YOUNG ONES, GOLD KIDS, LEWD ACTS / 10.09.09 - Kiel, Schaubude

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Nachdem mein Computer abermals abgestürzt is und ich Depp – natürlich – nicht alles gespeichert hatte, hier der „neue“ Bericht:


Die Confis riefen ma wieder dazu auf, ihnen konzertmäßich Gesellschaft zu leisten. So folgte dieses Mal ein Mob von schätzungsweise 50 Leuten. Angesichts der Zahlen zur Vorwoche eine unglaubliche Verdoppelung und zum letzten Conformists-Concert (also nicht das, was leider ausfiel) eine Vervierfachung? Ich weiß es nicht genau, aber auf jeden Fall war es diesmal ganz gut gefüllt in der werten Schaubude. Auch ich frag mich ja immer noch, wo der ganze Mob bei vielen anderen Veranstaltungen, die nichts mit „modernen“ Hardcore-Shows zu tun haben, bleibt. Aber das wurde an dieser Stelle ja schon häufig diskutiert. Is halt so und wird man (wahrscheinlich) nicht ändern können. Für die Bude und Bands ist es mit Sicherheit erfreulicher, wenn ein paar mehr Nasen da sind. 



Den Beginn machten so um 22.10 Young Ones aus Schweden. Von der Musik her – wie alle Bands – Hardcore. Also eher das new-old-school-mäßige, also nicht das, was heutzutage u.a. unter HC läuft. Die fast reinen Metalbands mit lediglich rudimentären Hardcoreansätzen meine ich. Das kehlige Gegröhle wusste auch zu gefallen, wobei ich das eine oder andere Mal mehrstimmige Chöre vermisst habe. Was – bei allen Bands – auffiel war die Tatsache, dass alle so n bisschen aggro warn. Jetzt nicht völlich daneben, aber mitunter ein klein wenig rücksichtslos gegenüber dem Publikum. Vielleicht lag es ja auch am Adrenalinausstoß und höchstwahrscheinlich sollte das animieren, aber ich war froh, dass ich z.B. nicht links am Eingang bei der Bühne stand als der Sänger auf die Leute zusprang und anscheinend ne komplette Runde auf den Köppen des Publikums machen wollte. Das Zwiegespräch mit dem Publikum war sehr wortkarg, wobei die letzte Band, Lewd Acts in der Hinsicht den Vogel abschossen. Naja, auf jeden Fall hat der Sänger der Young Ones seinen Job wegen der Weltwirtschaftskrise verloren und ihn kotzt das System und die Abhängigkeit von Profit-Arschgeigen an. War alles ok, aber mir kam das ein wenig zu posig rüber. Weiß auch nicht.

Als nächstes kamen die Gold Kids aus Italien an die Reihe, den mit einigen New Era-Kappen gekleideten Mob zu unterhalten. Ne Windmill gab es auch heute zu bewundern. Auch da weiß ich nich so recht, wirkt halt alles so vorm Spiegel eingeübt und es ist ne Tatsache, dass sie inne Meierei eher selten anzutreffen is. So mit inklusive boxerischem Tänzeln. Mucke ging aber gut ab, war ne Spur rockiger und tiefer. Der Bassist griff dem sehr sehr agilen zutättowiertem Sänger mit tiefen Growls unter die Arme. Auch er schwang sich in die vorderste Reihe des Publikums mit ganzer Wucht. War mein musikalisches Highlight des Abends.

Bei der letzten Band des Abends, Lewd Acts, war ich entweder zu nüchtern, zu „normal“ oder einfach in Gedanken schon im Bett. Der Sänger erinnerte mich an Jacob Bannon. Aber nur vom Aussehen her. Ansagen kamen so gut wie gar nicht, einmal sogar über ne halbe Minute nur auffe Bassdrum-Rumgetrommle. Oder ich bin zu blöd für so was und das war so wie das Brechtsche Theater früher und machte Sinn. Der Typ war mir aber doch zu durchgeknallt, spätestens als er zum Schluss sich richtig krass ins Publikum abgepackt hat (einmal vor, einmal zurück). Die hässlichsten Schuhe hatte er auf jeden Fall! :-)


Na ja, danach gings schnurstracks nach Hause. Hoffe, die Confis machen nich allzu lange Pause. N richtig schlechtes Konzert ham die nämmich noch nich veranstaltet!


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