Hansastr.-Sommerfest mit DJs JoyBoy & Driller Tiller, HIGHSCHOOL NIGHTMARE, SOOKEE / 03.09.10 - Kiel

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Endlich mal wieder auf ein Konzi in die Hansastr.! Dafür ließen wir sogar das ebenfalls lohnenswert erscheinende 2nd-District-Ding in der Schaubude sausen, zumal in der Hansastr. auch ein Vortrag über Homophobie und Sexismus im HipHop, lecker Cocktails, die ollen DJs Joyboy & Till am Plattenspieler und die Sommerfestatmosphäre lockten.

Naja, den Vortrag haben wir dann leider doch verpasst. Sehr ärgerlich, denn alle, die den gesehen hatten, waren doch sehr angetan ob der Kompetenz der vortragenden Rapperin Sookee. Kein Wunder, die hat offenbar germanische Linguistik und Gender Studies studiert.

Überrascht waren wir, wie viele Bekannte überhaupt da waren, die wir doch eher in der Bude vermutet hatten. Allerdings sind längst nicht alle später in den Konzertraum gegangen. Die meisten blieben draußen, war ja auch wettermäßig ein ziemlicher Glücksfall.

SOOKEE rappte auf der Außenbühne, was ich persönlich noch nie in der Hansastr. erleben konnte. Überhaupt war das mein erstes HipHop-Konzert ever. (Außer man zählt diese Mettenhofer Kids dazu, die mal in der Marthastr. gezockt hatten…) Und obwohl die musikalische Ebene mich emotional gar nicht erreichte, so war es interessant, der One-woman-show (Beats kamen ausm Laptop) zuzusehen und zuzuhören. Sookee hatte gute Themen, die sie intelligent, sympathisch und einfach sprachlich gelungen vortrug. Es ging zum Beispiel um typisch männliche Sprachmuster und Rollenklischees oder um Homophobie („Wie kann man hassen, wenn sich Menschen lieben?“ o.ä.) Irgendein Nachbaridiot sah sich entweder von der Lautstärke (die allerdings wirklich moderat war) oder von diesen Inhalten gestört und warf einen Stein über die Mauer, der zum Glück niemanden traf! Oder hatte sich nur irgendwo ein Stein aus dem Mauerwerk gelöst? Es sah leider eher nach ersterer Vermutung aus…

Während wie erwähnt viele draußen feierten, ging ein übersichtliches Grüppchen in den Konzertraum, um den Hamburger Punkrockern HIGHSCHOOL NIGHTMARE zu frönen. Irgendwie hatte ich gerade gar keine Lust auf Punkrock und Melodie, hätte lieber wat Geballer gesehen. Aber etwas Seltenes passierte: Die Hartnäckigkeit der Band riss mich mit. Ab einem gewissen Zeitpunkt hatte ich richtig gute Laune und erfreute mich an der Darbietung. Das Songwriting war aber auch einfach gut, gar nicht so vorsehbar, wie ich auf den ersten Hör vermutet hatte. Der Soundmensch der Hansastr. – seit Ewigkeiten derselbe Typ, find ich gut – setzte das dazu gelungen in Szene (obwohl er bei solchen Konzerten immer stöhnt: „Die sind so laut!“). Und irgendwann kamen weitere bekannte Gesichter in die Hütte gespült, getragen von einer Welle aus Schaubudenbesuchern. So ging bei den letzten Songs (u.a. irgendein Cover von THERAPY, glaub ich) immerhin etwas Pogo.

Später trudelte gar noch das Budenpersonal samt Dicki ein, 2nd District gleich noch im Schlepptau. Till und JoyBoy hatten zunächst gar keinen Menschen auf der Tanzfläche, was sich aber in der Nacht noch ändern sollte. Boah, irgendwann war ich seit 26 Stunden auf den Beinen, als Kerstin mich unternehmungslustig in die nächste Schänke zerren wollte… Ich war dann doch für ‘ne Mütze Schlaf. Sehr schöner Abend!

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