Break the Silence - Antifaschistisches Festival im JUZ Verden (22.-)23.-(24.)10.

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Bonehouse, Rawside(50%), Anti-Control, Hannover Crust ???,

Die große Resonanz(hehe) ermuntert einen ja förmlich jetzt wieder nach längerer Pause, mal wieder öfters Konzertberichte und andere Geschichten hier für die daheim Gebliebenen nieder zuschreiben.

Dem der etwas aufmerksamer Nachrichten(wie z.b.auch auf www.indymedia.org) verfolgt und nicht NUR Comics aufn Clo ließt, konnte eine beunruhigende Entwicklung in den letzten Jahren und Monaten auch im Bremer Umland, Achim, Verden nicht verborgen bleiben. Nazis traten&treten immer häufiger, offener, aggressiver und auch organisierter in Erscheinung. Trauriger Höhepunkt dieser Entwicklung ist der Kauf eines riesigen abgeschirmten EX-Bundeswehrgeländes in der Nähe von Verden durch den Hamburger Nazianwalt Rieger, der dort ungestört ein Schulungs-, Ausbildungs- bzw. offiziell sogar ein Forschungszentrum für seine kranken Ideen aufzuziehen möchte.
Um zu zeigen,das dies, sowie die ganze Entwicklung nicht so einfach hingenommen wird(werden darf!!!) wurde vor einiger Zeit mit einer ganzen Reihe von Aktivitäten begonnen, nicht nur um die bis dato ignorante Öffentlichkeit zu informierten sondern auch die eigene Szene zu mobilisieren. Und Bestandteil eben dieser Kampagne ist unter anderen dieses grandiose Festival, welches im Dezember übrigens fortgeführt werden wird.

Aus beruflichen Gründen mußte ich mich Freitag leider in die "Höhle des Löwen" begeben anstatt bei Audio Kollaps, Makiladores, Daddy Longleg, und 13th November in angenehmen Umfeld zu feiern. Ab Samstag Mittag rum wurde mir die Doppeldeutigkeit dann auch "schlagartig" bewusst, den ich befand mich inmitten des Eintracht Braunschweig Stadions und mit mir 100te solcher Nasen, die wäre Ihnen Fussball nicht wichtiger auch auf der NPD-Demo in Hannover anzutreffen gewesen wären. Nicht erst Fanschals wie "Deutschland/Löwen gegen St.Pauli" waren nötig, um eindeutig zu zeigen woher der Wind hier weht. Dürfte also interessant werden, wenn am 6.11.(?) St.Pauli in Braunschweig aufspielt. Aber fucking Fussball is hier nich das Thema, sondern lediglich meine persönliche Ausrede für mein Fernbleiben am Freitag und Samstag-Nachmittag.

Ok, aber irgendwann konnte man auch diesen Dreck hinter sich lassen und gen Verden durchstarten und so kam ich dort dank der Lotsung vom Master of Bass'n'Bus himself und der Polizei(welche zur Orientierung überall grünweiße Wagen aufstellte) gerade noch rechtzeitig im JUZ Dampfmühle(?) an. Und wat soll man sagen, ganz im Gegensatz zu einem anderen Konzert an einen anderem Ort welches ich Anfangs der Woche besuchte (you know ?!!!) merkte man hier bereits am Eingang schon was Publikum, Laden und Aufstellung angeht, das kann nur großartig werden. Überall bekannte, grinsende und geschminkte Gesichter aus nah und fern. Von Franken über Thüringen, Hamburg, Bremen, Berlin, Hannover, Kiel, und und und bis Oakland war allet vertreten. Irgendwie schien wirklich fast jeder jeden zu kennen, sehr schön, das! Der Saal hatte auch eine hervorragende Größe, nich zu groß und nicht zu klein bzw. verbaut ne breite und nich allzu hohe Bühne und rechts eine kleine Plattform auf der sich die leckerste Vokü und später auch Hackman und Bonehouse breit machten.

Apropo Vokü, Riesen Kompliment, Dank und Respekt an die Koch-Crew die gegen Spende(!!!) leckerstes veganes Chili(und mehr) boten. Ich hoffe euer Engagement wurde entsprechend gewürdigt, sprich ihr wurdet nicht komplett auf Kosten (und Einsatz) sitzen gelassen.

Nachdem man nicht einmal ansatzweise mit dem Begrüßen und Schnacken durch war begann auch schon die erste Band feinsten Anarcho-Crust-Punk zu zelebrieren. Leider ging dies sowie ihr Name aus eben erwähnten Gründen fast komplett an mir vorbei (sorry). Aber das was man mit einen Ohr und Auge so mitbekam und was danach von nicht so ignoranten (Schnackern) als Resonanz rüberkam, war durchaus empfehlenswert und für den Abend treffend. Nur wie schon geschrieben mir will ums Verrecken der Name nicht einfallen.

Aber das ganze Labern, sollte auch brauchbare,wenn aber auch nicht sonderlich erfreuliche Informationen mit sich bringen.
1. die grandiosen Tourette Syndrom haben sich unlängst aufgelöst und spielen demnach auch nicht mehr(BItte Bitte die Aufnahmen fertigstellen und veröffentlichen!)
2. Bubonix haben krankheitsbedingt abgesagt
3. Rawside sind ebenfalls krankheitsbedingt nur zu zweit(!!!) am Start, doch konnten erfolgreich vor Ort(!!!) talentierte Aushilfen an Gitarre und Schlagzeug anheuern.

Normalerweise verbreiten Nachrichten solchen Kalibers ja in Windeseile enorme Stimmungstiefen, doch diese hatten durch die allgemeine Hochstimmung die trotz des Anlasses im Laden herrschte keine Chance. Na und, gute Besserung bzw. Besinnung und weiter geht es!

Und wie! Anti-Control aus Schweinfurt! Hölle! Ja ich gebe es zu, wat lieb ich diese Combo, ihre Platte und vor allem ihre Shows! Hits! Hits! Hits! Energie! Energie! Energie! Verstand! Orginalität! Großartig! Bei einer Beschreibung dürfen zwar Oldschool HC und Erinnerungen an Bands wie Minor Threat, Dag Nasty, Faith usw. nicht fehlen, machen aber lange nicht die ganze Miete aus. Anti-Control steht auch für außergewöhnliche Melodien, Wechsel, Texte und Gesangslinien. Heute hielt sich Eric der Sänger was die Aktivitäten(blieb u.a. doch tatsächlich mal auf der Bühne) angeht zwar um einiges zurück, ist damit aber noch immer weit weit übern Durchschnitt der meisten anderen Kapellen hierzulande. Ok, solang es noch heisst "Masken vergessen" und nicht "erwachsen geworden bzw. weiterentwickelt" sei es hiermit entschuldigt. Und ich verspreche auch keinen Frosch mehr im Hals zu haben und noch textsicherer zu werden, wenn dat Mic mal wieder kommt. Obwohl bei weitem nicht alle Anwesenden Anti-Control bis dato kannten, ging von Anfang an und bis zum Ende einschließlich der geforderten Zugabe die Post ab. Überraschung, Respekt, Begeisterung, Erschöpfung die gängige Publikumsreaktion.

Als nächstes dann also Rawside aus Coburg/Schweinfurt sowie aktuell Bremen(?) und Kiel. Am Gesang wie eh und je Henne, am Bass Gernot der gleich auf der Bühne blieb, Späthie an der Gitarre der anschließend auf der Bühne bleiben sollte und an den Drums Ballo, der eigentlich dran gewesen wäre, gäbe es Tourette Syndrom noch. Im Gegensatz zu Ballo hatte Späthie sogar noch ein paar Stunden im Auto(wofür der obligatorische Elbtunnelstau doch gut ist)und ein dutzend Konzerte als Zuhörer Vorsprung, denn der erfuhr von seinem Glück erst kurz vorher und zwar an Ort&Stelle. Versprach also interessant zu werden! Interessant wäre auch wieviel Prozent des heutigen Publikums diesen (Ausnahme)Zustand überhaupt checken? Denn das typische Rawside Publikum war ja heute nicht gerade zugegen. Was ich nicht gerade als Nachteil empfand(ja ich kann es nicht lassen, immer auf die arme Jugend). Ok, außer Wahlboykott, den ich damals(1994??) schon auf ihrem Demo mit am besten fand, habe ich leider nicht all zuviel von ihrem Gig mitbekommen(Gründe hierfür siehe oben). Aber den Song, die Darbietung und die Stimmung fand ich cool. Aus eben schon erwähnten Gründen konnte heute kein allzu langes Set gespielt werden. Dies hatte den meisten aber sehr gut gefallen, wohl besonders denen, die dem Thema angemessen den ganzen Abend schon "Nieder Nieder Nieder Nieder mit dem Faschopack" zitierten bzw. skandierten. So bekam jeder wonach er verlangte und wart glücklich und befriedigt. Großen Respekt&Dank dafür besonders in diesem Fall an Ballo und Späthie für ihre Spontanität, sowie Henne und Gernot, daß sie unter diesen Umständen überhaupt angereist sind und nicht gleich abgesagt haben.

Wir verlangten zur endgültigen Befriedigung nun Bonehouse, ließen den Mann für 4 Gitarren(Ralf,Kai und "wir vermissen dich Pete") also dementsprechend erst gar nicht von der Bühne. Los gehts! Dauerpogo! Dauergrinsen! Bierfontänen! Schweiß! Bonehouse eben! Ich persönlich empfand den Moment mit am schönsten, als ich die begeisterten Zuhörer beobachten konnte und hier besonders einige Bremer, erinnere ich mich doch noch genau daran, das vor 2Jahren noch kein Weg zu einem Bonehouse Gig in Bremen zu finden war. Heute, vielleicht auch schon nach Hemsbünde und Lobusch bestimmt anders. Ok, die Reihenfolge habe ich nich mehr im Kopp, ist aber auch egal. Nach dem Schock, das Tourette Syndrom nicht spielen sollten, ja es sie gar nicht mehr geben sollte, beschäftigte nicht nur mich die Frage bzw. der Wunsch ob es wenigstens neben dem Gastauftritt von Ballo auch den ersehnten Gastauftritt von Tatti geben würde. Und Jaaaaa, es gab ihn, nicht nur Späthie hatte bis zum Schluß keine Ahnung davon, doch plötzlich kam die Ankündigung von "the capitalist are .... und Tatti stand mit auf der Bühne. Gänsehaut! Alter! War das geil! Der Ohrwurm des neuen Albums Live und Farbe. Wer hätte das gedacht? Wie lange wird es dauern, bis es in dieser Form wieder geschehen wird? Und ihr solltet euch allein schon deswegen fragen: Verdammt, warum bin ich nicht dabei gewesen?!!!

Auch dieser Konzertabend ging leider wieder viel zu früh zu ende. Aber egal wie weit die Anreise war, egal ob 2 hochkarätige Bands ausfielen, der Anlass, die Stimmung,die Organisation und das Publikum machten dieses Festival zu etwas ganz besonderen, unterstützung- und lohnenswerten.

Obwohl sich von seiten der Veranstalter selbst um Übernachtungen des Publikums gekümmert wurde und wohl sogar Sonntag noch ein Programm stattfand, zogen wir es vor noch bis ca. 5Uhr zu schnacken, kickern, trinken und anschließend gleich gen Norden nach Hause zu fahren.

Bis denn dann

Fab

Wer ausführlichere Infos zum eigentlichen Anlass erfahren möchte, findet diese unter den ersten 2 Links oder sucht im Netz nach Rieger, Heisenhof, etc..

www.break-the-silence.de.vu
http://de.indymedia.org/2004/10/96653.shtml

www.anti-control.de
www.rawside.com
www.bonehouse.de
- Beitrag von: Fab

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