Morbus Down, N:o:M / 23.05.08 - Pumpe, Kiel

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Schon am späten Nachmittag traf ich mich mit meinen Begleitern an der Pumpe und besuchte zuerst den Kinski-Film, der aufzeigte wie nah Genie und Wahnsinn bei diesem Mann aneinander lagen. Später erfuhr ich, dass der Film der Grund dafür war, dass N:o:M keinen Soundcheck machen konnten - ab 19 Uhr musste Ruhe sein und die Jungs schafften es gerade Mal um 18:40 Uhr vor Ort zu sein. Pech gehabt, der Film war gut und der Sound von N:o:M war auch trotzdem okay.

Ein Zettel verwies uns dann darauf, dass wir noch eine Stunde länger zu warten haben. Erst um 22Uhr durfte das Konzert anfangen, da oben noch ein Stummfilm gezeigt wurde, bei dem das Publikum natürlich nicht gestört werden sollte. Also hatten wir statt der erwarteten einer Stunde nun zwei zu überbrücken. Vor der Pumpe ließ es sich ganz gut rumgammeln und ich lernte, dass “Minor Threat” eine der ersten Emocore-Bands gewesen sein soll (siehe schwulissimo von Mai). Mir persönlich stößt der Zusammenhang ein wenig auf, aber das ist pure Meinungsfreiheit.

Naja, so gegen 22 Uhr waren dann auch einigermaßen viele Menschen da und da es ja pünktlich los gehen sollte, stürmten wir mal nach unten um zu merken, dass es ohne Drummer gar nicht los gehen kann.

Morbus Down spielten als Erstes und Semmel hatte sich als Cowboy verkleidet - mit Hut, Lederweste und nackigem Oberkörper. Dies führte bei den ersten Tönen zu „Henker“ zu allgemeiner Belustigung. Das Publikum hielt sich zurück, lediglich ein bißchen Headbanging war angesagt und teilweise wurde laut mitgesungen. Da natürlich das neue Album „Einundzwanzig“ im Mittelpunkt stand (wie solls auch anders sein auf einer Releaseparty), tat man sich mit den Texten schwer - bis auf einen gewissen Herrn W. aus Kiel, der das Album ja schon seit Anfang Mai in seinem CD-Player haben durfte. Bis auf drei Songs wurde das neue Schmuckstück ausgiebig gespielt und Songs wie „Kriegsführung Nuklear“, „Nur ein Nationalsozialist“ und „Nebenan“ kamen gewohnt politisch und von kritischen Ansagen begleitet an.
Zu Sing-a-longs führten dann die alten Kracher „Inkompetenz“, „Terror Blut Gewalt“ und „Gammel und Ranz“. Und wie auch in Rendsburg, sieht ein Straight Edge Konzert wohl anders aus: es wurde mit Bier und anderen Drinks gespritzt und Gitarrist Meysel, der einen BH unbekannter Herkunft an seinem Mikrofon hängen hatte, bekam von Andi Uranus sehr viele Gläser flüssiges über sämtliche Körperteile gegossen - angeblich ein Racheakt für irgendwelche Vorfälle in der Meierei.
Eine richtige Pit wollte sich einfach nicht bilden, aber Spaß gemacht hat es trotzdem.
Hinterher erfuhr man dann von der eigenen Unzufriedenheit der Band - Meysel habe an der Gitarre geklebt, daher konnte er nicht richtig spielen und somit war nicht alles perfekt - naja, mir ist es nicht aufgefallen, ich fand es toll.
Als Zugabe wurden Morbus Down zu ihrem Uralt-Song „Keine Angst vorm Alkohol“ gezwungen. Man war sich hinterher einig, dass dieser überholt ist und langsam im Nirwana verschwinden könnte, aber man kann ja niemanden zum Vergessen zwingen.

Als zweites durften dann die Jungs von N:o:M ran. Mittlerweile war der Alkoholpegel der Anwesenden schon höher und somit die Stimmung auch ausgelassener - man kennt das ja. Es kam also ziemlich schnell zu einer einigermaßen wilden Pit. Auch bei den Rendsburgern stand natürlich das neue Album „Three Words for blood“ im Mittelpunkt, trotzdem wurden auch alte Songs wie „Rodeo in Stereo“ und „Teenage Caveman“ gespielt.
Darüber hinaus sorgten aber auch die neuen Hits wie „Backspeed“, „Crackdown“, „Open scar“ und „Fight back“ für wilden Pogo. Routiniert, als hätten sie nie etwas anderes getan, spielten Andi und Konsorten ihre Songs, man sah ihnen aber auch die Freude und Erleichterung an, dass die Songs so gut beim Publikum ankamen.
Meysel seinerseits rächte sich für die Alkoholattacken. „Das bedeutet Krieg!“ - ich bin gespannt wie es weiter geht.
Zum Song „Friendshit“ und „Fuck Club 88“ war der Cpt. Koch auf der Bühne und zum Song „Cold Comfort“ wurden auch 3/5 Vladimir Harkonnen auf die Bühne geholt, wobei der bereits erwähnte Herr W. sich über die Monitorbox schmiss und dort liegen geblieben wäre, hätte man ihn nicht wieder hoch gezogen und ans Mikro gestellt. Mit „Cold Comfort“ ging dann der Auftritt auch zu Ende und die „Groove Party“ begann mit einem wohlbekannten und schon nervtötenden System of a down Song, so dass man sich nur noch schnell mit Cds eindeckte und dann Richtung Zuhause flüchtete.

Kommentare   

0 #3 Sascha Meyer 2008-05-25 10:40
jooooo, trotz schlechtem sound und einiger klebriger erfahrung auf der bühne und klampfe (natürlich hätte ich auch scheiße gespielt, wenn die klampfe nicht geklebt hätte)
war dat ein schöner abend.
auf diesem wege nochmals danke!!!!!
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0 #2 Bolle 2008-05-25 10:40
Oh Steffi, nicht zu weit aus dem Fenster lehnen! Schließlich kamen nicht allzulange nach Minor Threat ja schon Embrace, welche ja wohl eine der ersten bands waren, die als Emo betitelt wurde.
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0 #1 dremufuestias 2008-05-25 10:40
Herrlicher Abend - bis auf den katastrophalen Sound. Und die Bühne war man ganz schön glitschig.
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