HAFERMARKT SOMMERFEST mit u.a. SNAKE TONGUE, THE AFTERMATH, BONE MAN / 20.08.2016 – Flensburg, Hafermarkt

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Can’t wait for Sommerfest! Und als wir dann endlich vor Ort eintrudeln, ist alles sogar noch schöner als erwartet. Im Innenhof des Hafermarkts stehen ein DJ-Pult, ein Cocktail-Tresen und ein Fresstand mit veganen Leckereien. Unzählige Bekannte tummeln sich bereits dort herum und es ist geradezu gefährlich, sich irgendwo gemütlich niederzulassen. Jedenfalls wenn mensch auch die Livebands genießen will, denn die Draußen-DJ-Action übertönt das Geboller von drinnen.


Hafermarkt Sommerfest



Natürlich sehe ich trotzdem irgendwie alle Bands, obwohl ich oft denke, dass ich jetzt doch mittlerweile so lange draußen abgehangen habe, dass mindestens für ein ganzes Konzert Zeit gewesen wäre. Tatsächlich ist dann aber immer noch Soundcheck, wenn ich das mal abchecke. Aber warum auch Hektik aufkommen lassen? Wir sind hier schließlich nicht auffer Arbeit oder so. Es ist Sommerfest, alles geht etwas langsamer und dat ist gut so.


BONE MAN schwingen heute mal so richtig den Hammer. Die Band hat sich entweder seit der letzten Gelegenheit, zu der ich sie gesehen habe, enorm gesteigert oder sie profitiert vom monströsen Sound. Das dengelt! In jedem Falle haben die Kieler Stoner/Doomer heute Bock und können sich auch über ordentlich Zuspruch freuen. Ötzi und Arne bangen, was das Zeug hält, ihre Instrumente und ihre Köpfe, während Gitarrist und Sänger Marian bemüht ist, seine übliche Gelassenheit zu bewahren. Biester wie „The Wicker Man“, „Closer To The Sun“ oder „Plastic Wasteland“ bohren sich mit schweren Riffs und eindringlich-coolem Gesang in dein Spatzenhirn.


DIE Überraschung des Abends stellen dann THE AFTERMATH aus Wermelskirchen dar! Es scheint sich um vier jüngere Typen zu handeln, die sich mit einem Punk aus England/Bristol zusammengetan haben. Oder umgekehrt. Der Kerl namens Alan oGallon hat eine geil rau-melodiöse Stimme und rotzt seine Lyrics heraus. Eigentlich bewegt er sich nicht viel, hat aber durch seine Präsenz durchaus ‘ne gewisse Ausstrahlung. Die anderen Bandmitglieder tragen Shirts von BLACK FLAG, MDC und so und genau diese 80er Hardcore/Punk-Power haben die Songs von THE AFTERMATH auch. Klingt schön frisch und unverbraucht, ich bin begeistert!


Mit SNAKE TONQUE aus Linköping wird es metallischer. Einem Hardcore/Punk-Background ist es wahrscheinlich geschuldet, dass die Band wenig bis gar keine Soli einbaut, sondern mehr auf ‘ne Wall Of Sound setzt. Schwere Riffs also, zu denen der Drummer fiese Sludge-Beats kloppt und gelegentlich losgrindet, während der Sänger eher aggressiv schreit als verzweifelt leidet wie diverse seiner Genre-Kollegen. Wobei SNAKE TONQUE stilistisch gar nicht so eindeutig zu greifen sind – mal denke ich an NAPALM DEATH, dann wieder an DOOMRIDERS. Das Ganze ist eine derbe Attacke und ich könnte mir vorstellen, dass viele Leute diesen Sound als anstrengend empfinden könnten. Dem Hafermarkt-Mob gefällt’s. Mir auch.


Extrem abwechslungsreiches Programm heute – find ich gut. Auf die drei schon sehr unterschiedlichen Bands BONE MAN, THE AFTERMATH und SNAKE TONQUE folgt nun eine Ska-Kapelle namens T-KILLAS. Der Sänger hat eine angenehm kehlige und kraftvolle Stimme. Natürlich zwingen die Skabeats und das geil gezockte Saxophon die Besucher*innen fast vom Fleck weg zum Tanzen. Ist ja nicht so ganz meine Baustelle, aber antifaschistische Texte/Grundhaltung und ausreichender Punkfaktor sorgen dann auch bei mir für Wohlwollen.


Herrliches Fest!

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