NEUME, 15 MILES SOUR, HANS EHLERT, 23.05.09, Martha, Kiel

0 Dislike0

„Aus 1 mach 3“ – so schnell kann’s geh’n: erst waren’s NEUME allein, doch ganz schnell haben die Veranstalter noch zwei weitere Bands ins Boot geholt, um die Martha zu beschippern.

Aufgrund des hohen Veranstaltungsaufkommens an diesem Samstag, finden sich nur eine Handvoll Leute in der Martha ein. Schade eigentlich, denn ein bisschen mehr Zuspruch hätte mehr Spaß gebracht.

HANS EHLERT machen gegen Elf den Anfang. Zwei Jungs mit Gitarren und Mini-Drumkit. Und `nem fürchterlichem Effekt auf’m Mikro. Klingt abgespaced. Genauso wie die Mucke selbst auch. Während einer der Jungs singt und auf die Hi-Hat tritt (die auf dem glatten Betonboden ständig davon rutscht), spielt der andere Gitarre und tritt auf zwei Drums –  bum– tschak–bum–tschak … Die Gitarren sind schradelig, das bum-tschak macht bum-tschak, ein Radiorekorder wird als Effektgerät genutzt und der Effekt auf der Stimme macht die Atmo auch nicht besser. Schrammel (-Punk?) trifft auf Hamburger Schule. Kann ich mal gar nichts mit anfangen. Eigenständig – vielleicht, verschroben – bestimmt, aber nix für mich.

 

Schnell’n Püls und 15 MILES SOUR fangen auch schon an. Oh, dascha gedieg’n: drei, recht junge Herren, frönen den Siebziger Vibes, dem Blues und dem (Stoner-) Rock. Schlagzeuger und Bassist grooven ordentlich ein’ vor und der Gitarrist ackert unermüdlich auf seinen sechs Seiten, soliert wie’n Wilder, rennt, hüpft und springt, schüttelt die Rübe, quält die Effektgeräte, lässt witzige Ansagen vom Stapel und singt auch mal. Aber nur manchmal. Zum Glück, denn er benutzt das Effektmikro der Ehlerts … Passiert generell ziemlich viel in den Songs, alles sehr dynamisch. Ruhige, spacige Parts folgen auf fetten, groovigen Rock, dazu die verrückten Soli – feine Mische. Da liegt aber auch ein kleiner Kritikpunkt: manchmal isses denn auch zuviel des Guten, da geht der rote Faden flöten. Wenngleich das wohl so sein soll … Muss man sich bei Gegebenheit noch mal angucken/-hören. Schon mal hörbar soweit.

 

NEUME – wegen denen bin ich hier heute Abend – nix Punkrock inner Meierei (wie war’s denn da?). Ich erwarte eine NoiseRockExplosion – und weiß doch nicht, was auf mich zukommt. Laut soll’s sein, las ich noch vorm losgehen. Gut. Lasst hör’n! Geil – schon die Auftaktschläge auf die Snare geben dem „LAUT“ absolut Recht! Und obwohl es in den Ohren schon etwas ziept, verzichte ich auf Earplugs und widme mich diesem dualen Soundgebilde sozusagen nackig. Obwohl nur zwei Mann bei NEUME zocken, fühlt man sich komplett orchestriert. Die Gitarre macht verdammt viel Druck, ohne dabei viel an Effekten zu naschen und der Schlagzeuger hagelt alles mit harten Schlägen und korrekten Fills zu. Er schafft es sogar ein paar „Backing Vocals“ beizusteuern – ohne Mikro wohlgemerkt! Krass!  Klangtechnisch hat’s was von den mächtigen Kyuss. Allgemein passt Postrock als Begriff. Aber mir fällt niemand ein, der sonst so was macht wie NEUME. Richtig klasse! Echt Knorke! Von den wenigen Verbliebenen lassen sich die Mecklenburger Berliner nicht abschrecken. Vielmehr sind die beiden froh, dass um kurz nach Eins überhaupt jemand da ist. Und beide hamse Bock! Immer wieder die Frage: „Wollt ihr noch ein’?“ Logen! Her mit! Macht echt Spaß, die Zeit vergeht wie im Fluge. Kaum zu glauben; is’ schon `ne dreiviertel Stunde um? NEUME haben doch grad erst angefangen … Die (äußerst sympathischen) Herren Thunder und Lightning hätten gerne noch `ne Stunde weiter donnern können! Bis zum nächsten Mal! Danke!

 

Torsten

Kommentare   

0 #1 siggi sick 2009-05-24 22:59
15 MILES SOUR war für mich der kick an diesen abend,was die band-und besonders der klampfer da abgezogen haben,hat mich voll erwischt-PRÄDIKAT-KINNLADE RUNTER,gerne wieder
Zitieren

Kommentar schreiben


Sicherheitscode
Aktualisieren

Stern inaktivStern inaktivStern inaktivStern inaktivStern inaktiv