Bobble Cap Festival 19.10.2013

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 Bericht von: M.Strecker und Andi Harkonnen

Als ich gegen 17:30Uhr in Aukrug an der Dachdeckerhalle ankomme, bin ich irgendwie gar nicht in Partystimmung. Ich plane sogar nüchtern zu bleiben und mein Automobil nach dem Konzert eigenhändig nach Hause zu manövrieren. Es soll allerdings anders kommen... Nachdem ich den Eintritt bezahlt und diverse bekannte Nasen begrüßt habe gibt es ein erstes Anstands - Bierchen. Kurz darauf trudeln dann Strecker und Kad ein. Weiteres Bierchen...

 Den Anfang machen JOHNNY STONE. Die Band sagt über sich selbst : „5 unschuldige Naturburschen bieten euch Klassiker von CCR über die Rolling Stones bis zu den Beatles und Johnny Cash aber auch altbekannte Gassenhauer zum Mitgröhlen und Mitschämen. Ich habe die Band vor einiger Zeit mal in Rendsburg in einer Kneipe spielen sehen und habe musikalisch eigentlich relativ positive Erinnerungen an den Abend. Heute gefallen mir Johnny Stone eher nicht so gut. Es gibt bekannte Stones und Cash Nummern, die allerdings nicht 100 % ig überzeugen. Irgendwie ist das alles nicht so auf den Punkt. Die Meute sieht darüber hinweg und so wird hier mitgetanzt, geschunkelt und gegrölt.

Whiskey... der Plan nüchtern zu bleiben ist dahin...

      
Nach einer kurzen Begrüßungsrunde und etwas gemaule über das nicht so schöne Wetter ging das Festival mit Johnny Stone los. Geboten wurden Cover Songs von Johnny Cash, den Rolling Stones und noch ein paar anderen Bands. Obwohl die Band schon etwas älteren Semesters war, wurden die Songs eher auf Schülerbandniveau gespielt und ich hatte das Gefühl, dass es nur den Johnny Cash Song und nur den Rolling Stones Song gab und diese sich nur durch die Texte voneinander unterscheiden. Erschwerend kam noch der Sound hinzu, der deutlich Luft nach oben hatte. Ein Problem, dass sich leider durch das gesamte Festival zog. Trotzdem hatten ein Großteil der Besucher und die Band Spaß an der Sache und von daher waren Johnny Stone als Auftakt schon in Ordnung.

Als nächstes gibt’s DAS BIBO. „Strickjackenpunk“ steht auf der Homepage der Band. Man hört und sieht der Band an, dass sie ihren Kram schon ne ganze Weile zusammen machen. Hier sitzt alles. Ein kräftiger Ska - Einfluss ist vorhanden, was mir ja gar nicht so gefällt. Hier ist er allerdings nett verpackt. Relativ witzig geht´s durch das komplette Programm. Frontmann Simon weiß zu unterhalten.

Whiskey....

Nach einer kurzen Umbaupause ging es mit Das Bibo weiter, die eine Mischung aus Rock, Pop-Punk und Ska spielten, der mich teilweise an die Ärzte erinnerte. Lag vermutlich auch daran, dass Das Bibo ein Trio ist und die Ansagen spontan und lustig sein sollten. Auf mich wirkten die Ansagen eher einstudiert und nicht lustig. Musikalisch war das Ganze gut gespielt und ist bei dem Publikum gut angekommen. Für mich war es ein bisschen zu viel gute Laune. Trotzdem war das Konzert ganz unterhaltsam und mit ein paar Bier und in der Sonne hätte ich es vermutlich auch besser gefunden als bei nüchtern bei Kälte und Regen.  

Jetzt der 1. Gig mit FUNNY LOVE PAINFUL von Kollege Dirk aka Zahn (Uncle Ham). Seit einiger Zeit schon verhaut er nämlich die Drums für die Aukruger Urgesteine. Relativ nervös wirkt er den ganzen Abend schon, da sein letzter Gig als Drummer wahrscheinlich schon zig Jahre zurück liegt. FLP kenne ich seit nem knappen Jahrzehnt, hab sie allerdings länger nicht live gesehen. Ich bin gespannt...

Tighten Subrock gibt´s hier auf die Ohren. Michi (Gitarre) hat ungefähr 100 verschiedene Knöppe vor sich liegen, die alle während des Gigs von ihm belatscht werden. Geile experimentelle Gitarrensounds zaubert er damit, von vorne bis hinten. Und ich glaube er ist relativ nüchtern... so was kannte ich bei ihm bisher nicht. Geil finde ich auch die Stimme von Tobi. Eine charismatische Sau ist das! Ron bearbeitet gewohnt souverän seinen Bass und...

...ollen Dirk aka Zahn liefert hier richtig gut ab! Starker Gig, alter Mann.

Nun wurde es auch an den Getränkeständen leer und vor der Bühne voll, denn mit Funny Love Painful stand jetzt die Band der Organisatoren des Festivals auf der Bühne und da wollten auch die anwesenden älteren Damen und Herren mal gucken „wat de jungen Lüt so moken“. Ich auch, denn wie alle anderen Bands des Festivals auch, hatte ich Funny Love Painful vorher noch nie gesehen und nur mal in ein paar Songs rein gehört, um ungefähr zu wissen was mich da erwartet. Nach einem längeren Intro und mit reichlich Nebel ging es dann los und ich war angenehm überrascht. Gerade die ersten Songs waren druckvoll und erinnerten mich mehr als einmal an New Model Army zu deren besten Zeiten. Die Band hatte sichtlich Spaß auf der Bühne und dieser übertrug sich schnell auf das Publikum und es wurde getanzt und laut gejubelt. Die längere Bühnenabstinenz merkte man der Band nicht an und vor allem Sänger Tobi Sänger Tobi schien sich auf der

Bühne wohl zu fühlen und es wirkte so, als würde er die Zeit nutzen und sich von dem Orga-Stress Rund um das Festival erholen. Den Hölpern des Festivals wurde dennoch ein Song gewidmet O-Ton Tobi passt zwar textlich nicht, ist aber ein schöner Song und es wurde sich bedankt. Nach gut 45 Minuten war das gelungene Konzert vorbei, das Lust auf mehr als die gespielten Zugaben machte. Wer Gitarren lästigen Indie-Rock mag, der sollte auf jeden Fall mal bei Funny Love Painful rein hören.

SPIN MY FATE verpasse ich, da ich mich hier intensiv mit Whiskey und ein paar Bekannten aus Hamburg beschäftige. (Danke für den Schnaps, Basi)

Die Musik der nächsten Band Spin My Fate würde ich als New Rock / Metal beschreiben. Die jungen Musiker agierten ambitioniert und professionell und waren musikalisch sicherlich die beste Band des Festivals. Meiner Meinung nach fehlte es Spin My Fate an guten Songs, die auch nach einmal hören hängen bleiben. Die Songs waren mir zu ähnlich arrangiert. Eine ruhige Strophe gefolgt von einem geschriener Refrain ist nicht wirklich neu. Für meinen Geschmack fehlte der Band eine gewisse Eigenständigkeit, die Spin My Fate von vielen andren Bands abheben würde. So wirkte das Ganze noch zu austauschbar und beliebig. Die Musiker waren noch jung und mal abwarten, wie sich Spin My Fate in ein paar Jahren anhören werden.     

Mit gehöriger Verspätung sind nun auch NERD SCHOOL angekommen, und bauen eifrig ihren Krams auf. Besonderheit dieser Band: Es sind nur 2 Nasen. Drummer/Sänger und Gitarrist/Bassist/Sänger. Wie das geht? Der Typ stöpselt seine Klampfe einfach in Bass- und Gitarrenamp gleichzeitig.

Ne straighte Rockwand föhnt mir hier entgegen. Das klingt hier alles nach mächtigen Eiern. Der Kram erinnert mich zum Teil an Monster Magnet. Respekt, dass 2 Typen wie 4 klingen können. Von denen wird man sicher noch einiges hören.

Whiskey... 

...toller Abend, tolles Festival.

Nun hieß es erst mal warten. Nerd School hatten den Weg nach Aukrug noch nicht gefunden und waren noch nicht da. Also passierte erst mal gar nichts und es wurde geduldig gewartet, ob Nerd School noch eintreffen oder nicht. Irgendwann sind Nerd School eingetroffen und bauten schnell auf, so dass es nach einem kurzen Soundcheck losgehen konnte. Nerd School ist ein Duo bestehenden aus einem Schlagzeuger / Sänger und einem Sänger / Gitarristen, der dank Splitbox und Octaver auch die Bassparts übernimmt. Ich musste mich erst etwas daran gewöhnen, dass Gitarre und Bass exakt dasselbe spielen und es nur anders klingt. Nach kurzer Zeit hatte ich mich aber daran gewöhnt und mir gefielen die groovigen richtig gut. Neben eigenen Songs, die grob in Richtung Danko Jones gingen wurden auch ein paar Cover Songs gespielt, denen das Duo ihren eigenen Sound verpasste. Sehr gefiel mir die Gesungene Gitarrenmelodie bei Jimi Hendrix Crosstown Traffic. und die das Set gut auflockerten. Nerd School haben Spaß gemacht und waren ein würdiger Abschluss eines schönen kleinen Festivals.

Obwohl ich keine der Bands vorher kannte habe ich mich die ganze Zeit über bestens unterhalten Gefühlt und hatte Spaß daran neue Bands zu entdecken, die ich ohne das Bobble Cap Festival vermutlich nie gehört hätte. Ich freue mich schon auf das nächste Festival mit vielen interessanten Bands und hoffentlich auch mit den Wallerts, die das diesjährige Bobble Cap Festival krankheitsbedingt leider absagen mussten. Gute Besserung.

Danke an Tobi und Ron für die zur Verfügung Stellung der Bilder. Die Bilder der dremueigenen Fotografin konnten nicht verwandt werden, da sich diese ständigen Attacken eines gewissen A.H. erwehren musste und irgendwann entnervt aufgegeben hat.

Die Bilder folgen noch. Ich brauche Dremu-Nachhilfe. Ich kann die Bilder mal wieder nicht einbinden.

Kommentare   

0 #2 Zahn 2013-10-28 15:34
Moin auch, man sollte bei Johnny Stone fairerweise nicht unerwähnt lassen, daß sich ihr etatmäßiger Lead-Gitarrist vor dem Gig die Hand verletzt hatte und deshalb von einem Kumpel vertreten wurde, der sich die Songs mal eben in 1,5 Stunden raufgeschafft hat. Respekt! Die Jungs hätten eigentlich absagen müssen, wollten das aber den Veranstaltern nicht antun, die ja schon die Absage von "Die Wallerts" zu verkraften hatten.
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0 #1 PussyKad 2013-10-26 09:15
Moinsen, lustiger Bericht! - etwas hart zu Johnny Stone.
Immer wieder spannend, wie unterschiedlich die Sachen auch ankommen, so fand ich Nerd School insgesamt richtig gut, bis auf die Hendrix Version zum Schluss.
Was Funny Love Painful angeht, bin ich natürlich total befangen, würde sie mir aber unbedingt wieder anhören und dann mit hoffentlich dickerem Schlagzeug-Sound! - sehr gut.
Mir ist eigentlich nur negativ aufgefallen, dass das Bier mir nicht schmeckte, dabei mag ich die Sorte sonst sogar.
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