Phlegmatix, Tyson, N:o:M / 24.05.08 - Das Haus, Eckernförde

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Schon am Vorabend hatten mir N:o:M gut gefallen, so dass ich mich den ganzen Samstag über auf diesen Auftritt freute - auch wenn mittags erst einmal Demo angesagt war, die locker und sonnig mit etwa 1000 Leuten über die Bühne ging.

Auf der Website des Hauses stand nur „20:30Uhr“, so dass wir uns so um die Uhrzeit in Eckernförde einfanden und noch kurz am Strand vorbeischauten. Dort badeten zwei junge Männer nackt - und das bei dem Wind, nur Bekloppte.

Als wir schließlich am Haus ankamen, waren Phlegmatix schon dabei zu spielen. Ich hab mir die noch nie vorher angehört, jedenfalls nicht, dass ich mich erinnern würde, aber mir gefiel, was es auf die Ohren gab. Die Band stammt aus Lübeck und man nahm zwei bekannte Gesichter war: Sänger Basti und Gitarrist Czassi hatte man erst vor zwei Wochen im VeB in Lübeck getroffen, da diese dort Konzerte organisieren. Das machte die Band schon mal grundsätzlich sympathisch und Songs wie „Calling for a Revolution“ taten ihr übriges - höchst politischer Punkrock also. Das Publikum war sehr verhalten und reagierte auf den Wunsch einer Circle Pit überhaupt nicht - entweder sie hatten zuviel Angst dafür oder verstehen das Wort „Circle“ nicht - ist ja auch immerhin kein Deutsch, ne? Auf die Frage, wer N:o:M und Tyson kenne, meldeten sich auch allerhöchstens eine Hand voll Leute, aber das haben kostenlose Konzerte wohl so an sich - jeder Hinz und Kunz kommt, aber niemand interessiert sich wirklich für die anwesenden Bands.
Bei dem Song „Punkrock Till the end“, der sich ausdrücklich gegen die kommerzielle Vermarktung von Punkrock ala MTV richtete, kam plötzlich Pogo auf.  Ich enthalte mich mal einer Bewertung.
Gegen Mitte des Gigs kam dann die „Rampensau“ von Eckernförde namens Markus, 28, Single, betrunken und ausgesprochen Metal. Einige kennen ihn vielleicht noch vom RD-Rock 2007, er war der mit DEM Wacken-Shirt, welches limitiert auf 30.000 Stück ist. Weiteres folgt später.
Phlegmatix spielten dann noch ein Liebeslied und zwei Hasslieder namens „I hate you“ und „Better without you“ und beendeten ihren Gig dann um mit „Markus einen zu saufen und ihm ne Frau zu suchen“ oder so.

Als nächstes kamen dann Tyson dran. Kochi und Markus forderten die Massen vor der Tür mehrmals auf rein zu kommen um zu rocken, aber so richtig Stimmung wollte auch bei der etwas brachialeren Musik nicht aufkommen. Im Gegenteil, nach einer Weile Pogo leerte sich der Konzertraum zusehends. Tyson waren übrigens die einzigen mit einer geschriebenen Setlist, N:o:M und Phlegmatix spielten nach Absprache. Bei „Knockout“ versuchte man zu dritt den doch sehr stämmigen Kochi aus den Latschen zu hauen, was aber nicht gelang. Der ist so stabil, Alter!
In maritim-asozialer Art und Weise gab man dann mit den Siegen des THWs an und fragte „Was kann eigentlich Eckernförde?“. Wie es aussieht nichts, denn selbst Rhetorik-Talent Markus fiel spontan keine Antwort auf diese Frage ein.
Neben Songs von der CD spielten sie auch „Atomic Boy“, „Bullet in your mouth“, „To cross the line“, „Anyway“ und „Suffer no more“.
Man sah der Band allerdings an, dass sie das Publikum ziemlich blöd fanden und so gings mir im Übrigen auch, aber der Vogel wurde dann tatsächlich erst bei N:o:M abgeschossen.

Zu Beginn des Auftritts ging es allerdings noch. Es gab ein wenig Pogo, die Band selbst, alle sehr übernächtigt, da bis 10Uhr morgens im Kieler Nachtleben unterwegs, gab sich Mühe nicht einzuschlafen und rockte das Haus und es flog auch eine Kuh kurzzeitig, aber irgendwann ging das Publikum dann zum Schmuse-Disco-Tanz über. Sowas hab ich ja noch nie erlebt - auf der Bühne wird Rock´n´Roll gespielt und vor der Bühne mit dem Arsch gewackelt. Die Song-Auswahl war der des Vortages ähnlich, eine Mischung aus altem und neuem Kram, mit klarer Tendenz zum Neuen, was logisch ist, da die Vorgänger-CD „Rodeo in stereo“ mittlerweile 2-3 Jahre alt ist.
Markus, der sagte, ohne ihn sei gar nichts los, versteifte sich auf headbangen und Pommesgabel in die Luft strecken und der Mob tat es ihm größtenteils nach oder stand regungslos in der Gegend herum, als hätten sie noch nie eine Band gesehen.
Zwischenzeitlich wurden Andi und Wolle bekrabbelt und die Lautsprecherboxen fast runtergeschmissen und nach so ner halben bis dreiviertel Stunde hatte dann auch N:o:M keinen Bock mehr, ließen sich dann aber zu „Fuck Club 88“ als Zugabe drängen, wobei Andi seinen Gesangspart an den gleichnamigen Herrn von mOvS abtrat und sich mit Bass spielen im Publikumsraum, der fast komplett leer war, begnügte.
 Nach dem Auftritt wurde dann erstmal noch gechillt und erst spät nach Hause gefahren - scheiß auf Frühaufstehen.

Kommentare   

0 #2 Matt 2008-05-25 11:28
Fotos unter 'BILDER' jetzt online!
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0 #1 Kochi 2008-05-25 11:28
Wir fanden das Publikum nicht blöd. Das hätte ja auch Dich betroffen... Schön, dass Du da warst. Gruß vom Tyson
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