EXTREME NOISE TERROR, RAWSIDE, WWK u.a. / 04/05.01.2013 - Verden, Juz & Schweinfurt, Stattbahnhof

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Flyer

Freitag, 4. Januar 2013

Ein Wochenende, das bereits im Vorfeld viel an Arbeit, Zeit, Nerven und Geld in Anspruch genommen hatte, stand nun buchstäblich vor der Tür.

Bereits Donnerstags

gegen 10 Uhr begann mein Trip. Innsbruck war der Ausgangspunkt für die Reise. Von dort aus ging es dann weiter Richtung Coburg und von Coburg mit einem Leihauto weiter nach Frankfurt zum Flughafen. Zu allem Übel vergaß ich doch glatt, mir auszudrucken, mit welchem Flieger bzw an welchem Terminal Extreme Noise Terror ankommen würden. Die gute Nachricht vorneweg, ich war pünktlich vor Ort und meinen Fitness-Parkour konnte ich am Freitagmorgen auch gleich absolvieren. Dean kam freudestrahlend auf mich zu. Er erzählte von Proben bis Mitternacht, der langen Anreise seiner Mitmusiker und dass noch keine Zeit zum Schlafen war. Die Fahrt mit den Jungs erwies sich als wahrer Glücksgriff. Entspannt, ohne Starallüren und freundlich bis in die Spicks unterhielten wir uns über Musik, gute Filme und die perfekte Bildqualität von Blue-Ray–Filmen. Ein Musiktipp, bei dem die CD prompt den Weg in den Cd-Player fand, war MÖTORCHRIST.

 

ENT

 

In Verden angekommen begrüßte uns eine trostlose Idylle, Marke ...“Dann lasst uns doch alle ein bisschen sterben!“. Erfreulicherweise war Ballo schon vor Ort und führte uns im Eiltempo durch die Lokation. Seine freundlichen MitarbeiterInnen arbeiteten schon auf Hochtouren. Ganz vorne mit dabei Zottel - ein höflicher Fucker, der sich wie ein kleines Kind auf den Heilig-Abend freute. Man nahm eine köstliche Mahlzeit im Dönerladen nicht weit vom Club ein und ließ auch gleich das halbe Essen wieder zurückgehen – Original Statement von einem der Jungs, „Why wants somebody to kill us!?“ Das gebuchte Hotel war dagegen ein voller Erfolg. Man fühlte sich wohl und genoss die Ruhe vor dem Sturm.

Von den Vorbands bekam ich leider nicht allzuviel mit. Lediglich PROFIT AND MURDER konnte ich sehen und die fand ich richtig geil.

UNREST fand ich persönlich langweilig und viel zu perfekt – dementsprechend war auch die Stimmung, langweilig.

Fast hätte ich vergessen, Dean vom Hotel abzuholen. Wieder zurück mit Dean gab es am Eingang ein „Problem“ wegen Stempel. Vor allem Dean war mehr als überrascht, dass man ihn nicht kennt und meinte grinsend „If you don’t let us in ENT dont play!“ Dieser Satz wurde gekonnt vom Stempel–Kontrollör ignoriert und mit einem hilfesuchenden Blick wurde nach Ballo Ausschau gehalten. Währenddessen machte ich mir einen Spaß und stresste den Guten noch, bis er schließlich einlenkte und uns einen Stempel gab. Sorry an dieser Stelle, es hat einfach zuviel Spaß gemacht, dich zu ärgern.

Als EXTREME NOISE TERROR dann endlich die Bühne bestiegen, gab es nochmals kurze Einstellungen an den Instrumenten. Daraufhin wurde ein Feuer entfacht, welches es in diesem Club schon länger nicht mehr gab. Eine Setlist mit 16 Songs wurde dem Crustpöbel um die Ohren geknallt, dass auch der letzte Hipster sich zu den lieblichen Klängen bewegen musste. Der Rhythmus hatte etwas von einer Gatling-Gun ohne Ladehemmung. John (ehemaliger Sänger von Raging Speedhorn) knallte im Schlagabtausch mit Dean so durch die Boxen, dass sich der Betrunkenste noch schnell etwas in die Ohrmuschel steckte, ehe die Ohrenstöpsle wieder das Weite suchten. Olli und Woody an den Gitarren kreierten den unverfälschten ENT–- Sound, den ich so innig liebkose und Andi, der neue Bassist, rundete mit seinem dröhnenden Bass das Noise-Massaker vollends ab.

Loffi , DIY – Fotograf aus Leidenschaft machte ein paar richtig tolle Bilder. Hoffe ich bekomm die Fotos nochmal zu sehen. Leider verrann die Zeit wie im Eiltempo und so saßen wir auch schon wieder im Taxi Richtung Hotel.

 

Moite

 

ENT

Samstag, 5. Januar 2013

Nach einem köstlichen Frühstück und gestärkt von ein paar Stunden Schlaf ging es weiter Richtung Schweinfurt. Trostlos auch heute die Fahrt. Grau in Grau zeigte sich Deutschland von seiner depressivsten Seite. Das Gute daran war, dass das Verkehrsaufkommen an diesem Samstag überschaubar war und es keine Verspätungen gab.

In Schweinfurt wartete schon Julia mit Zora auf uns. Dann gab es eine kleine Einweisung, ganz nach dem Motto „Wo findest du was?" Zu meiner Freude war schon ein Jünger von WWK aus München angereist und der Gute war voller Vorfreude auf den heutigen Gig. Erzählungen von der ersten Tour 1991 kamen ans Tageslicht, welche gemeinsam mit ENT absolviert wurden.

Hammerhead und deren Orgien wurde bereitwillig thematisiert und auch Geschichten über Rawside und deren wilde Jahre kamen ans Licht – hier bedarf es jedoch eines verschweigenden Kommas...

Belustigt, wie „Deutsche“-Bands sich untereinander tadeln und versuchen zu erziehen, begab ich mich in Richtung Schlafräumlichkeiten zu ENT und was soll ich sagen, wer nicht schlief, wurde mit Jack Daniels abgefüllt und man blödelte rum, alte Tour-Geschichten wurden im barocken Stil ausgeschmückt und weitergereicht.

40 Jahre wird man nur einmal und darum stand uns heute eine Sause der Extraklasse bevor.

ACCION MUTANTE begangen den Abend mit einem wunderschönen, apokalyptischen Feuerwerk Marke DIY. Die Jungs hatten sichtlich Spaß an dem Abend und die Leute rasteten vollkommen aus. Klassiker und natürlich die neue Platte ergaben einen schönen Cocktail, der dem Mob durch die Gehörgänge gespült wurde. Kauft euch bitte die kürzlich erschienene ACCION MUTANTE - "Worse Than a Virus"-LP. An dieser Stelle nochmals ein herzliches Dankeschön an die schwäbische Mutanten-Invasion!

Um 22 Uhr stand dann die westerwäldische Hausbesetzer Crew WWK auf der Bühne und fegte mich völlig weg. Die Herrschaften machen das jetzt bereits gut 20 Jahre. Dabei versprüht die Band eine Energie, die den Zuhörer mitreist und ihn in den Bann zieht. Jeder Song geht durch die Decke, die jüngeren Generationen im Mob verstehen nicht ganz, was gerade passiert. Als die Frage erklingt „Seid ihr Terroristen“, kommt prompt die Antwort „Scheiße , JA!“ aus meinem ach so bürgerlichem Munde. Nach knapp einer Stunde Spielzeit verabschieden sich WWK von der Bühne und bedanken sich noch recht freundlich, dass sie hier mit dabei sein konnten. An dem Zeitpunkt wagte ich nicht mehr daran zu glauben, dass das eine Band heute toppen könnte.

23 Uhr. Der Stattbahnhof war gut gefüllt und RAWSIDE enterten die Bühne, bewaffnet mit einer Setlist von 10 Songs. Spätestens nach den ersten Klängen auf der Klampfe von Eppler war Gänsehaut angesagt. Auch RAWSIDE haben dieser Tage knapp zwanzig Jahre Bandgeschichte auf dem Buckel. Immer wieder kamen Leute auf die Bühne und gratulierten Henne zu seinem runden Geburtstag und es flog Konfetti, Luftschlangen und der Pyro-Chaot Schimmel hat auch noch fleißig selbstgebastelte Sprengkörper abgefeuert. Eine Hardcoregranate jagte die Nächste und als die Munition verballert war, bekam ich mein dusseliges Grinsen nicht mehr aus dem Gesicht.

Total begeistert deckten sich die Jungs von ENT mit Merch von Rawside ein. Lediglich Dean fand „Die Band höre sich an wie ein Trupp wildgewordener Skinheads!“

ENT

23:30 Uhr nun enterten EXTREME NOISE TERROR die Bühne. Der Name war heute definitiv Programm. Auch wenn das Publikum überdimensional scheiße war und die Leute ihre Füße kaum bewegten, gaben ENT alles und das kam auch beim Mob erschreckend gut an. Dean machte immer wieder Ansagen, dass die Leute nachdenken sollen und nicht einfach nur zombieähnlich konsumieren. Philipp Vane war auch heute wieder Thema und angesichts der grandiosen Vertretung durch John Loughlin kann ich mir Phil gut auf einer Wolke liegend vorstellen, die Beine gekreuzt und sich freuend, dass diese Band noch 2013 so abartig vielen Menschen Freude bereitet. Dean fixierte ein paar Leute im Publikum mit seinem stechendem Blick und keifte den Mob artgerecht an. Währenddessen brüllte sich John buchstäblich das Leben aus dem Hals. Woddie, Andi, Oli und Barney lieferten wiederholt den Soundtrack zum Untergang. Dieses Mal unterstützt durch den grandiosen Sound noch brutaler und hasserfüllter als Tags zuvor in Verden.

 

Zusammengefasst sei zu erwähnen, dass wohl das ein oder andere Geschehene nicht erwähnt wurde. Ich vermutlich viel zu betrunken war. Wenn ihr nun Blut geleckt habt und Extreme Noise Terror im Raum Deutschland, Österreich und oder der Schweiz buchen wollt, schreibt mich an. Dieser gut bezahlte „Job“ wurde mir angeboten und da ich nicht der Hellste bin, hab ich sofort zugesagt.

ENT

Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! - also schreibt mich an!!!

In diesem Sinne Fuck you all!!!!

Euer Hammerheadphil

Kommentare   

+1 #8 hammerheadphil 2013-02-08 17:07
************************************************** ************hier nun die offizielle Stellungnahme von Dean Jones **************************************************************

Hi Phil,I didn't know any of any of these bands are facsist,I know almost nothing about black metal(except I dön't like it!!) Herve from Osmose just called me and said that he was ENT fan from day one and was at our first gig outside the UK back in '86 in Belgium.Driller Killer are my friends and they were also on this label and they told me he is ok.We actually only made one record for them and we don't work with them ever again!!!
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0 #7 gaardenpunx 2013-01-27 22:20
„Die Band höre sich an wie ein Trupp wildgewordener Skinheads!“
ja, muss ja nicht i mmer Osmose sein, obwohl, die haben unsere erste mini CD auch verkauft. war so 95/96. Jetzt sind die Augen auch, schon länger, weiter geöffneter. Absurder Blackmetalscheiss passt nicht!würdet sagen:Geht gar nicht!
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+1 #6 Philipp 2013-01-27 11:51
Weitere Bilder - von HammerheadPhil zugesandt - sind nu drin.
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+4 #5 bockfred 2013-01-25 12:14
Hammerheadphil hat da mal angefragt.
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0 #4 DoctorJoyBoyLove 2013-01-25 12:07
Auf Wikipedia steht dazu ja noch, dass 2007 sonst niemand der Band einen Vertrag angeboten hat. Spräche natürlich nicht gerade für ENT, wenn dass der Grund war, der überzeugt hat. Aber diese "Information" gibt natürlich zu wenig her, um da drüber zu diskutieren. Ein Statement der Band dazu wäre schon interessant.
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0 #3 bockfred 2013-01-25 11:52
Um mal die erkentnisse der facebookdiskussion hier her zu tragen: ENT haben zwei scheiben (eine split und die Cd-version des letzten albums) auf osmose rausgebracht, darüber was genau die band sich dabei gedacht hat, kann man ohne statement halt nur spekulieren.
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0 #2 DoctorJoyBoyLove 2013-01-25 11:37
Würde mich auch interessieren, was ENT da verloren haben. Ziemlich übler Scheiß, das Label.
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0 #1 Nils 2013-01-25 01:35
Hat irgendwer mal von denen ein Statement zu deren Lebel gelesen? Osmose is schon wirklich ganz weit am rechten Rand... Bands wie Hate Forest, Frostmoon Eclipse, Thesyre etc. auffem Label und noch klarer wirds im Shop: Absurd, Bilskirnir, Nokturnal Mortum und und und... Die Liste geht ewig so weiter.
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