AIR RAID, SPACE PARASITES / 24.05.2024 – Hamburg, Bambi Galore

3 Dislike0

Für mich zählen AIR RAID zu den stärksten Vertreten der NWOTHM. 2009 gegründet existieren die Schweden jetzt auch schon 15 Jahre und haben mit der „Danger Ahead“-EP (2012) sowie den vier Longplayern "Night Of The Axe" (2012), "Point Of Impact" (2014), "Across The Line" (2017) sowie "Fatal Encounter" (2023) bereits ein paar moderne Klassiker geschaffen. Bisher sah ich AIR RAID ausschließlich auf Festivals (2013 KIT, 2016 HOA und 2018 METAL ASSAULT), da wird es endlich mal Zeit, die Band in einem kleinem Klub wie dem Bambi Galore zu genießen. Die mir unbekannten SPACE PARASITES (Berlin) sollen den Spaß mit Thrash Metal abrunden, so dass einer erwartungsvollen Hinfahrt nichts im Wege steht, zumal wir uns noch kurz mit Christian Kind treffen, der mir die CATBREATH-Testpressung übergibt. Laune im tiefgrünen Bereich, let’s go:

 

AIR RAID

Fotos von MJ.

 

SPACE PARASITES beginnen den musikalischen Teil des Abends mit einer engagierten Darbietung. Die Sängerin Danger Diene punktet mit allerlei Accessoires wie einem Gummischwert. ‘ner Krone, einem Hexenhut und watnoch. Die Musik – schön flotter Thrash Metal mit zackigen Riffs - gefällt mir auch recht gut. Dennoch zünden SPACE PARASITES für mich nicht so richtig, was letztlich am Gesang liegt. Nicht falsch verstehen, die Sängerin macht ihre Sache gut, ihre Stimmfärbung ist nur einfach nicht mein Ding. Es handelt sich um aggressives Shouten, was ich generell natürlich mag, mir jedoch hier und heute in seiner eher motononen und schnarrenden Ausprägung einfach nicht gut reinläuft. Hat man mal. Den meisten Leuten gefällt’s gut und bei einigen Songs wie „Children Of The Witch“ oder „Call Of The Wild“ schmettern nicht wenige mit.

 

SPACE PARASITESSPACE PARASITES

 

 

Was sind die größten Stärken AIR RAIDs? Ich würde zunächst die Gitarren anführen, die sich auf Malmsteen-Level bewegen. Weiterhin knallt das von zündenden Melodien geprägte Songwriting über dem Durchschnitt ähnlich ausgerichteter Bands rein. Kopf der Band scheint Gitarrist Andreas Johansson zu sein, spielt er doch als einziges Bandmitglied auf allen bisherigen Releases. Wenn ich Sänger Fredrik Werner richtig verstehe, spielen AIR RAID wieder mit dem originalen Gitarrenduo, was bedeutet, dass Johan Karlsson (2009 – 2015) zurückgekehrt ist. Diese Besetzung spielt wirklich gnadenlos tight, sodass jede Nuance glasklar herauszuhören ist. So knattern Uptempo-Nummern wie „Aiming For The Sky“, „Lionheart“, “Line Of Danger”, “One By One”, “A Blade In The Dark”, “Thunderblood” oder “Hold The Flame” unwiderstehlich durch die Bambiboxen. Überall werden die Humpen gereckt und die Haare zu Knoten gemosht. Als Kritikpunkt kann man die etwas steifen Ansagen von Fredrik Werner sehen, der in dieser Hinsicht kein zweiter Dickinson ist. Aber dafür singt er super, also drauf geschissen. Genial finde ich übrigens auch die Stimme des Bassisten Jan Ekberg, die auf die Gesangslinien häufig eine noch höhere Note legt. Mit “Enter The Zone Zero” kommt sogar das gierige Instrumentalstück von der “Across The Line”-Scheibe zum Zuge, eine Nummer, mit der ich nicht unbedingt gerechnet hätte. Aber was ist das? Nach ca. 45 Minuten ist auch schon Schluss, AIR RAID verlassen die Bühne und obwohl das gut gefüllte Bambi lauthals den Bandnamen skandiert, gibt’s keine Zugabe. Angesichts einer Headlinershow mit lediglich einer weiteren Combo tatsächlich etwas zu kurz, finde ich. Ich kann mir die knappe Setlist nur so erklären, dass die Rückkehr von Johan Karlsson noch so frisch ist, dass nicht mehr Material eingeprobt werden konnte. Beim nächsten Mal gern länger!

 

AIR RAIDAIR RAID 

 

Herrlicher Abend im Bambi, für den wir beim DreMu-Poll übrigens zwei Freikarten als Spende bekommen haben. Beide Karten wurden auch genutzt. Super Aktion, Danke!

 

AIR RAIDAIR RAID

Kommentar schreiben


Sicherheitscode
Aktualisieren

Bewertung: 5 / 5

Stern aktivStern aktivStern aktivStern aktivStern aktiv