WILWARIN XIV / 04.06.2011 – Ellerground, Tag 2

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Nina & Tinka, Casi, Nils H., Bocky, Joy Boy, Ingo K. (Samstag) und Philipp knallen den zweiten Teil des Wilwarin-Patchwork-Berichts auf Matts Schreibtisch, am Ende wird sogar gereimt...

AUFSTEHEN, SCHMERZEN & BULLENSACK

Nina & Tinka:

08.03Uhr, Guten Morgen – Auch viel heiß hier!

 

Halbgar quälen wir uns aus den Zelten und hängen verquollen, aber ohne Kater mit Kaffee, Powerchai und Maiswaffeln im Lager rum. Neben hauptsächlich anspruchsloser Konversation bangen wir um den Einsatz von „Bullensack“ um 12.30 Uhr. Gunnar ist trotz massiven Handyeinsatzes nicht zu orten und erst fünf Minuten vor Beginn der Karaokeshow bekommen wir einen telefonischen Hinweis auf dessen Aufenthaltsort. Immerhin pünktlich aber lattenstrunzenvoll tritt der besagte Drummer seinen Dienst an.

 

 

Boldi glänzt bei „Pöbel & Gesocks“ von „Pöbel & Gesocks“ mit Textunsicherheit und mangelndem Rhythmusgefühl. Das Publikum schafft Abhilfe und übernimmt alsbald im Chor. Oi!Oi!Oi!

Philipp und Dicki, die Profis im Hardcoregebölke, reißen die Mikros an sich und legen mit „Bite it“ von „G.G. Allin“ einen gekonnten Auftritt hin. Dass es sich hier noch um Karaoke handelt, lässt nur der umherwirbelnde Songtextzettel erahnen. 

Casis Darbietung von „Teenage Kicks“ von „The Untertones“ ist geprägt von deutlich mehr Textsicherheit und Ryhthmus als mancher, der sich vor ihm ans Mikro traut! Jedoch muss er mit den Worten: „So kann ich nicht arbeiten“ vor Gunnars unglaublich flinken Kunststücken am Bass kapitulieren.

Danach ist erstmal Rumhängen angesagt. Einige liegen im Schatten rum, während sich der Rest den Poetry Slam reinzieht, welcher ähnlich geistreich wie in der Schaubude ist.

Traurigerweise können wir unsere EHEC-Tomaten nicht an „Team & Struppi“ los werden, da diese sich und ihre pc-Parolen lieber zu Hause behalten haben. Danke!

Anschließend Grillen und Chillen – selbstverständlich fleischlos, bis ein gewisser glatzköpfiger Barkeeper, von dem FKK-Treckerfahrer genervt, mit Fleischravioli mit Bolognese um sich wirft.

Casi:

Am Samstagmorgen wache ich in meinem viel zu heißen Zelt auf und fühle mich gar nicht gut, dabei steht doch heute noch so viel auf'm Zettel Der Kater kann dann aber durch Kaffee, nem Liter Eistee und ner kalten Dusche erfolgreich bekämpft werden, so dass ich pünktlich zur Bullensack-Zeltplatz-Karaoke das erste Bier öffnen kann. Bemerkenswert ist, dass Drummer Gun.. äh Schleppe bis 10 Minuten vorm Konzert unauffindbar ist. Irgendwann wird jedoch telefonisch mitgeteilt, dass er gefunden und geweckt wurde und sich nun auf dem Weg zum Konzertort befindet. Wenig später taucht dann auch eine Alkoholleiche mit Drumsticks in der Hand auf und schleppt sich grinsend hinter die Schießbude. Spätestens zu diesem Zeitpunk ist klar: Das wird wieder einer der legendären Bullensack-Shows. Und so wars dann auch: Wieder interpretierten diverse Nasen mehr oder weniger schön, aber dafür immer authentisch Punkklassiker. Gut in Erinnerung blieben mir hierbei Boldis Version der Berber-Punk-Hymne „Pöbel und Gesocks“, Philipps und Dickies Duett „Bite it you scum“ oder auch irgendson Idiot, der versuchte „Don't Drag Me Down“ und „Teenage Kicks“ zu singen. Bei letzerem ist zu erwähnen, dass Drummer und Basser die Instrumente tauschen, was zu einer wirklich virtuosen Bass-Perfomance führte. Wie immer endet der ganze Auftritt in einem Desaster, Schleppe ist endgültig nicht mehr in der Lage zu spielen, so dass dieser lieber zum Mikrofon greift und durch den eigentlichen Klampfer, dem Dicken Gelben ersetzt wird. Heraus kam dabei mit Hilfe eines anderen stark alkoholisierten Schreihalses eine sehr experimentelle Version des Creetins Klassikers „Hot Breeze“, der überwiegend aus dem Text „Ficki, Facki, Fruchteis“ und „Whohooo“ besteht. Wunderbar, das hat wieder mal Spass gemacht.

Nils H.:

Leider (schlafe ich) nur kurz, denn gefühlte 20 Minuten später werde ich von den lieblichen Klängen von Nana Mouskouri auf dem Schlaf gerissen. Danke nochmal dafür. Also viel zu lange Zeit totschlagen, bis Bullensack den Samstag eröffnen. In der größten Mittagshitze gibt’s dann Punker Karaoke von mehr oder weniger professionellen Deutschpunkmusikern. Wie immer ein Heidenspaß und der perfekte Grund, früh mit dem Biertrinken anzufangen/weiterzumachen.

Bocky:

Am zweiten Tag knüpellte mich die Sonne nach höchstens 1-2 Stunden Schlaf aus dem Zelt, so wurden die nächsten Stunden mit netten Leuten, schwachsinnigen Gelaber, dem Bierbong und anderem Hirnriss verbracht, bis ich mich auf den Weg machen musste, um alles für die Bullensack-Zeltplatz-Karaoke-Show zu regeln.

Rein technisch ging auch erst mal alles im Voraus ziemlich einwandfrei vonstatten, nur Nebensächlichkeiten wie der Schlagzeuger waren nicht aufzufinden, zehn Minuten vorm Gig schaffte es dann Retterin Suzi den Typen zu wecken, naja vielleicht hätte er lieber weiter schlafen sollen. Zum dann folgenden Konzert sag ich mal nichts.

Philipp:

Die anderen erwähnten ja schon, wie früh die Sonne einen aus den Zelten zwang. Angesichts dieser Tatsache beginnt das offizielle Programm aufm Wilwarin recht spät. Bis um 16.45 Uhr kann man auf ganz schön viel blöde Gedanken kommen… Ich hatte sogar überlegt, ob ich mir einen Stapel Klausurhefte zum Korrigieren mitnehme. Die Chance, dass Bier, Sonnencreme oder irgendwelche Körperflüssigkeiten meine wertvollen Korrekturbemerkungen verschmieren, war  mir dann aber doch zu groß.

Aber BULLENSACK retten ja eh den Tag, indem sie genau in dieser Leerlaufphase ihren Auftritt auf dem Campinggelände durchziehen! Nicht wenige bezeichnen das Ding später sogar als Höhepunkt des Festivals. Auf jeden Fall eine Aktion, die dem Begriff Punk alle Ehre macht. Keine heruntergeleierte „Show“, sondern das pure Chaos mit kreativer Beteiligung vom Publikum. Der Höhepunkt ist vielleicht erreicht, als ein zur fahrenden Badewanne umgebautes Auto mitten durch den Mob fährt und sich Punks und Nudisten gegenseitig mit Bier und Wasser bespritzen, während BULLENSACK unbeeindruckt weiterwüten.

 

206

Casi:

Um 14:00 eröffnen dann 206 das offizielle Programm im Zelt. Ein wirklich gelungener Auftritt. Geboten wird (Post-)Punk, der son bisschen an WIRE oder GANG OF FOUR erinnert, allerdings mit deutschen Texten und die Stimme verpasst dem ganzen nochmal 'ne eigene Note. Geile scheiße, die haben übrigens erst kürzlich ihr Debüt veröffentlicht, das kann ich auch nur weiterempfehlen. Leider bekommt fast niemand diesen Auftritt mit, vor der Bühne stehen vielleicht 10 Nasen. Halt 'ne undankbare Zeit.  (Philipp: Scheiße, ich hatte gar nicht gerafft, dass 206 ein Bandname ist…)

 

HOW TO LOOT BRAZIL

Ingo:

Seit ein paar Jahren werkel ich ja jetzt als Helfer beim Wilwarin mit und dieses Jahr das erste Mal an der Zufahrtsstraße. Da wir für Einsatzfahrzeuge von Polizei und Rettungsdienst an allen drei Tagen immer eine Fahrspur frei hatten, lief es organisationstechnisch ganz gut. Dummerweise kam das ganze andere Festivalgedöns wie Bands sehen und Leute auf mehr als einen Satz treffen dadurch ein wenig zu kurz.

Aber die eine oder andere schöne Anekdote bleibt natürlich trotzdem: Bandbus hält, John Wright kurbelt die Scheibe runter und sagt: „Hi, we're...“ ich falle ihm ins Wort: „...Nomeansno. You'replayingintwohourstimeI'mlookingverymuchforwardtothat. You'llfindthebackstageeentrance100metresontotherightpleaseenjoyyou'retimeatWilwarinfestivalmumblemumblemumble“ alles ohne Punkt und Komma und unter regelmäßigem Wegwischen des Sabbers aus den Mundwinkeln natürlich. Über 40 und immer noch Fanboy, ts ts...

Vorher hatte ich mir allerdings für How To Loot Brazil schon mal ein Stündchen frei genommen. Das der eigentliche Sänger fehlte fiel nicht weiter auf und die Dame an den Keyboards und der Herr an der Gitarre unterhielten die wenigen Anwesenden mit druckvollen Elektropunk und schönem Oldschool-Indie. Wenn Großstadtgeflüster abgefeiert werden, dann braucht auch diese Band nächstes Mal mehr Zuschauer. Das Album Betamarx gibt’s auf der Bandwebseite zum freien Download und ist super.

http://www.howtolootbrazil.com/

 

KEINE ZÄHNE IM MAUL ABER LA PALOMA PFEIFEN

Casi:

Danach treffe ich eine Gruppe mir wohl, bekannter, vergnügter Menschen, die auf dem Weg zum Eisstand sind, also wird sich mit Softeis in den Schatten gepackt und ein wenig ausgeruht. Im Hintergrund spielt aus der Hauptbühne eine wirklich nervige französische Ska-Weltmusik-Wasweißichdenn-Band (Meine Recherchen ergaben grad, dass es sich nur um GRUFFAZ ELEC'TRICK handeln kann). Wer hat denn diesem Sänger erlaubt, auch noch Keyboard zu spielen? Das klingt so, als würde ein kleines Kind auf so nem Casio-Teil rumhacken. Muss ich mir nicht geben.

Als nächstes steht dann „KEINE ZÄHNE IM MAUL...“ auf'm Zettel. Leider bin ich dermaßen im Arsch, dass das ganze nur gemütlich vom Sofa aus angucke. Der Drummer/Gitarrist ist wohl grad auf Kur und wird durch gleich zwei Personen vertreten. Horst Pillau macht nette Ansagen und gespielt wird nach wie vor NDW-lastiger Indierock mit Punkroots und zynischen Texten. An Details dieses Konzertes kann ich mich grad nicht erinnern.

Nils H.:

Dann erstmal Pause machen bis KZIMALPP. Lange nicht mehr gesehen, gefällt gut, aber das Klima vor der kleinen Bühne halte ich nur für ein paar Lieder aus. Spontan wird entschieden, den Auftritt als Appetizer für das Konzert auf dem Kiel Explode Festival zu nutzen und zurück zum Campingplatz zu gehen.

Bocky:

Den Nachmittag über versuchte ich mich möglichst nicht aus dem Schatten zu bewegen, mit Saufen war auch erst mal nichts.

Die erste Band, die mich dann vor die Bühne lockte, waren KEINE ZÄHNE IM MAUL ABER LAPALOMA PFEIFEN, nur leider war mein hitzegeplagtes Hirn nicht konzentrationsfähig und die staubige Luft im Zelt zu derbe, ich hing dann lieber auf der Couch an der Feuerstelle und beschäftigte mich damit mittels Club Mate (ekelhaftes Zeug für hippe Linke, aber es wirkt) meinen Kadaver wieder zum Anspringen zu bewegen, weil den ich ja schließlich noch brauchte.

Philipp:

KEINE ZÄHNE gefallen mir wie immer außerordentlich gut. Horst Pillau Jr. bringt auch die verkatertsten Menschen zum Grinsen, wenn er sich in schräge Anti-Rockstarposen wirft. Steffen Frahm kann heute nicht dabei sein – und muss gleich von zwei Musikern ersetzt werden. Ist ja auch ein Lob. Die beiden „Ersatzleute“ machen ihre Sache gut, was vor allem beeindruckt, da ja auch Steffens Gesangspassagen übernommen werden müssen, die recht charismatisch sind. Der Gitarrist bekommt aber z.B. „Halbe Stadt Von Unten“ recht gut hin. Immer wieder KEINE ZÄHNE!

 

FEATURING YOURSELF

Nina & Tinka:

Ab 18.00 Uhr lauschen wir der poppig fröhlichen Darbietung von „Featuring Yourself“, welche ihr Bier großzügig an das, von Sonne und Staub ausgetrocknete, Publikum verteilen.

Dann unterhalten wir uns an jeder Ecke mit Menschen, deren geistige und körperliche Fähigkeiten stündlich abbauen.

Philipp:

Irgendwie habe ich FEATURING YOURSELF bisher jedes Mal verpasst, obwohl es mich brennend interessiert, was Matze (Ex-CREETINS) Neues auf die Bühne bringt. Heute also mein Debut und ich werde gleich weggeblasen. Schlank sind hier nur die Bandmitglieder, der Sound dagegen ist fett-o-mat. Ziemlich großartige Melodien schmeicheln den Ohren, alles sehr fit und mit großem Engagement und Instrumente-Herumgeschleuder vorgetragen. Wenn ich einen Kritikpunkt suchen müsste, dann den, dass das Gesamtbild fast zu glatt ist – ein bisschen Rotz und Dreck darf da gern noch rein.

Casi:

Zu FEAT YOURSELF bin ich wieder um einiges fitter. Zum Glück, denn das war das beste Konzert, dass ich von denen bisher gesehen haben. Die letzten Konzerte haben mir auch immer gefallen, aber irgendwie fehlte da immer das gewisse Etwas. Diesmal stimmt alles. Der Sound drückt diesmal mehr und die Band hat Bock (oh das ist jetzt voll der witzige doppeldeutige Satz, wenn man weiß wer für den Sound zuständig war). Die Mucke gefällt mir auch sehr, irgendwie einn cooler, sphärische Post-Punk-Synthies, Hüsker-Dü-mäßige Gitarren und überwiegend treibendes Schlagzeug, dass mich n bisschen an die Foo Fighters erinnert. Meine Lieblingslieder „Friday Night“ und „Losing Love“ fehlen auch nicht. Ich glaub, die werden ganz bald noch einiges reißen, wenn die so weitermachen. Ich freu' mich auf die neue Platte.

Nils H.:

Der nächste Pflichttermin sind dann Featuring Yourself, die live auch jedesmal besser werden. Die neuen Songs überzeugen auch durch die Bank; es wird Zeit, dass das neue Album kommt.

Bocky:

Auf der MAIN STAGE spielte gerade irgendein Ska-Gedöns während ich mit FEATURING YOURSELF auf deren Auftritt wartete, Matze hatte mich gefragt ob ich die Drei nicht beim Wilwarin mischen mag, ja klar gerne.

Pünktlich zum Soundcheck funktionierte mein Denkapparat auch wieder, viel mehr möchte ich zu dem Konzert dann auch nicht schreiben, außer dass es der beste Auftritt war, den ich von der Band gesehen habe. Echt geil!!!!

 

PASCOW

Bocky:

Richtig dolle freute ich mich an diesem Abend auf den Viererpacken PASCOW-THE MOVEMENT-EISENPIMMEL-NO MEANS NO, geärgert hat mich vorher nur das diese vier Bands sich nacheinander überschneiden sollten, was sich aber dann doch als recht unproblematischheraustellte.

Also zuerst zu PASCOW, boa watt ne pure Energie, dafür eine Schublade zu finden, ist nicht einfach, die Musik einfach als Deutschpunk abzustempeln, würde der Band nicht gerecht werden, Indy-Punk wäre meiner Meinung nach zu negativ. Also irgendwas dazwischen? Ne auch nicht. „Alle reden nur von Rock und nur von Rock, Independent, Business Pop und Rock, wir sagen nichts und reden nur von Rock...“ Ich war nicht wirklich in Tanzlaune, aber zu beobachten wie sich die Energie der Band auf den Pit übertrug war schon faszinierend. Ich weiß gar nicht mehr, ob ich PASCOW bis zum Ende gesehen habe, aber auf jeden Fall war ich vor dem ersten Song von THE MOVEMENT an der Main Stage.

Casi:

Nach einer Verschnaufpause geht es am Abend frisch ausgeruht zurück aufs Gelände. Es warten schließlich noch einige Highlights, um genau zu sein ein regelrechter Konzertmarathon.

Los geht’s im Zelt mit PASCOW. Die Band hat sich in den letzten Jahren zu einer meiner Lieblingsbands entwickelt. Auf den vier Alben haben Sie bewiesen, dass man Punkrock mit deutschen Texten machen kann, ohne stumpf zu wirken oder sich nach dem dritten Album zu Indierock „weiterzuentwickeln“.  Auch live wird Hit nach dem Anderen gespielt. Wie auch schon vor Kurzem im Flensburger Hafermarkt hat die Band einfach ohne Ende Power. Man spielt sich quer durch alle Platten und der textsichere Mob tanzt ausgelassen. Auf lange Ansagen wird verzichtet, stattdessen wird in den Pausen höchstens eine prägnante Zeile aus dem folgendem Song zitiert, kommt gut. Fazit: PASCOW sind das beste, was die deutschsprachige Musik zur Zeit zu bieten hat!

Nina & Tinka:        

„Pascow“ überzeugen uns mit ihrer energiegeladenen Punkrockshow aufs übelste! „Alles muss kaputt sein“, Pogo im Staub und das neue weiße(!) Shirt hat ein originelles Dreck-Batikmuster.

Philipp:

Boah, ja. Zwar habe ich PASCOW bereits mehrfach gesehen (bzw. einmal sogar mit BONEHOUSE ein gemeinsames Konz im Pott gehabt), aber heute übertrifft die Band sich selbst. Da kann kaum jemand stillhalten und die logische Konsequenz ist die heftigste Dreckswolke des Wochenendes. TRAMPEN, NACH NORDEN, DANN ANS MEER UND DANN WEG. Unfasslich, wie viel Energie hier transportiert wird und was für gute Songwriter PASCOW sind!

Nils H.:

Nochmal grillen und Bier einwerfen und ab zum Konzertmarathon: Als erstes Pascow. Letztens in Flensburg verpasst, deshalb ist die Vorfreude groß und wird auch bestätigt. Großartige Show, sympathische Band, hinterher schnell zum Merchstand, Shirt abgreifen.

 

THE MOVEMENT

Nils:

Der liegt glücklicherweise ja neben der großen Bühne, wo The Movement gerade anfangen. Für mich der beste Auftritt dieses Jahr, die Songauswahl ist großartig, überall wird getanzt und mitgesungen und die revolutionäre Faust gen Himmel gereckt.

Casi:

Ohne Pause geht es dann schnell weiter mit THE MOVEMENT. Seit die freundlichen Hardmod-Internationalisten 2003 während ihrer ersten Tour in der Meierei Halt machten, bin ich Fan. Bis zur Auflösung vor 4 Jahren, durfte ich die Anzugträger etliche Male Live bewundern und jedes Mal war es der Hammer. Nach seinem Solo-Ausflug in die Soulmusik hat Songwriter, Gitarrist und Sänger Lukas Scherfig (aka Lukas Sherfey) die Band wieder ins Leben gerufen. Dieser ist zwar auch das einzige übrig gebliebene Originalmitglied, naja aber der Drummer wechselte eh von Tour zu Tour und für den Bassisten hat man auch adäquaten Ersatz gefunden. Schnell wird klar, dass es sich hierbei um keine dieser peinlichen Reunions handelt, wie man sie grad oft zu sehen bekommt. Herr Sherfey scheint die Band echt vermisst zu haben, zumindest sieht er ziemlich glücklich aus. Auch hier reiht sich Hit an Hit. Alter Schwede, ich hab ne Gänsehaut als das Intro von „How Come?“ ertönt. Gespielt wird ein Best-Of beider Alben, so wie Material von der kürzlich erschienenen EP. Ich finde es immer wieder geil, wie die Band es immer schafft, politische Themen so unglaublich positiv und kämpferisch zu transportieren, oftmals auch in Verbindung mit Liebesliedern. Musikalisch gibt es natürlich auch nichts zu meckern: Mod-Punk, wie ihn Paul Weller nie besser hin bekommen hätte, gespielt von erstklassigen Musikern. Während der Offbeat-Nummer „Control your Temper“ gibt es noch das traditionelle Schlagzeugsolo, wobei hierbei glaub ich niemand an den allerersten Drummer herankommen wird (siehe Dremu-Bericht aus der Meierei von 2003). Mein absolutes Highlight des Festivals. So macht Kommunismus Spaß. Achso, einziges Manko: Der Bassist spielt kein Rickenbacker.

Philipp:

In dieser intensiven Phase des Festivals reiht sich wirklich ein Knaller an den anderen. THE MOVEMENT – ich kann mich den euphorischen Stimmen nur anschließen! Beeindruckend, wie minimalistisch und hart (!) die Band zockt. Für manche Metalheads sind ja getriggerte Drums und ein großes Technikzinnober die Verkörperung von musikalischer „Härte“. Aber seht euch mal an, wie THE MOVEMENT einen Groove erzeugen, der wirklich keine Gnade kennt. Echte Tanz-Diktatoren, deren Regime jedoch von guter Laune und Warmherzigkeit geprägt ist.

JoyBoy:

Schön, THE MOVEMENT mal wieder zu sehen. Ich hatte irgendwie das Gefühl, dass fast die gleichen Leute im Publikum waren, wie beim letzten Konzert das ich vor der zwischenzeitlichen Auflösung (also vor mindestens vier Jahren) gesehen habe. Der neue kleine Basser sah mit seiner Hornbrille aus wie das Mini-Me von Malcolm X. Musikalisch auch in dieser Besetzung beeindruckend.

Nina & Tinka:

Schnell an die Luft zu „The Movement“. Lange können wir den Sauerstoff nicht genießen, ab nach vorn, um volle Tanzpower zu geben! Dreckig, verschwitzt, aber glücklich geht es zum musikalischen Umbruch „Eisenpimmel“ ins Zelt zurück.

Bocky:

Aller, war das n Fest, politscher Mod-pop-Rock oder so ähnlich würde ich es beschreiben, in einem Zeltplatzgespräch am Nachmittag hatte jemand die Band noch als Ska verpönt, BLASPHEMIE, pah Ska, so ein Quatsch. Gestartet wurde mit „Karl Marx“, dem Opener-Song der zweiten Scheibe und direkt danach der erste Song vom „Move“-Album „Get Pissed“. Im Großen und Ganzen waren die meisten Songs vom der ersten Scheibe „Move“, was mir auch ganz gut passte, ist diese meiner Meinung nach doch immer noch das Meisterwerk der Band. Das war ganz großes Kino, ich bin immer wieder begeistert, wie sympathisch Lukas Scherfig (Sänger, Gitarrist und einziges Gründungsmitglied) es schafft, Kontakt zum Publikum aufzubauen und das ohne besonders lange ansagen, sonder eher durch ein Lächeln oder einfachen Blickkontakt, dabei bezieht er die Leute gut mit in die Show ein, wirkt überhaupt nicht von oben herab oder aufgesetzt. Damit hat er es auch mal wieder völlig hingekriegt mich in seinen Bann zu ziehen, mit Stillstehen war da nix mehr. Nur ein Stück fehlte mir: „Truth is“, aber die Zeit war wohl leider um und als einzige Zugabe gab es das großartige „Turn away your Faces “. GEILE SCHEISSE, für mich DAS Konzert auf dem Wilwarin dieses Jahr, diese Band ist immer wieder ein Erlebnis.

 

EISENPIMMEL

Casi:

Dann der Kulturschock: Im Zelt spielen bereits EISENPIMMEL. Von Platte find ich die ja total super, ich mag diesen bescheuerten Humor und die nehmen 1a Ruhrpottprolltum und Deutschpunk auf den Arm. Live kommt das Ganze bei mir aber auch beim zweiten Mal irgendwie nicht richtig an. Siggi Katlefski (bei dem es sich im Übrigen in Wirklichkeit um den Musiker und Autor Tom Tonk handelt) sieht mit seinem schiefen Schnauzer unglaublich behämmert aus und irgendwie isses auch alles ganz witzig. Ich finde nur, dass der Mythos Eisenpimmel mit den Liveauftritten einfach kaputt gegangen ist, vorher wusste man halt nicht so recht, wer wirklich hinter dem ganzen Quatsch steht. Außerdem scheint die Band auch genau die Menschen anzuziehen, die sie eigentlich persifliert. Aber spätestens bei „Malle Mallorca“ macht es mir dann auch Spaß und da singt sogar die Straight-Fraktion lauthals mit. Viel bekomme ich von EISENPIMMEL Aufgrund von Überschneidungen dann auch gar nicht mit.

Nils:

Zurück in den Sandsturm, wo inzwischen Eisenpimmel schon angefangen haben. Können mich nicht so richtig überzeugen,  das Gesangsduo kommt irgendwie nicht so richtig motiviert rüber. Spaß hat´s schon gemacht aber ich hatte mehr erwartet.

Nina & Tinka:

Auf höchstem Niveau dürfen wir „Mallorca“ und „Schwarzfahren“ bejubeln. Für einige sicher ein kulturelles Highlight nach über 24-Stündiger HartzIV-TV Abstinenz. Doch lange währt diese Freude nicht. Alles hat ein Ende, nur die „Vurst“ hat zwei!

Bocky:

Bei Eisenpimmel brauchte ich ein bisschen, um in Stimmung zu kommen, war mir der Kontrast von MOVEMENT zu EISENPIMMEL dann doch zu heftig, schade, weil witzig war`s eigentlich. Leider bin ich erst bei den letzten beiden Songs „Malle Mallorca“ und „Komm ma lecker“ so richtig warm damit geworden, hat trotzdem Spaß gemacht.

Philipp:

Hm, mir geht es genau wie Casi – bereits auf dem Force Attack konnten mich EISENPIMMEL nicht recht begeistern und auch heute bestätigt sich der Eindruck, dass die Band auf Platte einen derben Humor zu kultivieren vermag, der live einfach nicht so rüberkommt. Sicherlich seltsam, denn man könnte ja annehmen, dass es gerade umgekehrt sein müsste. Liegt vielleicht auch daran, dass es von der musikalischen Seite her recht lahm und hüftsteif präsentiert wird.

 

NOMEANSNO

JoyBoy:

NOMEANSNO, mit denen ich mich vorher nie beschäftigt habe, waren für mich DIE Band des Festivals. Technisch absolute Extraklasse, einige Jazzeinflüsse, alle drei Bandmitglieder gute Sänger. Ein Viervierteltakt war da eher die Ausnahme, was aber nie Selbstzweck (wie das bei solchen „Mucker-Bands“ ja leider oft der Fall ist) sondern immer in wirklich guten Songs umgesetzt wird. Dabei folgt das ganze immer anderen Schemen (auch mit straighten Punknummern dazwischen), so dass der Gig über die gesamte Distanz spannend bleibt. Großartig. Für mich entdeckte Musikrichtung: Muckerpunk.

Casi:

Und schon wieder Kulturschock: Auf der großen Bühne stehen schon NOMEANSNO bereit. Ich hab zugegebenermaßen noch nie bewusst eine Platte von denen gehört (grober Fehler), sind mir aber noch vom Fusion vor ein paar Jahren in guter Erinnerung und auch so hört man die hier und da mal irgendwo. Damals verpasste ich allerdings fast den kompletten Auftritt.  Wow, die drei alte Säcke geben sowas von Gas. Abgefahren, wie geil diese Band zusammenspielt. Jazzige, sowie punkige Riffs, abgefahrene Beats, aber niemals nervig. Das Publikum geht auch gut ab. Ein Song vom Zweitprojekt HANSON BROTHERS gibt es, wenn ich es richtig erkannt habe,  auch noch. Die Platten werden besorgt, versprochen.

Bocky:

NO MEANS NO = TOTAL ABGEFAHRENER KRAM. Ich kenne nicht so viel von der Band, aber was die abgezogen haben, war die Kelle, NO MEANS NO trumpfen halt nicht mit großen Melodien auf, eher mit technischem Gefrickel, aber das dermaßen heftig, dass ich aus dem Staunen nicht mehr raus kam, da werden Jazz sowie Hc-Punk Elemente einfach zusammen gerührt, durch die Verstärker gepumpt, und so was von perfekt vorne rausgekotzt. Der einzige Song, den ich jetzt namentlich nennen könnte, den sie gespielt haben ist „It`s Catching up“ und als die letzten beiden Lieder angekündigt wurden, sagte ich noch:„Wie geil wäre jetzt noch `n schön straighter HANSON BROTHERS-Song, um das Gefrickel nochmal aufzulösen.“, und als hätten die drei auf der Bühne meinen Wunsch gehört spielten sie zu guter Letzt noch einen. Ich befand mich schon auf dem Weg Richtung Tresen, da fing noch eine Zugabe an und ich bewegte mich wie ferngesteuert zurück vor die Main Stage.

Philipp:

Finde ich ja witzig, für wie viele Leute die Begegnung mit NOMEANSNO ein Erstkontakt ist. Liegt vielleicht am Altersunterschied, denn um „Wrong“ oder „0 + 2 = 1“ führte Ende der Achtziger/Anfang der Neunziger kein Weg vorbei. Immer hat die Band live überzeugt, besonders die Auftritte im Lübecker Treibsand („Wrong“-Tour) und das Ding in der Hamburger Fabrik, als sie nach ihrem regulären Set noch ein ganzen HANSON BROTHERS-Konzert rangehängt haben, sind mir bestens in Erinnerung geblieben. Völlig unprätentiös zelebrieren NOMEANSNO das, was sie leben: Musik. Da wird selbst aufgebaut, die Lightshow ausgeknipst (wahrscheinlich zu viel Klimbim…), dafür aber ganz locker gezeigt, wo der Hammer hängt. Allein schon schön, dem quer zum Publikum sitzenden John Wright beim Spiel und den Frotzeleien mit seinem Bruder zuzusehen bzw. zuzuhören. Das Konz geht rum wie im Fluge, und ich denke kurz danach wirklich, dass die nur ca. 20 Minuten gespielt hatten, was aber offenbar nicht stimmt. Meine Highlights sind „Oh No! Bruno!“, „Brother Rat“, „It’s Catching Up“ und „Rags And Bones“, aber langweilig ist nicht eine Sekunde.

Ingo:

Zu Nomeansno habe ich dann meinen Straßenposten endgültig aufgegeben und bin zum ersten Stück „Angel and Devil“ gleich im Pit gelandet. Sooo staubig hatte ich es allerdings aus den letzten Jahren nicht in Erinnerung. Erstmal die Kehle schmieren mit einem alkbefreiten Flens und die nächsten Songs aus sicherer Entfernung genießen. Wie kam denn der BH an Robs Bass??? Und Brother Rat/What Slayde Says habe ich ja schon ewig nicht mehr live zu hören bekommen, die Laune steigt ins Unermessliche. Ohne Tanz- und Hüpfeinlage geht es dann doch nicht bei dem Hitfeuerwerk zum Abschluss. Theresa Give Me That Knife, Oh No! Bruno und Rags and Bones weiß ich noch, aber da waren mehr... GROßARTIG!!!!!!!

http://www.youtube.com/watch?v=1R89RHbjMLg

Nils H.:

So, wieder Bühnenwechsel, anstrengend, aber wir sind ja nicht zum Spaß haben hier. NoMeansNo sind dran. Die waren für mich bis jetzt irgendwie immer „die richtige Band von den Hanson Brothers“. Sie sind natürlich viel mehr als das und beweisen das auch eindrucksvoll, vor allem der Drummer zieht mich des öfteren in seinen Bann.

Nina & Tinka:

So wartet ein weiterer Headliner „No Means No“ bereits auf uns. Keine Partystimmung, dennoch ein musikalisches Highlight bieten uns die Jungs aus Kanada. „Musik für Musiker!“ wie ein befreundeter musikalischer Musiker treffend beschreibt.

 

HGICH.T

Nina & Tinka:

Hart auf den Piss gehen uns „H.Gicht“, die unsere Lagerfeuerromantik mit ihrem „Goa-MPU“ stören. „Haben Sie getrunken?  Jaaaaaa.“ - Wir dafür anscheinend nicht genug!

 

ARRESTED DEVELOPMENT / KARMA TO BURN

Casi:

Zur späteren Stunde werden wir quasi aus unserem Lager vertrieben, denn ein ganz fieser Geruchsmix aus Fäkalien und Chemie zieht direkt auf uns zu. Der Übeltäter ist schnell ausgemacht: ein umgefallenes Dixie-Klo. Da hatte jemand anscheinend richtig Humor. Wer sowas für witzig hält, wählt auch die FDP oder so. Was Gutes hatte das Ganze dann aber doch: Ich sehe durch Zufall ARRESTED DEVELOPMENT. Merkwürdigerweise hab ich noch nie was von dieser Band gehört. Die acht Jungs und Mädels spielen positiven 90er-Jahre Hip-Hop aus Amiland und bilden quasi das Gegenstück zu dem ganzen Gangster Kram. Die Mucke wird überwiegend live gespielt. Erinnert mich teilweise an frühe De La Soul. Gut find ich auch den graubärtigen Gitarristen, der in seinem Jeanshemd aussieht, als hätte man ihn aus nem runtergekommenen Bluesclub rekrutiert.

JoyBoy:

Der soulige 90er Kram von ARRESTED DEVELOPMENT ist auf Platte nicht so unbedingt meine Lieblingsspielart des Rap. Live ist das dank oberamtlicher Begleitband und den zwei Sängerinnen aber anders. War wohl nach der FRITTENBUDE am Abend vorher, die mich mit ihrer Darbietung innerhalb kürzester Zeit vergrault hat, auch das bestbesuchte Konzert.

Ingo:

Nach Nomeansno noch schnell den Kassenwagen weggefahren und anderer Leute Autos umgeparkt: Feierabend! Schnell zu Arrested Development, die hauen mich mit ihren ersten beiden Songs jedoch erst mal nicht aus den Socken.

Einen Burrito später dann zu Karma to Burn, die vor lauter tobenden Menschen am und auf dem Bühnenrand überhaupt nicht zu sehen waren. Lag wohl auch an dem extremen Dauerspreizschritt in dem beiden Frontleute unterwegs waren. Absolut genialer Instrumental- Stonerrock, der mir allerdings die müden Glieder nicht mehr in Bewegung versetzen konnte. Mehr als Fußwippen ging nicht.

Ein letztes Bier zu den letzten Songs von Arrested Development, in denen dann auch endlich mal ein paar Lieder vom ersten Album gespielt werden. Dummerweise auch ein 4 Non Blondes/Bob Marley-Cover – total überflüssig. Noch ein bisschen aufgeregt über die ganze HipHop-MitMach-Nummer ohne die es scheinbar Live nicht funktioniert (Wave your hands in the air!/Say: Ho!/Somebody scream!) und dann war das Ganze auch schon wieder vorbei.

Nina & Tinka:

Eine schier endlose Umbaupause  benötigen „Arrested Development“, die das Festival mit ihrem 90er Jahre Hip Hop bis spät in die Nacht zwar musikalisch abrunden, unseren Nerv jedoch nicht 100%ig treffen. Die unendlich vielen Scheinwerfer brennen in den Augen und treiben uns in die Dunkelheit des Zeltplatzes.

Bocky:

Nach einem kurzen Aufenthalt auf dem Zeltplatz verirrte ich mich wieder nach vorne und zog mir noch ein wenig ARRESTED DEVELOPMENT rein und war begeistert, `ne Mischung aus Hip-Hop und Soul und sowas von 90er, unglaublich, als wären die frisch außer Zeitmaschine gestiegen, wobei die Beschreibung konservierte Originale es wohl eher trifft. Eigentlich so gar nicht mein paar Schuhe, aber die Stimmung und das ganze Drumherum... naja, es passte halt alles irgendwie.

 

KARMA TO BURN

Philipp:

Gut, dass Strecker mich zu den mir völlig unbekannten KARMA TO BURN mitzerrt! Diese Band spielt mitreißenden Instrumental-Stoner/Doom, der eine Soundwelle auf die nächste türmt. Die Leute drehen hier nochmal komplett am Rad, und bangen, was das Zeig hält. Suzii Tornado und ein Dutzend anderer Freaks klettern auf die Boxenreihe und tanzen, andere diven und crowdsurfen. Der waldschratige Drummer legt einen mächtigen Punch vor. Der Sound ist perfekt für diese Art Musik und ich nehme mir vor, nach KARMA-TO-BURN-Tonträgern Ausschau zu halten. Allerdings ist Strecker plötzlich verschwunden, den hat es offenbar während des Gigs in die Horizontale gezwungen.

 

ROCKAWAY BEACHBOYS

Casi:

Zu guter Letzt spielen im Zelt die ROCKAWAY BEACHBOYS. Die scheinen genauso betrunken wie ich zu sein, was aber niemanden weiter stört. Schließlich kloppen die Jungs Non-Stop einen Ramones-Klassiker nach dem Anderen raus. Geil, dass die auch mal wieder spielen. Nach der Hälfte des Sets kann ich aber wirklich nicht mehr und wanke glücklich in mein Zelt.

Nils:

So langsam macht sich der fehlende Schlaf bemerkbar, aber abknicken is heute nicht, schließlich geben die Rockaway Beachboys noch den „closing act“ für dieses Jahr. Und das durchhalten hat sich gelohnt, die Müdigkeit ist nach den ersten Takten weg und ein Ramones Klassiker jagt den Nächsten. Sollte zur Institution werden, einen besseren Abschluss könnte ich mir nicht vorstellen.

Bocky:

Die letzte Band auf dem Wilwarin dieses Jahr waren die ROCKAWAY BEACHBOYS und die schienen auch schon ordentlich einen getankt zu haben, der Mischer schien aber auch nicht mehr ganz fit gewesen zu sein, so schallte aus der P.A. Ein unglaublich überrissener Bassbrei, na, und ich mochte Cola-Rum eh schon immer lieber als die RAMONES und das Zeug schmeckte auch immer noch ziemlich gut.

Ingo:

Zu müde für die Rockaway Beach Boys. Schade.

 

FAZIT

Bocky:

Ausklingen sollte die Party bis in die Morgenstunden mit den/der Veranstalter_in am Dj Pult im Zelt und dann verliert sich bei mir langsam die Erinnerung, Gerüchte sagten irgendwas von Menschen aus Fernost, die mich daran hinderten zur verabredeten Zeit beim Auto, welches mich nachhause bringen sollte, zu sein, aber ich glaube, das war alles gelogen.

Casi:

Geiles Wochenende – Nächstes Jahr gerne wieder, vielleicht kann ich mir dann auch meinen Müllpfand wiederholen.

Nina & Tinka:

Bei nun mehr gefühlten -25°C friert sich ein Teil von uns auch die zweite Arschbacke ab. Der Rest schläft, dank der Gründung einer Zelt-WG, wärmer.

Diesmal weckt uns um 7.23 Uhr der „Böse Blick“ unseres Festivalgreenhorns. So wird uns leider SEHR FRÜH klar, dass erneut eine Vermisstenanzeige aufgegeben werden muss. So wird bis 11.00 Uhr gewartet, gesucht, befragt und ratlos Flaschenpost aufgestellt. West- und Ostufer trennen sich nur kurzzeitig, um gen Abend, gemeinsam mit dem bereits in China vermutete Zurückgelassene, den Wilwarinausklang im Subrosa zu genießen!

 

Unser Fazit:

Sommer, Sonne, Sonnenbrand!

Schwarze Rotze, Schweiß und Sand!

Dosenbier und Dixiklo!

Straight Edge, EHEC, Punkrockshow!

 

 

 

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