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Bocky nullt und MR. BURNS, POWER, SCHLOIDERGANG spielen dazu auf / 26.06.10 – Rendsburg, T-Stube

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Kategorie: Berichte aus dem Pit

Veröffentlicht: Sonntag, 27. Juni 2010 00:00

Geschrieben von Philipp Wolter

Zugriffe: 2221

30 Jahre alt ist der gute Meister Bockersen unlängst geworden. Erst! Dabei wirkt er doch viel reifer...

Jedenfalls ließ Bocky sich nicht lumpen, machte die T-Stube klar, verpflichtete gleich drei Bands sowie „Kiels dümmsten DJ“ und befahl allen per öffentlicher Bekanntmachung: „Leute, bringt Schnaps mit!“

Dieser Wunsch war uns Befehl und irgendwie schafften wir es dann auch, uns durch die Mutantenhorden der Kieler Woche zu quälen und ins beschauliche Rendsburg zu gondeln.

Nach einer entspannten Runde im Stadtpark vor der T läuteten dann auch bereits SCHLOIDERGANG den livehaftigen Teil des Abends ein. Und so wird ihnen nach meiner Rezi von gestern gleich zum zweiten Mal innerhalb kürzester Zeit die Ehre zuteil, auf Dremu erwähnt zu werden. Boah, der Gedanke hätte anderen Bands wackelige Knie bereitet. Nicht so die Gaardener Asis mit Niveau, die sich souverän und präzise die Pässe zuspielten (scheiße, ich hab wohl doch was vom WM-Fieber abbekommen). Taktgeber war dieses Mal jedoch verletzungsbedingt nicht Schmaxel from hell, sondern uns Goldkehlchen Wilhelm Tschernobyl. Der machte seine Sache natürlich gut und kopierte gekonnt den klempinschen Groove. Die Oi!-Punk-Band ohne Oi!-Punker rotzte ihre Parolen gut gelaunt heraus, Herr Vonsie und Loichte röhrten um die Wette, sodass man wieder einmal dachte, dass zwei Sänger in einer Band doch eigentlich eine geile Sache sind. Rainer wirkte ungewohnt intellektuell, was aber wohl nur an seiner Brille lag, die er heute ungewohnterweise trug. Für das größte Ausrufezeichen sorgte allerdings Pimmel-Malte im Publikum, welcher offenbar der Meinung war, dass SCHLOIDERGANG-Texte zu spontanen Brechattacken aufrufen. Ganz spätrömisch dekadent hatte das Rendsburger Urgestein (mit dem legendären T-Stuben-Eingangsstempel als Tattoo) seiner Begeisterung freien Lauf gelassen, sich flugs die Finger in den Rachen gerammt und der T eine Straßenpizza hingezaubert. Und ich hatte kurz vorher noch gesagt, dass die frisch renovierte  T immer noch viel zu geleckt aussehe… 

POWER… Was soll ich noch sagen? Am besten lasse ich den – gerade bei Hardcore – sehr kritischen Eric Harkonnen zu Wort kommen, der nach dem Auftritt über beide Backen strahlte und etwas von „das war Champions League!“ sagte und im Grunde die Leistung eines jeden Powerrangers würdigte. Besonders Kelling war auch mir heute als totales Tier aufgefallen. Ach, aber überhaupt sind POWER mittlerweile einfach klasse im Zusammenspiel, da gibt es keinerlei Unsicherheiten mehr. Die Platte hab ich auch schon gehört, die wird Hammer, aber wem sag ich das.

Auch MR. BURNS sind in letzter Zeit immer mal wieder hier reviewt worden, deshalb kann ich auch auf frühere Berichte verweisen und so tun, als würde der sinkende Informationsgehalt dieses Reviews NICHT an der Menge an Getränken liegen, die ich Bocky zuliebe getrunken habe.  Nee, im Ernst: MR. BURNS guck ich immer wieder gern, herrlich dieser Oldschool- Hardcore-Punk mit den typischen Burns-Melodien und Gunnars lässigem Spiel. Letzterer wollte mir danach zwar weismachen, man habe ganz miserabel gespielt, aber das erleb ich jeden Tag in der Schule: Erst rumheulen, dass man die Klausur verhauen habe und dann 12 Punkte abernten. Typisch Streber!

Jo, eigentlich war die Party fast noch spektakulärer als das Konz, aber dazu kann man irgendwie nie so richtig etwas schreiben… Es war ein Fest und die Sonne stand schon hoch oben am Himmel, als wir in Kiel zurück waren…

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