RAM, STEEL CRUSHER / 26.08.2017 – Itzehoe, Panoptikum

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Ich liebe Metalkonzerte im Itzehoer Panoptikum! Wer den Laden nicht kennen sollte, dem sei gesagt, dass er noch kleiner ist als das Medusa in Kiel. Es handelt sich um eine lütte Dorfkneipe, in der man eigentlich nicht unbedingt erwarten würde, dass dort Heavy Metal Bands spielen. Und doch konnte ich dort bereits SLOUGH FEG, CHRISTIAN MISTRESS, SOLSTICE, MAGISTER TEMPLI und eben RAM genießen! Veranstalterin Andrea (METAL SUPREMACY) sei dafür gedankt. Für dieses Konzert hat sie eine private Veranstaltung erstellt, dementsprechend familiär fällt der Rahmen aus. Genau richtig so!


RAM_STEEL CRUSHER

 

Bereits beim Opener STEEL CRUSHER kommt der Mob in Fahrt. Ich halte eine leckere Tulpe in den Pranken, als die Husumer loslegen. Gleich bei Ertönen des ersten Riffs steigt meine Laune, denn Sound und Stil erinnern mich an JUDAS PRIEST, was bekanntlich nur gut sein kann. Am Mikro steht Daniel Wamsler, ein Maniac, der sich ständig auf irgendwelchen Konzerten herumtreibt. Der Kerl hat eine angenehme Stimme und powert die Vocals cremig und melodisch heraus. Nicht jede*r Konzertgänger*in mag es ja, wenn ein Sänger zwischen den Songs viel redet (ich dagegen generell schon, wenn es nicht gerade so abgehalfterte Klischeeansagen sind). Aber dem Wämser äh Wamsler gelingt es, eine völlig entspannte Atmosphäre zu kreieren, in der sich offenbar alle wohlfühlen. Völlig entspannt plaudert die Frontnase über Entstehungsgeschichten und Themen der Songs, verteilt en passant Patches und T-Shirts und freut sich über jedes bekannte Gesicht. Coolerweise covern STEEL CRUSHER den SABBATH-Klassiker „Paranoid“ in der CINDY UND BERT-Version „Der Hund von Baskerville“. „Nebel zieht in dichten Schwaden / übers Moor von Forest Hill / grüngespenstisch grinst ein Irrlicht / es ist Nacht in Baskerville.“ Super! Witzigerweise ist das jetzt schon die dritte mir bekannte Coverversion dieses Songs (-> MUTTERBEAST -> CHURCH OF MISERY). Am Ende fahren STEEL CRUSHER ordentlich verdienten Applaus ein und ich freue mich schon auf ihr Konzert mit den genialen MEGA COLOSSUS am 28. September in der Bar 227.
 

Auch RAM haben Bock! Die Schweden hatten Andrea angehauen, ob sie ihnen quasi auf dem Rückweg nach Hause nicht einen Auftritt in Itze klar machen könne. Alle Fäuste recken sich nach oben, als die „hardest Heavy Metal band in the world“ lospumpt. Es ist laut, aber gut austariert, sodass die Gitarren fies sägen, Bass und Drums den typischen PRIEST-Beat wummern und Oscar Carlquist unfasslicher Gesang gerade richtig durch den Mix krabbelt. BANG YOUR HEAD OR LOSE IT heißt die Devise und so ertönt bald nach fast jedem Stück ein feister RAM-Chor im Panoptikum. Die Band macht einfach alles richtig – Heavy Metal mit einer sinistren Ausstrahlung, herrlich bösen Texten und Melodien, die dir bis tief ins Mark fahren. Mich packt das Stück „The Usurper“ wieder so nachhaltig! „My father’s corpse lay on the floor / His bloody crown upon his king’s head / I hear the crowd calling my name / Now it’s time to raise an iron fist.” Eigentlich trifft jeder Song voll ins Schwarze, sei es “The Omega Device” (schwerer Schieber!), „Eyes Of The Night“, „Under The Scythe“, „Sudden Impact“ oder „Machine Invaders“. Alle besitzen Refrains, deren Widerhaken sich tief ins Fleisch bohren, wenn du ihnen einmal ausgeliefert wirst. RAM performen die Dinger sehr intensiv und hängen sich voll rein, um jedes Riff und jede Textzeile extraheavy rauszuhämmern. Ich bin mal wieder restlos begeistert und ernte ein RAM-Shirt mit dem nachvollziehbaren Slogan „DEDICATE YOUR LIFE TO HEAVY METAL“ ab. Bei einem Schnack mit Schlagzeuger Morgan Pettersson erfahre ich nach dem Auftritt übrigens, dass ein neues RAM-Album bereits eingespielt ist. Hui, wenn das Ding auch nur halb so gut wie „Svbversvm“ ausfällt, dann steht uns ein weiterer Klassiker bevor.

 
Wie beim letzten Mal mit SOLSTICE: Das war ein perfektes Underground-Konzert!

Kommentare   

0 #1 Philipp 2017-08-27 21:25
https://www.youtube.com/watch?v=Ydy295o6GSQ
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