MELT BANANA / 30.10.10 - Lübeck, Treibsand

0 Dislike0

Ich hatte mich sehr über meinen Körper geärgert, als er meinte, krank wie Hölle zu werden, als ich zum MELT BANANA Konzert ins Hafenklang wollte. Ich musste ihm nachgeben und lange Zeit auf meinem Sofa gammeln, Tee trinken und den langweiligen Kram tun... ABER mich rief der gute Christopher von der noch vollkommen unbekannten Band UN (wie UNfertig, UNgut,...) an, und er meinte "Ey! Laß zu MELT BANANA" nach Lübeck fahren!  Ich bin echt ausgeflippt. Ich hatte nicht mehr an Lübeck gedacht, seitdem ich da nicht mehr so einen blöden Tontechnikerjob für ein doofes Theater machte. Geil!

 

 

Als das Konzert losging, war alles dunkel. Dann tauchten zwei Köpfe mit Kopflampen drauf auf und gingen auf die vollbepackte Bühne, blendeten mich und alle anderen, und griffen zu zwei in Plüsch gepackte Kaozpads von Korg o. Ä. und machten erstmal eine knappe halbe Stunde "ElektroGrind", wie ich ihn HASSE!!! Penetranz ohne Ende! Das konnte nicht war sein! Ich hielt tapfer durch, aber Christopher und ich tauschten finstere Blicke aus! Wir wollten DAS friggelige, analoge Monster und nicht diese abgespeckte Version aus der Dose! Er war schon echt abgegessen, und meinte: "Das kann ich mir nicht geben!" Wir hatten beide die Band nur von Platten gehört und wussten "Okay!, Das kann schwer zu verdauen sein, aber wir stehen auch total auf sowas!" Aber der "Warm-Up" ging uns eher an die Senkel!

Dann... ging es aber endlich los! Drummer und Bassistin kamen auf die Bühne und die beiden Gestalten aus dem "warm-up" entpuppten sich als Gitarist und Sängerin. So... dann ging es aber richtig los und zwar richtig geil! Licht und Sound waren super! A propos Sound, die Bassistin ist der Ultra-Hammer! Extremer Groove, sahne Sound, eine unglaubliche Frau! Ich habe mich auf jeden Fall sehr schnell in sie verliebt, und das passiert fast nie! Erstens haben Bassisten selten den Platz in einer Band, um diesen zu füllen, weil "es ja NUR die Bassisten" sind, zweitens spielen leider viele Bassisten langweiliges Zeux, drittens ist der Bass eh so ein komisches, mit stereotypen behaftetes "girly" Instrument, aber diese Frau steckt so gut wie jeden männlichen Bassisten in die Tasche, die ich bisher live gesehen habe... und das sind echt viele. By the way: Ich bin ein leidenschaftlicher Bassist! Hehehe!

Der Gitarrist hatte ein Effektbrett von nicht übertriebenen 1 1/2 m2, und hat wirklich spacigste, geile Scheisse da rausgeholt, der Drummer war extrem groovy, sehr tight, aber als Person unscheinbar. Egal! War fett! Die Sängerin war irgendwie... hm... weiß ich nicht... irgendwie war sie vollkommen sympathisch, aber einfach nicht so wichtig. Also, es war gut dass sie gesungen hat, und es war auch okay, wie sie gesungen hat, aber es war "einfach nicht so wichtig!" Hehe... die Ansagen waren lustig bis naiv bis okay... sehr geil war, dass sie alle grind-artigen Songs in der Mitte vom Set hintereinander weg gespielt haben und die Sängerin jeden kurz angesagt hat. Das war sehr großartig! Dauerte dann so zehn Minuten und die 9 Stücke waren gespielt. Grind ist live einfach super! Ich würde sagen, die Band macht, was die fixen Sachen angeht, sowas wie "Kaugummi-Manga-Grind". Alle anderen Stücke waren auch wunderbar treibend, tanzbar, anspruchsvoll und trotzdem sexy, da mal moshend, da mal psychedelisch, es war einfach alles außer Country dabei! =)

Jedenfalls war das Konzert der Hammer, der Laden gut gefüllt, das Publikum sehr durchwachsen, es gab keine Nervsäcke im Pit, die Leute am Tresen waren etwas nervig, weil es echt lange dauerte, bis du dein Bier bekamst. Nicht weil so viele eins wollten, sondern weil die einfach mega-lahm oder mega-stoned waren. Keine Ahnung. Die Band hatte knapp ne Stunde gespielt. Dann zwei recht lange Zugaben gespielt, dann mussten wir leider zur Bahn. Wieder aufs Sofa... kiffen... Hörspiel hören und einpennen! Es war echt seit langer Zeit ein extrem vitalisierendes Konzert! Es war kein großartiger "Punk-Spirit" da, der hat in der Tat etwas gefehlt, aber musikalisch war es unglaublich geil! Und die Bassistin... ich bin echt kein Macker (glaube ich), aber die Frau ist jetzt eine meiner heimlichen immer verehrten Personen!!! Ich muss solange Musik machen, bis wir mal mit denen spielen. Nur um mit ihr abzuhängen und Bass zu spielen. BANG!

 

 

Kommentar schreiben


Sicherheitscode
Aktualisieren

Stern inaktivStern inaktivStern inaktivStern inaktivStern inaktiv