JACK DANIEL'S ROCKNIGHT / 11.11.03 - Kiel, Traum GmbH
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- Kategorie: Berichte aus dem Pit
- Veröffentlicht: Dienstag, 21. November 2006 00:00
- Geschrieben von RiccardoPizzuti
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SEPULTURA in der Disko, das klingt so ein bißchen, wie „BONEHOUSE in der Hitparade“ oder LETTEN beim VIVA-Casting. Aber hingehen musste ich da trotzdem...schon alleine, weil sich mit DANKO JONES und THE FLAMING SIDEBURNS zwei exzellente Vorbands angekündigt hatten!
Letztere hatten es anfangs allerdings sichtlich schwer. In den ersten Reihen sah es doch noch bös leer aus, als die finnisch-argentinischen Rock’n’Roller die Bühne enterten. Auch der Opener „Spanish Blood“ und das LITTLE RICHARD-Cover „Lucille“ wollten nicht so recht zünden, was ich eher verwunderlich fand, da ich ich SIDEBURNS als eine Band kennengelernt hatte, die mit Ihrem schnörkellosen Retrokrach den Begegnungssaal eines Altenheims eine kochende Sixties-Party hätte verwandeln können. Was war los ? Kaputte Gitarrenverstärker wurden, scheinbar verzweifelt nach der Ursache eines technischen Problems suchend über die Bühne geschleppt und der sonst so energiegeladene Sänger der Band schien an diesem Dienstagabend irgendwie lustlos. Die Parole „Save Rock’n’Roll“ wurde von der KIELER TURBOJUGEND und den BURNING ACES trotzdem beim Wort genommen und so schien es, als würde doch noch etwas von der guten Laune im Publikum auf die Bühne überschwappen. HALLELUJAH ROCK’N’ROLLAH!! Hits, wie „Flowers“ und „World Domination“ wurden noch einmal den Umständen entsprechend abgefeiert, bevor die Lichter ein für allemal ausgingen und zahlreiche WE-WANT-MORE-Rufe unerwidert blieben. Schade eigentlich!
DANKO JONES. Das Mango Kid in Black aus Caramel City betritt die Bühne und grinst sich einen zurecht. Irgendetwas scheint den Kanadier sicher zu machen, dass heute sein Tag ist... Nichts ist mehr wie damals in Hamburg, als er für die BACKYARD BABIES den Vorreiter machen durfte, und spätestens jetzt ist jedem klar: Dieser Mann will auf den Thron des Rock!! Beim ersten Song „Dance“ ist schon die Hölle los. Danko spielt, starrt die Frauen in den ersten Reien an und bewegt seine unglaublich lange Zunge, wie es sonst eigentlich nur Mundharmonika-Spieler drauf haben. Die Band reißt einen Song nach dem anderen runter, darunter auch einige ältere Dinger von der „I’m alive and on Fire“-Scheibe.
„I keep your pretty boyfriend in my trunk“ heißt es da so schön – und meine Freundin ist hellauf begeistert!! Ich bemerke, dass die drei Girls vor mir DOMINOARTIGES Verhalten aufweisen, wenn CHRIS BARNES, der neben mir steht, sie von der Seite anmosht. Das nennt man dann wohl ausgleichende Gerechtigkeit. DANKO gibt derweil alles: „Lovercall“, „Sound of Love“, „I want you“… Drei Scheiben rauf und runter! Was die Sache aber noch viel interessant macht, sind die selbstgefälligen Ansagen des Mannes, der sich selbst gern als „delicious“ bezeichnet. Die Halle wird in zwei Zonen unterteilt. Erstens: LAZY (BALKON), ZWEITENS: CRAZY (TANZFFLÄCHE). In Wirklichkeit teilt er die Halle aber in Männer, Frauen und Frauenrechtler. BHs fliegen auf die Bühne, der Meister schwingt die Hüfte und rockt sich seine schwere Kindheit von der Seele.
Eine Abschlusspredigt setzt dem ganzen die Krone auf. Sich selbst ohrfeigend versucht DJ dem Publikum klarzumachen, dass man sich gefälligst selbst zu lieben hat, wenn man im Leben klarkommen will. Wie recht er hat, und zwar ungefähr bis zu dem Punkt, an dem er alles ungefähr disst, was im Blues und Rock’n’Roll Rang und Namen hat: Wenn er erstmal GANZ OBEN angekommen ist, will er auf alle herabschauen, die ihn belächelt haben und „...in diesen Händen die Köpfe von John Lee Hooker, Joe Strummer, Stevie Ray Vaughan und Joey Ramone halten!“ Na mal sehen, ob es dazu kommt. Auf dem besten Wege ist er jedenfalls.
SEPULTURA überlasse ich lieber meinem Kumpel Moe, den ich mit meinem Review vertreten habe. Der hat da’n bißchen mehr Ahnung von... ALSO:
...to be continued!
- Beitrag von: RiccardoPizzuti
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