Power-"Overthrown by Vermin"-Tour 2012, Tage 1 & 2

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Auf geht’s – die dritte Power Tour. Diesmal ohne Tour-Wortspiel. In der Hinsicht haben ROBINSON KRAUSE auch grade den Vogel abgemolken. Da geht nichts drunter und nichts geht über eine schöne Vogelmilch.

 

 

 

Die Platte zur Tour ist zum Tourstart leider nur im Internet und noch nicht in unserer Plattenkiste. Trotzdem haben wir so viel Stress damit, dass wir verplanen, uns frühzeitig um Merch für die Tour zu kümmern. Zwei Wochen vor Tourstart wird daher noch schnell n billiges Metal-Logo geklaut und auf Shirts, Patches und Aufkleber gedruckt. Bei letzteren reicht es nicht mehr zum Versand, daher fahren wir auf dem Weg nach Potsdam noch über Hamburg und holen die Dinger selber ab.

Olli hat die neue PROPAGANDHI zum Testhören gebrannt. Nach drei Songs fliegt sie wieder aus dem Player und wird vorsorglich zertreten. Was für ein Schrott. Wie kann man nur sowas hören? Alle finden die Band total kacke. Wir fahren weiter und hören in Ruhe HAVOK.

Das Black Fleck in Potsdam ist klein und versprüht einen herzhaften Squat-Charme. Uns werden feinste Speisen gereicht. Das mögen wir. Als sehr angenehme Zeitgenossen stellen sich auch die deutsch-amerikanischen Mitglieder der Band AUXES heraus, die heute dafür sorgt, dass auch Zuschauer_innen im Black Fleck vorbeischauen. Der Bassist, ist wie sich bei den ersten Pläuschen herausstellt, früher häufig für den Sound in der Alten Meierei zuständig gewesen. Die Musik der AUXES ist vielleicht als Zottelpunk umschreibbar. Also mit leichter Kiffernote, aber total geil. Die Kapelle ist fit wie ein Moshpit voll Anabolika-Edger. Es werden prompt die ersten Ausgaben für Vinyl und ein bedrucktes Hemd fällig. Das Interesse an uns hält sich nach dieser musikalischen Demonstration in Grenzen und es wird deutlich leerer. Das neue Set passt uns auch noch nicht zu hundert Prozent. Macht aber nix. Geiler Laden, feine Menschen, alles gut.

Der Abend wird im Stile der lokalen Gastronomie mit Sterni und Pfeffi um die Ecke gebracht.

 

Am nächsten Tag nötigt uns die Wetterlage zu knapper Beinkleidung und dunklen Brillengläsern. Da wir um 17 Uhr beim nächsten Veranstaltungsort sein sollen, um Backline zu stellen und das Konzert mit drei Bands rechtzeitig durchzubringen, geht es um Punkt 11 Uhr weiter gen Süden. DENKSTE! Kurz hinter Leipzig landen wir in einem Superstau. Nichts geht mehr. Stundenlang kommen wir nicht vom Fleck. Wir werden von einem Skateboardfahrer überholt und steigen aus. Wenigstens ist das Wetter gut und neben uns liegt ein Feld mit goldgelbem Mais. Wir beginnen zwischen den umliegenden Autos hin und her zu wandern. Portwein und Vodka kreisen. Stefan baut seine Snare auf und beruhigt die Nerven der umliegenden Autofahrer. Irgendwann treffen wir auf ein Auto mit sympathisch verzeckt gekleideten Insassen. Bocky versucht, dort Bier zu besorgen, aber die armen Menschen haben nicht mal Wasser. Natürlich geben wir ne PET-Buddel aus. Dann bekommen wir von unseren neuen Bekannten Besuch an unserem Tourmobil. Wie sich herausstellt, handelt es sich um EGOTRONIC auf dem Weg zu einem Gig in Nürnberg oder so. Portwein und Vodka kreisen erneut und EGOTRONIC schnorren sich die „Not for sale“, um nicht den ganzen Tag Dub und sächsisches Radio hören zu müssen. Veranstalter „Der Bergmensch“ beginnt bereits damit, sich nach Alternativen umzusehen und wir richten uns frustriert darauf ein, heute nicht mehr spielen zu können. Dann geht es nach drei Stunden tatsächlich doch noch im Eselskarrentempo vorwärts. Eine halbe Stunde. Dann das alte Spiel: Wir stehen rum, Bocky trinkt Vodka mit EGOTRONIC.

Natürlich kommen wir viel zu spät, aber immerhin überhaupt an. In Regensburg an der Donau ist es sehr sauber, in der Lederer zum Glück nicht. BOB ROONEY haben wir leider verpasst und LEFT IN RUINS aus Italien bauen bei noch knapp anderthalb verbleibenden Stunden bis zur Deadline gerade im Kellergewölbe der Lederer auf. Das Ganze wird also wie erwartet recht knapp. LEFT IN RUINS machen auf CONVERGE und das ziemlich gut. Nach einigen Songs gerät das Publikum zunehmend in Bewegung. Ich bekomme ohne eigenes Zutun eine Schramme am Ellenbogen. Autschi. Beeindruckend, wie die Leute sich hier von der Musik mitreißen lassen.

Uns bleibt dann wenig Zeit, aber es wird einer der geilsten Shows der Bandgeschichte. Es gibt nur ein funktionierendes Mikro. Da singen dann halt alle rein, oder das Publikum wird einfach so angebrüllt. Stefan vergisst die Hälfte seiner Fußmaschine im Auto, dann gibt’s heute halt weniger Metal. Nichts kann dieses Ereignis heute aufhalten und Marco wird zwischendurch zum anderen Ende des schlauchförmigen Raumes verschleppt. Zackbumm. Geil.

Kommentare   

+2 #2 MetalSon 2012-10-21 13:50
Da kann ich Philipp nur zustimmen!
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+3 #1 Philipp 2012-10-20 20:04
Sehr geil! Mehr!
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