Hier gibt´s mächtich was vors Fressbrett. REQUIEM aus der Schweiz ballern sich auf ihrem neuen Album durch 10 Songs und 35 Minuten, die 99,9% aller Menschen nur als Lärm wahrnehmen würden. Für Krachmaten ist das Album aber ne Offenbarung. Die Musik bewegt sich irgendwo in der Schnittmenge aus Deathmetal und Grindcore, wobei auch ganz gern mal das eine oder andere geile Thrashriff geruppt wird. Das Ganze in superschnell und mit Blastbeats, soviel man ertragen kann. Allerdings machen die Jungs nicht den Fehler, einfach ne halbe Stunde vor sich hin zu blasten, gezielte Tempovariationen sorgen immer wieder für Abwechslung und für sehr viel Dynamik in den Songs. Der Schlagzeuger ist einfach nur ne geile Sau: schnell (oh Mann, die Füße!!!), tight, perfekt. Wie sagte Kenn Nardi (Anacrusis) mal über seinen Schlagzeuger auf dem letzten Album: he couldn´t miss a hit. Das gilt für diesen Typen auch. Und für den Rest der Band. Bis jetzt hab ich keine Fehler gehört. Komisch, dass die nicht größer sind.
Das erfeulichste und auch ungewöhnlichste an der Platte ist allerdings, dass man es durchgehend mit ätzend zynischen, politischen Texten zu tun hat, und das in einem Genre, in dem oft genug ein dämliches Metal-Klischee das andere jagt. Besonders der Text des Titelsongs könnte kaum negativer und gepisster sein. Mal wieder ein erfreuliches Beispiel dafür, dass Hirn und Metal einander nicht zwangsläufig ausschließen.
Wer noch mehr Orientierungspunkte braucht: mich erinnert das Gebräu an straightere Misery Index, Malevolent Creation, wenn die einen guten Tag haben (also nicht wie zuletzt aufm Konzert, gell?) oder eine metallischere Version von Terrorizer. Endlich mal wieder ein wirklich in allen Belangen total geiles Extrem-Metal-Album.
Na ja, bis auf den künstlichen Sound, aber das geht ja wohl heute nicht mehr anders. Ist aber noch akzeptabel und fett sowieso.
Dieses Album kratzt jetzt schon an der Tür meiner ewigen Bolz-Top-5. Was fürn Brett.
www.requiem-net.com ---Punkte: 10
Trigger 8 aus Kiel legen ihr Erstlingswerk vor. Was liegt da also näher als ein Review auf Dremu zu verfassen. Eine Kieler Band die sich NICHT in die Reihe der vielen anderen einreiht, sondern schnurstracks ihr eigenes Ding durchzieht. Nun denn...
Die CD Produktion scheint ziemlich heftig gewesen zu sein, denn warum heißt das erste Album "Worth a million"? Vielleicht ja wegen der Musik...
Also, rein die Scheibe in den Player, und was nun??? VOLLGAS!!! Trigger 8 nennen ihre Musik "Punch-Rock" und das scheint auch zu stimmen. Die ersten beiden Nummern lassen mich zur Anlagen stürmen um die Regler auf 12 aufzudrehen. Melodischer Volldampfrock frisst sich in den Gehörgängen fest, üppige Refrains, geile Hooklines.. Treffer... Knock out!
Bei Titel 3 "Thinx in the back" werden etwas Nu-metallischere Töne angeschlagen. Ok, Sprechgesang ist nicht gerade deren Stärke, passt nicht so ganz zu Trigger 8 und sollte in zukunft vielleicht auch eher vermieden werden, aber trotzdem retten sie den Song durch geniale Gitarrenarbeit. Andrés Gesang ziert die melodische Arbeit und vollendet die Symbiose aus Kraft und Melodie, die Ihren Höhepunkt im Refrain von "If J.C. had a gun" findet. Selten so einen Reisser gehört. Auch Titel 4 "Suicide Desaster" gehört eher zu der ruhigeren Abteilung. Eine Ballade - oder eher Powerballade... naja, irgendwie will man ja auch die zartbeseiteten Mädels rumkriegen. Was bei Trigger immer wieder auffällt ist die technische Versiertheit ALLER Musiker die nie übermäßig vorgetragen wird, aber trotzdem gut zur Geltung kommt und hier und da ein paar Schmankerl parat hält.
Die nächsten beiden Nummern befinden sich auch eher im Midtempo Bereich und bieten Melodische und Kraftvolle Riffs. Mit "better than the devil" wird das Gaspedal wieder durchgetreten. Schon fast klassischer Heizerrock mit besonderem modernen Touch. "I believe" hat schon fast Radiocharakter. Könnte glatt eine Single Auskopplung werden. Etwas verhaltene Strophe wechselt sich mit kraftvollem Refrain ab, der sofort ins Ohr geht, ohne langweilig zu werden. Zum Schluß gibts nochmal die volle Dröhnung: "Turboride" drückt und schiebt sich ordentlich durch die Boxen, und "Stronger" groovt Stakattomäßig vor sich hin. Zum Abschluß kommt eine Nummer die mich persönlich etwas an Queens of the Stone Age erinnert. Nur mal so um eine Hausnummer zu nennen. Trigger 8 haben mit ihrem selbstproduzierten und selbstfinanzierten Erstlingswerk eine hochklassige Scheibe abgeliefert die sich gewaschen hat. Der Sound ist dick und sehr professionell, genauso wie die Musik.
Für Freunde von den oben genannten Queens of the Stone age , Foo Fighters, Gluecifer (R.I.P.) und System of a down ist hier auf jeden Fall was dabei. Diese Scheibe rockt gewaltig. Hut ab! Bekommen und Reinhören kann man den Silberling auf der Homepage www.Trigger8.de oder über Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! ---Punkte: 8
Ui, da sieht man doch mal, wie wichtig n anständiges Bandfoto is( Jungs, checkt www.denise-seifert.de!;-)).Im Falle vom JackRose-Bandpic sitzen da vier Trantüten sowas von kostruiert vor sterilem Hintergrund und präsentieren völlig fehl am Platze ihre Instrumente. Das kann nur der Klassiker, Musiker-samt-Instrumenten- im-Kornfeld über. Schade eigentlich, denn sonst kommt das Promopack doch eigentlich recht professionell rüber. Die CD kann sich artworktechnisch sehen lassen und auch die gebotene Musik klingt ja.
Auch laut Eigenaussage schielen die Popemopunker dabei Richtung California. Mit Wegleggen-Style-Melodycore hat das Ganze aber denn doch eher wenig zu tun, der Emoanteil ist dafür zu groß, die Stimmung eher gedrückt als unbeschwert. Es geht tatsächlich eher verhalten zu, nur zum Ende der Scheibe wird das Midtempo denn mal aufgegeben. Natürlich fehlt es hier und da noch an der großen Melodie um zum Beispiel den Langzeit-Samiam-Vergleich zu bestehen, noch bleibt auch weniger hängen als bei Kollegen wie Midtown etc., schlecht ist "This is..." aber sicher nicht. Wer mit den genannten Vergleichen was anfangen kann, kann auch den vier Hildesheimern mal ne Schangse geben, wer Schiss vor Pop und/oder Emokram hat ma eher nich!
---Punkte: 6
Da erinnere ich mich doch an einen schönen Konzertabend Ende Oktober letzten Jahres im Zentrum zu Schleswig: vorneweg spielten Morbus Down, als "Hauptband" Bonehouse und dazwischen eben die Coltsuckers aus Pforzheim. Die haben mich und auch viele andere seinerzeit ziemlich begeistert. Rock'n'Roll-Hardcore nennen die das, was sie veranstalten, und das kann man so auch stehen lassen. Kurze dreckige Kracher bekam man da vor den Latz geknallt. Trockene Riffs, alles sehr straight und eben auch irgendwie rocknrollig gespielt und abgerundet durch die tiefe, schmutzige Stimme von Frontvieh Vadder (dessen Organ übrigens eine leichte Ähnlichkeit mit dem eines gewissen Herrn Letten hat). Vom ersten Song an hatte die Meute bei der Band Spaß.
Ja, und nun liegt mir deren CD vor, und ich muss sagen, dass der Funke nicht so recht überspringen mag. 11 Songs + ein Intro bekommt man hier in gut 25 Minuten geboten, und über diese Spieldauer sind mir einige Songs vom Aufbau und vom Riffing her zu ähnlich. Da sind ein paar echte Hits zwischen, aber so richtig mitreißen kann mich diese CD nicht. Ich denke, live machen die mir mehr Spaß. Außerdem ist mir die Produktion ne Ecke zu brav - aber ich nehme ja unfairerweise auch einen geilen Gig als Maßstab. Ach ja, die Coltsuckers sind grade auf der Suche nach einem neuen Drummer - wünsche viel Glück dabei und hoffe die mal wieder live sehen zu können.
---Punkte: 6
Hui, erstes Review auf Dremu und dann gleich derart heißes Pflaster.
Den Background zu Irrenoffensive dürfte mittlerweile fast jeder kennen, deshalb nur kurz: Bassist Mad Jazz hat zwischendurch bei der Band V-Punk ausgeholfen, die u.a. an nem Club-88-Tribute-Sampler teilgenommen haben und dementsprechend ne Naziband sind, egal für wie "unpolitisch" sie sich selbst dargestellt haben. Von all dem wusste Mad Jazz laut Infoschreiben nichts und er sei auch sofort ausgestiegen, als er davon Wind bekam. Allerdings ist er mit dem Wissen, das V-Punk immerhin mal ne Naziband waren, eingestiegen. Dies ist unentschuldbar, soll aber jetzt nicht in die Bewertung mit einfliessen. Ich kann die Stimmen, die sagen, man solle einer solchen Band kein Forum geben, verstehen, andererseits sprechen sich die Kieler "Sprottenpunker" in der CD explizit gegen Nazis aus und zudem hab ich mich verpflichtet die CD zu reviewen.
Kommen wir zu Problem Nr.2: Io spielen grob gesagt Deutschpunk ( zwar mit Ausflügen in Richtung HC, Ska, ruhiger Klänge.. ) und das is nich ganz meine Baustelle. Andererseits, wessen Baustelle ist das 2006 noch? In guten Momenten wissen IO durch okaye Texte und Klänge, die an ältere Muff Potter gemahnen zu überzeugen, in Schlechten wirds aber Schlachtrufe BRD-mäßig debil: den Text aus "Mein Leben" hat man schon tausend Mal gehört, "Stadt, Land, Fluss" ist einfach schlecht, Songs über Fußball, Saufen etc. müssen auch nich (mehr) unbedingt sein. Musikalisch sind IO übrigens durchaus fähig, Abzüge gibt`s aber nochmal für das ganz miese Artwork! Wie auch am Hageln guter Rezis aus Wahrschauer, Plastic Bomb etc. abzulesen ist, kann der/ die Deutschpunker/-in hier seine Freude haben, wenn`s aber grad nur für Bier reicht, tuns auch die Kasen ausm vergangenen Jahrtausend!
HIER REINHÖREN:
---Punkte: 4