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Ich hab mich ja schon bei dem SYYADINA Review über die Inzucht der schwedischen Grindszene ausgelassen. Hier treiben es GENERAL SURGERY noch heftiger, bestehen sie doch aus Mitgliedern von BIRDFLESH, BOMBSTRIKE, FACE DOWN und REGURGITATE, die ganz unverhohlen ihrer Liebe zu alten CARCASS Ausdruck verleihen. Es ist schon faszinierend, wie 15 Jahre nach Veröffentlichung von „Symphonies Of Sickness“ diese Lp als Messlatte und gleichzeitig Inspiration (oder eben auch gerade nicht) dient. Ein sicheres Indiz dafür, das die Platte einfach ein Meilenstein in der Musikgeschichte ist. GENERAL SURGERY versuchen auch gar nicht erst etwas anders zu machen, dieselben Riffs, dieselben Pathologentexte, derselbe Gesang. THE COUNTY MEDICAL EXAMINERS aus den USA hauen in dieselbe Kerbe, treiben es aber noch bunter, klauen das komplette Originalriff von “Exhume To Consume“, verdrehen ein-zwei Töne, fertig ist der neue Song, wobei sie mit großer Liebe zum Detail bestechen. Versteht mich nicht falsch, die Platte ist einfach klasse und macht unglaublich Spaß, was will man mehr? Wollte die Platte erst bei den Re-Releases unter „C“ wie CARCASS einordnen...Limitiert auf 1000 Stück und auf Razorback schon als CD veröffentlicht. Ollie OX
---Punkte: 9
Als ich diese CD in die Finger bekommen habe, war die Freude natürlich erstmal groß, schließlich war die Vorgängerplatte "Wall of Death the System" doch ein moshiges Thrashcore-Meisterwerk vor dem Herren. Doch irgendwie zündet der Nachfolger nicht wirklich. Zu dem bekannten Sound hat sich eine gehörige Portion Portland (From Ashes Rise, Tragedy) dazugesellt (man, ich dachte, dieser, leicht langweilige, Zug wäre längst abgefahren). Die Gitarren sind ein bischen weiter runtergestimmt, das Tempo wurd ein bischen gedrosselt, der Rythmus ist ein bischen stampfender und hier und da hört man diese leicht düsteren Melodien. Halt das was Millionen anderer Band auch schon, mindestens genauso gut, gemacht haben (und damit bei mir auch schon nicht angekomen sind)
Natürlich hört man noch den unverkennbaren R.A.M.B.O.-Sound raus, aber es ist halt nicht mehr das selbe.
Auch textlich hat sich etwas geändert, wurden die Texte auf "Wall of Death..." noch mit sehr viel Humor angegangen (No Ciclepits in Heaven, U-Lock Justice, etc.), gibts auf "Bring it!" eher die üblichen 08/15 Texte gegen Bush, den Irakkrieg und Globalisation. Man fühlt sich wie auf nem Anti-Flag-Konzert.
Der Höhepunkt dieser CD ist das DVD-Material auf dem die Touren durch Europa und Südost-Asian dokumentiert werden, sehr lustig das ganze.
Als Fazit kann man sagen, dass mir der neue Sound einfach zu austauschbar und langweilig ist. Aber wer auf Tragedy steht, der wird diese Scheibe sicherlich mögen.
---Punkte: 6
Große Erwartungen hatte ich an die neue FACE DOWN. Nach dem Ausstieg von Sänger Marco Aro bei The Haunted und der Reaktivierung seiner Stammband hatte ich mich auf ein weiteres Bolz-Kleinod im Stil der ersten beiden Alben gefreut. Naja, stilistisch ist´s auch ähnlich wie früher. Nur leider lange nicht so gut. Eine ganze Platte ohne ein geiles Riff, ein cooles Schlagzeugmotiv oder ein Gesangs-Hook, dafür mit jeder Menge Längen und vollgepackt mit Tough-Guy-Platitüden. Mehr als enttäuschend für diese einstmals so geile Band, geradezu erbärmlich. Der Sound ist auch so richtig schön Plastikkacke. Moment mal: Scheißsongs, ödes Midtempo ohne Abwechslung und dämliche Texte? Die machen jetzt Metalcore! Erinnert jedenfalls manchmal an dieses unsägliche Genre. Die beiligende DVD mit ein paar Livesongs in akzeptabler Qualität und tausend schön peinlich gestellten Bandfotos macht´s auch nich besser. Was gibt man einer Platte, die man eigentlich geil finden will, die es aber nun einfach mal nicht ist? Einen Punkt für die nach wie vor hammergeile Aggroröhre von Aro, ein Punkt für das tolle Zusammenspiel und einen halben für zwei leidlich nette Songs: Heroin und Grey. Macht 2,5. Da wär mehr drin gewesen. www.facedown.nu
HIER REINHÖREN:
---Punkte: 5
Also, wenn das mal keine OldSchool-HC-Platte ist!! Schön fett der Bandname oben auf dem Cover, in der Mitte ein brennender Totenkopf mit fiesem Blick, und über den gekreutzen Knochen ein Banner mit dem Plattentitel. Ja, kaum im Player bestätigt sich diese Vermutung - OldSchool-HC mit allem was dazugehört: gepresster Gesang über einfache, drückende (um nicht zu sagen leicht moshige) Riffs, eingestreute Backup-Chöre, ziemlich tough das Ganze und alles im ordentlichen Soundgewand, wenngleich mir der Gesang einen Tick zu weit nach vorne gemischt ist. Die musikalischen Wurzeln liegen definitiv im NYC-Hardcore, lt. Angabe der Band auch im UK-Hardcorepunkder 80er. Meiner Meinung nach überwiegt aber deutlich erstgenanntes.
SPITE kommen aus Nürnberg, sind seit Anfang 2002 dabei und begannen 2004 mit den Aufnahmen zu diesem Album. Das gute Stück wurde von der Band selbst finanziert und herausgebracht. Freunde des OldSchool-Hardcore sollten auf jeden Fall mal ein Ohr riskieren!!
---Punkte: 6
Renke, die Sau! Fixt mich mit ’ner schnöden CD an, weil er weiß, dass ich die bestimmt geil finde, mir sowieso noch bei ihm die Vinyl-Version hole UND eine Rezi schreibe… Clever! Yeah, LT. MOSH haben eigentlich schon im Vorfeld gewonnen, denn erstmal hat auf Zeitstrafe noch nix gesaugt und – ist das nicht mal ein scheißcooler Name? Tatsächlich geht es dann auch voll zur Sache, die Band macht ihrem Namen alle Ehre – MOSH IT KAPUTT!! Da wird mal viehisch drauflosgeballert, dann entlockt die Gitarrenarmee ihren Saiten besinnliche Melodien, der Sänger schreit, spricht, flüstert, und das mal auf Deutsch, mal auf Englisch: „Arschloch Yeah! And I’d rather scream til my lungs bleed than die in silence.“ („The perfect excuse“). Schon deutlich im Hardcore/Punk verwurzelt, aber mit einer feisten Metalkante. Nein, KEIN Metalcore, jedenfalls nicht, wenn ihr jetzt an diesen ganzen Prollo/Bollo/Schmollo-Kram denkt, oder würden HATEBREED einen Song „Adorno hätte die Bullen gerufen…“ nennen? Aber auch musikalisch steckt da viel mehr drin, das ist nicht so breitwandmäßig hingerotzt, sondern sehr stilvoll, sehr emotional und abwechslungsreich gespielt. Wenn ich das richtig deute, kommen die aus Münster – wow, da kommt ordentlich guter Stoff her und LT. MOSH müssen sich hinter den ganzen schillernden Namen nicht verstecken, klingen sie doch eh völlig anders.
Die CD gibt’s für 8,- Euro inkl. Porto bei Zeitstrafe, die LP für 10,- inkl. Porto.
http://ltmosh.de
http://www.zeitstrafe.de ---Punkte: 9