KURHAUS, AMERICAN TOURISTS / 19.11.04 - Kiel, Schaubude

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Freitag, 12.11. im BONEMOBIL: Entsetzt stellen wir nach dem Gig im Husumer Speicher fest, dass nächsten Freitag KEIN Gig ansteht! Was tun, nachdem wir uns in den letzten Wochen so daran gewöhnt hatten, freitags in den Bus zu steigen und zu zocken? Hm, wie wäre es mit der originellen Idee, ein KONZ zu besuchen? (Nahezu) geschlossen ging es also ab inne Schaubude, wo das Traumpackage KURHAUS + AMERICAN TOURISTS den Release der neuen KURHAUS-CD feiern wollte. Juhu! Konfetti! Luftschlangen! Bier! Sekt! Emotionen!

Am Eingang gab es nach der Löhnung von 5 ¤ einen Button dazu. Sehr löbliche Aktion – ich wünschte, da wäre ich selber drauf gekommen :-)Es füllte sich denn auch zusehends, war aber nicht ÜBERFÜLLT, sondern wirklich angenehm in Bezug auf Platz, Sauerstoff und „Du-stehst-mir-auf-den-Füßen“-Klagen. Die sympathischen Touristen aus Nms begannen den Reigen fröhlicher Melodien und servierten uns ein leckeres „Scheiß-Eis“ sowie zahlreiche weitere Hits ihrer beiden knalligen Releases. Sie sind so geil hektisch und atmen dabei ganz viel Old School Hardcore/Punk-Spirit (jetzt wirklich im Stile der verrückten Ideen eines Jello Biafra), und das vllt gar nicht bewusst, sondern einfach aus dem Bauch raus. Zu den Screamo-Refrains zuckten so manche Finger in die Luft! Nicht jeder kam damit klar, die Band ist sehr speziell, aber das Gros der Leute geriet in eine positive Stimmung und feuerte sie ordentlich an. Review ihrer Scheibe wird in den nächsten Tagen hier zu lesen sein, ebenso wie dat vom grandiosen „Kinder spielen Tod“-Samplers, der auch auf dem coolen Zeitstrafe-Label von Renke erschienen ist. Zum Abschluss gab es noch eine Überraschung, denn man huldigte den Kurhäusern mit einer Cover-Version ihres frühen Smashers „Walbreak“. Dazu holte man sich so einen Sänger einer Kieler Band als Gast ran, dessen Name mir partout nicht einfallen will... Hat Spaß gemacht, TOURISTS HERE WE GO!Ein, zwei Bier später war es dann auch soweit: Ladies und Gentlemen – DIT IST KURHAUS HAMBURG! Ja, die Bengels wohnen zwar in Kiel, Bad Bramstadt, Hamburg oder wo immer der Pfeffer wachsen mag, proben aber neuerdings inner Hansestadt und dürfen laut Gø als Hamburger Band bezeichnet werden. Am Anfang hab ich nicht gesponnen, die AMERICAN TOURISTS hatten sich präpariert und Konfetti, diese Puste-Luftdingenskirchen und anderen Schweinkram mitgebracht, der mit kindlicher Freude verteilt wurde und alsbald ständig in der Luft schwebte. Bzw. im Bier, in den Haaren, den Saiten und an Orten, wo wahrscheinlich nie die Sonne hinscheint. KURHAUS bratzten wie immer hochmotiviert ihre Songs in die Menge: „Prayer For The Youth Of Today“, „We’ve Marked These Red Lines“, „Radically Change Myself“ oder „Priority #1“ haben sich zu geilen Live-Songs entwickelt, die auch noch massiv mit engagierten Botschaften transportiert wurden. Ob Sexismus, Speziezismus, Faschismus oder einfach „nur“ Deutschland – alles in den Sack und mit dem Knüppel verarztet. Yeah – so soll es sein. Ich hab Wut! Ich hab Hass! Ich hab Bier!! Und ham wer nich ’nen Knüppel mit, dann nehm’ wer halt die Flasch!! Trotzdem war die Stimmung entspannt, ja geradezu liebevoll familiär. Da mussten sich doch hartgesottene HC-Recken eine Träne im Knopfloch verdrücken, als KURHAUS sich mit „Theme From The Riots“ und „Wallbreak“ .- eigentlich Lieder von der ersten CD, die nicht mehr im Live-Set sind – bei ihren Freunden/Anhängern bedankten. Ein Gummi-Globus flog plötzlich passend zum LOXIRAN-Cover "Mutter Erde" (geil!) auch durch die Luft und wanderte konstant zwischen Bühne und Mob hin und her. Einfach nur geil – möge der „Last Song“ von KURHAUS noch lange nicht gespielt sein!!! - Beitrag von: Philipp

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