Samiam, Arterials / 18.10.2022 - Hamburg, Knust

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Samiam, der zweite Versuch…Was ist eigentlich mit der Welt los? Zu dem ganzen eh schon um sich greifenden Irrsinn kommen jetzt auch noch solch Sachen wie Sabotage hinzu. Schon krass, wenn zwei durchtrennte Kabel zu einem kompletten Ausfall des Bahnverkehrs führen können! So verpassten wir den Samiam-Hannover-Auftritt am 8. Oktober komplett (wie nebenbei auch Be Well…was war das bilde für ein geiles Tourpackage inkl. Hot Water Music und Boysetsfire). Und das, obwohl nach 60-minütiger Warteschleife bei der Bahn gesagt wurde, dass unser Zug (durchgängig ohne Umsteigen) durch seine Internationalität Priorität hätte. Die App zeigte auch nur den Ausfall sämtlicher anderer Bahnverbindungen. Naja, ich fass es ma kurz: falsch gedacht, am Kieler Hauptbahnhof stand dann nur kurz und knackig „Fällt aus“. Die Gesichter aller Anwesenden waren nicht schwer zu lesen (v.a. die der Familien, die mit gepackten Koffern aufm Wech in den Urlaub waren). Schnell aufs Auto umgestiegen und zumindest die letzten beiden Gigs noch gesehen.  

 

Im Grunde war das ein Glücksfall, da ich so schlussendlich in den Genuss einer Einzelshow von Samiam kam (sonst hätte ich das wohl sausen lassen). Die oben genannte Tour wurde in eine kleinere Venue runterverlegt, was dazu führte, dass es im dann verlegten Capitol rappelrappelvoll war (durften da überhaupt so viele Leide rein?). In meinen Augen war das too much und hat den Konzertgenuss schon geschmälert.  

 

Das Knust war am gestrigen Abend zum Glück nicht dermaßen voll, es war sehr gut gefüllt (ich denke, dass die Bands damit bestimmt zufrieden waren) und die Atmosphäre war sehr sehr angenehm und die Stimmung gut (und ganz wenige Durchdashandykonzertgucker). Die (Halb-)Glatzendichte bzw. schwindendes Haar ließ auch Nichtsahnende vermuten, dass es sich eher um eine alte Band handelte. ;) Insofern also nichts Neues, dass bei jener Art von (Gitarren-)Mucke das junge Völkchen häufiger fernbleibt. N paar „Jüngere“ waren aber zugegen.

 

Den Auftakt für den Europa-Tourabschluss machten pünktlich um 21 Uhr die allseits bekannten Boys von „Arterials“. Das letzte Mal hatte ich sie beim Booze-Cruise-Festival im Molotov gesehen. Die kann man sich immer wieder gerne angucken, was auch coolerweise viele Personen ähnlich sahen. Gleich zu Beginn wurde auch erwähnt, dass sie Bock hätten. Ein kurzweiliges Set mit guten Ansagen (eine ging an die zivile Seenotrettung „Sea-Watch“ bzw. das Erinnern an eine Spendenbox beim Merchstand und der Aussage a la dann lieber spenden als merchen, die hätten es dringend nötiger, die andere ging als Danksagung an die Knust-Crew und dem Booking). Wer Bock hat, guckt ma auf die Gunner Records-Homepage und ordert sich eins der zwei Releases der Band!) Das is nebenbei bestimmt auch n goiles Gefühl, in seiner Band-Vita eintragen zu können, dass man für Samiam eröffnet hat!  

 

Um 22 Uhr starteten Samiam mit einem vor Hitdichte strotzenden Auftritt! Nur ganz kurz am Anfang war die Stimme von Sänger Jason Beebout schlecht abgemischt, wurde aber noch während des Openers „Sunshine“ (oder war das der zweite Song, bin immer noch geradezu euphorisiert?) nachjustiert, Sound war danach gut. Es folgten „Melodien für Milliarden“. :)  Eine nach der anderen wurde rausgehauen und vorne ließ ein pogender Mob über die Dauer des ganzen Konzerts nicht locker. Songs wurden mitgegröhlt, Fäuste und Finger in die Luft gestreckt, sich angegrinst, sich umarmt und vereinzelt gab es auch Bierfontänen. Herrlich! Beeindruckend, wie die teilweise (am Ende eines Tourabschnitts bestimmt besonders) schwierig bzw. anstrengend zu singenden Parts sich fast deckungsgleich (Ausnahme war z.B. "She Found You“, da kam erst zum Schluss die bekannte Gesangslinie) wie auf Retorte anhörten (natürlich in nochmal geiler ;))! Das wurde richtig genailt!  Insofern is dat eher statische Performen auch überhaupt nicht schlimm, die Bühnenpräsenz war ohnehin richtig stark! Und sympathisch waren sie auch. Ich könnte jetzt hier pures Hit-Dropping machen, belass es aber bei einem meiner absoluten Lieblingslieder „Mexico“, „Factory“ mit dem mega Part nach dem instrumentalen Interlude und was „El Dorado“ für eine unfassbar geile (und superschöne) „Ooooh“-Gesangslinie hat, brauch ich hoffentlich keinem vertelln.  Nach ca. 75 Minuten und „Pull On“ war dann Schluss und ich einfach nur saufroh, dass ich da war! Hammer!  

 

P.S.: Interessant, dass die T-Shirts in Hannover 30 Euronen und gestern 20 gekostet haben.

P.P.S.: Hoffen wir ma, dass Arschloch Corona diesen Herbst/ Winter chillt…Live is einfach am geilsten und solch Zeiten wie die letzten 2,5 Jahre will doch keiner mehr!

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