HAMMERHEAD, OVERPOWER, T34 / 02.09.2011 - Hamburg, MS Stubnitz

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Ich weiß nicht, ob es an meinem Faible fürs Maritime liegt, aber ich liebe Konzerte auf Schiffen. Unvergesslich für mich unser BONEHOUSE-Auftritt auf so ‘nem Punkerboot auf der Seine oder der TWENTYTWO-COLTSUCKERS-Abschied auf der „Wappen von Schleswig“. Von daher absolut erstaunlich, dass ich es noch NIE auf das MS Stubnitz geschafft habe, die bekanntlich regelmäßig interessante Veranstaltungen bietet. Liegt mal hier, mal da vor Ort (Rostock, Lübeck, Hamburg…). Sollten sogar mal mit BONEHOUSE dort spielen, aber irgendwie musste die Konzertgruppe das damals verlegen. Hier ein paar Infos/Impressionen zur Stubnitz: http://www.stubnitz.com/0/info/flash.html und hier: http://ms.stubnitz.com/

Hammerhead

Bilderkens von JAN M-L und unbekannt (von Felix übermittelt)

Die Voraussetzungen, für ‘nen Hamburger Hafenkonzert von HAMMERHEAD ein paar Mitreisende zu finden, erschienen mir günstig und so war es dann auch. Unser rasender Reporter und Knipser Jan ML, Gaarden-Legende Frank sowie Mr. Black Bang Bomb himself Siggi Sick fanden sich alsbald zusammen. Chaotisch nur unsere Planung – nach einigem Hin und Her erklärte sich Siggi bereit, uns in seiner Höllenschleuder zu kutschieren, beim gemütlichen Einläuten des Abends in der wolterschen Hütte schmeckte dem Guten jedoch das Bier zu sehr und so disponierten wir hektisch um und organisierten uns auf die Schnelle ‘nen SH-Ticket.

 

Den Baakenhafen fanden wir dann auch recht fix (Kunststück mit Taxi…), wär zu Fuß aber vom Hbf auch kein Ding gewesen. Der Kahn und die Punkerhorde davor boten in der untergehenden Abendsonne schon ein herrliches Bild und ich wusste gleich, dass dat einer dieser Abende wird, wo alles stimmt. Frank beschwerte sich zwar den ganzen Abend über die schwankenden und schmalen Treppchen sowie über die generelle Schieflage, aber ich mochte das gerade. Man konnte bei dem guten Wetter angenehm auf Deck abhängen und traf ständig Bekannte (Grüße an Fab, Jakob, Felix, Fred & Bande und Bobec Kabumsky, letzteren gibt es also wirklich auch in Fleisch und Blut). Im Bauch des Ungetüms war es möglich, die Bands von mehreren Ebenen aus zu beglotzen, was interessante Möglichkeiten für waghalsige Diveraktionen geboten hätte, hat sich dann aber doch niemand getraut… Die Stubnitz ist für Liveaction hervorragend gerüstet, feiste Anlage und liebevoll installierte Lichtanlage. Preise fand ich angesichts der Tatsache, dass man so ein Schiff immer in Stand halten muss, auch okay (Eintritt 8,- Euro, Bier 2,50 Euro).


Punkerhorde


Wir hatten allerdings nicht erwartet, dass die uns unbekannten T 34 und OVERPOWER dermaßen einschenken würden. T 34 bolzten eine unwiderstehliche Mischung aus ANTI-CIMEX, RECHARGE und vielleicht BOMBENALARM. Ohne Schnörkel auf die Fresse, was natürlich so ziemlich allen Anwesenden gefiel und die Stimmung bereits hochkochen ließ. „Mit dem Panzer durch die Innenstadt“ war offenbar vielen bereits bekannt und wurde lautstark mitgegrölt. Sehr geil fand ich auch das Stück bzw. den Refrain „Arbeit ist scheiße, du aber auch“. Der Sound war auch richtig gut – schön feist und drückend, aber differenziert und nicht so laut, dass man nur noch Lärm hörte oder so.

T 34

In der Pause zu HAMMERHEAD hatte Siggi das ganze Boot mit seinen Black-Bang-Bomb-Flyern vollgesaut, die bei vielen Punkern Stirnrunzeln hervorriefen. Na, ich werd hingehen.

OVERPOWER hauten mich dann vollständig aus den Latschen. Das totale Inferno im Stil von DISFEAR oder so, jedenfalls gnadenlos nach vorne fegend, mit metallischen Riffs und einem langhaarigen & bärtigen Sänger, der im Stil von Tomppa Lindberg herumkotzte, dass es eine Freude war. Es gab keinen Song, der nicht unnachgiebig nach vorne knüppelte. So wurde dieser Auftritt dann auch permanent von Pogo und Bierfontänen begleitet - sehr, sehr geil. Ich war dann froh, dass ich die OVERPOWER-Jungs später in einer dunklen Ecke entdeckte, in der sie ihr bei Prügelprinz-Records erschienenes Vinyl vertickten. „Is nur ‘n Demo eigentlich“, sagte der Overpower-Mensch noch bescheiden. Aber Alter – was für ein Demo! More power than power? Overpower!

Overpower

HAMMERHEAD… Lange ist es her, dass ich die Jungs zum letzten Mal live gesehen habe, 2002 in der Alten Meierei, somit knapp vor der Dremu-Gründung, also kein Bericht hier in der Datenbank. Das Ding damals war eher enttäuschend, die Band wirkte nicht richtig motiviert. Ich hatte schon gehört, dass die Auftritte jüngeren Datums viel überzeugender gewesen sein sollen. Es wird halt nur noch hier und da und ausschließlich aus Bock gespielt. Und so war es dann auch – HAMMERHEAD wirkten wirklich zehnmal so enthusiastisch wie in der Meierei und legten sich ordentlich ins Zeug. Richtig gut war das Zusammenspiel zwar nicht immer, aber eine gewisse Schludrigkeit gehört zum abgefuckten Stil der Band doch irgendwie dazu. Herr Scheiße redete selbige und beleidigte den Mob aufs übelste – was dieser genau so erwartet hatte. Schön fand ich die Ansage zu „Ich sauf allein“: „Das Stück ist für dich, dich, dich und dich“ (jeweils auf irgendwelche Nasen zeigend), „alles arme Säue – deshalb auch jetzt ‚Ich sauf allein‘“… Beeindruckend war auch ein Pärchen, welches sich selbst so dermaßen krass beim Pogen zerlegt hat, dass ich zunächst eingreifen wollte, weil ich halt plötzlich sah, dass ein Typ voll auf einer Frau herumsprang. Doch als ich gerade dazwischenspringen wollte, hatte sie ihm die Beine weggerissen und bearbeitete nun ihn. Ich musste irgendwie an zwei Szenen gleichzeitig denken – einmal den U-Bahn-Treter jüngeren Datums und dann diese Szene in „Barfly“, wo der Protagonist denkt, dass nebenan gerade eine Frau ermordet wird, in die Nachbarwohnung stürmt und die beiden auseinanderreißt, worauf die ihn anschreien: „Wir lieben uns!“… Naja, komischerweise sahen die beiden trotz ihrer Attacken später (immer noch) aus wie aus dem Ei gepellt – die müssen das regelmäßig so zelebrieren… Ansonsten war die Bierfontänen-Frequenz jetzt auf Maximum gestiegen – stört mich nicht, solange nichts hinter meine Kontaktlinsen kommt, denn das nervt schon gewaltig. HAMMERHEAD hauten alle Klassiker raus, „NY Firefighter“, „Handgranate“, „Spinne“, „Immer weiter“, sogar die beknackte „Luca“-Coverversion. Hach ja, ein großes Vergnügen. Ich musste natürlich an meine erste Begegnung mit der Band denken – Juli 1990 im kultigen Kieler „Konken“, noch unter den Namen BREAKING THROUGH. Im Booklet der „Cut The Melon“ steht übrigens, dass dieser Gig „an der Nordsee“ (!) „das allererste Hammerheadkonzert“ gewesen sei, hehe.

T. Scheisse

Danach bekamen wir dank Jakob doch glatt noch den letzten Zug, da der uns in heldenhaften 13 Minuten zum Hbf gekarrt hat. Besten Dank! Die Bands werde ich mir gern alle jeweils noch mal angucken und der Stubnitz noch weitere Besuche abzustatten, ist bereits abgemacht.

http://www.myspace.com/t34panzerpunk

http://www.myspace.com/overpowerrr

http://www.hammerhead.de/

Kommentare   

0 #21 Philipp 2011-09-08 18:02
Hm, waren das KEZIAH MASON?
Da waren viele Konzerte, einige regelrecht legendär mittlerweile...
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0 #20 siggi sick 2011-09-08 17:55
hat in dem laden nicht auch rönne gezockt,mit normen auf drums-den bandnahmen weiß ich nicht mehr??
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0 #19 Philipp 2011-09-08 14:18
Genau, in Friedrichsort - eine Kombination aus Döner-Laden, Skatkneipe und Live-Club. Du konntest original Döner fressen und parallel Punkbands sehen - und hinten saßen immer ältere Türken und waren am Zocken. An dem Abend waren TINY GIANTS und OTHERWISE dabei - HAMMERHEAD waren für CHARLEY'S WAR eingesprungen.
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+1 #18 jeschi 2011-09-07 19:49
Breaking Through im Konken 1990...ich erinnere mich dunkel...war der laden nicht in friedrichsort?...waren da nicht auch die tiny giants mit am start?...
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0 #17 Philipp 2011-09-07 13:03
Eigentlich logisch - bist ja selbst mit drauf :-)
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0 #16 FelixFlex 2011-09-07 07:22
Also das Bild stammt von Sandras Kamera (hockend unten rechts) - der Fotograph ist unbekannt ;-). Ich war nur Mittler...
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0 #15 MM 2011-09-06 22:26
Schönes Ding, der Bericht! 8)
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0 #14 Philipp 2011-09-06 14:02
Bild von der Punkerhorde vor der Stubnitz von Felix - Dankeschön.
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0 #13 Philipp 2011-09-06 13:16
Ich glaub, der ist einfach 'nen bisschen dicker geworden. Weia, hoffentlich liest der das jetzt nich, hihi...
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0 #12 bockfred 2011-09-06 10:18
War der herr scheiße heimlich in der muckibude, wie sieht der denn aus?
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