Superpanzer, Ilse Lau / Kiel, Schaubude - 30.07.05
- Details
- Kategorie: Berichte aus dem Pit
- Veröffentlicht: Dienstag, 21. November 2006 00:00
- Geschrieben von LouLudge
- Zugriffe: 1733
So, da hier jetzt ja vermehrt nach Konzert-Rezension gerufen wird, möchte ich auch meinen bescheidenen Teil dazu beitragen, wenngleich diese Rezension sich nicht unbedingt an Freunde von "Power Violence" oder "Extreme-Death-Core" richtet… ;-)
Am Samstag abend jedenfalls verschlug´s mich in die Schaubude, wo Superpanzer und Ilse Lau auftrumpfen sollten. Beides Bands, die in Kiel schon diversen Leuten bekannt sind - an mir - zu meiner Schande - bislang leider etwas vorbeigingen. Dies bedurfte einer Änderung!
In der recht gut gefüllten Schaubude legten Superpanzer dann als erstes gegen 23 Uhr (oder so - hab ja keine Uhr) los und krendenzten eine Mischung aus New Wave, Disco und Hamburger Schule (oder so…). Das ganze ging aufgrund schön tanzbarer Basslinien (Disco, wa?) und guten Zusammenspiel der beiden Gtitaristen gut los. Mittendrin wurde auch mal die Trompete ausgepackt (und auch gespielt) und zum grande finale fanden sich schliesslich noch zwei Gastsängerinnen auf der Bühne ein. So spielten sich Superpanzer durch Set und Zugaben und fanden auch beim Publikum recht grossen Anklang. Mir persönlich war´s nach gutem Start im weiteren Verlauf etwas zu eintönig und die kargen Ansagen sorgten nicht unbedingt für eine Auflockerung des Ganzen, aber Meinungen sind wie….na ihr wisst schon.
Nach kurzer Pause betraten dann -in weisse Overalls gekleidet- die drei Ilses die Bühne. Nichtsahnend erwartete ich eine ähnliche musikalische Ausrichtung wie bei Superpanzer - und wurde überrascht! Bassist Thomas erklärte mir zwar nach dem Konzert, dass auch Ilse Lau in Richtung New Wave (Gang Of Four u.ä.…) tendieren würden, viel war meines Erachtens davon aber nicht zu hören. Musikalisch kam da ohnehin einiges zusammen: irgendwie Jazz, ein teilweise schon Breakbeat-artig anmutendes Schlagzeug und Noise-Rock à la Shellac oder von den jüngeren Vertretern Mclusky (Gott hab sie selig). Ach ja: und irgendwie auch Pop. Die Band spielte dabei monster-perfekt zusammen und sorgte für ordentlich Druck, was nicht zuletzt an Schlagzeuger Henning lag. Dieser frickelte und "groovte" (schlimmes Wort, ich weiss) sich mit Elan durch die Stücke, dass man sich nur schwerlich dem Mitwippen entziehen konnte. Sagenhaft was man aus einem Minimal-Schlagzeug ähnlich wie bei "Trio" alles herausholen kann…. (Snare, Bassdrum, 2 Becken und ne Hihat + so´n Schellenkranz oder wie datt heisst, mehr braucht man nicht, Herr Lombardo!!!).
Interessante Song-Strukturen und Melodiebögen taten da ihr Übriges, so dass das Schaubuden-Publikum sehr angetan mitwackelte. Mir gefiels ebenfalls recht gut, ob ein Teil der Begeisterung jedoch vom übermässigen Genuss von Vaddis Branntwein im Vorfelde der Veranstaltung herrührt, kann ich im Nachhinein allerdings nicht mehr ermitteln.
P.S.: Philip soll das mal nach Schreibfehlern durchkucken ;-)