SEXX ACTION BABES, FRANKIE’S FREAKSHOW, 01.11.08, Marthastr. 10, Kiel

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Obwohl es etliche andere Alternativen gibt, diesen Samstagabend zu verbringen, zieht es mich doch zur Marthastraße. Der Ruf der SEXX ACTION BABES eilt ihnen voraus und akute Neugier macht sich breit. DAS muss begutachtet werden …

Der Ort des Geschehens ist auch schnell gefunden, doch bei meinem Eintreffen sind grademal eine Handvoll Zuschauer da. Frankie’s Freakshow checken noch Sound und so bleibt mir ein Moment, um mich umzusehen.

Und tatsächlich; die Ankündigung hat Recht: Inmitten von Altreifen und schrottreifem Sperrmüll wollen heute die beiden Bands ihr Repertoire zum Besten geben. Wir befinden uns in einem großen Keller; über uns befindet sich eine Autowerkstatt. Der Duft von Müll und altem Gummi steigt mir in die Nase. Ziemlich frisch hier unten – da bleiben die meisten aus Frankie’s Bande doch lieber in normalen Klamotten als im knappen Fummel. Bis auf Frankie selbst: Der lässt es sich nicht nehmen im schwarzen Trägerhemdchen oder später im roten Kleidchen und noch später halbnackt aufzutreten. Dazu dick geschminktes Augen-Make-Up und fett bemalte rote Lippen. Nicht zu vergessen seine wilde Rastapracht. Alles nichts gegen seine Stimme, volltönend und laut, meist aber beinah hysterisch schreiend und kreischend, wird uns Anwesenden gezeigt, wie gut doch Kieler Jungs trällern könn’. Während er sich umzieht, erklingt zwischendurch mal eben: „Show me the way to the next Whiskey-Bar. Oh, don’t ask why …“ So zum warm singen halt. Cool! Los geht’s dann aber mit “Dance” einer schönen Mitgehnummer. Jetzt sind auch schon ein paar mehr Leute da und so ein, zwei davon rempeln und „pogen“ durch den „Saal“. „Sex, Drugs & Rock’n’Roll“ und Songtitel ähnlichen Kalibers geben hier die Richtung vor: Spaß, Spaß, Spaß. Mit „War“ gibt’s aber auch ein nachdenkliches Intermezzo. Gefällt mir richtig gut, was die Jungs da so fabrizieren. Hat was von Marilyn Manson, AC-DC und Motörhead (der Basser heißt ja nicht umsonst Killsister) und Kabarett. Zwar wird heute ohne den zweiten Gitarristen gespielt, aber das tut der dreckig rockenden Chose keinen Abbruch. Guck ich mir gern wieder an!

 

Doch jetzt erstmal die legendären SEXX ACTION BABES! Drei liebenswerte Chaoten in Frauenkleidern und grellster Schminke. Allerdings würde ich zu letzterem eher Kriegsbemalung sagen: Corpsepaint trifft weiß, lila Zottelperücke, Seidenhemdchen trifft auf Pudelfrisur. Rot geschminkte Kussmünder inklusive. Was für ein Anblick! Den wollen sich auch andere Freaks nicht entgehen lassen. Inzwischen haben doch noch ein paar von ihnen den „Weg nach unten“ gefunden. So entsteht dann doch eine nette, verwarzte Atmosphäre. SAB starten indes amtlich durch. Ich hatte ja eher so Schimmelpunk o.ä. erwartet, hier aber ertönen metallische Riffs in t(h)rashigen und corigem Format. Schön stumpf und simpel aber nicht ohne Plan. Steffi Stahl mit seiner Mob-Frisur und Pornosonnengläsern hämmert herrlich laut auf der Snare rum und sigikid’s Bassläufe tönen räudig und fett. Sein Schreigesang is’ fast schon Black Metal verdächtig. Richtig gut aussehen bei der Chose tut nur das Instrument des Gitarristen. Is’ so `ne „James-Hetfield-Gedächtnisgitarre“. Schön weiß, schön neu. Aber nicht lange, denn irgendwann folgt `ne „Blutspuck-alles-besprenkel-(Sexx)-Aktion“. Da wird schnell mal von weiß auf rot umgesudelt. Yeah!!! Laut und geil klingen die Songs. Schöner aber sind die Titel: „Fistfuck Terminator“ oder „Sex Rock’n’Roller“. Auch mit „Anal“ gab’s was … - so die Richtung halt. Dat richtige Element für Schmuddelkinder aller Art. Allzu lange dauert die Krachorgie nicht. Das Publikum hat aber noch lange nicht genug und fordert Zugaben. Da wird eben noch mal „Fistgefuckt“ – war ja nicht schlecht beim ersten Mal. Hurra – Da capo! Dann ist aber Schluß, denn die Musiker sind trotz der kellerlichen Kühle stark verschwitzt und brauchen nach der totalen Sexx Action erstmal `ne Fluppe und’n Bier. Prost! War schön bei/mit Euch! Dat näxte Mal dann inner Alten Meierei – Sexx und Sudel supreme!!!

 

Torsten

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