ROCKER, DEVIL’S DAY OFF, HORST WITH NO NAME / 17./18.02.2012 – Kiel, Räucherei & Hamburg, Logo

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„Irgendwann, möglicherweise auch nie, werde ich dich um einen Gefallen bitten“, knarzte mir Kai von DEVIL’S DAY OFF vor Jahren mal mit seiner heiseren Stimme ins Ohr. Kürzlich dann der Anruf mit dem Auftrag, Atzes „Overdose“ einzustudieren. Yeah, zum Tribut an Bon Scott würde es nämlich ein Two-Night-Triple-Feature geben – da sind Gaststars mit ähnlich glamouröser Aura wie Bon natürlich gefragt, hüstel…

 

Doppelbericht von Jan ML (kursiv) & Philipp Dabbeljuh, Bilder von Jan

 

Es lassen sich dann auch zu erstaunlich früher Uhrzeit die ersten Besucher_innen blicken. Gut so, denn der frühe Vogel fängt den Horst. Das Kieler Publikum ist vom Fleck weg angetan von dieser irrwitzigen Nummer: Denn wer hat schon mal eine One-Man-Band gesehen, die AC/DC-Songs covert? Der perfekt frisierte Kollege singt, spielt Schlagzeug UND zockt Gitarre – und das auch noch im Rockabilly-Style. Sehr schön auch die Idee, zu den Riffs von „Hells Bells“ Text und Melodie von „Sin City“ zu singen. „Ihr könnt mich zu Gartenpartys oder Beerdigungen mieten“, versichert der Horst ohne Namen und bringt auch noch Gäste mit – Moritz von DEVIL’S DAY-OFF zockt ‘ne tighte Kuhglocke und ein weiterer Kumpel („der neue Bundespräsident“) schwingt den Kontrabass. Die jeweiligen Songs weiß ich jetzt nicht mehr, aber „Girls Got Rhythm“, „Beating Around The Bush“ und „Rocker“ sind auf jeden Fall im Set. Mit dem Versprechen, man könne sich später mit ihm „fotografieren lassen“ lässt HWNN ein gut gelauntes Publikum zurück.

In Hamburg ist es übrigens noch deutlich voller. Die Kieler_innen reagieren auf HORST im Vergleich zum Hamburger Mob im positiven Sinn überraschter, wobei an beiden Abenden und bei allen Bands Ausgelassenheit herrscht.

HORST

Drei Mal Bon Scott Cover- bzw. Tributebands, drei mal unterschiedliche Interpretationen von "AC/DC" Songs.
Anlass ist der 32. Todestag von Bon Scott.

Zuerst spielt "Horst with No Name". Eine One-Man-Band, bestehend aus einem Typen, der vermutlich Horst heißt und wohl sogar aus Kiel kommt (nö - Hamburg. Anm. Philipp). Dieser spielt gleichzeitig Gitarre, Sang und bedient mit einem Fuß eine Schlagzeugapparatur. Dies gelingt ihm sogar sehr gut. Die "AC/DC"-Songs werden zu Rockabilly-Versionen uminterpretiert. Nach einer Weile holt er sich dann noch jemanden von "Devils Day Off" zum Kuhglocke-Spielen auf die Bühne, später kommt auch noch ein Kontrabasser hinzu.

Bemerkenswert ist, wie Horst einen Medleysong, der aus "AC/DC"- und "Johnny Cash"-Versatzstücken besteht, zum Besten gab. Das hat insgesamt echt Spaß gemacht! Leider sind zur ersten Band noch nicht sehr viele Leute in der Räucherei.

Nach einer kurzen Pause folgen dann die Hamburger "Devil's Day-Off". Diese spielen statt ihres rotzigen Schweinerocks heute ein "AC/DC Set". "Devil's Day-Off" interpretieren die "AC/DC" Songs etwas rauher, hierdurch aber nicht schlechter.
Als Gastsänger wird für einen Song Philipp eingesetzt, der in gewohnter Vladi-Art gleich loslegt, um den Song "Overdose" in Wolterscher Art zu performen. Gibt es da vielleicht gar einen Bonustrack auf der nächsten "Vladimir-Harkonnen"-Veröffentlichung? . Auch "Devil's Day-Off" sorgen für Kurzweil und machen richtig Spaß.

 

DEVIL’S DAY-OFF sind wohl die rotzigste Band im Programm und begeistern mit ‘nem geilen Old-School-Atze-Set, welches diverse Nummern enthält, die ich noch nie live von AC/DC gesehen habe. Wie grandios wäre das bitte, wenn AC/DC Songs wie „Gimme A Bullet”, “Shot Down In Flames”, “Get It Hot”, “Up To My Neck”, “Cold Hearted Man” (KULT!), “Overdose”, “Kicked In The Teeth”, “Whats Next To The Moon”, “Baby Please Don't Go”, “Problem Child”, “Sin City” und “Dog Eat Dog” ins Live-Set hieven würden! Beste Setlist, die ich je bei einer AC/DC-Coverband erlebt habe!

Im Logo wird „Kicked In The Teeth“ übrigens von Michael „Bürgermeister Flücki“ Flückinger am Gesang rausgehämmert, der ein geiles Organ besitzt!

Zu meinem Gastauftritt kann ich nur sagen, dass es mega Spaß gemacht hat. In HH läuft es etwas besser und souveräner, während ich in der Räucherei mit dem kleinen Malheur zu kämpfen habe, dass mir ein Lütje-Minze-Flachmann, den ich mir genüsslich während des Solos reinzwiebeln will und aufgrund flutschiger Finger mit meinen Beißerchen zu öffnen gedenke, im Maul zerbricht und ich mit Glasscherben im Mund schmettern muss. Aber Jammern gilt nicht, dat hat Bon Scott bestimmt täglich gemacht.

 

Abschließend spielt die Band "Rocker". Die Band bzw. das Projekt besteht aus Leuten von "Gutbucket", die als Sängerin Inez Venus von "My favourite Mixtape" am Start haben. Insgesamt macht auch dieser Auftritt Spaß. Die "AC/DC" Songs werden gut gespielt. Die Band ist musikalisch betrachtet wohl die beste des Abends. Mir ist die Gitarrenarbeit, verglichen zur vorherigen Band, dann allerdings ein wenig zu sauber.

Insgesamt machten alle drei Bands einen sehr guten Eindruck. Ich habe von dem Abend zunächst nicht so viel erwartet. Ich
 befürchtete, dass es auf Dauer monoton sein könnte, wenn gleich drei Bands "AC/DC" covern. Im Nachhinein war dies aber alles andere als monoton, da tatsächlich unterschiedlichste Variationen von "AC/DC" Songs dargeboten wurden.

 

Yeah, ganz genau. ROCKER haben allein durch Sängerin Inez wieder einen ganz anderen Ansatz. Ein Hardliner neben mir mault, dass „eine Frau diese Songs doch nicht singen“ dürfe. Pff, so’n Quatsch! Ist doch gerade witzig, wenn die leicht machomäßigen Texte auf die Art einen ironischen Touch bekommen. Außerdem hätte Bon Scott himself sicherlich Inez‘ Outfit gewürdigt – Jeans-Hot-Pants und weiße Boots… Die ganze Band geht sehr gut ab, vor allem Inez springt und rennt ohne Pause durch die Botanik. Geil auch Schlagzeuger Eike, der den typischen AC/DC-Groove durch sein fiebriges, stoisches und nach vorne ziehendes Spiel erzeugt. Oder wie Battermann (b) in HH sagt: „Entscheidend bei AC/DC-Songs ist teilweise, was man NICHT spielt“. Beim Hamburger Auftritt ist Inez übrigens etwas heiser, was aber in meinen Ohren fast noch geiler kommt. Auch ROCKER holen selten oder gar NIE live gezockte Titel aus der Mottenkiste – großen Applaus fährt an beiden Abenden verdientermaßen „Ride On“ ein.

Nächstes Jahr gerne wieder!

 

Kommentare   

+1 #1 Philipp 2012-05-21 20:07
Bilder von Jan reingebaut!
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