*alte meierei newsflyer 09/07*
0
0
- Details
- Kategorie: News of the DreMu
- Veröffentlicht: Sonntag, 02. September 2007 00:00
- Geschrieben von Meierist
- Zugriffe: 1701
Gibt gerade wegen eines scheinbar leicht verspäteten Sommerlochs kaum
großartige meiereispezifische Neuigkeiten zu vermelden.
Ach ja, der nächste Aufräum - und Entrümpelungstag ist am Sa., 08.
September ab 14:00 Uhr, UnterstützerInnen sind herzlich willkommen.
Und weil das "Und sonst so!"-Kästchen diesmal überfüllt ist, gibt's an
dieser Stelle noch den Aufruf am 22. September in Berlin gegen
Repressionswellen, §129a+b und Überwachungsstaat zu demonstrieren.
Wichtiger denn je dieser Tage...
Ansonsten bis nächsten Monat,
Euer NutzerInnenplenum der Alten Meierei Kiel
-------------------------------------------------------------------------
*TERMINE IM SEPTEMBER*
*** Mittwoch, 05.09., 21:00 Uhr:
The Process + Alert
Melodic Hardcore von The Process aus Schweden trifft auf
Agitprop-Melodycore/Poppunk aus Kiel von Alert
Veranstalter: guerilla77
*** Donnerstag, 06.09., 19:00 Uhr:
FrauenLesbenTransgender-Café
Veranstalter: FLTC
*** Donnerstag, 13.09., 19:00 Uhr
Antifa-Café
Mit Filmveranstaltung über das rassistische Pogrom in
Rostock-Lichtenhagen vor 15 Jahren
Veranstalter: Antifa-Café
*** Donnerstag, 20.09, 21:00 Uhr
Life At These Speeds + VAZ
Life At These Speeds aus Portland mit rockigem Post-Hardcore und VAZ aus
New York mit noisigem Rock
Veranstalter: Anne Oan
*** Samstag, 22.09., 21:00 Uhr
PKP + Freedumb
PKP sind sehr sympathische Anarchopunks aus Bergen. Freedumb, auch aus
Norwegen, spielen punkigen HC.
Veranstalter: aaarg!
*** Donnerstag, 27.09., 21:00 Uhr
The Guilt Show + Ban This!
Zweimal Hardcore-Punk aus Italien: Einmal modern mit The Guilt Show und
einmal oldschool mit Ban This!.
Veranstalter: Conformist Concerts
*** Samstag, 29.09., 21:00 Uhr
Ska'n'Ska + Wisecräcker
Lauter Ska mit ?nem Touch Reggae von Ska' n'Ska (Stockholm) und Ska Punk
von Wisecräcker (Hannover).
Veranstalter: Waterkant Connextion
-------------------------------------------------------------------------
*REGELMÄßIGE TERMINE*
*** Jeden Mittwoch: *Vegane Volxküche*
mit Kickern, guter Musik und netten Menschen.
Ab 19:00 Uhr im Meierei-Café.
*** Jeden 1. Donnerstag im Monat (diesmal 6.9.):
*FrauenLesbenTransgender-Café*
Gemütlichkeit mit wechselndem Programm und Kuchen.
Ab 19:00 Uhr im Meierei-Café.
*** 2x im Monat donnerstags (diesmal nur 13.9.): *Antifa-Café*
Das Antifa Café zum informieren, diskutieren, vernetzen und aktiv
werden. Dabei helfen sollen ungezwungene Pläuschchen, leckere Getränke
und verschiedene Info- und Diskussionsveranstaltungen.
Ab 19:00 Uhr im Meierei-Café.
-------------------------------------------------------------------------
*UND SONST SO?*
+++ Schön alle paar Monate auch immer mal diese Nachricht vermelden zu
können: Der Kampf ums Ungdomshuset dauert weiter an. So gibt's schon
seit der Räumung am 1. März eine wöchentliche Donnerstagsdemonstration,
das Shit-Town-Festival konnte in Christiania über die Bühne gebracht
werden und zum halben Jahrestag der Räumung gibt's um das erste
Septemberwochenende eine erneute Aktionswoche mit großer Demo am 1.
September. Mehr unter www.ungdomshuset.dk
+++ Die lang geplante Konzertgruppen-CD der Rebelti@s-Musicales ist
draußen! Wer das äußerst schicke Digipack mit dem Rückblick auf die
letzen Jahre Rebelti@s-Konzerte noch nicht unter der Hand hat erwerben
können, kann das hoffentlich bald auch höchstoffiziell über die
Meierei-Seite tun.
+++ Am 19. Oktober wird vorm Kieler Amtsgericht der Prozess gegen den
Kieler Antifaschisten unter dem Vorwurf der "Gefährlichen
Körperverletzung" an einem stadtbekannten Kieler Neonazischläger
stattfinden. Zur Unterstützung des Angeklagten wird am Sa., 13.10. eine
Demo stattfinden und am Prozesstag ist eine begleitende Kundgebung vorm
Gericht geplant. Achtet auf Ankündigungen und seid solidarisch!
+++ 29.9.: 11 Jahre Club 88 -- 0 Toleranz für Nazistrukturen!
Antifaschistischer Stadtrundgang & Open-Air Festival in NMS
-------------------------------------------------------------------------
01.09.07: Wat mutt, dat mutt!
Antifaschistische Gegenwehr in Rieseby und Umgebung aufbauen und stärken!
Süßes kleines Schleidorf Rieseby!?
Rieseby ist ein gemütliches schleswig-holsteinisches Dorf mit nur 2600
EinwohnerInnen knappe 10 km nördlich von Eckernförde. Im Herzen von
Schwansen liegt es zwischen der malerischen Schlei im Norden und den
Eckernförder Badestränden im Süden. An lauen Sommerabenden, wie in den
letzten Tagen, könnte mensch in den umliegenden Feldern oder direkt im
Ortskern die Hauptstraße entlang flanieren. Mensch könnte die Ruhe und
die Natur genießen, die Fachwerkhäuser und die gepflegten Vorgärten oder
den liebevoll gestalteten Dorffriedhof bewundern. Anschließend könnte
mensch den Abend bei einem kühlen Bier in einem Döner-Imbiss ausklingen
lassen...
Wenn da nicht die Nazis wären...
...aber Döner-Imbisse müssen in Rieseby schon mal schließen: Vor einigen
Jahren wurde ein solcher mehrmals Ziel von Naziangriffen und die
Betreiber mussten aus Angst den Betrieb aufgeben. Auch sonst ist das
Dörfchen alles andere als sein äußerer Anschein erahnen lässt.
Spätestens mit der großen Medienaufmerksamkeit im letzten halbe Jahr
wurde auch über die regionale Antifa-Szene hinaus thematisiert, dass in
Rieseby und Umgebung eine starke Neonaziszene existiert. Diese beginnt
sich verstärkt zu organisieren und zu vernetzen und wird zunehmend zu
einer Bedrohung, vor allem für alle nicht-rechten Jugendlichen in der
Region. Eine Gruppe linker BesucherInnen des örtlichen Jugendtreffs
musste dies am 28.3.07, auf dem Nachhauseweg, am eigenen Leibe erfahren,
als mehrere bewaffnete Neonazis sie überfielen.
In Rieseby gab es unterschiedliche Reaktion auf die Öffentlichmachung
des Neonazi-Problems: So gründete sich z.B. die Bürgerinitiative "Wir
gegen Rechts!", in der sich Schulleiter, Geschäftsleute, Pastor und
andere Riesebyer BürgerInnen zusammenschlossen. Recht schnell wurde
allerdings klar, dass ein nicht geringer Antrieb für das Engagement
einiger im Bündnis die Sorge um das Dorfimage war. Des weiteren
erhofften sich einzelne, wie z.B. der Riesebyer Schulleiter, beim
Verfassungsschutz und der Polizei die richtigen PartnerInnen im Kampf
gegen Rechts zu finden, während er sich von AntifaschistInnen unter
Berufung auf die altbekannte "Rechts=Links" Extremismus-Doktrin
distanzierte. Dies führte sogar zu einer kurzfristigen Absage einer
Veranstaltung der Antifajugend Kiel an der Riesebyer Grund- und
Hauptschule, mit der Begründung, es gebe hierfür kein Bedürfnis.
Die bisherigen Erfolge von "Wir gegen Rechts!" hielten sich
dementsprechend in Grenzen. Jüngere Entwicklungen deuten jedoch eine
Richtungsänderung im "Wir gegen Rechts!"-Bündnis an: Während z.B. vor
allem die örtliche CDU die Vorbereitungen für die Antifa-Kampagne offen
sabotierte, stießen diese bei "Wir gegen Rechts" auf grundsätzliche
Unterstützung und lassen auf ein solidarisches Nebeneinander hoffen.
Im Dorf breitete sich in den letzten Monaten im Zuge des Medienrummels
allerdings vielerorts eine Stimmung gegen eine Thematisierung der
Neonaziszene aus, da mensch sich in seiner/ihrer Ruhe gestört fühlt.
Dies ging soweit, dass eine Schulklasse sich mit dem damals im Fokus
stehenden Schulsprecher der Riesebyer Grund- und Hauptschule öffentlich
solidarisierte, obwohl dieser bekennender Neonazi ist.
Gleichzeitig kam es zu verstärkten Aktivitäten überregionaler
Neonazikräfte wie der "Freien Nationalisten Eckernförde" oder des
NPD-Kreisverbandes Kiel/Plön, die mehrere Verteilaktionen von
NPD-Schulhof CDs und Flugblättern im Ort durchführten und am 19.5. sogar
einen Infostand aufbauten. Dieser musste jedoch dank antifaschistischer
Intervention frühzeitig wieder abgebrochen werden. Mit dabei waren auch
immer Neonazis aus Rieseby und Umgebung.
Übler brauner Cocktail
Erschwerend kommt hinzu, dass sich in der Region mit Jürgen Rieger und
Dieter Kern mittlerweile gleich zwei Neonazikader niedergelassen haben.
Bereits 2004 kaufte Rieger einen Hof im 13km von Rieseby entfernten
Hummelfeld, den der Vorsitzende der völkisch-rassistischen
"Artgemeinschaft - Germanische Glaubensgemeinschaft wesensgemäßer
Lebensgestaltung" nach eigenen Angaben zu einem "Museum für Natur und
Heimatgeschichte" ausbauen will. Auch wenn die tatsächliche Aktivität
sich dort bisher in Grenzen zu halten scheint, besteht weiterhin die
Gefahr, dass hier ein Nazizentrum wie im niedersächsischen Dörverden
entstehen soll.
Viel aktiver präsentiert sich allerdings der ehemalige Betreiber des
damaligen Nazitreffs "Landhaus" in Heilshoop Dieter Kern: Er bezog im
vergangen Jahr einen Hof in Kosel, gerade mal 6km südwestlich von
Rieseby, für den er eine Konzession für eine Nutzung als Café und
Campingplatz beantragte. Wer dort campen und rasten soll, verdeutlichte
vor gut drei Monaten eine polizeilich beendete "private Feier" von
dutzenden Nazis, die einen Tag nach dem Geburtstag Adolf Hitlers, am
21.4.07 auf Kerns Hof in Kosel gastierten.
Scheiß Aussichten...
Die Mischung aus subkultureller rechter Szene mit Hegemonialstellung
unter den Jugendlichen, organisierten Neonazi-Kadern und relativ
schwachem antifaschistischen Gegenwind könnten Rieseby und Umgebung zu
einem Musterbeispiel für organisierte Neonazis werden lassen, ihre seit
längerem propagierte Strategie, "die Städte vom Land aus erobern" zu
wollen, der Wirklichkeit ein Stück näher zu bringen. Gerade die Kieler
NPD scheint in jüngster Vergangenheit verstärkt hierauf zu setzen: Seit
ihren letzten, am antifaschistischen Widerstand kläglich gescheiterten
Versuchen, im Sommer letzten Jahres in Kiel öffentlich aufzutreten,
verlagerten sich ihre Aktivitäten im letzten halben Jahr in kleinere
Städte bzw. Dörfer. So waren sie allein in den letzten vier Monaten an
der Durchführung von Aktionen in Bad Bramstedt, Lauenburg, Plön, Preetz
oder eben Rieseby beteiligt. Und gerade hier könnte sich, wenn sich an
den für die Nazis günstigen Vorraussetzungen nichts ändern sollte, schon
in naher Zukunft ein organisiertes Nazinest mit überregionalen Kontakten
abseits von großartiger antifaschistischer Wahrnehmung etablieren.
Da geht noch was!
Daher wollen wir uns daran machen, diese Vorraussetzungen zu ändern und
den Nazis gehörig in die Suppe zu spucken. Wir wollen in Rieseby für
antifaschistische Prinzipien werben und Alternativen aufzeigen. Wir
werden versuchen, die Idee einer Gesellschaft ohne jede Form der
Ausgrenzung und Unterdrückung, ohne Rassismus, Antisemitismus,
Nationalismus und dem ganzen anderen Scheiß, als das effektivste Mittel
im Kampf gegen den Faschismus zu verbreiten. Damit möchten wir alle
Menschen dazu ermutigen, die ebenfalls keinen Bock auf die
Naziaktivitäten im Dorf haben, den Kampf in die eigenen Hände zu nehmen.
Deshalb rufen wir alle AntifaschistInnen, auch in den größeren Städten,
dazu auf, die Entwicklungen auf dem Lande nicht zu ignorieren und die
lokalen AntifaschistInnen zu unterstützen und zu stärken. Kommt zur
antifaschistischen Demonstration am 1. September und zu den anknüpfenden
Aktionen nach Rieseby. Denn je mehr Unterstützung von außerhalb, desto
schwieriger wird es den Nazis fallen, die antifaschistischen
AktivistInnen vor Ort weiter einzuschüchtern.
Es gibt kein ruhiges Hinterland!
Für eine antifaschistische Gegenkultur - auch in Rieseby und Umgebung!
*** Sa., 01. September: Antifaschistische Demonstration
13 Uhr, Bahnhof, Rieseby
Gemeinsame Anreise aus Kiel: Treffen 12.30 Uhr, Abfahrt 12.42 Uhr
Gemeinsame Anreise aus ECK: Treffen 12.45 Uhr, Abfahrt 13.07 Uhr
*** Do., 13. September: Infoveranstaltung:
"...die Städte vom Land aus erobern!" mit Andreas Speit,
19 Uhr, Ort folgt, Rieseby.
*** Sa., 15. September: Move against Nazis!-Festival
ab 16 Uhr, Ort folgt, Rieseby
mit Boutique Rouge (Indierock/Berlin, HH, Kiel), Endshit (Funk-Jam/
Eckernförde), Frankies Freak Show (Glamrock/Eckernförde), Hallo Kwitten
(Punkrock/Flensburg), Holger Burner (HipHop/Hamburg) und mehr!
(Für alle Veranstaltungen gilt: "Nach §6 Absatz 1 des
Versammlungsgesetzes sind Mitglieder und Anhänger von Republikanern,
DVU, NPD, `Freien Kameradschaften` und anderen extrem rechten bzw.
faschistischen Vereinigungen, Organisationen und
Personenzusammenschlüssen von der Teilnahme an der
Versammlung/Veranstaltung ausgeschlossen." Bei Nachdruck/anderweitiger
Übernahme unserer Termine ist dieser Hinweis in voller Länge zu
übernehmen.)
Kampagne Antifaschistisch lebt sich's besser!
Supported by: AAZ Kiel/Hamburg, Antifa Rieseby, Antifajugend Kiel (ajk),
Autonome Antifa Eckernförde (AAE), Autonome Antifa Ostholstein (AAOH),
autonome/antifaschistische Linke (a/al), Bündnis Autonomer Antifas Nord
(BAAN), Gruppe Zunder (Kiel).
Infos: http://www.baanord.tk
--------------------------------------------------------------------------
Alte Meierei, Hornheimer Weg 2, 24113 Kiel
www.altemeierei.de
Kontakt: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!
Bandanfragen: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!
powered by social2s