SURFITS, MORBUS DOWN / 21.01.06 - Neumünster, AJZ

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“Ab mit der Bummelbahn nach Neumünster!”, sagte sich unsere dreiköpfige Reisegruppe. Die Fahrt nach NMS ging fast zu schnell rum, der Weg vom Bahnhof zum AJZ jedoch konnte bei der Schweinekälte gar nicht kurz genug sein. Kaum drinne, traf man auch gleich Bekannnte und es prasselten wechselweise gute, schlechte und katastrophale Nachrichten auf uns ein:
-Die vorausgehende Demo soll ein voller Erfolg gewesen sein!
-Zwei Bands hatten schon gespielt...
-RED WITH ANGER fielen aus...

Erstere Nachricht war natürlich schön zu hören, da wir aus unterschiedlichen Gründen alle nicht so früh nach Neumünster hatten fahren können. Man erzählte von ca. 500 Leuten, einer “kraftvollen” Demo und nur wenigen Zwischenfällen, allerdings auch diversen Festnahmen von Demonstrant/innen.
Besonders ärgerlich dagegen die Sache mit den Göttinger Hardcore-Punks! Ich hatte mich so auf ein Wiedersehen gefreut! Aber das Schicksal hatte in Verbindung eines liegengebliebenen Autos, fehlenden Ersatzes und eines engen Zeitplans im AJZ erbarmungslos zugeschlagen.

Immerhin bekamen wir MORBUS noch fast zur Gänze mit. Die knüppelten, was das Zeug hielt und Semmel wollte sich wohl die Stimmbänder rausschreien... Obwohl der Sound nicht so der Hit war (Gitarren zu leise, Bass zu laut) kam dat Geböller richtig gut. Es fiel auf, dass MORBUS mit zunehmender Liveerfahrung immer besser werden. Souverän auch mittlerweile die Ansagen Semmels, der in aller Kürze den Erhalt der Meierei forderte und zum Aktivismus gegen rechts aufrief. “Gegen rechts mit allen Mitteln”, “Feuersturm Amerika” und auch diverse neue Songs sorgten für ordentliches Hallo in der rappelvollen Hütte. Nur ein Skinhead drängelte sich durch den pogenden Mob und stellte sich mit ausgestrecktem Mittelfinger direkt vor die Band. Voll das arme Würstchen, wir haben echt gut gekichert über den Idioten... Semmel ließ sich nicht provozieren und hatte genau die richtige Reaktion parat, indem er den Typen einfach dazu riet, nach hinten zu gehen. Ein paar Kumpels zerrten den wütend dreinblickenden Spacko dann nach hinten und der immer noch hochgestreckte Stinkefinger verschwand in den Massen...

Danach kam eine Ska-Band an die Reihe und es wurde unglaublicherweise NOCH voller. Leider war die Mucke reiner Ska mit recht wenig verzerrter Gitarre, was uns dann doch hinreichend abschreckte. Die Leute fuhren allerdings voll darauf ab, bei den ersten Tönen fingen alle an wie auf Kommando loszuhüpfen. Immer mal wieder rückten neue Besucher/innen nach und riefen entzückt “Ooooh geil, ‘ne Ska-Band!” Ich fand das befremdlich, spielen doch Ska-Bands dauernd, überall und an fast jeder Steckdose, an die man sie ranlässt. Aber was soll’s – die Leute stehen halt drauf und die Message war auch in Ordnung. Nervig nur, dass die Band ewig spielte und immer wieder den “letzten Song für heute Abend” ankündigte, da wir eigentlich nur noch auf die MORBUS-Jungs warteten, die uns zurück nach Kiel mitnehmen konnten. Aber irgendwann – mit viel Geduld und noch mehr Karottensaft (...) – war auch das durchgestanden und es ging noch zur Party im Bunker am Schützenwall.
- Beitrag von: Philipp

Kommentare   

+2 #1 Philipp 2016-01-21 12:30
HEUTE VOR ZEHN JAHREN.
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