WACKEN OPEN AIR XIX / 31.07.2008 – Wacken, Tach 1

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Auch dieses Jahr haben wir keine Kosten und Mühen gescheut, und sind mit Riesenteam zu dem netten kleinen schleswig-holsteinischen Musikfestival (nee, eben nicht dem!) gefahren. Wacken hieß mal wieder der Ort der Begierde und los geht es auch gleich mit dem ersten Tag.

Philipp, Torsten und Clemens  berichten heute: Wie Bierstände entwurzelt werden, warum man als Kamerakranfahrer kein MAIDEN-Fan sein sollte, und wofür man auf dem Wacken ein Navi braucht. (Matt)

WACKEN OPEN AIR XIX / 31.07.08 – Wacken, Tach 1

 

Torsten: Obwohl das WACKEN OPEN AIR mittlerweile Ausmaße angenommen hat, die jeder Beschreibung spotten und die einen beinahe schon davon abhalten zum Festival zu fahren, sind es diesmal absolut hochkarätige Bands, die mich veranlassen, doch ein Ticket zu kaufen. Und obwohl ich die Menschenmassen eher fürchte, freue ich mich auf IRON MAIDEN, AT THE GATES und CARCASS – wird schon schief gehen, hehe!

Na, mal gucken wie groß der Stau vor Ort dieses Jahr sein wird …

 … doch stattdessen - wird unsere dreiköpfige Reisegruppe bis in den Nachbarort durchgereicht, um dort auf die Koppel, welche sich „Campingarea V“ nennt, eingewiesen zu werden. Sprich: wir sind schon hinter Wacken, irgendwo am A… der Welt und müssen dort unser Zelt aufschlagen. Vorteil: sattes, grünes Gras anstelle von staubigen, abgeernteten Feldern; Nachteil: bis aufs Festivalgelände sind’s gut und gerne 30 Minuten Fußweg (verlaufen nicht eingerechnet – mehr dazu später). Zeltaufbau, Weg aufs Gelände suchen (schon jetzt an der Größe verzweifeln), Bändsel holen (auch ohne Schlange), ab aufs Gelände. Bier holen. Preisschock: 3,50 Euro für 0,4 l – Oha! Skandinavische Verhältnisse oder doch nur erhöhte „Sprit“-preise? Trotzdem: Prost! Herrlicher Sonnenschein und entspanntes Grinsen – ich glaub’ das wird toll dies’ Jahr!

 

Philipp: Und wieder mal ab nach Wacken. In den letzten Jahren gab es neben großartigen Erlebnissen auch immer diverse Gründe zu meckern. Fairerweise muss es auch anerkannt werden, wenn Kritik berücksichtigt wird und Verbesserungen eingeführt werden. Das war dieses Jahr wirklich massiv der Fall. Natürlich wird es auch nach dem diesjährigen Festival diese und jene Klage geben, Fakt ist jedoch, dass die Logistik in Wacken immer besser wird. Die langen Wartezeiten an irgendwelchen Ein- oder Ausgängen waren dieses Jahr wirklich komplett verschwunden – ich habe dort nicht einmal angestanden (und nein, ich habe nicht backstage gezeltet). Die Dixis wurden ständig geleert und waren auch am dritten Tag noch in gutem Zustand (unglaublich: Es gab bis zum Schluss IMMER Scheißhauspapier). Sowohl das Festivalgelände als auch die Campingplätze waren erweitert worden, sodass man angenehm Platz hatte (okay, bei IRON MAIDEN wurde es dann doch eng, dazu später), vor allem gab es dieses Problem mit dem Nadelöhr zur Party Stage nicht mehr. Auch an den Soundverhältnissen, früher recht schwankend, hat man konsequent gearbeitet. Dazu überall Infoschilder mit Karten vom Gelände, viel Personal, das auch in der Tat Ahnung hatte, überall Kaffeebuden und Duschcamps – ich muss sagen, dass sich da wirklich viel getan hat und man den Eindruck hatte, dass die Veranstalter sich genau überlegt haben, wie man mit dem zu erwartenden Besucherstrom umgehen kann. Klar, es ist supervoll, die Wege sind lang, ein 3000er Festival ist gemütlicher etc., aber das weiß man alles im Vorfeld. Also loooos, schließlich gilt es von Bands wie MASSACRE, WARBRINGER, CARCASS, AT THE GATES, IRON MAIDEN, NIFELHEIM, WATAIN, PRIMORDIAL und NEGURA BUNGET zu berichten sowie knallhart enthüllend alle Peinlichkeiten, Aussetzer, Katastrophen etc. darzulegen. Fuck the Yellow Press,  HIER gibt et die roten Ohren…

Wir starteten zwar früh am Donnerstag,  90 % der BesucherInnen hatten dennoch die Nase vorn. Die waren nämlich bis spätestens Mittwoch angereist, sodass wir auf Campingplatz V landeten. Es hat ein paar Gänge gebraucht, bis ich den perfekten Weg zum Gelände gefunden hatte (genauer bis ich oft genug Menschen mit Orientierungssinn gefolgt war, ähem), vorher hab ich einige Stunden Lebenszeit mit sinnlosem Rumgeirre zugebracht (dabei aber nette Menschen kennengelernt und immerhin bin ich nicht einfach irgendwo hilflos zusammengebrochen, anderen ist das durchaus passiert). Es zeigte sich, dass die Bühnen dann doch in ca. 20 Minuten zu erreichen waren.

Erste Station um 16.00 Uhr MUSTASCH, für mich ein schöner Auftakt. Schwere Riffs, der Gesang Gyllenhammars (war auch ma bei B-THONG) ausdrucksstark und lässig zugleich mit Reminiszenzen an Ian Astbury und Dio. Ich kenne von der Band zugegebenermaßen lediglich die „Above All“-Scheibe, aber offenbar haben die Nasen mittlerweile einen ganzen Sack zeitloser Hits geschrieben. Dieses Jahr könnte man sich die Schweden noch zweimal in Hamburg ansehen, einmal im September im Logo, später im Oktober dann zusammen mit den APOKALYPTISCHEN REITERN im Grünspan. Ganz schön aktiv.

Wir verweilten vor der Party Stage um uns NASHVILLE PUSSY anzusehen. Die finde ich auf Platte eher mittelmäßig, aber live war es doch ein mitreißender und kurzweiliger Gig. Klar, dreckiger Geradeaus-Rock’n’Roll gepaart mit ‘ner offensiven Show bringt gerade auf der Bühne das Blut in Wallung. Auf dem Gelände wurde es zusehends voller, viele krallten sich bereits Stunden vor der MAIDEN-Show in den Rasen, um ja nix zu verpassen. Die Aufforderungen der Pussys bei der Gelegenheit gleich eine hemmungslose Orgie mit Sex, Suff und Rock’n’Roll zu feiern, rannten offene Türen ein. Denk ma, dass es deutlich unpopulärer gewesen wäre, wenn sie Schach, Bücher und Halma propagiert hätten…

 

Torsten: Steve Harris’ Tochter singt – seichter Rock zum mitklatschen. Nee, will ich nicht. Lauren sieht zwar besser aus als ihr Alter, aber ich hör’ und seh mir doch lieber Papa Steve an. Hätte gerne MUSTACH und NASHVILLE PUSSY gesehen, doch das hat zeitlich nicht hingehaun’. Dafür dann AIRBOURNE, die jungen, wilden Aussieboys mit AC-DC – Attitüde. Die machen auch richtig Spaß! Die Sonne scheint, alles ist gutgelaunt und auf der „Black Stage“ rocken und toben die Rampensäue von der Südhalbkugel, klettern gar auf die Stahlkonstruktion der Bühne und spielen dort oben ein Gitarrensolo – freihändig sozusagen. „Too Much, To Young, To Fast“! Der Whiskey fließt in großen Schlucken die Kehle des Sängers runter (Moment – hab auch Durst … aahhh … ) und die dreckigen Riffs treffen ins Mark. Jaaa, sehr gute Rockshow, um das mal so auszudrücken. Guck ich aber nicht bis zum Ende, denn auffer W.E.T. – Stage (im Zelt) folk – usieren NEGURA BUNGET einen Haufen williger Zuhörer. Hab die Band noch nie gesehen und gehört. Heute seh’ ich sie auch nicht – is’ zu voll hier. Also fast Radio. Black Metal mit hypnotischem, kauzigem Folk. Worauf hauen die da denn rum?  Auf Holz mit Stöckern? Cool und abgefahren! Zwischendrin blastige Ausbrüche und unmenschliche Schreie. Is’ ja schließlich Metal. Find’s geil, grade wegen dieser ureigenen Stimmung! Wann ist das näxte Clubkonzert?

 

Philipp: Die erste Band, die mich RICHTIG interessierte, waren aber NEGURA BUNGET, hatten sich die Rumänen doch auf dem Av Is Og Ild-Festival 2007 in meine kleine, aber feine Liste der gänsehauterzeugendsten Bands ever geschlichen. Auch in Wacken boten NEGURA BUNGET ganz großes Kopfkino – der Atmosphäre kam es zugute, dass der Auftritt im Zelt stattfand. Dort ist generell alles verdichteter und intensiver. Ich hatte den Eindruck, dass die Band heute eher schnellere Stücke spielte, was jedoch ihrer Erhabenheit und Mächtigkeit keinen Abbruch tat. Sicherlich zeigt ihr Sound weiterhin seine Black Metal-Wurzeln, aber bei welcher anderen Band dieses Genres werden Geräusche wie das Hämmern von Nägeln in Holz (live erzeugt natürlich) oder der imposante Klang von Didgeridoos integriert? Pure Magie.

Wir blieben gleich im Zelt, denn die irischen Saufpiraten von ALESTORM versprachen doch einen Haufen Spaß. Überraschend war für mich, dass das Zelt rappelvoll wurde und die Menge begeistert jeden Song abfeierte und die Texte mitsang. Ich hatte mir „Captain Morgans Revenge“ zwar auch besorgt, aber nicht gedacht, dass die Asis schon derart bekannt sind. Jedenfalls klang der Gesang von Christopher Bowes noch versoffener als auf Konserve und Kracher wie „Set Sail And Conquer“ oder „Over The Seas“ erzeugten ‘nen Riesenhallo. Am krassesten wirkte sich der Refrain vom Titelsong der Platte aus, den wirklich jede/r mitgrölte: „At sunrise we’ll all dance the hempen jig / So raise up your pint of rum and take another swig“. ALESTORM scheinen mit ihrem Piratenmetal in eine echte Marktlücke eingedrungen zu sein, nachdem Rock’n’Rolf seit längerer Zeit nichts mehr von sich hat hören lassen.

 

Torsten: Wat fiept denn da so? Ooohh, dascha `ne Frau, genauer Liv Kristine. LEAVES EYES spielen mir jetzt die Ohren wund. Wollt’ doch nur zum CD shoppen. Ist das die Strafe dafür, dass ich die aktuelle Gorefest-CD für vier Euro erwischt habe? Und vor allem: die Frau spricht auch so hoch, wie sie singt. Oh Mann, da braucht ihr Ehemann Axel Krull (Atrocity – is’ auch auffe Bühne) aber Nerven, wenn die immer so quiekt. Wech hier! Aber AVENGED SEVENFOLD sind auch nicht besser: seh’n aus wie Linkin Park mit mehr Metal – sind aber nicht besser.

Warten auf MAIDEN! Vorfreude.

 

Clemens: AVENGED SEVENFOLD war irgendwie nix für mich. Nicht dass es an der notwendigen Grundhärte gefehlt hätte. Aber irgendwie lief das alles an mir vorbei. Ein wie ein kalifornischer Cop (die Brille!) aussehender Sänger, ein Gitarrist mit lustigem Hut und irrem Blick und viele manchmal etwas nervigen 2-stimmigen Gitarrensoli. Wobei als Pluspunkt anzumerken ist, dass Mr. Gates durchaus etwas von seinem Handwerk versteht. Und dann dieses alberne "Deathbat" Band-Logo. Nee, Leute.

 

Torsten: Komme nicht allzu weit nach vorne. Bleibe noch hinterm Mischerpult stecken. So rechts von der Bühne. Kein guter Ort, wie sich gleich rausstellt. Als IRON  MAIDEN beginnen ist es viel zu leise, die Verrückten um mich rum singen lauter als die Band. Ich denk, ich hör nicht richtig. Und sehen kann ich auch nur wenig. Wenn die großen Leinwände nicht wären, wäre ich auch blind. Kein guter Beginn. Bin erstmal ziemlich stinkig. Gibt auch kein vor oder zurück – einfach zu viele Menschen. Na zumindest wird’s von der Lautstärke her später besser. Muss auch so sein, denn Songs wie „Rime Of The Ancient Mariner“, „Powerslave“ oder „Wasted Years“ muss man laut haben. Zuallererst hadert aber Sänger Dickinson mit den Kamerakränen. Die passen ihm nicht und er wettert solange, bis die Dinger still stehen. Dann „The Trooper“. Anscheinend für viele DER Maiden – Song. Hinter und neben mir geht’s rund! Verständlich! Immer wieder geil! Und immer wieder: „Scream for me Wackeeeen!“ Dickinson in roter Uniform (ohne die doofe Kopfsocke …) und mit wehendem Union Jack. Überhaupt rennt Bruce unglaublich viel. Verschwindet an einem Ende und kommt ganz woanders wieder raus. Meist begleitet von neuen Klamotten oder Explosionen. Von letzterem gibt’s eh `nen ganzen Haufen. Viel Dampf und Krach aufer Bühne. Falls es sich noch nicht herumgesprochen hat: wir haben heute die Original Bühnendeko von 1984/`85 vor Augen („Powerslave“ – Tour – siehe auch LIVE AFTER DEATH-DVD). Und das ist wahrlich `ne Augenweide: ein ägyptisches Grabmal mit allem Pipapo. Klasse! Da ja nicht nur Songs der Powerslave-Scheibe gespielt werden, sondern auch Songs von vor- und nachher, ändert sich das Backdrop für fast jeden Song. Sehr imposant. Besonders das Schiffswrack zu „Rime Of …“. Fantastisch! „Revelations“, „Number Of The Beast“, “Heaven Can Wait“, “Can I Play With Madness”, “Fear Of The Dark” (der jüngste Song im Set) usw. usf. Was für eine Zusammenstellung von Klassikern. Kein einziger Ausfall. Warum auch? Genug Hämmer haben die Jungfrauen ja geschmiedet. Die Band ist agil und scheint vom Zuspruch heute echt geplättet. Bei der Vorstellung der Band nennt sich Bruce nicht selbst - das Publikum übernimmt diesen Part mit Bruce, Bruce, Bruce – Chören. Der ist ganz Hin und Weg, verkündet, dass 2008 ein ganz besonderes Jahr für die Band war/ist und verspricht ein neues Album in Bälde. Bin ja mal gespannt … Eddie hätte ich jetzt fast vergessen: taucht natürlich auch auf, der Schlingel. Einmal hinter dem Drumkit als riesige halbausgewickelte Mumie und beim zweiten Mal als der riesige Robo-Ed von der „Somewhere In Time“ – Tour. Colt ziehend und Bandmitglieder belästigend stakst Ed über die Bühne. Geil! „Run To The Hills“ darf auch nicht fehlen, genauso wenig wie „Iron Maiden“. Den Schlusspunkt jedoch setzt ein fulminantes, aus tausenden Kehlen mitgesungenes „Hallowed Be Thy Name“. Einfach grandios! Trotz meiner anfänglichen Missstimmung bin ich total platt und habe beinahe Tränen in den Augen. Hach, wat scheun! Dieses Konzert wird in die Analen eingehen. Selbst wenn MAIDEN jetzt nur noch Scheiß – Platten rausbringen – dieser Gig steht über allem! Danke! und Up The Irons! Scream for me Wacken!

 

Clemens: Na - eine Liveband sind IRON MAIDEN immer noch. Wobei mich interessieren würde, wie sie wohl am 2. oder 3. Tag rübergekommen wären. Hätte man sich nach dem ganzen modernen Präzisionsgeknüppel an den guten alten Songs nostalgisch erwärmt wie während eines kalten Winterabends an einem gemütlichen Kaminfeuer, oder hätten die 5 1/2 Herren (was soll eigentlich dieser ABM-Gitarrist Janick Gers?) doch eher etwas altbacken gewirkt? Wer weiß. So war es auf jeden Fall ein unterhaltsamer Abend, nicht zuletzt deshalb weil Bruce keine Kamerakräne in seinem Sichtfeld mag (sowas kann man sich aber auch nur als Headliner leisten, die Jungs an der Kamera machen doch auch nur ihren Job) und alle seine Oktaven wieder einigermaßen zusammen hat.

 

Philipp: Und dann: IRON MAIDEN! Die Erwartungen waren hoch – sie wurden erfüllt und übertroffen! Zunächst musste man ein unangenehmes Gedränge überstehen, aber erfahrene Konzigänger wissen, dass sich die Leute nach zwei, drei Songs generell wieder beruhigen. Bis dahin wurde ich einmal fast von einer Welle umfallender Menschen überrollt (an einer anderen Stelle auf dem Gelände soll die Menschenmenge durch puren Druck einen gesamten Bierstand entwurzelt und 50 Meter versetzt haben. Die Tresenkräfte sollen währenddessen weiter ausgeschenkt hab en…), aber dann ging es und ich habe jede Minute genossen. Vllt. sollten die Wacken-Leute für diese Situationen wie in Roskilde diese „Wellenbrecher“ installieren? Vor ein paar Jahren hatten IRON MAIDEN bereits ein Set unter dem Banner „early days revisited“ gespielt, welches sich auf die ersten vier Platten konzentriert hatte. Damals haben sie u.a. auf dem WFF gespielt und es war saugeil. Für dieses Jahr hatte man dann ja zunächst eine Playlist angekündigt, in dessen Zentrum die Platten 5 bis 8 stehen sollten. Dieses Konzept wurde dann doch modifiziert, IRON MAIDEN präsentierten eine Art Symbiose aus der jeweiligen Bühnendeko und des Programms der Touren von „Powerslave“ bis „Seventh Son Of A Seventh Son“, wobei man „Fear Of The Dark“ hineinmogelte und auch ein paar der früheren Stücke spielte. Das war natürlich von der Playlist her dann nahezu optimal und flexibler. Ich hatte mir im Vorfeld extra nichts über die Playlist durchgelesen und jede betreffende Mail weggeklickt – ich find’s viel geiler, diesbezüglich überrascht zu werden. Und so war die Freude groß, als Titel wie „Moonchild“, „Powerslave“, „Wasted Years“, „The Clairvoyant“ oder der Hammer schlechthin „The Rime Of The Ancient Mariner“ gespielt wurden. Die Stimmung war gigantisch, zu jedem Song gab es ein passendes Backdrop, immer wieder torkelte ein neuer Eddie über die Bühne (der „Somewhere…“-SF-Eddie, die Mumie etc), Bruce warf sich entsprechend auch in passende Klamotten (dieses alberne Kostüm mit den Schläuchen und dem Glühherzen ließ er allerdings weg, har har). Und was noch das Beste war: Die Band war so verflucht FIT! Bruce sang besser als in den Achtzigern, rannte über den gesamten Zeitraum von zwei Stundenwie ein Bekloppter über die Bühne, verscheuchte jeden Kameratypen, der die Sicht zu behindern drohte („Hey craneguy, get THE FUCK out of view NOW“ – herrlich). Mein Fazit deckte sich mit dem anderer BesucherInnen: Wahrscheinlich das beste IRON MAIDEN-Konz, dem ich bisher beigewohnt habe (und ich habe die Band seit der „Powerslave“-Tour nahezu auf jeder Tour gesehen, bin lediglich in den letzten Jahren nachlässiger geworden). Nee, einfach herrlich, gestandene Männer sprachen von „Tränen in den Augen“ oder „Ich war wieder 17!“. UP THE FUCKING IRONS!

Ächz, danach bin ich locker zwei Stunden über die verschiedenen Zeltplätze geirrt, landete ständig in anderen Camps, in denen mir gastfreundliche Menschen irgendwelche Schnapspullen an den Schlund setzten, bis ein rettender Anruf mich sicher auf eine finale Feier in den Ahoi-Brause-Hafen lotste…

 

 

Torsten:

Das war’s konzerttechnisch für diesen Tag. Alles strömt gen Ausgang. Der entpuppt sich natürlich als Nadelöhr bei vielleicht 70.000 Menschen, die alle ins Zelt wollen. Erst geht’s nur langsam voran, dann gar nicht mehr. Aus der Gegenrichtung kommt ein Sani-Wagen, der aber Mühe hat überhaupt durchzukommen. Denn aus der anderen Richtung drücken die Massen, verstehen nicht warum es nicht weitergeht. Mann, ist das eng hier. Da krieg’ selbst ich Beklemmungen. Luft. Endlich. Die Masse verteilt sich auf die Camp-Areas. Ich will zu „V“. Lande aber auf „H“ und „S“ und „U“ und wer weiß wo. Nur die Richtige Abbiege hab ich nicht genommen. Zwar stehen einige großflächige Pläne zur besseren Orientierung bereit und die Hauptstrassen haben auch wieder Namen (ich wohne in der „Gorgoroth Road“ – mmmhhh, `ne schwarze Gasse …), aber die Orientierung wird durch die Schilder nicht leichter. Wer bei Tageslicht aufs Gelände geht, hat des Nachts, auf dem Rückweg, völlig andere „Bilder“ vor sich. Gefühlte Stunden und diverse andere Suchende später, sehe ich endlich die Fahne (is’ `ne „Bier“-fahne), die in der Nähe meines Zeltes steht. Na, Satan sei Dank, lande ich doch endlich wieder in der Gorgoroth Road. Allerdings hab ich die Faxen ganz schön dicke. Näxtmal nehm’ ich ein Navi mit (sollte man vielleicht einführen: nicht das Dixi für den eigenen heiligen Stuhl sondern das Navi für den sicheren (und schnellen) Heimweg). Noch schnell ein Bier gegen den Frust, dann lockt auch schon der Schlafsack – bis nachher …

 

 

Weiter mit Tag2:

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Kommentare   

0 #6 Matt 2008-08-18 16:29
Hier nochmal das komplette Wacken zum Nachlesen:

Wacken, Tag 1:
[mosh.dremufuestias.de]

Wacken, Tag 2:
[mosh.dremufuestias.de]

Wacken, Tag 3:
[mosh.dremufuestias.de]
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0 #5 christopher t. 2008-08-18 16:29
dat is einfach typografischer missbrauch ne schrift bei der farbwahl auch noch so klein zu setzen! ;P
nu kann ich mir das auch durchlesen, ohne dass sich mir das weiße gekrösel in die netzhaut brennt, weil ich da so lange draufschielen muss bis ich was erkenn. dank dir! :)
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0 #4 Matt 2008-08-18 16:29
So, wat besser jetzt? Mann und das mit so jungen Augen...
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0 #3 christopher t. 2008-08-18 16:29
hat mal jemand ne lesebrille für mich? dat kann ja keine sau entziffern...
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0 #2 Horst Spider 2008-08-18 16:29
hat jemand hier zufällig ne zeitmaschine und verleiht die? ich will IRON MAIDEN in wacken sehen !!
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0 #1 Steffi Petersen 2008-08-18 16:29
Sehr schöner Bericht :-)
Man kann die Atmosphäre bei Maiden total nachempfinden und ich bin n bissl neidisch :-)
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