Wilwarin-Festival 2004 / 21.-22.05.04, Ellerdorf

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Am Freitagvormittag schnell noch einige geschäftliche Dinge geregelt und dann aber ab dafür nach Ellerdorf: möglichst viel unnötigen Kram wie Polizeifunkabhörgerät, Plastikstühle, Videokamera etc. eingepackt und schnell war die Abfahrt Warder erreicht, obwohl wir eigentlich nach Nortorf zum Famila-Einkaufsladen wollten, also schön Umweg fahren, nur um das Autobahnabfahrtsschild zu filmen!

Vor uns fuhr dann die Wilwarin-Band „Das Goldene Handwerk“ auf den Parkplatz, die auch umgehend abgefilmt wurde. Wir latschten zunächst etwas verplant durch den Famila-Markt, um letztendlich vom Bitburger-Angebot (6,99 der Kasten im Laden bzw. kostenlos hinter der Kasse…) Gebrauch zu machen. Zu Essen wurde zunächst nicht allzu viel eingeplant, da ja auch in den vorherigen Jahren eine gute Versorgung durch die Crew vor Ort gewährleistet war. Doch dieses Jahr machte das Gesundheitsamt den VeranstalterInnen einen Strich durch die Rechnung und zwang diese durch zu hohe Auflagen, diverse Fressbuden aufstellen zu lassen. Besonders stach von diesen der Gyros-Mojo-Stand hervor, der eine Vielzahl an Ruhrpott-Assis beherbergte. Diese schliefen tatsächlich – wie am Sonntagmorgen herausgefunden wurde - in diesem nach Gyros und Pommesfett miefenden Verkaufs-Bus! Ansonsten standen bis zu 7 Leute hinter der Theke und bedienten sich, während die Kundschaft das Weite suchte, bzw. die VOKÜ auf dem Zeltplatz! Dort konnte mensch sich mit lecker Chili und Pfannekuchen versorgen und diese Speisen in gemütlicher, entspannter Atmosphäre verzehren.

Sowieso war die Atmosphäre auf dem vorderen (u.a. Familien-) Zeltplatz mal wieder extrem locker gewesen, während auf dem hinteren Zeltplatz ein bunt gemischter Haufen aus Großenasper Schnorchelfreunden, dem `Camp Schunkenpunk` sowie diversem Gesindel aus ganz Schleswig-Holstein (sämtliche Autokennzeichen waren vertreten) vorzufinden war.
Dort fuhren dann hin und wieder einige Chaoten mit ihren Fahrzeugen Amok (also das übliche Spiel: Vollgas die Runden übern Zeltplatz mit zwei Hunden und drei Punks auf dem Dach, wobei insbesondere der „50% auf Alles“-Bus auffiel…), was bei den üblichen BesucherInnen nicht so toll ankam. Ist ja letztendlich nix passiert, aber trotzdem werden wir im nächsten Jahr auf dem vorderen Platz unsere Zelte aufschlagen.
Typisch für`s Wilwarin ist auf alle Fälle die überdurchschnittlich hohe Anzahl an freundlichen Menschen unterschiedlicher Couleur im Vergleich zu anderen Festivals.
Auch die Tatsache, dass eigene Getränke mit vor die Bühnen genommen werden konnte, zeichnet dieses großartige Festival neben der aufwendigen Dekoration usw. aus.
Besser als nur die Hälfte Eintritt zahlen und dann teuer Bier am Tresen kaufen!

Insgesamt stellten wir eine steigende (Hunde-) und BesucherInnenzahl im Vergleich zum Vorjahr fest, obwohl es stark windig und vor allem in den Abendstunden heftig kalt war. Diese hohen Windstärken heizten dann auch den Wilwarin-Pullover-Verkauf stark an! Da hatten sich einige Leute doch auf ein warmes Sommer-Wochenende im Herzen Schleswig-Holsteins (zu früh) gefreut – bätsch!
Während im Camp Schunkenpunk eine Suffrakete (ja wohl DIE Suffrakete des Wilwarins) die meisten Bands verratzte, spielten diese teilweise groß auf:

Am Freitagabend stachen besonders Disco Maxim heraus, die mir als Trio-Coverband angekündigt wurden und bereits das Zelt zum Beben brachten. Als allerdings die Rockaway Beachboys die Bühne betraten, kannte die Masse kein Halten mehr und die Leute hingen tatsächlich teilweise an der Decke! – Was für ein Fest!!!
Insgesamt wurde mal wieder ein guter Mix verschiedener Musikrichtungen geboten, welcher das Publikum erfreute. Auch Astroman Phillipo aus Flensburg (eigentlich `Die Todeskakerlaken des Zorns`) am frühen Samstagabend konnten auf ganzer Linie überzeugen und verkauften nebenbei erwähnt nach ihrem Auftritt sehr originelle T-Shirts.
Außerdem im Gedächtnis blieb mir der Bühnensturm bei den Scumbags am Freitagabend, der im Laufe einer Stimmungsoffensive geschah und den Mob begeisterte. Aber auch am Samstag ging vor der Hauptbühne noch ordentlich der Punk ab!

Am Samstagnachmittag nahmen wir eine kleine Auszeit, um den Klassenerhalt des FC St.Pauli in Neumünster zu feiern. Durch diese Exkursion wurde das Festivalerlebnis zwar stark verkürzt, was ich allerdings durch Nicht-Schlafen in der näxsten Nacht wettgemacht habe: Während „Das Goldene Handwerk“ ja unbedingt noch eine Bank anzünden wollten, dieses aber aufgrund zu großer Schnorchelfreuden nicht mehr schafften, wurde deren Mission letztendlich von mir erfüllt, wenn auch unfreiwillig, da ich samt Bank ins Feuer gefallen bin und panisch flüchtete. – Diese Aktion fand denn ja auch unmittelbar vor dem Feuerwehrauto statt, womit ich mir wohl keine weiteren Sorgen machen musste…

Letztendlich bleibt festzuhalten, dass das Wilwarin auch näxstes Jahr ein Pflichttermin bleibt, wenn nicht sogar der Pflichttermin des Frühjahrs, denn wo sonst wird die Portion Mojo für nur 50 Cent angeboten?
Oder warum fahrt auch IHR jedes Jahr auf`s Neue nach Ellerdorf?
- Beitrag von: Golle

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