MAD SIN, TOM TOXIC UND DIE HOLSTEIN ROCKETS / 22.03.08 – Kiel, Pumpe
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- Kategorie: Berichte aus dem Pit
- Veröffentlicht: Sonntag, 23. März 2008 00:00
- Geschrieben von Philipp Wolter
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In den über 20 Jahren ihres Bestehens ham MAD SIN es geschafft, Leute aus den unterschiedlichsten Richtungen regelmäßig auf ihre Konzis zu ziehen. Die durchweg unterhaltsame Darbietung spricht interessanterweise Punks, Rockabillys, Schüttelrüben, Schweinerocker und Pyromanen an. Und so war’s auch heute gut gefüllt und bunt anzuschauen: Flats, Tollen, Petticoats, Spikes & Matten united oder zumindest in Grüppchen durch die Pumpe flanierend.
Erstmal gab es mit TOM TOXIC UND DIE HOLSTEIN ROCKETS wat Lokales zum Einstieg. Hm, die klangen wie die ersten Versuche Rock’n’Roll in Deutschland zu fabrizieren, inklusive naiver deutscher Texte übers Tanzen, Musizieren usw. Peter Kraus meets Ted Herold oder so. Das begeisterte ein paar Burschen in Kutten mit Aufschriften wie „North Clan“, „Probsteier Jailbirds“ und „Hillbillys Ostufer“ – ich muss leider sagen, dass ich es furchtbar bieder fand. Absolut ohne Energie und völlig monoton. Für Spartenfreaks kann so eine Kopie der Kopie sicher witzig sein – ich hör ja auch gerne aktuelle japanische Bands, die deutschen Thrash Metal zwischen 1984 und 1986 kopieren und sich dafür sogar Schnurrbärte wachsen lassen, aber aus den Aussagen der meisten Anwesenden nach zu schließen, waren davon heute wenige hier (also, keine schnurrbärtigen japanischen Thrasher jetzt, sondern so Germanbillys).
MAD SIN waren et halt, auf die man gewartet hatte und es gab die gewohnte Vollbedienung. 90 Minuten lang hüpfte Köfte schwitzend, schreiend und singend über die Bühne, Hellvis durfte „T.C.S.“ darbieten, Funkenregen schossen aus dem Kontrabass und der Mob tobte. „The Point Of No Return“, „Dead Moon“ oder „To Walk The Night“ waren nur einige Höhepunkte. Sehr interessant auch ein uralter Song, der wohl noch aus der Prä-MAD-SIN-Zeit Köftes stammte und zu dem er Standschlachzeug zockte. Wenn man überhaupt was bemängeln konnte, dann die heute etwas unoriginellen Ansagen Köftes, die irgendwie über Klischees wie „Seid ihr etwa endlich aufgewacht?“ nicht hinausgingen. Da war der Kerl auch schon mal einfallsreicher. Ansonsten spielfreudige Band, gut gelauntes Publikum, klasse Sound.
