DEAN DIRG / 06.04.04 - Kiel, Schaubude

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Gut, gut! Gut, dass es Mundpropaganda gibt, denn diese hatte über das letzte Konz von DEAN DIRG ausschließlich Positives in meine glühenden Öhrchen geflüstert und so habe ich DEAN DIRG diesmal nicht verpasst. 22:00 Uhr war genau die richtige Uhrzeit um vor der Bude aufzuschlagen, denn so war einerseits Zeit für ein bisken Smalltalk, andererseits musste auch nicht lange gewartet werden, denn bald schon ging es los. Fast alle üblichen Konzertgänger waren auch da, nur Mrs. Fiend fehlte. Komisch – gehört die nicht zum inoffiziellen Personal der Bude?


DEAN DIRG mussten einfach nur da sein, um die ersten grinsenden Gesichter zu ernten. Das lag vor allem am Sänger, der sich voll dem 80er-Jahre-Metal-Look verschrieben hatte – fiese Frisur, Schnurrbart, Röhrenjeans und 'nen UNGLAUBLICHES T-Shirt mit unzähligen Heavy Metal-Logos druff. Im Publikum entbrannte fast ein Streit, ob der nu einem 80er Pornostreifen entsprungen oder ein Klon von MOTÖRHEADs Philthy Animal Taylor sei. Durch die Erkenntnis, dass dat eine ja das andere nicht ausschließe, wurden Handgreiflichkeiten verhindert.
Die Mucke war natürlich KEIN 80ies Metal (wo ich auch ABSOLUT nix gegen gehabt hätte – METAL IS THE FUCKIN' LAW, SUCKAHS!), sondern astreiner Minimal-Retro-Schweinerock mit Old School-Hardcore-Einflüssen. ZEKE treffen BLACK FLAG, lassen es erst mal ein paar Runden schneien und kloppen dann im Wahn auf ihre Instrumente ein... Die meisten Songs bewegten sich so zwischen einer oder zwei Minuten. Hämmer, Klöter, Schrei, Brüll, Kreisch, Rückkoppel. Super! Da ging sogar zeitweilig ein bisken Pogo in der sonst so beschaulichen Schaubude. "Everybody Back Off", "Dean Dirg's Bored" oder "Last Kid On The Block" blieben mir als Songtitel hängen, ansonsten wurde nicht viel gelabert. Vielleicht das einzige Manko – ein paar Ansagen hätten ruhig sein können, da merkt man oft doch erst immer, wessen Geistes Kind eine Band ist. Aber vielleicht soll man auch gar nichts mehr merken, DEAN DIRG animieren weniger dat Hirn, vielmehr die Urinstinkte und Gelüste eines jeden Homo Rock'n'Rollicus – Rübe schütteln, Bierpulle schütteln – kurz ALLES SCHÜTTELN, WAS ZU SCHÜTTELN GEHT. Und zack! waren sie auch wieder weg und man konnte mit einem zufriedenen Grinsen bettwärts radeln. Gute Nacht, BALD geht es weiter auf diesem Programm.


- Beitrag von: Philipp

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