POISON IDEA, WANDERLUST, SUBURBAN SCUMBAGS / 20.07.12 – Kiel, Schaubude

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Yeah, Zeit für’s KLOWNHOUSE-FEST, die Party der chaotischsten Bookingcrew vonne Welt (übrigens auch schon seit 2001 dabei – Respekt und Dank für viele großartige Konzerte)!

Dieses Jahr haben Benny und Co. ein besonders gelungenes Programm zusammengestellt, finde ich. Auch wenn SNFU und MARY’S KIDS jetzt leider absagen mussten. Den ersten Tag konnte ich leider nicht mitnehmen – ich hoffe doch, dass jemand darüber berichten wird.

Erst mal sei gesagt, dass der Abend im Grunde ohne musikalisches Rahmenprogramm bereits ein Genuss gewesen wär! Soo viele Bekannte! Ein Tag, an dem einem irgendwie ständig ein Bier in die Pranken gedrückt wurde, sodass der Nachschub nie zu versiegen drohte und ich zeitweise mit drei Pullen dastand (hab dann generöseweise immer eins weitergereicht – natürlich ein bereits angesabbertes).

 

Mit den SUBURBAN SCUMBAGS zu Beginn konnte schon mal gar nichts schief gehen. Ich kann gar nicht ausdrücken, wie gern ich die Drecksäcke jedes Mal sehe. Schön fand ich auch, dass ein Kumpel sie tatsächlich noch gar nicht kannte und völlig begeistert war. Mittlerweile haben die Scumbags wirklich viele neue Stücke im Set, sodass die meisten Songs mir tatsächlich noch gar nicht oder nur von Konzerten bekannt waren. Aber natürlich kamen auch „World’s On Fire“, „Antisocial Stomp“ oder das grandiose MENACE-Cover „G.L.C“ zum Zuge. Wie immer zeigten sich die SCUMBAGS tight eingespielt – egal wer neu in die Band kommt, der wird offenbar von Uller gequält, bis die Biester auch noch während eines kleinen Nickerchens perfekt sitzen! Da dürfte uns dann wohl irgendwann ein Nachfolger zur „We Come To Defile You“-Scheibe erfreuen. Acht Jahre später – find ich gut! Warum die Dinge überhasten, Hauptsache ist doch, dass das Ding geil wird!

 

Hui, ‚ne echte Überraschung stellten für mich WANDERLUST aus den Niederlanden dar! Bester melodischer Punkrock mit ordentlich Rotz. Hat mir gefallen, wie unprätentiös sich die Band präsentierte und einfach ihr Set runterballerte, während ihr Sänger durch die Gegend tigerte, sich auf den Boden warf oder alle Dinge bekletterte, die zu beklettern waren. Durch den Überraschungseffekt vielleicht sogar mein Fave des Abends, aber scheiß drauf, ich leg mich einfach gar nicht fest. Die Stimmung blieb klasse, wenngleich der Mob noch ziemlich aufs Zuschauen und Biertränken konzentriert war, was sich aber zu POISON IDEA massiv ändern sollte.

Boah, x Leute getroffen, wie immer zu wenig Zeit, um angemessen mit allen zu sabbeln!

 

Tiller erzählte gerade, dass POISON IDEA in Köln sehr geil gewesen sein sollen, während Bocky ja vom Auftritt auf der Fusion enttäuscht war. Ich war nun echt mal gespannt, zumal ich POISON IDEA seit Ewigkeiten liebe und sie erst einmal live gesehen hatte, was auch schon über zwanzig Jahre her ist („Feel The Darkness“-Tour, Markthalle). Die Besetzung ist bis auf Jerry A. bekanntlich ‘ne vollständig andere. Erst mal musste man doch schlucken: Jerry A. „versteckte“ sich während des gesamten Auftritts hinterm Schlagzeug und sang sozusagen aus dem Hintergrund heraus. Wer hat nicht noch die alten Bilder vor Augen, wie er mit blutüberströmter Fratze mitten im Mob steht! Ich musste wirklich überlegen, was ich davon halten soll. Und kam zu folgendem Fazit: Es ist für mich okay so! Jerry hat auf die zahlreichen Zurufe wie „Come up front!“ oder „Come down here!“ geantwortet, dass er sich schon mal auf der Bühne ein Bein gebrochen habe und dies nicht noch einmal in Kauf nehmen wolle. Auch die Punk/HC-Szene will gern ewig jugendliche „Helden“. Doch Jerry A. hat offenbar verinnerlicht, dass er nicht unzerstörbar oder unsterblich ist, hat mindestens Pig Champion sterben sehen. So hat er wohl beim Anblick der kleinen Schaubude und angesichts seines Gesundheitszustandes beschlossen, das Ding auf sichere Art durchzuziehen. Was wäre die Alternative? Gar nicht mehr touren/spielen? Letztlich hat er gesungen – und das gut!

 

Meiner Erinnerung nach klang er beim damaligen Konzert in der Markthalle eher schlechter und schwächer auf der Brust. Aber mal zur Band: Die hat ihre Sache insgesamt gut gemacht, sehr schnell und derbe wurden die Klassiker gespielt. Zum Teil blieben einige Feinheiten auf der Strecke, gerade das auf Platte unnachahmliche Schlagzeugspiel war vereinfacht worden, der Drummer hielt die Songs deutlich straighter. Bisschen schade, aber knallte gut rein und gitarrentechnisch gab es aus meiner Sicht nichts zu bemängeln. Was war an Songs dabei? Ich bin mir z.B. bei „Just To Get Away“, „Motörhead“, „Plastic Bomb“, „Taken By Surprise“, „Made To Be Broken” und einer zerstörerischen Version von “Hangover Heartattack” noch ziemlich sicher, aber das ist ja immer so eine Sache. Den ganzen Auftritt über wurde ordentlich gepogt und ich glaube, die meisten haben den Auftritt genossen.

 

Und heute? TAG 3 mit Versus You, WASTED, Brat Pack und Zero Boys. Auf, auf in die Meierei!

 

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