SERPENT DEITIES, DEHUMANISER / 07.01.2023 - Kiel, Schaubude

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Die Serie an neuen Bands aus der Region reißt nicht ab. Hatten wir in letzter Zeit (Debut-)Gigs von KAI S., ROTZE, REST IN FLEAS, HOW TO SEA SQUIRT, NIGHT TRAP oder OWL ATTACK genießen dürfen, blitzen uns auf dem Buden-Kundenstopper heute weitere frische Namen entgegen: DEHUMANISER und SERPENT DEITIES! Erste bestehen aus zwei Kielern und zwei Hamburgern, letztere kommen aus Kiel und wurden bereits im letzten Sommer anlässlich ihres Auftritts auf dem METALHÖHLE OPEN AIR einem DreMu-Review unterzogen. Wir sind gespannt und werden – so viel sei bereits verraten – von einem Abend überrascht, der noch besser wird als erhofft!

 

Kundenstopper

Bilder von MJ

 

Brutal viele bekannte und unbekannte Gesichter füllen den Raum, und man kann kaum hinreichend mit allen schnacken, bevor es auch schon losgeht. Super finde ich, dass sowohl 80er Metalheads als auch Freaks im Alter der Bands gekommen sind. Weder sitzt die alte Garde also faul zu Hause am Kamin, noch könnte jemand behaupten, es gäbe keinen „Nachwuchs“.

 

DEHUMANISERDEHUMANISER 

 

Wobei DEHUMANISER nicht gerade wie eine Schülerband wirken! Nope, ich bin erstaunt, wie souverän das Quartett seinen Old School Metal in die Bude hievt. Bassist Finn Schwerdhöfer und Gitarrist Christoph Starck teilen sich den Gesang, beide haben den Lemmy-Stil drauf, also rau und melodiös, können aber auch clean singen. Die Einflüsse reichen von alten METALLICA („The Cimmerian“ erinnert mich positiv an „Metal Militia“ oder „Phantom Lord“), IRON MAIDEN (mehrere herrliche Twin-Lead-Attacken, z.B. in „Evil Eyes“) oder auch BLACK SABBATH. Der Bandname lässt ja auch an letztgenannte Legende denken und witzigerweise findet sich im Song „Beyond The Wall Of Sleep“ ein Bassgroove, der etwas an den Klassikerschieber „Heaven & Hell“ erinnert. Das macht richtig Laune, zumal Bocky den Sound amtlich hinbekommt. Ich finde die Band mit jedem gespielten Stück besser und ernte natürlich gleich die Debut-CD „Army Of Blind“ ab. Das Ding hat ein Supercover und müsste eigentlich unbedingt auch auf Vinyl rauskommen. Aber zurück zum Auftritt: Auf der lütten Bühne der Bude ist ja wenig Platz, aber DEHUMANISER gehen dennoch ab und schütteln ihr Haupthaar, cool kommt auch der Limbo-Move des Bassisten. Headbanging fun, der folgerichtig auch den verdienten Applaus und mehrere Moshpits einfährt. Tolle Band, von der sicherlich noch einiges zu erwarten ist.  

 

DEHUMANISERDEHUMANISER

 

SERPENT DEITIES

 

„Danke an DEHUMANISER. Wir müssen aber alle enttäuschen, die sich jetzt noch mehr strukturierte Musik erhoffen. Denn jetzt kommt gottloses Geballer!“, warnt uns Sänger Jonny. In der Tat hat die Band an Räudigkeit, aber auch an Profil gewonnen. So lang ist der erste Auftritt ja gar nicht her, aber eine deutliche Weiterentwicklung ist nicht von der Hand zu weisen. SERPENT DEITIES gehen mittlerweile klarer in die Death Metal-Richtung, Thrash-Elemente sind zwar weiterhin vorhanden, treten aber etwas in den Hintergrund. Das Ganze ballert schön dreckig, widerborstig, gemein und es bleiben diverse Songs nachdrücklich im Kopp hängen, zum Beispiel „Desert Sandstorm“, der leicht an CANNIBAL CORPSE oder INCANTATION erinnert. Von NAPALM DEATH wird „You Suffer“ gecovert, von BOLT THROWER gleich zwei Songs, nämlich „The Killchain“ und „The IVth Crusade“. Geilerweise bekommt der Drummer, Timo, den Groove und das schleppende Tempo dieser Songs gut hin, sodass die Biester richtig schön heavy kommen und auf großes Hallo stoßen. SERPENT DEITIES ballern also nicht nur, sondern drücken dir zwischendurch ein fieses Midtempobrett zwischen die Augen. An den ausführlichen Ansagen wird vereinzelt Kritik geäußert, aber das ist ja immer so, wenn ein Sänger mal mehr äußert als „ihr seid gut drauf“ oder so. Ich steh auf sabbelnde Sänger:innen, zumal Jonny für einige amüsante Momente sorgt. Anyway, richtig herrliches Konzert, das wohl alle Anwesenden mit einem Grinsen zurücklässt.

 

SERPENT DEITIESSERPENT DEITIES

 

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