BEHEMOTH, ABBATH / 02.02.2016 - Hamburg, Markthalle

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Was für ein gigantisches Tour-Paket, diese vier Bands hätten locker alle Headliner sein können! Zusammen auf einer Tour durch Europa kann es nur heißen: verbrannte Erde, Halsmuskelkater, ausverkaufte Konzerthallen und hoffentlich zufriedene Fans.


BEHEMOTH

Bericht und Fotos von Vincent Heinecke - letztes Bild von der BEHEMOTH-Facebookseite geliehen




Doch immer der Reihe nach. Ich hatte mir mein Ticket bereits Monate vor der Show im Vorverkauf zu 36,00,- Euro besorgt. Was ich zu viel Geld für eine Konzertkarte finde. Lässt sich in diesen Zeiten nicht mehr anders machen, wo alles leider immer teuer wird wie auch Konzerte und Festivalpreise. Also hieß es um 17.30 Uhr in Kiel mit dem KFZ aufzubrechen und auf nach Hamburg. Meine Mitstreiter waren pünktlich vor Ort und der Golf von Orhan brachte uns sicher nach Hamburg (auch wenn die alte Kiste ordentlich am Quietschen war) und wir fanden direkt vor der heiligen Markthalle einen Parkplatz, wunderbar. Das Wetter war an diesem Abend ungemütlich und stürmisch, also passend zum Konzert.
Kollege und ich müssen locker 30 Minuten vor dem Aufzug der Markthalle waren, was unsere Stimmung etwas trübte, uns aber nur noch motivierter und kämpferischer machte, was das Konzert betraf.

In der Markthalle nun endlich angekommen folgte ein kurzer Smalltalk und Shakehands mit bekannten Gesichtern. Dann schnell direkt hinters Mischpult, um einen möglichst guten Sound und Platz zu ergattern. Wir hatten leider die ersten beiden Bands (INQISITION und ENTOMBED) verpasst und hörten nur noch das Ende von ENTOMBED. Soweit guter Sound und Licht. In der Umbaupause erführen wie dann, dass INQISITION wohl recht gut gewesen sein sollten mit nur einem Gitarristen und ohne Basser. Die kontroverse Band INQUISITION scheint momentan angsagt zu sein und es waren viele Fans vor Ort.

Nun aber das erste Bier am Hals und das Konzert von ABBATH begann direkt vor meinen Augen. Was hatte ich mich darauf gefreut! Da stand er… ABBATH (Sänger und Gitarrist) im Nebel, mit Corpsepaint und nietenbehangen. Der Mann hatte gute Laune, wie es schien, und legte nach einem kurzen Intro los, als ob es kein Morgen mehr gäbe. Das erste Stück von der aktuellen Scheibe „To War“ knallte uns entgegen, auf und vor der Bühne kreisten die ersten Matten 360 Grad. Nach einer kurzen Slapstick-Einlage und viel Humor von Herren ABBATH wurde weitergespielt. Songs seines Nebenprojektes I wurden nun zum Besten gegeben, welche an MOTÖRHEAD oder die alten BATHORY erinnern. Auf der linken Seite der Bühne Basser King (GORGOROTH), rechts der Bühne ein sehr fitter Livegitarrist, in der Mitte ABBATH und hinter ihm auf einer Empore die Drums mit Drummer Beast dahinter. Jetzt folgen gute alte IMMORTAL Songs: „Nebular Ravens Winter“, „One By One“, „All Shall Fall” usw und die Halle bebte. Zum Ende der Show mit dem Song „Winterbane” war so viel Nebel in der Halle, dass wir ABBATH nur noch schemenhaft erkennen konnten. Eine gute Show, die auf den Punkt gespielt wurde und Lust auf mehr versprach.


ABBATH



In der Pause kaufte ein Kumpel am Merchstand ordentlich ein und bezahlte für ein Tour-T-Shirt 20,00 Euro, was ich noch in Ordnung finde.


Nun konnte es mit BEHEMOTH als Headliner weitergehen, auf der Bühne war alles aufgebaut und die Show konnte starten. Nebel, Feuerfontänen und Effekte leiteten das Konzert ein. Sänger und Gitarrist Nergal betrat mit Fackeln und Umhang die Bühne, Basser und zweiter Gitarrist standen auf einem Podest, im Hintergrund eine Dia - Show mit Videos. Die aktuelle Scheibe „The Satanist” wurde fast komplett runtergespielt. Songs wie z.B. „Blow Your Trompetes Gabriel”, “Messe Noire”, “Ora Pro Nobis Lucifer”, “O Father O Satan O Sun!”. Hier glänzte der Drummer mit genauen Timing wie der Rest der Band, eine perfekte Show. In den Jahren habe ich die Band viermal live sehen können und jedes Mal konnten sie sich steigern, was die heutige Show zum Highlight machte. Zum Ende hin wurden die alten Klassiker wie z.B. “Chant For Eschaton 2000“ und „Conquer All“ ausgepackt, welche die Konzerthalle Kopf stehen ließen. Glasklarer Sound und Lichteffekte machten den Gig zum Erlebnis, was auch ein paar ältere Herren mit grauen Matten neben uns zur Ekstase brachte, (Headbanging im Viererpack), sehr schön. Die Show war nun leider schon zu ende und die Fans und wir verließen mit zufriedenen Gesichtern die Halle Richtung Heimat.


BEHEMOTH



Mein Fazit:

Ein Hammer der Intensität hatte uns da heute Abend erschlagen, was uns nach einigen Gesprächen auf der Rücktour klar wurde. Mit dem Konzert und der Show waren wir alle einverstanden, bloß die Hintour mit dem Aufzug, der nicht kam und uns 30 Minuten warten ließ, dem recht lahmen Personal der Markthalle, die anscheinend unmotiviert waren, was Menschen mit Einschränkung betrifft. Hier muss eindeutig nachgebessert werden - was die Markthalle auch seit Jahren weiß.

36,00 Euro Eintrittspreis sind knackig, lässt sich wohl nicht mehr billiger machen in Zeiten der Musikindustrie.

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