WITH FULL FORCE XII / 01.07.2005 - Roitzschjora, Tag 1

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Auch dieses Jahr lockte das WITH FULL FORCE-Festival mit einem starken Billing (Headliner, die diese Bezeichnung auch verdienen: IRON MAIDEN, SLAYER und MOTÖRHEAD, wobei letztere krankheitsbedingt leider ausfielen, eine geniale Mischung aus Metal, Hardcore und Punk, Old School-Heroen und neuen, frischen Bands...), so dass wir nicht lange zögerten und wie im letzten Jahr Streckers Karre mit Bier, Fressalien und dem üblichen Kram beluden um für drei Tage Wahnsinn, Rock’n’Roll und gute Laune gen Osten zu eiern. Es gibt einiges an mehr oder weniger Nennenswertem zu berichten, ab dafür:

Also, diese Strecke zum Flugplatz Roitzschjora ist jedes Mal die Hölle. Man muss schon sagen, dass die Gegend echt scheiße ausgeschildert ist und einem Orte wie Löbnitz und Delitzsch ganz schön trist vorkommen. Außerdem regnete es auch noch, doch die Mucke im Auto und die Vorfreude aufs Festival ließen trotzdem keine „grau in grau“-Stimmung aufkommen. Außerdem hielten wir an einer Tanke um nachzufragen und bekamen gleich ein kopiertes Blatt mit handschriftlich erstellter Wegskizze – super!

Yeah, es ist doch immer wieder lustig, wenn man ein Festival regelmäßig besucht und nach einem Jahr wieder aufs Gelände rollt – als wäre man gar nicht weg gewesen. Großes Hallo und Zelte aufbauen, dann konnte man die 5 Stunden Autofahrt auch schon mit Bier und Salzgebäck verarbeiten. Strecker konnte gleich unsere Nachbarinnen aus Neumark verblüffen, hatte er mit den DISTUBERS doch schon mal dort gespielt und kannte die dortigen Lokalheroen KANALDECKEL. Gemeinsam holten wir uns dann auch fix unsere Bändchen, damit wir nicht am näxten Tag stundenlang in der zu erwartenden Schlange stehen würden und per Handy konnte ein Treffpunkt mit belgischen Kollegen vom PULL THE CHAIN-Mag arrangiert werden. Wir wollten es aber auch nicht gleich am ersten Tag übertreiben, denn traditionell ist der WFF-Freitag der härteste Tag, da sich an das Programm auf Haupt- und Zeltbühne noch die „Knüppelnacht“ anschließt, die wir komplett bis 5:15 Uhr mitzunehmen gedachten!

Freitag konnte man das einzige Mal ein bisschen länger pennen, denn das Wetter war anfänglich nicht wirklich gut, besserte sich dann aber schnell und an den Folgetagen wurde es richtig gut, was allerdings auch mit sich brachte allerspätestens gegen 9:00 Uhr im aufgeheizten Zelt aufzuwachen!
Trotzdem ging es mir erst mal ganz schön scheiße, das war wohl doch ein Bier mehr gewesen als geplant. Na ja, mit Mühe eine Käsestulle runtergewürgt, Regenjack über und ab aufs Gelände! Die erste Band auf der Hauptbühne waren SPAWN aus Berlin, die uns mit schön brutalem Death Metal einstimmten. Die PA war bereits gut eingestellt, laut und kraftvoll ballerte es uns entgegen und insgesamt hatten wir den Eindruck, dass die Macher ein wenig mehr Technik aufgefahren hatten um den Soundverwehungen vom letzten Jahr zu entgehen. SPAWN würde ich stilistisch mal in die US-Ecke a la SUFFOCATION einordnen, krasser Gurgelgesang mit komplett unverständlichen Lyrics und ordentlich wat Breaks und Riffs, wobei das Gefrickel auch nicht übertrieben wurde. Nett: Der Sänger widmete den Gig allen guten Underground-Bands, die dieses Wochenende NICHT hier spielen könnten.

Pünktlich fanden wir uns dann im Zelt ein um BARCODE zu sehen. Die Dänen stürmten dann mit einem „We’re baaack“ auf die Bühne und schenkten dem proppevollen Hardbowl reinen Wein ein: Oldschool Hardcore mit Metalkante. Am Bass wieder Jacob von HATESPHERE (dort Sänger), der offenbar kein anderes Hobby hat, als sich auf irgendwelchen Bühnen herumzutreiben... „This is for Heini and Schlumpf“ kündigten sie „Kreuzberg Hustlers“ an und hängten noch ein cooles JUDAS PRIEST-Cover an, nämlich „Breaking The Law“ gekonnt auf Hardcore gemünzt und dennoch gut erkennbar.

Der Regen war während des BARCODE-Gigs endgültig vorbei und sollte am ganzen Wochenende nicht wiederkommen, da stieg die Laune und EXTREME NOISE TERROR stießen auf ein begeistertes Publikum. Einen guten Nebeneffekt hatte die Nässe: Der Boden war dadurch nicht so staubig wie sonst und es kam dieses Jahr nicht zur gefürchteten WFF-Dreckswolke im Pit. Dafür flog ziemlich viel Insektenzeugs durch die Luft und beim Rumjumpen und Luftschnappen erwischte man dann halt statt ’nem Maul voll Sand ein kleines Käferbataillon... Leider war die Band zunächst nicht optimal abgemischt, einer der Sänger war kaum zu hören, doch später hatte der Mixer das Problem erkannt. Live kommen ENT viel geiler rüber als auf den letzten Platten, die ja purer Death Metal sind - zwar auch gut, aber bei ENT will man doch den punkigen Einfluss nicht missen! Man spielte auch viele alte Knüppel-HC/Crust-Songs wie „Bullshit Propaganda“ und kündigte jeden Song mit krassestem Slang an. Bleibt abzuwarten, ob ENT sich auf der nächsten Platte wieder mehr nach Death Metal anhören und ihren alten Stil weiterhin dem RAW NOISE-Seitenprojekt überlassen.

Hendrik hatte ja schon in seinem Konzireview Sagenhaftes über MASTODON berichtet und so harrten wir gespannt des Gigs dieser Band. Das „Moby Dick“-Backdrop war schon mal schick, offenbar haben die über diese Melvillesche Saga eine Konzeptscheibe gemacht. Find ich cool, denn als Kind hab ich immer die Hörspielplatte gehört (bis meine kleine Schwester sie zur Unterlage für irgendeine Knetmasseskulptur gemacht hat, grrr)! Die Band kannte ich indes bisher nur vom Hörensagen – Hendrik sprach von „komplex, frickelig und trotzdem eingängig“ und das kann ich insgesamt bestätigen. Auf den ersten Höreindruck fast schon zuviel um alles zu verarbeiten, was die da aus den Instrumenten lockten. Das ist so eine Band, deren Platten man erst mal konzentriert durchhören muss, um die Songs überhaupt richtig zu kapieren. Wenn ich die Platten vorher gekannt hätte, hätte ich den Auftritt sicher noch mehr genossen. Aber auch so beeindruckend, wie die Songs sich steigerten und NEUROSIS-artige Soundwälle sich bedrohlich aufbauten.

So, jetzt kam eines der ganz großen Highlights des diesjährigen WFFs: OBITUARY kehrten nach fast 10 Jahren auf die Bühne zurück und HERRSCHTEN einfach nur! Ganz stark dafür verantwortlich war der absolut perfekte Sound, wohl der beste des Festivals. Alles klang genau so, wie OBI klingen müssen: Die Gitarren sägten kraftvoll mit diesem kultigen CELTIC FROST-Touch, Schlagzeug & Bass groovten donnernd und der Gesang von John Tardy thronte über allem. Gerade dieser Gesang macht viel aus, ist er doch unverwechselbar und das ist im Death Metal-Genre nicht die Regel. Es gab die wichtigsten Classics wie „Threatening Skies“, „Chopped In Half“oder „Slowly We Rot“ und auch einen neuen Song zu hören, der sich qualitativ erfreulicherweise gut in den Reigen einfügte. Sehr geil!

Kurz konnten wir noch mal ins Zelt gucken, wo OHL gerade dran waren. Nach diesem Monstersound kam einem das erst mal „dünn“ vor, man musste sich erst reinhören. Ich bin eh nicht der große Fan von den ollen, mittlerweile anachronistischen Stücken der Band, aber einige Sachen wie „Kaufhof“ sind natürlich Kult. Und der Mob ging gut mit, brüllte zum Teil sehr laut die Refrains: „Der erste Schuss war der Anfang der Gewalt!“ Basser Sven trug übrigens das schickste Shirt an diesem Tag...

Nun kam es zu einer dieser blöden Überschneidungen: ANTI-FLAG oder WALLS OF JERICHO? Wir entschieden uns dafür, zunächst die ersten Songs von ANTI-FLAG anzusehen und dann ins Zelt zu gehen, da wir WALLS OF JERICHO hier schon letztes Jahr verpasst hatten. Justin Sane und seine Jungs hauten gut rein, ich hatte die Band mal in der Fabrik in Dreierbesetzung gesehen (siehe Bericht), was auch schon gut war, aber heute waren sie komplett und fegten entfesselt über die Bühne. Vor „This Machine Kills Fascists“ gab es eine coole Ansage, dass es latten sei, ob man Metal, HC oder Punk höre, Hauptsache man sei open minded und lasse sich nicht vonne Politikers bescheißen (oder so ähnlich zumindest, ich hatte meinen Stenoblock gerade nicht zur Hand...). Trotzdem hieß es Abschied nehmen und rüber ins Zelt zu tapern, was zum Glück nicht weit entfernt liegt.

WALLS OF JERICHO betraten gerade die Bühne und hatten eigentlich schon gewonnen, bevor sie einen Ton gespielt hatten. Durch den letztjährigen Gig hier und die Tour mit SICK OF IT ALL ist die Band halt schon mächtig angesagt! Musikalisch machen die ja eigentlich nichts besonderes – halt dieser moschige Metalcore, wie ihn momentan viele Band spielen. Aber diese Sängerin! Candace gab mal wieder alles, und wirbelte entweder grinsend oder fies kreischend herum. Das wirkt so natürlich und unaufgesetzt bei ihr, dass es einfach nur Laune macht und zum Mitmachen animiert. Man forderte zu mehr Circle Pits auf und ging beim nächsten Song erst mal selber mit gutem Beispiel voran, indem alle Bandmitglieder (ja, natürlich nicht der Drummer...) im Kreis über die Bühne rannten. Jetzt braucht die Band nur noch ein paar Hits, bei denen wat hängen bleibt. Einen hamse schon, das war der letzte Song, der mit einem schönen Singalong endete, welcher in ohrenbetäubender Lautstärke vom ganzen Zelt mitgebrüllt wurde. Nachdem die Band schon ein paar Minuten weg war, schmetterten die Leute immer noch weiter...

KILLSWITCH ENGAGE finde ich auf Platte überbewertet. Vielleicht wären sie live besser? Hm, kann ich nur bedingt sagen. Erstmal machte der Gitarrist ganz schön einen auf dicke Hose: „Germany, I want you to take the dicks out of your asses, the sauerkraut out of your pussies and to mosh at once!“... Das ist aber ganz schön unverschämt, mein Lieber. Es gab zwar einige Bühnenaction (während derer der Bassist sogar vom Bühnenrand fiel, zum Glück ohne sich zu verletzen), die Mucke blieb für mich jedoch unspektakulär. Die Gitarrenarbeit kennt man von MAIDEN, den Wechselgesang von FEAR FACTORY usw. Viele Bands setzen ihre Einflüsse geschickter zusammen, bei KILLSWITCH ENGAGE kommen selten überzeugende Songs dabei raus (wie z.B. „A Bid Farewell“ oder „Rose Of Sharyn“). Und ich kann ja gar nicht ab, dass es IN JEDEM SONG diese Passagen mit weinerlichem Emo-Gesang gibt, kann der Kerl denn nicht mal einen Song ordentlich durchbrüllen, wie sich dat gehört? Geschmackssache, is klar. Als der Gitarrist alle hübschen Frauen dazu aufforderte, ihm nach dem Gig an die Eier zu packen (ja, sind wir hier bei MANOWAR?), dachten wir, dass es Zeit für eine Pause wäre.

Kam auch gut, denn der Magen rumorte schon und auf Dauer kann man nicht den ganzen Tag auf dem Festivalgelände was zu Trinken kaufen. Man ist ja auch wieder viel aufnahmefähiger, wenn man nach kurzer Erholung zurück aufs Gelände latscht! Dort musste schon wieder eine schwierige Entscheidung getroffen werden: MISFITS oder IN FLAMES? Da erstere eigentlich nur Verrisse für ihre letzte Tour bekommen hatten und auch Strecker in HH gar nicht angetan war, gaben wir lieber den Schweden ’ne Chance, die waren live eigentlich immer gut. Und richtig so, denn der IN FLAMES-Gig war ein Riesenspaß! Eine Stunde lang zockten IN FLAMES gut gelaunt vor einem riesigen Publikum, wirkten die ganze Zeit sympathisch („Thank you. You’re too kind.”) und boten auch diverse visuelle Schmankerl: Dauernd gingen irgendwelche Pyroeffekte hoch, schossen Flammensäulen aus der Bühne oder ballerten Leuchtgranaten in die Lust. Da musste ich fast an Spinal Tap denken: „A bit smoke an’ firework – that’s what Heavy Metal is all about“, nur dass die Show tatsächlich recht ansprechend inszeniert war und nicht kitschig rüberkam. Noch besser allerdings die Mucke, auch wenn ein paar mehr ältere Stücke recht gewesen wären. Von den ersten Platten gab es nur „Graveland“, „Colony“ und „Whoracle“ wurden lediglich mit „Morphing Into Primal“ und „Scorn“ abgehandelt, wenn ich mich recht entsinne. Nun, am beliebtesten scheint eh die Phase von „Clayman“ und „Reroute To Remain“ zu sein, gerade bei „Only For The Weak“ hüpfte mal wieder die Menschenmenge, soweit das Auge reichte. Die Songs der „Soundtrack To Your Escape“ wurden ebenfalls begeistert aufgenommen, kamen auch stärker und kompakter rüber als auf der (für mich) etwas schwächeren Platte.

Tscha, über den MISFITS-Gig hörte man sehr unterschiedliche Sachen: Einige fanden es durchaus gut, andere sprachen von „Verarschung“ und viel zu schnell gespielten Songs.
Scheiß drauf, jetzt warteten eh alle auf almighty SLAYER!
Die kamen brav pünktlich (wir waren richtig überrascht!), waren leider aber nicht ganz so almighty. Warum? Es war zu leise! Schon wieder! Bereits vor zwei Jahren in Wacken gab es ja massive Proteste wegen der viel zu niedrigen Lautstärke und im Nachhinein hatte wohl der Mixer der Band Probleme mit der Festival-PA gehabt. Nun fragt man sich natürlich, wie das so einer Band ZWEIMAL passieren kann und das auch noch auf zwei derart riesigen Festivals!?! Es war zwar nicht so extrem wie in Wacken, aber man konnte sich locker unterhalten und das typische SLAYER-Inferno, das einen durchdrehen lässt, kam nicht so richtig rüber. Wirklich schade, denn die Songauswahl war klasse, die Band spielte einige ganz andere Sachen als in den letzten Jahren. Da war zum Beispiel „Black Magic“ (wo die sich übrigens verspielten und Araya die zweite Strophe zu singen vergaß!), „Show No Mercy“ (echt!), „Necrophiliac“, „Silent Scream“, „Blood Red“ und „Spirit In Black“. Alles ewig nicht gespielte Songs, die natürlich durch die obligatorischen Hits ergänzt wurden, die ich nicht zu erwähnen brauche. Interessant vielleicht noch, dass von den letzten vier Platten lediglich „Disciple“ kam. Etwas mehr Bewegung und einige Ansagen mehr als zum Beispiel beim Wacken-Auftritt gab es heute auch (So widmete Araya allen jungen angehenden Soldaten „Mandatory Suicide“, was nicht nur durch sein fieses Grinsen höchst ironisch wirkte, sondern vor allem durch den Text dieses Songs: „Ambushed by the spray of lead / Count the bullet holes in your chest / Offspring sent out to cry / Living mandatory suicide“). Tscha, eigentlich also ein Hammergig, aber geschmälert durch den fehlenden Bratzfaktor. SLAYER sollten sich überlegen, den Mixer zu feuern, wenn ihr legendärer Ruf als Liveband nicht Schaden nehmen soll!

Und weil es bisher so schön war, gingen wir doch direkt zum Zelt und ließen uns noch mal von sechs Bands bis halb sechs oder so die Birnen durchpusten. It’s Knüppelnacht, baby! Als erste waren UNLEASHED dran und boten zumindest in Sachen Lautstärke das, was man bei SLAYER vermisst hatte. Der simple und durchschlagskräftige Death Metal kam beim Mob hervorragend an und so steigerten sich Band und Publikum gegenseitig in ein leckeres Todesblei-Schlachtfest. Alle Classics von UNLEASHED waren am Start, sogar „Before The Creation Of Time“, so dass der Songtitel „Death Metal Victory“ perfekt zu diesem Auftritt passte.

Hm, GORGOROTH hatte ich primitiver und rumpeliger in Erinnerung, aber heute kam ihr Black Metal wesentlich besser gespielt und „runder“ rüber. Trotzdem natürlich schwärzer als die Höhlen von Professor Nachtigaller. Wissen ist Nacht, ne. Der Sänger schaffte es fast, nicht eine einzige Ansagen zu bringen, aber am Ende rutschte ihm doch ein Songtitel raus. Mist, Emotionen gezeigt! Jemand sagte mir, dass zwei von den GORGOROTH-Typen eigentlich in den Knast gehören, weil sie wegen Vergewaltigung verurteilt wurden. Hölle, wenn das stimmt, gehört diese Band natürlich nicht nur NICHT unterstützt, sondern aktiv bekämpft, vernichtet, eingestampft.

GOD DETHRONED konnten dann wieder der Death Metal-Historie einen Klasse-Auftritt hinzufügen. Mit dem Hammeralbum „The Lair Of The White Worm“ in der Hinterhand UND mit einem guten Sound ausgestattet, konnte auch nicht viel schief gehen. Neben der immensen Power, die da aus den Boxen kam, überzeugten vor allem die melodiösen Leads des Gitarristen.

Immer mal kurz hinsetzen, immer mal ein Bier runterkippen, so ließ sich die Knüppelnacht gut durchstehen und ging eigentlich wie im Fluge vorbei. Es waren auch immer noch ganz schön viele Knechte der schwarzen Kunst auf den Beinen und weigerten sich dem nach Schlaf schreienden Körpern nachzugeben. Das Fleisch ist schwach... Auch für CARPATHIAN FOREST hatte sich das Ausharren gelohnt, das war mal richtig räudig und auf den Kopp und dabei zeigte der Sänger Humor, indem er zwischen den Songs begeistert „Rock’n’Roll!“ oder „Punkrock!“ brüllte, bevor das nächste Brecheisen angesetzt wurde. Cool! Dieser Typ von SYSTEM OF A DOWN hat neulich ein einem Interview Black Metal mit Blues verglichen, da man bei beiden Stilen sofort hören würde, wer authentisch ist und es daher nicht jede Band verstehe „echten“ Black Metal zu spielen. Gut gesagt, das passt schon!

ILLDISPOSED habe ich schon mal stärker gesehen, so richtig zündeten gerade die neueren Songs bei mir nicht. Liegt aber vielleicht daran, dass ich die letzte Platte noch nicht kenne. „Kokaiinum“ und „There’s Something Rotten In The State Of Denmark“ fand ich eigentlich klasse, aber der Gig kam mir nicht so schwungvoll gespielt vor. Lustig natürlich die Ansagen von Sänger Bo Summer, der wie immer auf Deutsch ziemlich Scheiße erzählte: „Ihr wartet alle auf BEHEMOTH? Richtig so, das sind Götter, wir sind nur besoffen“...

Ach, Mönsch – schon war die letzte Band an der Reihe! Hui, BEHEMOTH legten aber los wie die Feuerwehr! Die Polen gehören offenbar zu den Bands, die jeden Tag proben und an den kleinsten Details feilen. Das war unglaublich tight gespielt, es machte richtig Spaß, denen zuzuhören und zuzusehen. Zu diesem apokalyptischen Death Metal passten die Geschichten vom „Bang Your Head“-Festival, die mir ein Fotograf erzählte: Dort hatte es vor wenigen Wochen ein krasses Unwetter gegeben, so richtig mit fetten Hagelkörnen, umherfliegenden Zeltstangen, Blitzstürmen, die ganze Stände zu Kleinholz hackten und Dutzenden von Verletzten. Üble Sache, da freute man sich, dass es hier so angenehm in Sachen Wetter und auch entspannter Atmosphäre zuging!
Nun hieß es zackig bettwärts, die nächsten Tage sollten noch allerlei Überraschungen, Enttäuschungen und Highlights mit sich bringen! Also: TBC!
- Beitrag von: Philipp

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