KARMA TO BURN, TANNHAUSER GATE / 17.04.12 – Kiel, Schaubude

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Ich begrüße die neuen Öffnungszeiten der Schaubude ja sehr. Als Frühaufsteher kann ich auf die Tour nach einem Konzert noch opulente vier Stunden Schlaf abgreifen, was ich angesichts der Tatsache, dass am Folgetag das nächste zu besuchende Konz ansteht, nur als vorteilhaft für meinen Schönheitsschlaf bezeichnen kann. Also hin zu den Instrumental-Stoner-Doomheads von KARMA TO BURN, die bereits auf dem letzten Wilwarin begeistern konnten!

Die Openerposition für diesen netten Abend hatten sich die Kieler TANNHAUSER GATE gekrallt. Das interessiert allerdings nicht viele. Ich muss sagen, dass ich mir die Jungs bei aller Sympathie auch nur „im Vorübergehen“ angucke. Mir ist das gerade etwas zu rockig und sauber. Der neue Drummer tritt das Erbe von Christian Bahr zwar gelungen an, aber im Vergleich zu einem dreckigen Soundmonster wie KARMA TO BURN kommt die „Paukerband“ (O-Ton TG) zu brav.

Das hab ich selten: Es könnte ruhig noch LAUTER sein. Aber auch so drückt das Trio mächtig. Es gibt wenige Bands, die mich fesseln können, obwohl sie vollständig auf Gesang verzichten. Da muss dann wohl das Songwriting stimmen und mitreißen. Roh und ungeschliffen zwischen BLACK SABBATH und KYUSS sowie auf das Nötigste reduziert. KARMA TO BURN gelingt es schnell, die mittlerweile knackvolle Bude in Wallung zu versetzen – wohin man auch blickt, sieht man fliegende Rüben, Pommesgabeln und juchzende Freaks. Im Gegensatz zu mir sind viele offenbar mit den Songs vertraut, was immer deutlich wird, wenn ein Anfangsriff ertönt und die Leute begeistert quieken. Wie mir gesagt wird, gibt es KARMA TO BURN mit Unterbrechungen bereits seit 1993. Und die Hunde scheinen zumindest so viel unterwegs zu sein, dass ein Auftritt wie das Wilwarin-Festival schnell im Nebel der Erinnerungen versinkt, denn als Dicki den waldschratigen Drummer auf den letztjährigen Auftritt dort anspricht, streicht sich dieser nur durch den Bart und murmelt „Aah? Weeell, can’t remember…“ Song auf Song dröhnt tieftönig, bis die letzten ihre Contenance aufgeben. Die Band agiert entspannt – Animationen sind hier Fehlanzeige, was aber nicht etwa heißt, dass dat Energielevel niedrig sei! Mehr Antirockstar findeste momentan selten, zumindest wenn du K2Burn unter Metal einordnen willst. Welche Stücke gespielt wurden? Vielleicht XX, III oder VI? Die Band nummeriert ihre Songs nämlich ausschließlich. Wie das wohl bei der Vorbereitung der Playlist vonstatten geht? „Hey, lass uns XIII spielen!“ „Äh, welcher issen das noch gleich?“ „Der mit dem LYNYRD SKYNYRD-Break!“ „Nee, der ist mir heute zu anstrengend. Lieber XXVII!“…

Ich bin somit zufrieden bis begeistert – schön wäre allerdings noch ein Vinyl am Merch gewesen. Bis dann.

Kommentare   

+1 #3 PussyKad 2012-04-20 21:10
Ich bin total begeistert. Ich fand karma to burn ganz wunderbar. Mich hatte man ja viel gerne und ausdauernd im Vorfeld damit aufgezogen, dass ich diese Band auf dem Wilwarin verschlafen hatte und jetzt war endlich die Zeit reif, dass ich mir die auch angucken durfte. Saugeil - sollte ich irgendwann mal wieder trommeln, muss ich unbedingt das Becken unter die Decke ziehen ;) - Ich fand den Kuh-Glocken-Part übrings auch am aller schönsten. * juchuuu * :-)
Für mich haben die so herrlich gegroovt und es war auch sehr gefällig. (Ich kannte die Song's nicht..kamen aber super gut)..


Tannhauser Gate sind weiterhin leider nicht meine Welt.
Wobei ich die Musik/Songs eigentlich so ganz nett finde, strahlen sie dennoch irgendwas aus, was dazu führt, dass ich nicht da sein möchte, wo sie spielen...

Bis zum nächsten Mal!
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0 #2 NilsH 2012-04-20 06:57 Zitieren
0 #1 bockfred 2012-04-19 22:31
Ich hatte den eindruck dass das publikum jedesmal zu "quieken" begann wenn der drummer die cowbell gespielt hat. über die frage warum menschen so etwas tun könnten man mal ne psychologische studie erstellen.
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