24.05.15 – Pfingstfest, JUZ Mannheim, Tag 2

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Ich werde von Horst, der es offenbar äußerst gut meint, zum Aufwachen mit den essenziellen Werken von MONEYBOY und PISSE vertraut gemacht. Ich muss über beides im Halbschlaf herzhaft kichern, dennoch stellt sich dieses Morgenprogramm nicht als gesundheitsfördernd heraus. Ich erbreche im Anschluss über Stunden und verpasse wiederum die ersten drei Bands des Tages, was mich vor allem im Fall von LONG KNIFE aus Portland maßlos verärgert und enttäuscht. Der Ärger potenziert sich noch, als ich feststelle, dass es sich bei dem eindeutig geilsten Typen, der an diesem Tag im JUZ rumläuft (sieht ungefähr so aus, als hätte er in den frühen 90ern halbherzig von T-REX auf POISON IDEA umgesattelt), um den Bassisten der Band handelt.


Die Pause vor DEATHRITE ist die längste des Tages, also gönne ich mir erstmal ein wenig feste Nahrung, die hier scheinbar aus einer Art frittierten Reiswaffel mit Knoblaucharoma und deftigem Salat besteht, und lasse das hämische Grinsen der Frühaufstehenden und einige aufmunternde Worte über mich ergehen.
DEATHRITE starten mit viel Nebel und wenig Publikum. Scheinbar habe ich doch nicht als einziger einen Großteil meines Pulvers am Vorabend verschossen. Vielleicht liegt es auch etwas daran, dass die Band mit ihrem Ossi-Schweden-Death stilmäßig einen Bruch zum übrigen Programm darstellt, was der Sänger so auch tatsächlich selbst offen zugibt. Jedenfalls geht da zu Beginn noch nicht so viel. Für einige Wursthaarcrusties und Mattenträger*innen schlägt allerdings auch genau jetzt die Stunde. Ist ja auch ganz geil eigentlich und so vergrößert sich mit zunehmender Dauer auch beim Publikum die Resonanz auf die ungewohnt tief gestimmten Instrumente. Die Ansagen bewegen sich zwischen „fucking kill“ und irgendwas mit saufen – damit lässt sich vom Spirit her mit vielen Anwesenden durchaus eine gemeinsame Ebene erzielen.


Als letzte Band gibt es schließlich in diesem Jahr ABFUKK zu sehen, die ihr Set mit Songs ihrer neuen Platte „Bock auf Stress“ auffrischen. In bisheriger Unkenntnis dieser Scheibe gefällt mir dabei spontan „Kreatin statt Ketamin“ am besten, obwohl ich weder das eine noch das andere so richtig zuordnen kann. Lässt sich jedenfalls sehr gut mitsingen.
Das Ausrastniveau des Vorabends stellt sich allerdings so richtig erst mit den älteren Hits „Keine Kompromisse mehr“ und „Alles, was ihr wissen müsst“ ein. Ich sollte mir diese neue Platte vielleicht mal anhören.


Bis zur Rückfahrt im Nachtbus bleibt mir danach noch etwa eine Stunde, die mit verschiedenen Getränken und Verabschiedungen überbrückt wird. Kurz bevor ich los muss, bricht dann unvermittelt noch eine erquickliche Tanzparty im JUZ aus, die auch Bandmitglieder verschiedener Couleur augenblicklich mitreißt. Wie mir später zu Ohren kommt, geht das dann noch einige Stunden so weiter.


Schade eigentlich, dass ich da weg musste, aber ich fahr dann wohl nächstes Jahr wieder hin.

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