SACRIFIZED – “Arrival Of The Tyrants” (CD, Unholyfire Records 2021)
- Details
- Kategorie: Tonträger Reviews
- Veröffentlicht: Dienstag, 18. Mai 2021 20:57
- Geschrieben von Philipp Wolter
- Zugriffe: 5588
Mit “Arrival Of The Tyrants” legen SACRIFIZED nach zwei EPs ihren ersten Longplayer vor und ich finde, dass sie hier das Maximale herausgeholt und sich selbst übertroffen haben. Bereits auf den Livekonzerten war zu bemerken, wie sich die Norddeutschen von einer rumpeligen Black/Thrash-Combo zu einem abwechslungsreicheren Stilmix aus Blackened Thrash, Classic-Rock-Einflüssen, NWOBHM-Licks und Old-School-Vibes entwickelt haben.
Der Weg dahin muss durchaus steinig gewesen sein, das kann man dem interessant geschriebenen Info entnehmen, welches ausgesprochen ehrlich beschreibt, wie die Band das komplette Album mehrfach aufgenommen, um den passenden Sound gerungen und darüber einen Gitarristen verloren hat (so ein Info ist übrigens selten). Wer die mit Studioaufenthalten und Albumaufnahmen verbundenen potentiellen Probleme kennt, der kann sich gut vorstellen, wie viel Herzblut in diese Scheibe gesteckt wurde.
Aber es hat sich gelohnt! Im Proberaum von DIVIDE und zusammen mit Moritz Paulsen haben SACRIFIZED einen passenden Zugang gefunden – Tschüss Metronom und Sterilität, Hallo Liveaufnahme und Authentizität. Mix und Master hat Laurent Teubl (Sculpt Sound Studios, CHAPEL OF DISEASE) besorgt und es ist ein Genuss, wie druckvoll, differenziert und atmosphärisch die neun Songbiester aus den Boxen schallen.
Stücke wie „Countess Of Blood“, “Walking Through Eden”, “Unholy Wolves” oder “Cult Of The Damned” preschen mit mächtigen Riffs nach vorne, setzen dabei immer wieder durch (Akustik-)Breaks Akzente und vereinen Speed und schwere Stampfparts. Die Gitarrensoli sind teilweise echte Perlen. Es gibt etliche Momente, bei denen man sich gut vorstellen kann, wie sie live einfach zünden müssen und vor der Bühne Ektase garantiert ist. Als Vergleiche ziehe ich DESASTER, NOCTURNAL und AURA NOIR heran, vielleicht noch CRUEL FORCE oder alte NOCTURNAL BREED.
Eigentlich schreit das Ganze nach Vinyl, auch aufgrund des Covers von Timon Kokott und der Booklet-Illustrationen von Avenged Creations. Kommt ja vielleicht noch, bisher gibt es die amtlich aufgemachte CD in zwei Varianten (Jewel Case und Digipack) und geplant ist zudem ein Tape-Release.
Ordert: