Drumbreaks und zockt ein längeres Solo. Letzteres könnte man auch einen eigenen Song nennen, denn der Schlagzeuger spielt mit Laut-Leise-Variationen und bietet so eine Art Komposition. Die Lautstärke wird dadurch gesenkt, dass Järmyr an einem bestimmten Punkt mit den Sticks die Felle verlässt und sacht auf dem Holz des Kessels spielt. Sehr geil! Insgesamt ein Auftritt, der geradezu neugierig darauf macht, die Band noch einmal zu sehen. Ich denke, dass hier kein Auftritt wie der andere verläuft, da ein gewisser Anteil an Improvisation besteht.

 

BLACK MOON CIRCLEBLACK MOON CIRCLE

Bewertung: 5 / 5

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