WACKEN OPEN AIR XIX / 02.08.08 – Wacken, Tach 3

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Heute berichten wir über: Den gnadenlosen dremu-Duschentest, Schnodderklumpen in Großaufnahme und alte Helden.

Philipp: Aufgrund einer kurzfristigen Verschiebung sollte die erste für mich interessante Band, nämlich EXODUS, erst um 14.45 Uhr zocken. Da blieb natürlich mal richtig Zeit für Körperpflege. Ich beschloss, eines dieser Duschcamps aufzusuchen. Nun hatte ich zwar ein Backstage-Bändchen, entschied mich aber für eine Dusche auf dem Campinggelände (warum ich nicht gleich auch backstage zeltete? Nun, da ist es zwar ruhig, aber auch laaangweilig, außerdem hatten meine ReisegefährtInnen eben nur reguläre Karten). Da war zwar klar, dass man länger anstehen muss, aber ich fühlte mich wie so ein Restauranttester, der inkognito einen Fresstempel betritt um dann die Küche gnadenlos unter die Lupe zu nehmen und schließlich mit finsterem Grinsen einen 5-Sterne-Koch zu degradieren. Duschfrau – fürchte den Dremu-Duschentester! Naja, dieses Gefühl machte sich nach einer Stunde Wartens einer gewissen Ernüchterung breit… Welches System die Dame am Einlass zu den Duschen hatte, war allen vollkommen unklar! Achtete sie auf die Zeit? Nein, völlig willkürlich wurden mal vier Leute hineingelassen, dann wieder 20 Minuten lang niemand. HERAUS kamen ständig Leute, sodass wir der Frau zu erklären versuchten, dass es in den Duschen eigentlich VÖLLIG leer sein müsste, worauf sie uns nur mit leeren Augen anglotzte. Argh! Frauen durften übrigens ständig passieren, alles total strange. Als ich dann endlich eintreten durfte, waren die Duschen tatsächlich nahezu komplett leer. Was mir noch auffiel: Die meisten Typen duschten in Badehose! Das war mir neulich schon auf dem Rd-Rock aufgefallen. Ist das irgendwie ein neuer Trend oder haben sich neue Schamgefühle etabliert, hervorgerufen etwa durch das tägliche Bombardements mit Spam-Mails a la „Ihr Schwanz ist zu klein! Sie müssen unsere Penis-Vergrößerungstabletten nehmen!“? Man weiß es nicht, aber nun ab zu den Bands:

 

W.E.T. Stage, 12h: PICA FIERCE
Matt: Auf einem Festival besteht für mich der Reiz auf gerade darin, mal Bands zu Gesicht bekommen, für die man sich sonst nicht aus dem Haus begeben würde und Neues zu entdecken. Gerade die Zeltbühne auf dem Wacken hat über die Jahre immer wieder Underground-Perlen und neue Bands gebracht, die begeistern konnten. Neben den Kielern GUTBUCKET und NOISE FOREST z.B. Bands wie GORILLA MONSOON u.a. Also zerrte ich meine Mitmosher vom Frühstückstisch und ins Zelt, um uns den Sieger des norwegischen Metal Battles anzuschauen, PICA FIERCE. Das Programmheft machte mich neugierig, denn als echte Norweger machen die Jungs natürlich – nee, ätsch, eben kein Black Metal, sondern Death und Thrashmetal. Also was für Papas Jüngsten. Zudem konnte man lesen, dass die Band vor drei Jahren mit dem Symphonieorchester Kristianssund eine Heavy Metal Version der Oper „Faust“ (!) aufgeführt haben. Nun ja, vielleicht hätten Sie den Opermusikern mal zeigen sollen, wie ein echter RocknRoller sich auf der Bühne benimmt. Tatsächlich scheint es eher andersherum gewesen zu sein. Technisch oberfit mit durchaus interessantem Thrashmetal passierte auf der Bühne leider gar nix. Irgendwann wurde es selbst dem Gitarrenverstärker des 2. Gitarristen zu langweilig und er gab den Geist auf. Der Horror eines jeden Amateurmusikers: Da spielst du einmal im Leben auf dem Wacken Open Air und kein Mensch kann dich hören... Die Band blieb bemerkenswert cool und zockte ihre Songs einfach mit einer Gitarre weiter, bis der Verstärker ausgetauscht war. Tja, insgesamt hätte ein bisschen weniger Coolness gut getan. Ob's die Aufregung war? Wer weiss. Für heute war es leider für eine Band mit so wenig Charisma nicht genug, um uns zu überzeugen.


Marc: Aufgeweckt wurde ich von einem Penetrantschnarcher im Nebenzelt. Mein Kopf fühlt sich an wie mit Blei ausgegossen. Oh je, den soll ich heute noch schütteln? Ersma Frühstück! Nach Käffchen und Bier sieht die Welt doch schon viel freundlicher aus. Wir machen uns auf zu den ersten Bands, noch unschlüssig, was sich wohl lohnen würde. 3 Inches of blood lesen sich ganz interessant, aber da sind ja noch die norwegischen Metal Battle Gewinner. Die Frage hat sich schnell geklärt als der eine Sänger von 3IOB mit extrem hohen Eierquetscher-Vocals das zuvor nicht uninteressante Konstrukt zum Einsturz brachte. Also zu den Norwegern, die sich Pica Fierce nennen. Die Band kam optisch eher nach Hardcore spielte aber etwas vertrackten Thrash, mit Kreischgesang der ein bisschen nach frühem MilleP. klang. Das anfängliche „Oha!“ wich nach ein paar Songs einem „Naja“, denn so recht wollte der Funke nicht überspringen. Klang mir alles zu holperig und die Feinheiten der Songs gingen im viel zu lauten Schlagzeug unter. Also mal schauen was der Metal-Markt so im Angebot hat.

BlackStage, 12h: 3 INCHES OF BLOOD
Torsten: Auch der dritte Wacken-Tag beginnt mit einem Doppelpack, bei dem ich zu gerne beide Bands sehen möchte: 3 INCHES OF BLOOD und MACHINE MEN sind zur gleichen Zeit zu bestaunen. Da ich aber noch mitkriege wie sich Claudia und Sven ziemlich knülle aus dem Zelt schälen und ich mir erst ein paar lustige Geschichten meiner Begleiter anhöre, gehe ich etwas später los als geplant – und treffe, sehr zu meiner Überraschung und Freude, einen frisch geduschten Philipp. Na wie nett, auch er geruht sein Haupt auf „V“ zu betten, (Tja Torsten, hättest du den Wacken-Bericht schon lesen können, hättest du es bereits seit Donnerstag gewußt – Matt) scheint aber doch Meilenweit entfernt zu sein. Soll ihm heute noch öfter begegnen – bei den Massen keine unbedingte Selbstverständlichkeit.
3 INCHES OF BLOOD rocken derweil wie Hölle über’s Bühnenparkett und beweisen, dass US-Metal-Bands mit modernen Untertönen verdammt Old-Schoolig sein können. Allein das geile Kreischorgan vom Sänger setzt Gänsehaut an. Und ich frage mich zum tausendsten Mal: an wen erinnert mich diese Stimme? Auch heute fällt es mir wieder nicht ein, dafür lässt mir die Hookline von „Deadly Sinner“ keine Ruhe mehr. Toller Gig!

True Metal Stage, 12:50h: SWEET SAVAGE
Marc: Nach dem Shoppen mal kurz bei Sweet Savage vorbeischauen. Ich kenne von der Band nur „Killing time“ von Metallica gecovert. Nicht übel, was die britischen Metal-Opas da vom Stapel lassen. Unverkennbar aus frühen Tagen des NWOBHM wirkte die Mucke trotzdem irgendwie zeitlos. Die Band, allen voran der Sänger, waren ziemlich entspannt bei der Sache und man sah ihnen an, dass einfach total happy waren dabei zu sein. Richtig netter Gig zum Relaxen, Sonne scheint, Bier schmeckt, alles schön! Ach ja, „Killing time“ haben sie am Schluß auch noch gespielt.


Torsten: Da recht kurzfristig die STONE GODS (ex-The Darkness) absagen, verschiebt sich die Running Order etwas. SWEET SAVAGE, die am Mittwoch schon mal spielten, dürfen noch mal ran. Etliche verdutze Gesichter zweifeln daran, dass es sich hierbei um EXODUS handelt, die jetzt eigentlich dran wären. Ich lass mich von SWEET SAVAGE berieseln und dreh noch mal ne Runde übers Gelände. Gibt sogar so’ne Chill-Out-Area, wo man sich entspannt auffem Bildschirm die Topacts angucken kann. Vermutlich sogar auf bequemen Sitzmöbeln, aber das will ich dann doch nicht so genau wissen, weswegen dieses nur ein vager Gedanke bleibt. Ich entschließe mich eher dazu, zurück zum Zelt zu gehen, um Sachen abzuladen und noch mal ordentlich zu tanken, damit der Gute-Laune-Pegel schön lange vorhält.

Black Stage, 13:55h: HOLY MOSES
Torsten: Beim Rückweg aufs Gelände hör’ ich Sabina von HOLY MOSES trällern. Später seh’ ich auf dem Bildschirm, dass die auch mit Keyboards hantieren und neue Songs dazu bringen. Klingt aber alles andere als in Ordnung…


Helge: Habe mir HOLY MOSES angetan und war enttäuscht. Da war ein Keyboarder dabei – wofür?? Gehört habe ich den Keyboarder nicht. Selbst die Ansagen zwischen den Songs wurden von Frau Claasen ins Mikro gegrunzt. Wieder nichts verstanden. Ups, hab gerade ein Foto von Herrn Claasen gesehen, der war auch mal dünner. Gut war, dass der Keyboarder mal die Gitarre in die Hand nahm und ein ordentliches Soli hinlegte.

True Metal Stage, 14:45h: EXODUS
Philipp: EXODUS zogen eine riesige Menschenmenge zu ihrem Auftritt. Die Bedingungen waren ideal – Wetter klasse, Sound laut und dick. Musikalisch brannten EXODUS dann auch ein sehr geiles Thrash-Feuerwerk ab, allerdings hatten sie natürlich eine viel kürzere Spielzeit als am Wochenende zuvor auffem Headbangers Open Air. Besonders die Klassiker vom „Bonded By Blood“-Album riefen Pits hervor, die schon vom weitem recht heftig aussahen. Trotzdem würde ich EXODUS nicht zu meinen Favoriten dieses Wochenendes zählen, was wieder an Rob Dukes lag. Sorry, aber der Typ ist ‘ne Prollette. Zwar hielt er sich heute etwas zurück, konnte aber eine Anti-Bin-Laden-Ansage nicht lassen („Bin Laden wants to kill German people too!“ Ja ja, Schnauze halten) und musste ständig zu Circle Pits und Wall Of Death aufrufen, was zu so einer Band nicht wirklich passt. Also, ich find‘ den Typen schlicht unsympathisch.


Clemens: Hat sich dieser Schlagzeuger eigentlich jemals in seinem Leben verspielt?! Was für eine Präzision! Muss für den Schlagzeuglehrer ja echt frustig gewesen sein, nie gab es etwas zu korrigieren. Wahrscheinlich war der gute Mann eh Autodidakt... Eigentlich ein echt geiles Konzert, so richtig schön direkt ins Gesicht - wenn da nicht die eine Ansage des Mr. Rob Duke gewesen wäre. Wenn jemand in einer StarsAndStripes-Hose mir erzählt dass der böse Bin Laden nicht eher ruht als bis ich ein Moslem gewoden bin... Gähn. Wie sagte Matt doch so schön während des Konzerts: "Wenn der Sänger Redeverbot hätte, würde das die Band erheblich aufwerten.". Genau.


Marc: Von Entspannung konnte bei Exodus natürlich keine Rede sein. Als die Amis loslegten breitete sich ein großer Pit von der Bühne her aus und blieb die ganze Zeit munter in Gange.
Die Band war bestens aufgelegt und bei aller Spielfreude sehr relaxed. Gary Holt machte immer wieder Faxen und griente über´s ganze Gesicht, kam sehr sympathisch rüber. Ganz im Gegensatz zu Sänger Rob Dukes, der aussah wie ein fieser Redneck. Immer schön böse, Lachen ist nicht Metal! Richtig schön eklig war, wie er sich ein Nasenloch zuhielt und einen dicken Schnodderklumpen rausschoß, alles wunderbar in Großaufnahme zu beobachten. Ein Wunder, dass keiner auf der Bühne ausgerutscht ist. Bei den Songs gab´s einen guten Querschnitt durch´s Repertoire, wobei natürlich auch viel von den alten Scheiben gespielt wurde. Aber auch neueres Material wie „War is my shepperd“ und „Children of a worthless god“ (mit flammender Rede gegen Islamismus, wie originell) machte höllisch Spaß. Gnadenlos nach vorne getrieben hat die Chose auf jeden Fall Wundertrommler Tom Hunting, der für mich den härtesten Punch auf die Felle bei diesem Festival hatte. Zum Glück hat die Aufforderung des Sängers, sich bei der Wall of death zu „A lesson in violence“ gegenseitig umzubringen niemand ernst genommen, so dass wir in der Lage waren, auch noch ein paar andere Bands zu sehen.


Torsten: Egal – nu is ja EXODUS. Durch Phillips Bericht vom H.O.A. bin ich, was den Sänger angeht, vorbelastet und ahne nichts Gutes. Tja, was soll ich sagen? Der Typ bringt es doch tatsächlich fertig, mich gleich gegen sich aufzubringen. Der Tropf tritt doch tatsächlich in einer bekloppten „Star-Spangled-Banner-Buchse“ auf die Bühne. Oh Mann, kann ihm die Mal einer ausziehen, abbrennen oder sonst was? Wie Taktlos. Des Weiteren nervt der Mann mit seiner arroganten, prolligen und bierernsten Art das Publikum zu „animieren“. Wir sind alles bloß „Motherfucker“ und kriegen’s eh nicht auf die Reihe. Wie unsympathisch. Klar, dass der Mann aus seinem „Patriotismus für Arme“ keinen Hehl macht, der macht alles klein, was nicht bei drei „Amerika“ sacht. Für mich eindeutig „Der Wichser des W:O:A!“ Fuck YOU, idiot!“ Gott sei Dank ist der Rest der Band über solche Zweifel erhaben. Was Drummer Tom Hunting und die Gitarrenweierdoz Althus und Holt da abliefern ist nicht von dieser Welt! Ein geiles Thrash-Riff jagt das nächste – „Bonded By Blood“, „Chidren Of A Lesser God“ oder „War Is My Shepard“. Hier geht’s rund – eine old-school-lesson (in violence), die sich verdammt noch mal gewaschen hat! HAMMER! Schmeißt euren Sänger raus und macht weiter so geilen Thrash!

Black Stage, 15:55h: HATEBREED
Matt: Nach EXODUS und der Mr.Duke Show müssen wir uns gleich überzeugen, ob es noch normale Amis gibt. Sind das HATEBREED? Ich weiss nicht. Auf jeden Fall gab es tightes Metalcore-Gebolze, Gefangene wurden keine gemacht. Ich kenne die Songs von HATEBREED leider nicht so gut, das ganze kam ziemlich aus einem Guß, wenn man es positiv ausdrücken möchte. Und das möchte ich, denn es war recht kurzweilig und brutal. Nett mal für zwischendurch, aber sicher nicht die überragende Band des Festivals.

Party Stage, 16h: OBITUARY
Philipp: Eine weitere Überschneidung: HATEBREED oder OBITUARY? Wir entschieden uns gegen die „SLAYER auf Valium“ und sahen OBITUARY, was sich absolut gelohnt hat. Hätte insgesamt einen Ticken lauter sein können (EXODUS z.B. waren deutlich lauter gewesen), aber der typische Obi-Groove brachte einen dennoch fix in Wallung. Diese Band nutzt sich einfach nicht ab, habse schon so oft gesehen und immer isses geil. OBITUARY sind durch Gitarrensound, Stimme und Songwriting eine der ganz großen Trademark-Bands im Death Metal-Bereich, halt unverwechselbar und mit einer ganzen Tüte Death Metal-Bonscher, in welche sie großzügig hineinlangten und uns Mäuler und Hirne verklebten.


Torsten: Schon wieder was zum „Zweimalhören“: HATEBREED oder OBITUARY? Die Wahl fällt aber nicht wirklich schwer: die wieder erstarkten OBITUARY müssen einfach sein. Und prompt beginnen die Amis mit „Arise“, einem meiner Faves auf „Cause Of Death“. Einige neue Sachen werden gespielt, selbst Celtic Frost’s „Dethroned Emperor“ kommt zu Ehren. Ich find’s zwar etwas leise, habe aber trotzdem enormen Spaß an den gebotenen Songs – aber ich muss leider hier abrechen und fix ins Zelt, weil dort eine andere geile Death-Metal-Kapelle ihren Auftritt hat: EVOCATION. Doch zuerst muss ich durch die Leute durch, die Obi hören – und das sind verdammt viele. Hätte ich nicht gedacht, dass so viele sich OBITUARY angucken wollen.

W.E.T. Stage, 16:30h: EVOCATION
Torsten: Ganz im Gegensatz zu EVOCATION, bei denen sich der Zuspruch doch arg in Grenzen hält. Noch nicht mal zu einem Viertel voll ist das Zelt. Dabei haben die Schweden ein prima Debüt- Album im Gepäck. „Tales Of The Tomb“ hat kräftigst an alten Entombed - Glanztaten gezogen und glänzt auch in eigenen Belangen. Scheint nur niemand zu kennen … - und wenn ich ganz ehrlich bin, kriegt mich die Band heute auch nicht. Ich mag den Sound nicht (zu dünn) und die Songs, die ich sonst auf CD gerne höre, zünden nicht. Schade!

True Metal Stage, 17:10h: AS I LAY DYING
Philipp: Zur Überbrückung bis zum CARCASS-Gig sahen wir uns AS I LAY DYING an. Wie schon im Vorprogramm von MACHINE HEAD bleibt diese Band für mich absolut belanglos. Völlig überbewertet und mal echt öde. Aber dadurch hatten wir uns ganz in Ruhe vor der Black Stage postiert, um uns mental auf CARCASS vorbereiten zu können.


Clemens: As I lay dying sehen und sterben... Für mich einer der Höhepunkte des W:O:A 2008. Eine Band mit großer Austrahlung, und das Handwerkliche kommt auch nicht zu kurz. Allerfeinstes Songwriting, Refrains, die den Namen Refrain auch verdienen. Dazu noch ein charismatischer sympathischer Sänger mit einer geilen Simme - was will man mehr.

W.E.T. Stage, 17:20h: BEFORE THE DAWN
Torsten: Noch Zeit bis CARCASS – die „Alternative“ AS I LAY DYING interessiert mich nicht. So bleibe ich noch im Zelt, um mir einen Eindruck von BEFORE THE DAWN zu verschaffen. Is’ ne Band aus Finnland und ihr Stil ist eher rockig – gotisch-rockig, um’s genauer zu sagen. Hat durchaus Druck, wartet aber immer mit catchy Refrains oder dollen Melodien auf. Irgendwie ok, aber manch’ Part kommt den doch zuuu seicht. Hier kann man prima mit dem Fuss mitwippen oder dem Arsch wackeln. Fehlt noch der weibliche Sangespart …

W.E.T. Stage, 18:10h: ENEMY OF THE SUN
Matt: Alles wandert zu CARCASS? Alles? Nein. Ein kleines Grüppchen verwegener Gestalten aus der schleswig-holsteinischen Bay Area stellt sich den Massen entgegen und stürmt Richtung Zelt, wo die Thrasher ENEMY OF THE SUN bereits in den ersten Tönen sind. Wie sagt der Sänger gerade so schön: „You know who this guy is?“ (Zeigt auf den Gitarristen) (Natürlich wissen wir das!) „It's Waldemar Sorychta!“ Yep, darum sind wir hier, denn der GRIP INC. Mastermind stellt seine neue Band vor! Und gleich gibt es auch ein paar GRIP Songs um die Ohren -geiel! Dermaßen wachgerüttelt gehen auch die bandeigenen Songs runter wie Öl. Die bewährten Sorytha'schen Gewitterriffs inklusive schön schräger Akkorde, dazu ein Jungspund von Sänger, der grunzt, schreit und auch singt, dass es eine wahre Pracht ist. EOTS sind der legitime GRIP Nachfolger – soviel steht fest und wer die Band um Sorychta und Dave Lombardo mag, wird auch hier bestens bedient. Geheimtipp des Festivals! Und hinterher blieb trotzdem noch Zeit für eine amtliche Portion CARCASS...

Black Stage, 18:20h: CARCASS:
Marc: Auf keine Band des Festivals war ich so gespannt wie auf Carcass. Die „Necroticism..“-Scheibe ist für mich definitiv eine der 5 für die einsame Insel und bisher hatte ich die Band auch noch nie live erleben dürfen. Entsprechend hoch waren meine Erwartungen. Schon beim Intro zu „Inropagation“ stellten sich sämtliche Körperhaare auf und die Band kam dazu völlig cool auf die Bühne geschlurft. Dann, was für ein Sound: tief, grollend, schwarz. So muss es sein. Die Songauswahl ist superb mit Schwerpunkt auf der „Necroticism“ und der „Heartwork“-Scheibe. Großartig Bühnenaction gab es nicht zu bestaunen, aber das muß bei diesen genialen Songs auch nicht sein. Nur bei „Carnated solvent abuse“ war mal etwas mehr los auf der Bühne, denn Mr. Amott hatte nicht nur seinen Schlagzeuger sondern auch „Sängerin“ Angela Gossow mitgebracht, die dem Song mit ein paar Growls eine eigene Note verlieh. Für den einen Songs war´s ok, dabei blieb es zum Glück aber auch. Irgendwie passt Jeff Walkers krankes Gebelle doch besser dazu. Sehr geil kam das Medley von „Edge of darkness“ und „Mortal coil“ rüber, Blastparts mit Maiden-Harmonien. Göttlich! Walkers Ansagen mit schwerem britischen Akzent kamen ohne affektiertes Gegrunze aus und wirkten sympathisch und bodenständig. Bei der Vorstellung der Bandmitglieder kam dann auch ein von schwerer Krankheit gezeichneter Ken Owen auf die Bühne, um eine kleine Schlagzeugeinlage zu spielen. Er hat sich damit sichtlich abgemüht und wie schlecht sein Zustand ist konnte man sehen, als er von einem Roadie von der Bühne geführt wurde, wackelig wie ein Greis. Dafür gab´s einen warmen Applaus des Publikums. Ich war richtig ergriffen, ehrlich! Ersatzdrummer Daniel Erlandsson erledigte seinen Job wie gewohnt mit beeindruckender Präzision und hatte wie seine Mitstreiter ordentlich Spaß an der Sache. Wir auch, wann kommt die Headliner-Tour? Für mich (mit kleinem Nostalgiebonus) die beste Band dieses Jahr. Wir sind unwürdig!


Philipp: Die Entwicklung von CARCASS fand ich seit jeher extrem spannend – vom (natürlich auch geilen) Grindgebolze der ganz frühen Tage zu einer faszinierenden Band mit technischem Anspruch und genügend Dreck unter den Fingernägeln. Den Höhepunkt hatten sie damals für meinen Geschmack mit „Necroticism – Descanting The Insalubrious“ erreicht, dicht gefolgt von der „Heartwork“.  Zusammen mit NAPALM DEATH ja auch eine der ersten Metalbands mit veganen Anliegen und kritischen Aussagen über Corporate Rock. Aber wem erzähl ich das? Nun also die Reunion – „dass dat mal hoffentlich nicht in die Buxe geht“, hoffte wohl nicht nur ich. Interessant schon das Line-Up MIT Michael Amott, der eigentlich mit ARCH ENEMY hochbeschäftigt ist und z.B. in der „Wake Up And Smell The… Carcass“-Compilation lediglich als „additional member“ geführt wird.  Dazu konnte Gründungsmitglied Ken Owen eigentlich nicht spielen – der Drummer hatte 1999 eine Gehirnblutung mit anschließendem Koma. Dazu hatte Sänger/Bassist Jeff Walker in einer Presseerklärung zum W:O:A-Auftritt gesagt: “I assure you he'll be there, and we'll push some sticks in his hands and make him play, plus we'll have a killer drummer to sit in and play HIS parts”. Und Entwarnung, es wurde ein hervorragender und teilweise sehr bewegender Auftritt. Jeff Walker zeigte mehr als einmal trockenen Humor, so kommentierte er den Gastauftritt von Angela Gossow (!) zu „Incarnated Solvent Abuse“ mit einem lapidaren „Thanks to Angela. I still think ARCH ENEMY sucks“, hi hi. Und tatsächlich spielte der Schlagzeuger (auch von ARCH ENEMY…) sehr geil und meisterte alle Parts. Einen fetten Kloß hatte ich dann im Hals, als Ken Owen wirklich zum Schlagzeug geführt wurde und wie ein Kind eine Art unbeholfenes Solo spielte. Das war herzzerreißend, zumal Ken sich danach bei CARCASS und den BesucherInnen bedankte. CARCASS machten ihren alten Songs keine Schande – im Gegenteil: Das Gitarrenduo Bill Steer/Michael Amott rotzte die kranken Riffs raus, der Gesang hatte diesen typisch knurrigen Raubtiercharakter, das Gesamtklangbild war stimmig. Daumen hoch also!


Torsten: Bei CARCASS wippen eher die Eingeweide und die Knochen schlackern im Takt: DER Pathologen-Grind schlechthin wird nach etlichen Jahren mal wieder ausgegraben. Pech für ENEMY OF THE SUN: die spielen anscheinend vor einem leeren Zelt, denn ALLES strömt zu den Briten. Selbst (junge) Leute, die, wie sich rausstellt so gar keine Ahnung haben, wer da gerade grindig rockt … CARCASS kann’s egal sein; die sind über jeden Zweifel erhaben. Hinter einer dicken Nebelwand ertönt das Intro und mit „Corporal Jigsaw Quandry“ starten CARCASS in ein fulminantes Set. Der Sound drückt ohne Ende und tönt trocken wie’n Knäckebrot. Passend dazu spielen die Briten ihre Songs mit einer Seelenruhe völligst cool und mit viel Understatement. Jeff Walker grüßt Exodus und entschuldigt sich quasi, da CARCASS NACH den Amis auf der Bühne stehen – für ihn wäre es andersrum richtiger. Nette Geste. Das Best-Of-Programm indes geht weiter: „Reek Of Putrefaction“, „Embodiment“ und  „Incarnated Solvent Abuse“. Bei letzterem Song kommt Arch Enemy-Frontröhre Angela Gossow mit auf die Bühne. „Was will die denn hier?“ frage ich mich entsetzt. Die passt doch nun gar nicht ins Programm. Da hat wohl ordentlich „Vitamin B“ geholfen. Immerhin stehen mit Gitarrist Michael Amott und Drummer Daniel Erlandson zwei weitere Arch Enemy-Musiker in CARCASS’ Diensten. CARCArch Enemy oder wat?!  Angetan mit derber Kriegsbemalung grölt Gossow mit Walker ins Mic. Dat Mädel hinter mir findet die angemalte Gossow so geil, dass sie am liebsten mit ihr f… möchte. „Lass ma’ n flotten Dreier mit der machen!“ ruft sie ihrem Angebeteten zu. Grrrr ….  „Exhume To Consume“ und  „Rotting To The Free Word“ heißen die näxten Kracher. Der bewegendste Moment jedoch ist der, als Ur-Drummer Ken Owen die Bühne betritt. Deutlich von seiner Krankheit gezeichnet (der Mann lag ewig im Koma), setzt er sich dennoch hinters Schlagzeug, um einige Takte zu spielen. Alter, ich fang bald an zu heulen, als ich das sehe. Als er dann oberfairerweise noch um Applaus für seinen Nachfolger Erlandson bittet, ist mein Respekt grenzenlos. Auch wenn Owen körperlich wie ein Greis wirkt, so ist sein Geist noch lange nicht matsch. Walkers lapidar-trockener Kommentar: „Keine Sorge, der is’ nur stoned!“ zeugt von schwärzestem englischem Humor und tiefer Zuneigung. Grandios! Nur meine eben schon erwähnten Hinterleute haben keine Ahnung, um was es geht, hören auch gar nicht erst zu und nerven mit negativem Dazwischengequatsche. Ignoranten!
Egal! CARCASS zocken ihre garstigen Songs in überragender Manier zu Ende und ich staune nur immer wieder, wie man so geil-komplexe Riffs so locker aus dem Handgelenk schütteln kann. Bill Steer ist einfach nur großartig! Jungs, ihr habt mich plattgespielt. Dat war enorm! Fuckin’ Symphonies Of Sickness, dudes!

True Metal Stage, 19:45h: KILLSWITCH ENGAGE
Marc: Killswitch musste natürlich auch sein. Allerbeste Mitgröl-Parts versprechen eine nette Live-Atmosphäre. Es war natürlich ordentlich voll, weit nach vorne war nicht drin. War aber auch ok so, sonst wäre ich wohl in den Sog des ausufernden Circlepits geraten. Die Band war richtig gut drauf, allen voran Gitarrist Adam Dutkiewicz. Der Mann hatte wohl´n Clown gefrühstückt. Ständig dudelte er dem Sänger irgendwelche Fingerübungen in die Ansagen. Geile Songs hatten sie ja (Live to lifeless, My last serenade, A bid farewell,...), ein bißchen mehr Saft und Kraft hätte aber schon noch sein können. Lustig war ja auch die Ansage des Sängers: OK, wir machen jetzt eine Wall of death, aber tut euch nicht weh! Putzig! Egal, Spaß gemacht hat´s trotzdem.
Matt: Mir ist doch live das erste Mal so richtig aufgefallen, das KILLSWITCH ENGAGE doch deutlich mehr Eigenständigkeit mitbringen als mir das auf Platte bisher auffiel. Hat geschockt, der Sänger bringt eine sehr eigene Note in das Gebolze von KILLSWITCH ein, gerade weil er nicht der typische Neothrashgrunzer ist. Herr Dutkiewicz, den Marc schon erwähnte, machte übrigens während des Gigs soviele Späßchen, dass teilweise seine eigenen Bandmitglieder nur noch kopfschüttelnd und/oder sich bepissend danebenstanden. So zum Beispiel bei seiner spontan(?) intonierten mehrminütigen Anti-Emo-Rede inkl. 30 Sekunden Song. Scheint ihm am Herzen zu liegen, nicht nur heute, denn wenn man „dutkiewicz“ und „emo“ googelt, kommen sofort etliche Treffer... Was weiterhin auffiel, war die miese Bildregie auf den Leinwänden (siehe dazu auch Helges Kommentar zu NIGHTWISH). Ständig hing die Kamera auf dem Sänger, egal ob er sang, ob die anderen gerade Soli spielten, ob er sich in der Nase popelte oder was auch immer. Hey Leute, das ist eine Band und nicht wie bei Hansi Hinterseers Mumienstadl ein Konservensänger vor Konservenband, wo eh egal ist, ob man einen Menschen oder die Bühnendeko filmt!

W.E.T. Stage, 20:20h: WARBRINGER
Philipp: Von den alten Helden (CARCASS) zu den Nachwuchsthrashern: WARBRINGER haben mit „War Without End“ gehörig Staub aufgewirbelt und gehören den interessantesten Vertretern der neuen Thrashwelle. Ich musste unwillkürlich grinsen, als alle Bandmitgliedern bei den ersten Tönen ihres Openers so schnell zu headbangen begannen, als gelte es irgendwelche Rekorde zu brechen. Der Mob im Zelt ließ sich natürlich willig anstacheln und so kreisten auch hier bald alle Rüben. Mit roher Energie und Enthusiasmus machten WARBRINGER etwaig fehlende Originalität wett. Lieber eine Band, die einen altbekannten Stil mit Frische und Wildheit wiederbelebt, als krampfhafte Versuche Neues zu erfinden. Thrash Metal klingt auch nach über 20 Jahren faszinierend, Nu Metal hingegen ist mittlerweile ein Schimpfwort.


Torsten: Haaarrrggghhhh – wat’n Hammer! Mal sehen, ob At The Gates da gleich noch was dagegen setzen können. Doch vor dem „Death“ hat der Herr den „Thrash“ gesetzt. Auffer W.E.T. – Stage zocken die bisher viel gepriesenen WARBRINGER original!!! 80-er Thrash Metal. Old-School-Sound, Old-School-Riffs und Old-Schööl-Feeling. Suuuper geil! Warum hab ich die Scheibe(n) der Amis eigentlich noch nicht? Hier stimmt einfach alles – nur das die Mucke vielleicht `n büsch’n tighter runtergekloppt wird als damals. Irgendwie erübrigt es sich die Vorbilder aufzuzählen – JEDEM der WARBRINGER hört, wird’s wie Schuppen von den Haaren fallen.  Is’ auf jeden Fall ordentlich wat zum mitschunkeln und –moshen. WARBRINGER animieren die Meute vor der Bühne ständig, ballern ihre Riffs aus allen Rohren und machen keine Gefangenen. Enthusiasmus, Energie und Spielfreude sind hier nicht nur eine leere Phrase. Das Ganze erinnert stark an den geilen Auftritt Municipal Waste’s ein Jahr vorher, befindet sich also in allerbester Gesellschaft.  Burner & Fave!

Black Stage, 21:15h: AT THE GATES
Philipp: Nach CARCASS sollte mit AT THE GATES die nächste Reunion folgen. Irgendwie hatte ich es hier im Blut, dass dieser Auftritt geil werden würde, etwaige Bedenken kamen gar nicht erst auf. Lag vielleicht daran, dass man Sänger Tomas Lindberg ständig mit unterschiedlichen Bands sieht (DISFEAR, SKITSYSTEM, LOCK-UP etc.) und weiß, dass der Typ es definitiv drauf hat. Erstaunlich fand ich eher das massive Interesse an AT THE GATES – wie bei CARCASS war das Gelände einfach wahnsinnig voll, was man sehr eindrucksvoll auf den Leinwänden sehen konnte. Zum Vergleich: Als ich AT THE GATES zu „Slaughter Of The Soul“-Zeiten gesehen hab, spielten sie gerade mal im Marx! Aber über die Jahre ist die Band immer wieder als ein wichtiger Einfluss für so unterschiedliche Bands wie HEAVEN SHALL BURN oder IN FLAMES genannt worden. Zu Recht, wie sich jetzt wieder zeigte. Was beim THE HAUNTED-Auftritt gefehlt hatte, war bei AT THE GATES präsent: Feuer & Leidenschaft, die sich in furios gespielten Songs entluden! (Interessant natürlich die personelle Parallele durch die beiden Björler-Brüder – wenn ich anhand der beiden Gigs spekulieren dürfte, würde ich fast vermuten, dass THE HAUNTED sich bald auflösen und AT THE GATES ernsthaft weitermachen werden). Lindberg machte alles richtig – es gab nicht eine überflüssige Publikumsanimation (nix mit Circle Pit etc.), vielmehr schrie sich der Typ die Lungen aus dem Leib und bedankte sich immer wieder über beide Backen grinsend beim Publikum. Erfreulicherweise präsentierten AT THE GATES Songs von allen Veröffentlichungen, selbst die „Gardens Of Grief“-EP wurde mit „All Life Ends“ bedacht, ansonsten die ganzen Kracher von „Kingdom Gone“ über „Raped By The Light Of Christ“ bis zu „Blinded By Fear“. Die Atmosphäre ist schwer zu beschreiben, aber ich denke, dass mir viele zustimmen würden, wenn ich von einem „besonderen“ Auftritt spreche.


Torsten: Heiße Mucke, kalte Dusche. Wieder mal zieht ein kräftiges Schauer über unsere Köppe und schwarze Wolken verdunkeln den Himmel. Ein großartiger Plot zum Beginn der AT THE GATES – Show. Hab `nen guten Platz erwischt und freue mich wie’n Schneekönig auf den Gig. Und auch hier: der Sound ist grandios und bläst alles weg! Egal was gespielt wird; ich bin auf Wolke 7! Wer sind schon In Flames oder ihre ganzen (Halb-) Klones? AT THE GATES sind die Macht! Allein schon Stimme und Ausstrahlung des Sängers „Tompa“ Lindberhg lässt meterdicke Gänsehaut aufkommen. Der Mann hat einfach ein tolles, einzigartiges Organ. Den Rest an Glückseligkeit  besorgen die gespielten Songs: täusch ich mich oder wird nahezu die gesamte „Slaughter Of The Soul“ – Scheibe gespielt? Dieses „Über-Album“ mit Knallern wie „Cold“, dem Titelstück, „Under A Serpent Sun“, „Unto Others“, „Nausea“ oder (dem erst als Zugabe gespieltem) „Blinded By Fear“! Unglaublich tight zocken die Björler-Brüder die Riffs dieser Songs. Vergessen ist der lahme The Haunted – Gig. „Terminal Spirit Disease“ reizt meine Stimmbänder bis zum äußersten, „Burning Darkness“ brennt sich in mein Hirn und bei „Kingdom (fuckin’) Gone“ fühle ich mich dem Königreich erst richtig nahe! Konnten AT THE GATES heute überhaupt was falsch machen? Diese Show hat alle Zweifel so dermaßen in Grund und Boden geschreddert, dass ich mich demnächst schon ein neues Album der Schweden in Händen halten sehe.  Really well done!!!! Welcome back!!! Hoffentlich …

Beergarden, 22h: ROKKEN:
Philipp: Hm, noch 90 Minuten bis zum nächsten (für uns) interessanten Programmpunkt namens WATAIN: Eine Zeit, die nicht ausreicht, um zum Campingplatz zu latschen und dort wirklich zu feiern, ein Verweilen auf dem Gelände hätte indes bedeutet, sich den Tönen von NIGHTWISH auszusetzen. Also latschten wir zu diesem Bierzelt außerhalb des Hauptgeländes, um ein paar Humpen zu verhaften und ein wenig zu sitzen. Doch was war das? Da war ja Mörderalarm! Es zeigte sich, dass da eine Coverband spielte, die karaokemäßig einen Spacko nach dem anderen auf eine kleine Bühne zerrte und dort live den von ihren Gastsängern jeweils geforderten Song intonierte. Das Geile war, dass die Band verdammt gut war und die Songs authentisch spielte. Ein feister Wemmser sang „You Shook Me All Night Long“ und ging richtig auf der Bühne ab, sodass wir plötzlich zwischen neuen und alten Bekannten auf den Tischen tanzten, die nacheinander unter uns zu Bruch gingen.

W.E.T. Stage, 22:30h: DREAM OF AN OPIUM EATER
Marc: Dream of an opium eater: Komisches Konzept. Instrumental-Metal mit cineastischer Untermalung. Mal anchecken. Es war eine merkwürdige Stimmung an der Wet-Stage. 3 Leute an Gitarren bzw. Bass und ein Drummer in der Ecke dazwischen die Leinwand. Es gab dazu überhaupt keine Ansagen, Kommunikation mit dem Publikum gleich Null. Dunkle Stampf-riffs wurden minutenlang wiederholt, dazu eine Aneinanderreihung trister Szenen ohne irgendeinen Zusammenhang. Wäre nach Einnahme illegaler Substanzen bestimmt eine ganz besondere Erfahrung geworden. So haben wir uns nur gefragt: wat soll dat denn? Bloß raus aus dem Zelt.


Torsten: Kaum sind AT THE GATES verklungen, geht’s im Eiltempo rüber zur W.E.T. –Stage. Da sind nämlich schon DREAM OF AN OPIUM EATER am Werk. Und das, meine Damen und Herren, ist wirklich eine überraschende Vorstellung! Vom Betrachter aus gesehen befindet sich auf der rechten Bühnenseite das Schlagzeug, links stehen, meist mit den Haaren vor den Gesichtern, die GitarristInnen und in der Mitte befindet sich eine weiße Leinwand, auf der Filme laufen. Stummfilme sozusagen, denn „die Sprache“ übernimmt die Musik. Hier spürt man sofort: das ist was Besonderes! Eigentlich entstand die Band nur, um einen einmaligen Auftritt zu vollführen. Mittlerweile sind ein paar dazu gekommen. Aus gutem Grund, wie ich meine. Diese Kollaboration aus Film und Musik ist was Einzigartiges – zumindest in der metallischen Szene. Da werden auch nicht irgendwelche Szenen gezeigt – es sind eigens gedrehte Kurzfilme, die durch Musik unterstützt werden bzw. ist es die Musik, die durch das visuelle Moment Entfaltung findet. Harte, spröde aber dennoch groovige Parts, die den Zuschauer unweigerlich hypnotisieren und ihn ins filmische Geschehen geradezu eintauchen lassen. Muss man wohl auch eine Affinität dafür haben. Ein verfrühter Watain-„Fan“ hat diese nicht, denn sein ausgestreckter Mittelfinger spricht Bände.  Alle anderen starren dagegen gebannt auf die Leinwand. Meist in Schwarz-weiß gehaltene Szenen halten die Betrachter in Bann. Ein Patient, der seine eigene OP bei vollem Bewusstsein erlebt, ohne sich rühren zu können (Traum oder Wirklichkeit?); eine Frau, die sich an den Unfalltod ihres Mannes erinnert, den geschundenen Leib am Tisch sitzen sieht; ein Mann der in stählernen Stiefeln täglich der gleichen monotonen Arbeit nachgeht und ihr durch den Tod einer Taube gleichsam entfliegt … Bilder, die man selbst gesehen haben muss – und sie vielleicht trotzdem nicht versteht … im Hintergrund immer diese harte und manchmal auch zerbrechliche Musik – die in meinem Kopf noch lange nachhält, auch als die Band schon lange verschwunden ist … Einer DER! Gigs dieses Festivals! Meeeehhhrrrr davon!!!! Musiker waren übrigens Leute von Killing Joke, Enslaved, Twin Zero und Million Dead.


Matt: Drei Stühle, zwei Meinungen. DREAM OF AN OPIUM EATER zog uns eigentlich deshalb ins Zelt, weil im Programmheft als Vergleiche zur Beschreibung der Musik unter anderem der Name der kanadischen Avantgarde-Metaller VOIVOD fiel. Doch leider stellten wir mal wieder fest, dass VOIVOD immer dann genannt werden, wenn sich Musik schwer kategorisieren lässt (was bei DOAOE definitiv der Fall ist), egal ob der Vergleich ansonsten Sinn macht (was er bei DOAOE definitiv nicht macht!). Von der hypnotischen Wirkung (das Konzept haben Marc und Torsten ja schon beschrieben) war die Band durchaus mit NEUROSIS zu vergleichen, aber mich hat es erst neugierig gemacht, dann verwirrt und schliesslich gelangweilt.Vielleicht lag es an bestimmten Substanzen, die heute abend in meinem Blutkreislauf eben nicht zu finden waren, wer weiss? Für eine Instrumentalband (und das sage ich nicht nur als Sänger) passierte auf der Bühne und vor allem musikalisch viel zu wenig. Von der "Lebendigkeit" ist das Ganze vielleicht mit den MELVINS zu "The Maggot"-Zeiten zu vergleichen, nur eben ohne Gesang. Es ist wohl Teil des Konzepts, das Ganze so düster und eintönig wie möglich zu machen, aber für mich war es etwas zu viel des Guten. Bleibt also nur die Schlußfrage an Torsten: Was hast du vor dem Gig eingenommen? Wenn du mir was abgibst, komme ich nächstesmal auch mit...

True Metal Stage, 22:45h: NIGHTWISH
Marc: Auf der True-Stage lief gerade Nightwish. Aufwendige Show, guter Sound aber sonst? Nee, gar nicht mein Ding. Pop-Musik mit E-Gitarren, viel zu glatt.


Clemens: Komisch - irgendwie erinnert mich die Sängerin an Königin Silvia von Schweden. Dabei ist sie doch Finnin und Silvia kommt aus Deutschland... Egal. Charmant isse ja. Ansonsten erwartungsgemäß alles eher Schwulst und Bombast. Aber nach den ganzen Hartbrettern konnte man sich auch mal wieder entspannen. Man ist ja nicht mehr der jüngste. Zumal auf der W:E:T-Stage gerade so'n schwer verdauliches Projekt am machen war.


Helge: Habe mir dann noch NIGHTWISH angetan, um mitreden zu können und komme zu dem Schluss, dass das zwar ein ordentlicher Auftritt war, aber definitiv nichts für mich. Besonders ging mir der Kameramann bzw. die Kamararegie auf die Eier. Der Platz war zum Brechen voll, so dass man vieles nur über die Videowände verfolgen konnte, und für euch gab es nur Anette Olzen. Minuten lang mit der Kamera auf dem Bühnenausgang bleiben, wo Frau Olzen verschwunden ist, während der Rest der Band noch oder bereits den nächsten Song spielt, ist einfach schlecht. Wenn ihr (Kameramann/Regie) Titten sehen wollt, dann kauft euch einen Playboy oder ähnliches.

W.E.T. Stage, 0h: WATAIN:
Philipp: Wir verließen den Ort der Verwüstung um uns eine Dosis Black Metal verabreichen zu lassen: WATAIN kannte ich nur vom Hören, Kollege Magnus hatte sie uns beim KIT mehrfach via Gettoblaster um die Ohren gepustet. Das Zelt war sehr voll und WATAIN erfüllten unsere Erwartungen – rasend schnell, kalt und negativ. Irgendwer hat mal gesagt, dass man Black Metal ganz so wie Blues nur dann überzeugend spielen kann, wenn man ihn wahrlich verstanden und verinnerlicht hat, sozusagen im Blut hat. Ich finde dieses Zitat gar nicht so verkehrt – es gibt sicherlich Stilistiken, die Profimusiker herunterdudeln können, ohne mit ganzer Seele dabei zu sein – bei Black Metal hört man die innere Hingabe in der Tat heraus. WATAIN jedenfalls hatten dieses gewisse Etwas, diese dunkle & chaotische Energie.


Torsten: Ganz benommen wanke ich von dannen und erhasche einige Blicke auf die nun rothaarige Sängerin von NIGHTWISH. Außer Feuer und Pyros krieg ich aber nichts von der Musik mit – will ich auch gar nicht. Nutze mal wieder die Gelegenheit zum Entleeren und warte danach auf den Beginn der WATAIN – Show. Kerzenlicht, okkulte Gegenstände und, wie mir scheint diverses Räucherwerk, bringen schon mal Atmosphäre ins Zelt. Und das die Band nur rote Scheinwerfer leuchten lässt, kommt auch nicht von ungefähr. Jetzt wird’s teuflisch, liebe Leser! Ihr hättet’s sehen und hören sollen. Voller Inbrunst dargeboten ertönen die schwarzmetallischen Kompositionen der Schweden. Habe zwar nix von denen als Konserve, aber die Songs entwickeln eine ungeheure Kraft, die mich sogleich gefangen nimmt. Hat was von Naglfar. Brutal, schnell, mit melodischem Gitarrenspiel. Wuchtig, böse und unwiderstehlich – ein Highlight!

Black Stage, 0:30h: KREATOR:
Clemens: Wie die deutsche Nationalelf: Nicht schön, aber effektiv. solide Hausmannskost eben. Was mich allerdings störte: Ein Teil der Dia-Show bestand darin, sich mit alten Zeitungs- und Fachzeitungssauschnitten selbst zu feiern. Sowas kommt auf einer Abschiedstournee vielleicht ganz gut, aber hier passte es irgendwie nicht.


Marc: Obwohl schon ganz schön spät, Kreator gehen auf jeden Fall noch. Erstmal gab´s ja gar nichts zu meckern. Prima Sound, gute Songauswahl (Extreme aggression und Phobia waren für mich die Highlights), aber Milles Ansagen strapazierten die Nerven des Publikums auf´s Äußerste. Das W:O:A ist zwar mittlerweile international, aber lange Ansagen auf englisch soll man halt nur machen, wenn man´s kann. Dabei wurde er auch (Slayer lassen grüßen) immer dramatisch von unten rot angeleuchtet. Besonders peinlich war aber, dass am Schluß jeder Ansage, als er den Song mit aller Inbrunst ins Mikro kreischte so ein Monsterstimmen-Soundeffekt mit reingemischt wurde. Völlig überzogen, war die Ansage zu „Flag of hate“ wo er fast am Durchdrehen war und ich jeden Moment die Männer mit den weißen Jacken erwartete. Zumindest steigerte das die Vorfreude auf jeden neuen Song und davon gab es zum Glück viele hörenswerte, auch wenn wir leider auf „Love us or hate us“ und „Some pain will last“ verzichten mussten.
So, noch´n Schlummifix-Bierchen, die finnische Muppetshow Lordi brauch ich echt nicht. Gute Nacht!


Matt: Die Ansagen waren unglaublich! Ab in die Klapsmühle! Meine Empfehlung für langweilige Partys: Fix den Rechner angeschmissen und Milles Ansagen bei youtube gesucht. Die Stimmung ist garantiert, ernsthafte Unterhaltungen für den Rest des abends ausgeschlossen: „Aaaaaaarrrreeee (keuch) yooouuuuuu rreeeaaaadddddyyyyy (argh, röchel) toooooooooo fuuuuuuuuckiiing (stöhn) riiiiiiiiiisssssseeee (Hustenanfall) theeeeeeee fffuuuucccckiiiiinngggg (ächz) fllläääääääägggg offff (Halsschlagader platzt fast) HHHHHHHHÄÄÄÄÄÄÄÄIIIIIITTTT!!“
So war das. Ok, das mit dem Hustenanfall habe ich mir ausgedacht....


Philipp: Minimal hatten sich WATAIN mit KREATOR überschnitten, es blieben noch über 60 Minuten. KREATOR waren die einzige Band, welche die Videoleinwände dazu nutzte, zwischen den Liveübertragungen auch Clips und Fotos zu zeigen. In medialer Hinsicht erinnerte mich das fast schon an RUSH, ziemlich clever gemacht. Was soll man ansonsten zu KREATOR noch schreiben? Natürlich wirkte Mille mal wieder auf sympathische Weise verwirrt, natürlich wurde aus allen Rohren gefeuert, natürlich war es saugeil (einziger Kritikpunkt: diese künstlich verzerrte Stimme bei den Ansagen – sollte das besonders evil klingen?) . Bin mal auf die nächste Platte gespannt!


Tscha, da mich LORDI nicht interessierten, ging ich spontan zum ersten Mal aufs Backstagegelände, um zu sehen, was da so abgeht. Ich traf auch gleich Bekannte, mit denen zusammen ich mir das bunte Treiben anguckte. Die anwesende Mischpoke aus Musikern, Möchtegernwichtigen und sich dazwischen tummelnden, naja leicht bekleideten Mädels war wohl gerade in die Phase „jetzt-aber-ran-sonst-ist-alles-auf-dem-Baum“ eingetreten. Einige Leute waren wirklich bemitleidenswert anzuschauen. Ein Musiker, der hier nicht genannt werden soll, torkelte in Jogginghose hin und her, versuchte verzweifelt seine Gesprächspartnerin zu becircen, kaute dabei auf den Fingernägeln und schüttete die Angebetete durch heftiges Gestikulieren auch noch mit seinem Getränk voll… Hier konnte man Stunden zubringen, ohne dass es langweilig wurde, was wir dann auch taten. Doch irgendwann wurde es hell und… das war Wacken 2008. Bis zum nächsten Jahr!


Torsten: So langsam bin ich geschlaucht. Wenn Watain die letzte Band gewesen wäre, wäre ich nicht unglücklich gewesen. Aber KREATOR sind ja auch noch da. Die guck ich allerdings nur aus großer Entfernung. Was auffällt ist die perfekte Lichtshow und die auf Leinwand gebrachten Cover, Fotos und Statements. Passend zu den gespielten Songs natürlich. Die ziehen sich durch die gesamte Bandgeschichte, alle Alben werden bedacht. Milles Stimme klingt allerdings etwas angestrengt, sehr hoch irgendwie. Intensiv und doch merkwürdig, fast fremd. Den Songs an sich tut das keinen Abbruch, Klassiker wie „Flag Of Hate“ funktionieren immer!

W.E.T. Stage, 1:10h: LORD BELIAL
Torsten: Ich schaffe es doch tatsächlich noch den Gig von LORD BELIAL zu verfolgen. Old schooliger Black Metal mit Achtziger Wurzeln würd’ ich mal sagen. Relativ unspektakulär, aber durchaus hörbar. Wäre ich fiter gewesen, würde ich wahrscheinlich mehr berichten können, so aber bleibt nicht viel hängen in dieser Sonntagnacht. Ich beobachte aber eine Mutter mit ihrem Sohn (?), die sich beide lächerlich mit Corpsepaint „geschminkt“ haben (beide mit Brille) und sich im Takt der Musik tatsächlich wiegen. Was für ein Bild! Völlig strange!

So, nu ruft aber doch das Zelt, fängt auch wieder zu regnen an, hab aber keine Lust nass zu werden. Lande noch kurz im Supermarkt, wo ich noch ein paar Hülsen Wacken-Bier erstehe. Auf meinem Rückweg kriege ich noch mit, wie LORDI ihre Monstershow beginnen und später dringt sogar noch Udo Dirkschneiders (früher Accept) krächzendes Organ an mein Ohr. Ja, dat is’ schon so’n „Monster“, hehe. THE BONES zocken im Zelt, aber mein Zelt und mein Schlafsack sind mir jetzt lieber. Viele reisen jetzt schon ab bzw. sind schon weg – einige illustre Wegmarken fehlen schon …

THE DAY AFTER:
Torsten:… als ich am Morgen erwache entbietet sich mir das übliche Bild: Zeltleichen, Müll und diverse andere Hinterlassenschaften (ein selbst gezimmertes Dixi) verunstalten die (immer noch) grüne Weide. Unsere kleine Gruppe macht sich auf, um noch ein Frühstück zu ergattern, muss aber feststellen, dass im Nachbardorf von Wacken die Party wirklich schon vorbei ist. Also wieder zurück, unterwegs noch ordentlich Pfandgut einsammeln, Zelt abbauen – und feststellen, dass die Autobatterie leer ist. Zum Glück gibt’s immer jemanden, der ein gutes Starthilfekabel dabei hat und so steht unserer Abreise nicht mehr im Wege und wir sind gegen Mittag schon wieder zu Hause. Gar nicht mal schlecht, wenn man quasi „um die Ecke“ wohnt …  
War schön 2008 in Wacken zu Gast zu sein!!!! Vielen Dank an die Leute, die dafür sorgten, dass das Festival so gut lief!!! Vielleicht freut ihr euch ja, uns im näxten Jahr wiederzusehn’ – wenn nicht – wir kommen trotzdem wieder …
Ganz besonderer Dank geht an Sven & Claudia, die mich (auch verdammt kurzfristig) in ihre Wacken-Planung mit aufnahmen! Der „Lehrling“ huldigt seinen „Lehrmeistern“ vielmals!!!
Ein besonderer Gruß geht an Andi „Wolle“, der diesmal nicht mit dabei sein konnte – 2009 wird dein Jahr, Alter!!! ;-)
Ein dickes, fettes „Ihr seid bekloppt!!!“ geht an alle Gestörten, die meinen, mit ihrem Handy ganz tolle Bilder machen zu können – insbesondere wenn man die Videoleinwände abfilmt. Gaaanz groß!!! Fuck You Tube! Die besten Bilder/Erinnerungen liefert das Hirn.
Hail and Kill – Your Idols!!!!

Schlußkommentar von Helge: Größte Enttäuschung: IRON MAIDEN verpasst (ich Arsch).

Dem gibt es nichts hinzuzufügen (Matt).

Kommentare   

0 #2 dremufuestias 2008-09-01 08:43
Fotos von Doc Doom jetzt online!
http://mosh.dremufuestias.de/index.php?option=com_ponygallery&func=viewcategory&catid=14&startpage=1&Itemid=85#category
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0 #1 Matt 2008-09-01 08:43
Hier nochmal das komplette Wacken zum Nachlesen:
Wacken, Tag 1: [mosh.dremufuestias.de]
Wacken, Tag 2: [mosh.dremufuestias.de]
Wacken, Tag 3: [mosh.dremufuestias.de]
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