24.08.2013 - Judge - Weststadthalle, Essen

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Oliver: Wie elektrisiert saß ich am PC als mir mein guter Freund der Metalson eine Nachricht übers Gesichtsbuch zukommen ließ: “Kennst Du die hier”?


Wie kennst Du die hier? Judge in Europa, in Deutschland? Erstmal mußte ich mir die Augen reiben um sicher zu gehen nicht ein Opfer eines halluzinierten Wunschtraums zu sein. Nein alles klar, Judge,Die New York Hardcore Legende, spielen in Deutschland, zum ersten mal überhaupt in Europa und dann nur die beiden Konzerte.

 

 

Berlin war aus Zeitgründen nix für uns, deswegen kurz entschlossen Karten für Essen gebucht!

Zum Glück mußte ich den Metalson nicht lange bitten, da er ja eher dem 80er Jahre Metal zugeneigt ist fand ich das schon super, dass er da gleich zugesagt hat.

 

MetalSon: Die Entscheidung zu Judge nach Essen zu fahren fiel in der Tat sehr schnell. Nach der Frage:"Da fahren wir hin, oder?" wurden erst weitere Mitfahrer gesucht, als dann keine gefunden wurden, bestelle Oliver die Karten.

 

Oliver: Am 24. August also morgens ins Auto und Oldschoolklassiker (so geile Sachen wie “Metallica-Kill em All”)hörenderweise nach Essen gedüst. Da wir verkehrsmäßig gut durchgekommen waren hatten wir noch ein wenig Zeit Essen zu erkunden. Nach Brötchen und Kaffee langsam zur Halle gelaufen und dort ca. 1 Stunde vor Einlass schon mal Eintritt erhalten und etwas Bundesliga auf dem Großbildschirm mit den anderen Anwesenden geschaut.

 

MetalSon: Die Befürchtungen, dass wir auf Grund der vielen Baustellen auf der Strecke sehr lange brauchen würden, war zum Glück relativ unbegründet. Die Fahrzeit hielt sich im Rahmen. Die Musikauswahl war wirklich super. Klassischen Hardcore- und Metalalben sind einfach perfekt für so eine Tour.

 

Oliver: Irgendwann gabs dann auch offiziell Einlass und wir konnten den Konzertraum betreten, nachdem wir uns auch noch mit einem Bekannten getroffen hatten dem wir eine “Questions” 2LP mitbrachten.

 Coldburn

Nach kurzer Zeit begannen “Coldburn” zu spielen. Eine junge Hardcore Band die ich schon mal in HH live sehen konnte. Leider haben sie mich hier nicht so wirklich überzeugt. In HH war die Show irgendwie “more real” was aber eventuell auch an der großen Bühne lag und am doch eher älteren, gesetzteren Publikum das, so zumindest mein Endruck, nicht so wirklich viel mit der Darbietung des “modernen Hardcores” anfagen konnte.

 

Aber Respekt an die Jungs von Coldburn, sie haben es geschafft als Vorband einer echten Legende auf zu treten und das ist ja schon mal was!

 

MetalSon: Coldburn waren gar nicht nach meinem Geschmack. Hier waren mir die Musik und auch der Gesang zu modern, schon in die Metalcore-Richtung gehend.

 

Oliver: Danach spielte die Bielefelder Band AYS, ebenfalls eine relativ junge Band mit deutlich abwechlungsreicherer Musik, eher metallastigen Riffs und einem derben Gesang, wie Sänger. Bei ihm hatte man den Eindruck er hat sich vorgenommen alles raus zu schreien was die Menschheit bis dahin an Schlechtem erlebt hat. Gut ist jetzt etwas dick aufgetragen aber die “Röhre” war echt beachtlich! Was mir nicht so gut gefiel war, das der Gesang den Gesamtauftritt der Band doch sehr in die Richtung “Metalcore” rückte. Das Publikum war hier schon deutlich aktiver! Es gab einige Stagedives und es wurde auch etwas gemosht. Insgesamt merkte man aber dass doch der allergrößte Teil des Publikums gespannt auf Judge wartete!

 AYS

MetalSon: AYS gefielen mir schon deutlich besser. Eben auf Grund der abwechslungsreicheren Songstrukturen und des differenzierteren Sounds der Instrumente. Das Gebrüll war live aggressiver als bei den Aufnahmen der Band, die ich im Nachhinein hörte. Für meinen Geschmack war der Gesang zu Metalcoreig. Ich stehe einfach nicht auf modernere "Brüllmusik", wie sie hier dargeboten wurde: "Bitte den Gesang etwas cleaner gestalten". Die Band hatte realtiv viele Fans mitgebracht. Dementsprechend war die Stimmung gut. Der Sound war wie bei den anderen beiden Bands sehr gut!

 

Oliver: Nach einer weiteren Umbaupause die eine gefühlte Ewigkeit dauerte, war es soweit: Porcel, Matt und Siegler waren als erste auf der Bühne, nach einem viel sagenden Intro,(Star Wars der Imperiale Marsch) krachte gleich der Opener “Take me away” aus den Lautspechern und hat mich mit genommen, wie gefühlt alle Anderen in der Halle auch. Sofort ging übelstes gemoshe, gedive, gepoge usw los. Vor der Bühne war die Hölle ausgebrochen und alle wollten mal ins Micro brüllen. Der Extremsport ging dann so noch ca. 2 Songs weiter bis mir bei “Hear Me” hören und sehen vergangen ist. Irgendwie hat mein Ellenbogen beim Tanzen was hartes berührt, der Schmerz war im ersten Augnblick so schlimm das ich echt dachte : “Jetzt ist was kaputt”. Ich bin dann erstmal wieder nach hinten zum Metalson der das ganze Geschehen aus sicherer Entfernung beobachtet hatte und Bilder machte. Der Schmerz ließ bei einem Schluck Bier dann nach und ich verweilte einige Songs in sicherer Entfernung von dem Tumult vor der Bühne. Judge rockten Buchsäblich das Haus. Es folgte ein Krachersong nach dem anderen! Fed Up, The Storm, etc…. bis mich dann bei Hold me back (haben sie das wirklich gespielt? In dem Moment kam es mir zumindest so vor!) nichts mehr zurückhielt und ich wieder nach vorne musste wo das gewohnte Bild eines “echten” Hardcore-Konzerts weiterhin in voller Farbe geboten wurde! Mike Judge doch um einige Kilos schwerer geworden, holte irgendwann deren Fahrer auf die Bühne der dann bei “Warriors” mitsang. Danach folgte noch der Klassiker "Where it went" und zum Schluß das Hitverdächtige “New York Crew” von der gleichnamigen 7” dieser wirklich legendären Band.

 

Was soll man noch sagen. Zugabe gabs keine und wie hat unser Freund aus Düsseldorf es treffend ausgedrückt: “Was soll denn nach New York Crew auch noch kommen?”

 

MetalSon: Ich kannte Judge vor dem Konzert von glaube ich zwei-drei Songs die mir Oliver mal vorgespielt hat.

 

Judge gehören mit ihrem Sound aber eindeutig zu den Vertretern des Hardcores, welche ich gut hören kann. Allgemein ist der klassische Hardcore eher etwas für meine Ohren, da frühe Metal- oder auch noch (späte) Rock-Elemente den Songs das nötige Etwas verleihen. Sehr gelungen fand ich auch "When The Levee Breaks" (Led Zeppelin). Nach dem Konzert stand fest: Ich brauche Judge auf Vinyl!

 

Oliver: Ein persönliches Highlight des Abends war dann noch meine “Fanboy-Aktion” ich habe mir tatsächlich auf mein 1991 gekauftes “Judge - bringin the storm” Shirt Autogramme von der Band machen lassen. Der Merch-Mann von Judge brachte das Shirt zur Band zur “Bemalung”.

 SHirt

Die Rückfahrt am gleichen Abend verlief entspannt, mit Mucke aus der guten alten DDR.

 

MetalSon: Da habe ich wohl jemanden angesteckt mit dem "Fanboy"-Sein.

Was besseres als ein Best Of des DDR-Metals konnte es für die Rückfahrt auch nicht geben!

 

Oliver: Eventuell noch die Electro - Einlage aus dem Radio, aber das war dem Metalson zu progressiv…..

 

MetalSon: So stimmt das ja nicht. Es war zu nervig!

 

 

Hier gibt es ein paar bewegte Eindrücke:

 

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