KNÆGT, Hafenklang – Goldener Salon, Hamburg / 3.1.2015
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- Kategorie: Berichte aus dem Pit
- Veröffentlicht: Sonntag, 04. Januar 2015 22:51
- Geschrieben von pan
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Bilder von Beno, Bericht von Pan
Um kurz vor 22 Uhr geht es dann los, der Sänger der Band hat inzwischen von Jeans in Sporthose und – schuhe gewechselt. Die braucht er auch, denn was er während des folgenden, etwa 35-minütigen Sets an Sport betriebt, schaffen andere Manschen wahrscheinlich in einer ganzen Woche nicht. Von Anfang an springt und turnt er herum, rollt sich über den Boden und dass, ohne dabei großartig außer Atem zu kommen. Der Rest der Band zockt sich derweil munter auf technisch hohem Niveau durch die Songs und führt zwischendurch lustige Tänzchen auf. Ich bin ja immer beeindruckt, wenn Leute ihre Instrumente sehr gut beherrschen und dabei dann auch noch aussehen, als wäre das keine große Anstrengung. Der Bassist und der eine Gitarrist haben übrigens seinerzeit auch bei den SATANIC SURFERS gespielt, keine Ahnung, was der Rest ansonsten so gemacht hat. Aber technisch erscheinen sie mir alle extrem gut.
Von den ausschließlich schwedischen Texten verstehe ich zwar ungefähr kein Wort, aber das tut meiner Begeisterung keinen Abbruch. Und einige Ansagen erhellen den Inhalt zumindest ein wenig: „The next song is about the movies "Rocky I", "Rocky II" and so on. But it is not about boxing. It is about the person who made it all possible! The next song is called…. ADRIAAAAAAAN!” Ich muss mir tatsächlich ein paar Lachtränchen aus den Augen wischen. KNÆGT spielen darüber hinaus aber auch politische Songs, zumindest lassen Ansagen gegen Polizei und die Rechtspartei Schwedens, welche im September erstmalig ins dortige Parlament einzog, das erahnen. Außerdem haben die Jungs Shirts und Hoodies im Gepäck, welche sich mit dem Vorfall der in Malmö bei einer Demo gegen ebenjene Partei von Polizisten umgerittenen und schwer verletzten Demonstranten auseinandersetzt. Die Polizisten wurden übrigens kürzlich von allen Anklagepunkten freigesprochen. Am Ende greife ich also nicht nur die kürzlich erschienene Platte, sondern nach kurzem Überlegen auch noch den Hoodie ab. Ein rundum guter Abend.
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