FALL OF EFRAFA, ICOS, FAKE EMPIRE - 3.4. Alte Meierei
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- Kategorie: Ankündigungen & Termine
- Veröffentlicht: Dienstag, 12. Februar 2008 00:00
- Geschrieben von jens stork
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FALL OF EFRAFA, ICOS, FAKE EMPIRE
3.april, alte meierei kiel
FALL OF EFRAFA, ICOS, FAKE EMPIRE
3.april, alte meierei kiel
Verbotenes Lichtspiel zeigt:
Shocks Italian Style – Träume aus Fleisch und Blut
Im Kino dreht sich alles ums Auge. Nachdem Norman Bates zahlreiche neue Öffnungen im Körper von Marion Crane geschaffen hat, die dem Blut reichlichen Austritt erlauben, schraubt sich die Kamera geradezu in das Auge des Opfers hinein, um schließlich die gleiche Zirkelbewegung beim blutigen Wasser zu registrieren, das sich in den Abfluss einrollt. Sehen schafft Begierde. Sehen ist Sog und Strudel. Sehen kann tödlich sein. Hitchcocks Psycho – ein Startschuss auch für ein italienisches Genre: Im Giallo, der besonderen Spielart des Thrillers in Italien, trachten meist psychosexuell gestörte Masken- und Handschuhträger seit den 60er Jahren in erlesenem, drastisch farbigem Dekor mit einer bemerkenswerten Skrupellosigkeit und Ausdauer attraktiven jungen Frauen nach dem Leben. Als würde im Giallo nicht schon genug Blut vergossen, kommen Ende der 70er, Anfang der 80er Jahre der Kannibalen- und Zombiefilm auf, die Gewalt eskaliert – auch im Thrillergenre. Ein bizarrer Drang zum Tabubruch entfaltet sich, der Zeigegestus sucht seine Grenzen und verwirft die gefundenen. Und meistens geht es um das Wie, nicht um das Was. Die Handlung ist oft banal, aber der Blick darauf umso gefährlicher. Was das italienische Exploitationkino bemerkenswert macht, ist, dass es oft noch – und vielleicht gerade – seinen drastischsten Exzessen eine alptraumhafte, manchmal fast hypnotisch schöne Gestaltung abringt. Dass es durch seine hartnäckigen Grenzüberschreitungen mitunter nahezu surreal wird. Und dass es auf seinen Höhepunkten Reflexionen über Konstruktion und Dekonstruktion des Blicks, über die Fragilität des Auges, über das Kino nahe legt.
Alle Veranstaltungen laufen in Kiel, mit Einführungen – alle Filme nicht freigegeben unter 18 Jahren.
Gleich zwei Kieler Bands, deren Mitglieder fast alle seit zwei Dekaden die Kieler „Szene“ mindestens mitgeprägt haben, die zugleich auch beide einen der ersten Auftritte in dieser Form bieten. Dat macht neugierig, zumal nicht wenige gespannt waren, wie Olaf „Bille“ Billand nach über zehn Jahren Bühnenabstinenz abgeht oder wie sich ARMSTRONG überhaupt jetzt mit Christian Bahr am Schlagzeug und dem Ex-Drummer (krasser Film selbigen Titels by the way) Ingo am Gesang anhören. Oder was uns das Trio Jochen Gäde, Steffen Frahm und Lars Stuhlmacher unter diesem …äh… einprägsamen Namen präsentieren möge…
Kein Wunder also, dass sich der Schuppen trotz unattraktivem Mittwochabendtermin fix füllte und Gestalten dort eintrafen, die ich persönlich zum Teil seit JAHREN nicht mehr gesehen habe. Das gab so einige spannende Klatsch- und Tratsch-Geschichten. Zum Beispiel isses doch interessant, dass objektiv die Zahl der Deutschen zurückgeht, subjektiv aber unglaubliche viele Bekannte gerade Eltern werden. Mit Interesse registrierte ich auch, dass am 14.02. im Luna „American Hardcore“ läuft, den ich immer noch nicht gesehen hab.