GRIFT, PANOPTICON / 06.10.2022 - Hamburg, Hafenklang

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GRIFT und PANOPTICON haben kürzlich im „Hafenklang“ ihre Liebe zu Feld und Flur, Fauna und Flora zum Ausdruck gebracht, indem sie die Architektur des Gebäudes (und möglicherweise weiterer Gebäude) einem intensiven Streßtest unterzogen.
 
 
GRIFT

 
 
Das hatte bei den schwedischen Openern Grift beinah schon eine gewisse Strenge, mit diesen disziplinierten, genauestens abgezirkelten Arrangements und Erik Gärdefors‘ anmachholztrocken heiserem Deklamieren. Ihr Black Metal klingt im Vergleich zu Panopticon aus Louisville/Kentucky zart, geradezu gehäkelt, holt aus dem Einflußspektrum aber so viel raus, daß jedes Stück mit neuen Überraschungen aufwartet. Auch auf Platte toll.
 
 
GRIFTGRIFTGRIFT
 
 
Panopticon sind dann in großer Besetzung mit bis zu 7 Leuten auf der Bühne erwartbar der rostige Güterzug, der mit kaputter Bremse und überladenen Waggons brüllend eine Schneise in den Wald brettert. Aber die Tiere haben keine Angst. Sie blicken milde mümmelnd der Partikelwolke hinterher und raunen einander zu: „Das ist nur Austin Lunn, der hat mal wieder einen Herbstflash“. Electric Naturgewalt mayhem mit vereinzelten Abstechern ins Countryeske und Folkige. Aye, sir, das funktioniert! BM ist die beste Crossovermusik des verbrennenden Planeten. Man fessele die Putins, Bolsonaros, Trumps, Erdogans und sonstige Chefschweine an Stühle und setze sie so lang dieser infernalischen Reinigung aus, bis sie taube Biowracks sind und ins Heim müssen, wo ihnen Oberschwester Brutalia morgens, mittags und abends erzählt, wie scheiße sie als Kinder schon waren. Währenddessen holt sich der Dschungel ihre vollgewichsten Haciendas zurück. Ich fühlte mich angenommen und sterblich. 
 
PANOPTICONPANOPTICON
 
 
 

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