THE MOVEMENT, ED RANDOM / 12.02.04 - Kiel, Alte Meierei
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- Kategorie: Berichte aus dem Pit
- Veröffentlicht: Dienstag, 21. November 2006 00:00
- Geschrieben von Philipp
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Dann also die Dänen. "Geil, die sehen richtig schön scheiße aus! Und ich mag Bands, die scheiße aussehen!" rief "Hase" von ELOPE neben mir begeistert aus. Die beiden Frontmänner hatten sich in Anzüge geschmissen, sahen ansonsten sehr old schoolig aus – und ich mein jetzt RICHTIG alte Schule so Richtung 60er, THE WHO und so. Auf den Flyern werden THE MOVEMENT als Mod angekündigt, ich hörte Punk, Rock und leichte Ska-Einflüsse raus. Schwer zu beschreiben, auf jeden Fall sehr mitreißend und fetzig intoniert. Sofort war klar, dass das Publikum sich der ansteckenden guten Laune nicht lange würde verschließen können. Gerade der Gitarrist zuckte wild über die Bühne, ließ seinen Arm propellermäßig über die Saiten kreisen. Der hat seinen Pete Townsend schon gut studiert. Der Drummer war neu, was einige bedauerten, die den letzten Gig gesehen hatten. Denn der alte Schlagzeuger soll wohl ziemlich coole, deutsche Ansagen gebracht und überhaupt eine witzige Show gerissen haben. Tscha, rein technisch konnte er aber kaum besser als der neue gewesen sein, denn perfekt ist nun mal perfekt. Nur an einigen Blickkontakten an prägnanten Einsätzen konnte man erahnen, dass er neu in der Band ist. Der Jung sah übrigens so dänisch aus, wie es nur geht... Es dauerte zirka den halben Gig, dann war das Publikum gut am Abgehen und waberte vor der Tanzfläche hin und her. "100 % anti-fascist" waren die Texte und so wurde in knappen Ansagen gegen Bullenterror, EU oder Faschismus Stellung bezogen. Sowas find ich ja immer sehr geil – wenn klare politische Aussagen kämpferisch vermittelt werden und man dabei Party feiert. "Linksradikal und Spaß dabei" sozusagen. Wobei man darüber diskutieren könnte, wo "politische" Texte beginnen oder ob derartige Positionen in Zentren wie der Meierei nicht selbstverständlich sind. Mir persönlich sind Bands wie THE MOVEMENT, die Engagement und tanzbaren Punkrock verbinden, immer willkommen – es gibt viel zu wenig davon!
- Beitrag von: Philipp
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