VLADIMIR HARKONNEN- "Silence, as long as a thought while the Executioners are reloading"

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Das Doppelreview zu:

VLADIMIR HARKONNEN - “Silence, as long as a thought, while the executioners are reloading”

(Cargo - Records)


Zu dem ungewöhnlichen Bandnamen, inspiriert von dem hässlichsten und fiesesten Halunken aus dem Roman “Der Wüstenplanet”, gesellt sich nun seit Dezember 2008 ein ebenso ungewöhnlicher Plattentitel. Und mit Stille haben die Fünf auch gar nix am Hut, ganz im Gegenteil: hier wird geknüppelt und gebrüllt, in melodischen Hardcore - sowie in Thrashmetal - Parts volle Energie gesetzt. Man merkt einfach: hier wird man als Hörer ernst genommen und einem wird das bestmögliche Ergebnis präsentiert.

Textlich geht es um Eishockey (“Rink o´fear“), um Rednecks (“Roadkill BBQ”) und allerlei Verrücktes (“Party of the damned“), aber auch um Unterdrückung und soziale Missstände (“Water means bleeding“). Eine bunte Mischung, bei der für jeden etwas dabei sein dürfte.
Das gilt auch musikalisch: absolut zu hören ist, dass die Musiker einen sehr breit gefächerten Geschmack haben. Einflüsse von MISFITS über BALZAC bis hin zu ENTOMBED lassen sich über Gitarrenarbeit und Gesang heraus kristallisieren. Zahlreiche “verdammte” Gastsänger von TYSON, ALIAS CAYLON, LOUD&DIRTY und THE BAD DAYS stärken die melodischen Gesänge von Zarc und runden das ganze zu einem angenehmen Soundpaket ab.
Das Cover ist von Jochen „Fritte“ Moenig, der sich stetig in der Musiklandschaft engagiert und dessen Zeichnungen auch einige der BONEHOUSE Platten zieren.

Es gibt 12 Songs und die Platte kann man unter www.vladimirharkonnen.de sowie auf der MySpace - Seite www.myspace.com/vladimirharkonnen für 12€ inklusive Porto bekommen.

REVIEW BY: STEFFI

 

VLADIMIR HARKONNEN
Silence, As Long As A Thought, While The Executioners Are Reloading
Die Frage, ob die Kieler Szene den Abgang von BONEHOUSE übersteht oder nicht, sie ist beantwortet. Die Antwort lautet „ja“, und das ist Philipp, der Rumpfmannschaft von 2nd ENGINE und dem Bassisten von N.O.M. zu verdanken. Denn obwohl VLADIMIR HARKONNEN stilistisch etwas breiter aufgestellt sind und nicht ganz so durchgängig auf dem Gas stehen, funktionieren ihre Songs in der Live-Situation sicherlich ähnlich gut. Das war schon bei Konzerten der Jungs zu spüren, als es die Platte noch gar nicht gab. Nur einen Namen für den Stil-Mischmasch zu finden, das ist gar nicht so einfach. Wie viele Bands, bewegen sich die älteren Herren irgendwo in der Schnittmenge aus Hardcore/Punk, Metal und dreckigem Rock´n´Roll. Allerdings sind sie schlecht mit einer anderen Band vergleichbar, denn die Räume für Individualität sind bei dieser musikalischen Vielfalt noch recht groß. Einflüsse kann man natürlich trotzdem hören. Immer wenn es schnell und straight nach vorne losgeht zum Beispiel, denn dann klingen VH verblüffend nach PROPAGANDHI. Andererseits schwingt auch durch Philipps Gesang diese völlig asige Räudigkeit mit, die VENOM erfunden haben. Und aus dem bunten Strauß der Assoziationen nicht wegzudenken sind selbstverständlich BONEHOUSE. Denn obwohl das hier schon recht deutlich anders klingt, ist die am Ende herauskommende Atmosphäre denen der ehemaligen Lokalhelden nicht unähnlich. Das gilt auch für die Texte, die neben den unverzichtbaren politischen Statements auch bitterböse Geschichten erzählen, die normalerweise Darstellern in Tarantino-Filmen passieren. Alles in allem darf man VH also zutrauen, die Kieler Tradition des partytauglichen Auf-die-Fresse-Hardcore weiterzuführen, wenngleich die Luft dünner wird. Denn verschweigen sollte man nicht, dass im Geiste eines gesunden Wettbewerbs mit Bands wie TACKLEBRRY schlagkräftige Konkurrenz nachkommt. Und mehr Wettbewerb brauchen wir doch, das kommt immer im Fernsehen. Ein Glück, dass unsere geliebte Musik zumindest auf dieser Ebene nicht nach kapitalistischen Maßstäben funktioniert. Denn sonst wäre eine von beiden Bands längst pleite, von der anderen übernommen worden oder ins staatliche Konjunkturpaket abgerutscht. Das Ganze nach Punkten zu bewerten fällt mir schwer, aber wenn die aktuelle Sepultura "A-lex" hier gerade 8 Punkte abbekommen hat, braucht VH eigentlich einen mehr.

 9 Punkte

REVIEW BY: HENDRIK

 

 

---Punkte: 9
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SAXON - „Into The Labyrinth“

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SAXON – „Into The Labyrinth“

(CD, SPV/STEAMHAMMER)

 

Diese Promo erreichte mich zusammen mit denen von KREATOR und SEPULTURA, aber irgendwie flutschte mir die Rezi nicht so recht aus den Fingern. Was wohl einfach daran liegt, dass es schwierig ist, zu SAXON noch etwas zu sagen, was nicht schon gesagt worden ist, somit Plattitüden herunterzubeten.

Also ganz einfach und klar: Ist diese neue Platte eine der besseren oder eine der schlechteren im umfangreichen Katalog der Band? Nu, gucken wir mal: Biff ist sehr gut bei Stimme, man fährt mit voluminöser Produktion auf und deckt alle Eckpfeiler des Schaffens ab: „Demon Sweeney Todd“ ist mal wieder ein richtiger Uptempo-Fetzer, „Valley Of The Kings“ sehr episch und mächtig (tolle Chöre), „Battalions Of Steel“ ein Versuch, den „Crusader“-Nachfolger zu schreiben (nicht ganz geschafft, trotzdem geil). Da ist somit Einiges auf der Haben-Seite, leider nervt auch eine „Bottleneck“-Version von „Coming Home“, und ein paar einfach biedere Nummern wie „Hellcat“, „Slow Lane Blues“ oder „Crime Of Passion“ schwächen das Gesamtbild. Wer bisher also noch nichts von der Band hat, sollte zu einem der Klassiker greifen, die auch heute noch frisch klingen (siehe Motörhead), eingefleischte HörerInnen der Band haben aber auch schon manche schwächere Platte verkraften müssen.

 

Philipp

---Punkte: 7

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END-"The never Ending Whirl of Confusion"

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End - “THE NEVER ENDING WHIRL OF CONFUSION EP” / 8 Punkte


“Power Metal” kategorisiert der Infotext von diesen französischen Jungs und mir schwant schon schreckliches - das is ja gar nich mein Genre, denk ich mir doch.

Aber anders als der Infotext sagt, handelt es sich keineswegs um Power sondern um frickeligen, technischen Death Metal mit Mathcore-Einflüssen: 95% Meshuggah, 5% The Dillinger Escape Plan.

Auch hier liegen keine Texte vor, was sehr schade ist, denn aus Frankreich bekommt man ja nicht unbedingt oft was zu hören, aber man kann ja nicht alles haben.

Im März kommt das allererste Album der erst seit 2004 bestehenden Band.

Zwei Tracks dieses Albums (“Existence asleep” und “The decline and the fall”) sind neben der EP “The never ending whirl of confusion” auf der selbst gebrannten CD, welche mir vorliegt und alle 6 Titel glänzen durch technisches Können und Härte, die jedem MESHUGGAH - Fan das Herz vor Freude aufgehen lässt.


Mehr über END aus Toulouse gibt’s unter http://end.1.free.fr oder www.myspace.com/end1free.

 

Steffi

---Punkte: 8
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ANOTHER SIX CENT-„Inhumane“

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ANOTHER SIX CENT - „Inhumane“ EP / 7 Punkte

(Eigenproduktion & -vertrieb)


ANOTHER SIX CENT sind eine Hardcore - Band aus Mönchengladbach, bestehend aus 4 jungen Männern und in der aktuellen Zusammensetzung aktiv seit 2007, insgesamt aber schon seit 2001.

Auf der aktuellen EP “Inhumane” gibt es typischen Youth Crew Hardcore im Stile von EMPTY VISION, COMEBACK KID und Konsorten. Besonderen Ohrwurmcharakter hat dabei der Song “Idols and ideals“ mit Sing-A-Long Passage, der mehrstimmig vorgetragen wird. Ein weiterer Tipp auch “Force the balance”, der aufrührerisch fordert Grenzen zu übertreten und nicht zu gehorchen - cool.
Textlich gefällt mir die Platte generell aber nicht so, weil die wirklich weltbewegenden Themen hier nicht zu finden sind. Na klar, die angesprochenen Probleme aus dem Alltag (Poser, Arschlöcher etc.) kennt jeder und sind auch nachvollziehbar, aber ich steh ja mehr auf politischen Kram.

Schade ist auch, dass man für die Texte bei der Band nachfragen muss, weil die der CD nicht beiliegen.

Das Design ist allerdings sehr lobend zu erwähnen - es gibt ein handgemaltes Cover und die CD-Hülle ist sonne Videothek - Leihhülle, nur dünner. Also auf jeden Fall ein Schmuckstück für den Sammler und jeden Musikliebhaber.

Reinhören und EP ordern kann man über www.anothersixcent.com.

 

Steffi

---Punkte: 7
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EATUNDATABLE / ANEWHOPE-“Follow the Asphalt”

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EATUNDATABLE / ANEWHOPE Split “Follow the Asphalt” 6 Punkte

(Big Deal Records)


Mit EATUNDATABLE und ANEWHOPE sind auf dieser Split CD gleich zwei nicht mehr existente Bands vertreten. Dabei haben sich EATUNDATABLE nur umbenannt (heißen jetzt WE ARE WOLF) und ANEWHOPE sind endgültig ins Nirwana abgedüst - naja. Dann ist es wohl auch nicht so schlimm, dass ich über “Schubladendenken ist dabei ebenso erwünscht, wie der unbedingte Willen zur Eigenständigkeit” stolpere. Hoppla, in meinem Verständnis ist Schubladendenken was negatives und Eigenständigkeit was positives - aber seis drum.

Beide Bands machten jedenfalls Hardcore, EATUNDATABLE gingen dabei mehr in den Metalcore - Bereich mit Deathcore-Anleihen, während A NEW HOPE mehr bodenständigen Hardcore fabrizierten.

Es gibt keine Texte im Booklet, sondern nur die üblichen überhaupt nicht gestellten Bandfotos und Dankessalven gen Freunde, Verwandte und wer eben noch so dazu gehört.


Nach einem melodiösen Intro starten jedenfalls EATUNDATABLE mit ihren 6 Songs übers Töten oder Getötet werden, in denen sich Versuche von clearen Vocals abwechseln mit Metalgrowls und Hardcore-Geschrei, welches dann teilweise noch von einem etwas unpassend wirkenden Keyboard begleitet werden. Alles in allem ein ganz gelungener Brei aus Metal und Hardcore.

Nicht viel anders gehen ANEWHOPE an die Sache heran: auch hier wird Hardcore mit Metal gepaart, jedoch wird noch ein bißchen Screamo dazu gerührt. Gefällt mir persönlich besser, weil es ehrlicher und frischer wirkt. Und die schon arg fiese Stimme des Sängers muss auch dringend von Shout-Parts unterbrochen werden, um nicht eintönig zu wirken.

Fans von Metal- und Hardcore dürfen hier jedenfalls mal reinhören, denn es gibt in diesem Genre wesentlich schlechtere Vertreter.



Steffi

---Punkte: 6
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