THE GENERATORS, DON'T / 10.03.2016 - Schaubude, Kiel

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Gerade noch im Auto die Compilation „punk 45: chaos in the city of angels and devils“, bei der die Punkbewegung in Los Angeles in den Jahren 1977-81 im Fokus steht, gehört (im Übrigen sehr empfehlenswert!). Da gab es The Generators zwar noch nicht, aber wenn eine historische Aufbearbeitung späterer Jahre erscheinen soll, dann wird man um diese (grandiose) Band nicht herumkommen, krasserweise gibt es sie aber auch schon seit 1997. Das is ja auch schon fast wieder 20 Jahre her... Der Großbereich Los Angeles war also von Anfang an ein sehr guter Nährboden für großartige (Punk-)Bands. Wenn man von ´97 zwanzig Jahre zurückgeht, kommt man ins sagenumwobene 1977. Das schreibe ich nicht, um meine Mathefähigkeiten zu beweisen, ich wollte einfach (auch mir) nochma verdeutlichen, dass nach „Kommlasseinfachmamachen“ bzw. dieser damals aufregenden neuen Subkultur 40(!) Jahre später immer noch nicht Schluss is, Nostalgie und zunehmende „Vergeschichtlichung“ (eigentlich passiert so etwas immer erst im erhöhten Maße, wenn ein Abschnitt beendet ist bzw. sich nicht mehr viel „tut“) zum Trotz.




Noch nicht so alt is der Support „Don't“ (geiler Bandname nebenbei). Ich kannte ehrlich gesagt vorher nichts von denen, hab (wie wahrscheinlich viele) aber mit Interesse vernommen, dass der Drummer vormals bei den Wipers gespielt hat. So war ich zumindest gespannt – und, um es vorwegzunehmen – ich glaube, ich muss mich nochma ausgiebiger mit denen auseinandersetzen.


Ziemlich pünktlich kam ich in der Bude an, mit 13 € war das einer meiner teuersten Eintritte ever dort. Ich gehöre aber nicht zu den Leuten, die deshalb meckern. Im Vergleich zu anderen Städten is Kiel noch ganz gut bedient. Zudem denke ich manchmal, dass man damit u.a. auch Lebensentwürfe unterstützt, die sich voll und ganz der Sachen verschrieben haben und vor denen ich allein aus diesem Grund gehörigen Respekt zolle. Es is halt was Anderes, bis zum Ende des Studiums ma n büschen auf Punk zu machen oder sein ganzes Leben einer (Punk-)Band zu widmen bzw. n Club zu führen. Ne Mische kostet doch auch schon oft 5€, insofern...


Don't hat mir in jedem Falle gut gefallen! Überschwänglich werde ich jetzt nicht, dazu waren mir n paar Lieder irgendwie zu „Blues-Rocklastich“ bzw. zu „ausufernd“. Der Drummer hatte auf jeden Fall nicht nur n (für diese Gattung komisch) geilen „Jazz-Style“ (Handhaltung), sondern auch n ziemlichen Drive. Kommen wohl übrigens aus der City Portland, die auch schon zahlreiche übergeile Bands hervorgebracht hat. Die Sängerin hatte zudem ne coole Stimme, v.a. das letzte Lied fand ich richtich richtich geil. Wie gesagt, ma abchecken.


Apropos Stimme: eine meiner absoluten Lieblingsstimmen im Punkrock-Bereich is die von Doug Dagger. Auf die froite ich mich dann auch richtich. Das letzte Konzert war ja auch schon paar Jährchen her (fast 6 Jahre). Seitdem ham sie noch n paar Alben rausgebracht, die, wie ich finde, alle supi sind. Seit längerem sind sie nun auf Randale-Records (leider immer ohne DLC), ich kann mir vorstellen, dass einige OI!s deshalb vielleicht auf den Trichter gekommen sind, dass die Band aus South California eine sehr geile is. Im Gepäck hatten sie den neuen Release „Earn Your Stripes“, eine quasi-Best-Of-Complation mit einigen wenigen neuen Songs. Ich kann es vorwegnehmen, in diese Richtung ging auch das Konzert, nur Hits! So viele und dennoch fehlten mir n paar! Es war ganz gut gefüllt für n Donnerstag-Abend, hätte mir aber eigentlich n Abriss gewünscht! Den hätten die Bands auch verdient gehabt! Wo sind die heutigen Studenten bloß? Früher war der Donnerstag der kleine Freitag, sprich: spätestens dann der Startschuss fürs Wochenende! Respekt für den einen Menschen, der wirklich komplett das ganze Konzert abging wie Schmitts Katze! Gefühlt war das Konzert nach dem „letzten“ Song länger als das davor. Anscheinend hatten sie ne Prämie für gespielte Lieder ausgemacht oder sie hatten einfach nur mega Bock. Ich hab irgendwo gelesen, dass deren Auftritt so n büschen einstudiert gewirkt hätte, das kann ich zumindest für den Gig in Kiel nicht bestätigen. Irgendwann war dann aber auch wirklich Schluss (ich glaube, das neue Donnerstag-Programm namens Home Diggin hatte danach Premiere).


Bevor jetzt wieder in einem meiner Lieblings-Fanzines (mit zwei Buchstaben) steht, wo der gemeine Punkrocker sei, wenn man ihn mal brauche, sei gesagt:

Klar, mehr geht immer. Und DER mega Abriss war es nun auch nicht. Man muss aber bedenken, dass Donnerstag war und das dann vielleicht auch einfach ma als Grund hervorkramen. Jungspund-Punker dürfen sich dennoch angesprochen fühlen: Kommt zu Konzerten, is viel geiler als Internet!

Und ein Ort is immer nur so cool, wie man ihn macht! Stichwort „Angebot“ und „Nachfrage“. Danke hierfür wirklich nochma allen, die Kiel deshalb zu einem schönen Ort zum Leben/Wohnen machen! Schönes Konzert!!!


Epilog: der Cake&Concerts-Nachmittag sonntags inna Hansa war hierfür n weiteres schönes Beispiel! Thx

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