BLACK FAG / 06.12.07 - Flensburg, Hafermarkt

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Nicht nur ein Konzert – eine rosa Wattebäuschchen-Show. 3 Jungs im Schwuchtelkostüm und ein Mädel in typischen Männersachen. Der Sänger die reinste Glitzer-Sau. Mit den passenden affektierten Bewegungen amüsierte er das Publikum.
Ich war zu spät. Als ich im Hafermarkt ankam, stand die Hauptband schon auffer Bühne. Zu wenig für einen Konzertbericht. Deshalb geht’s hier auch nur um Black Fag (= schwarze Tunte) In wenigen Worten: Black Flag in schwul! Nicht nur ein Konzert – eine rosa Wattebäuschchen-Show. 3 Jungs im Schwuchtelkostüm und ein Mädel in typischen Männersachen. Der Sänger die reinste Glitzer-Sau. Mit den passenden affektierten Bewegungen amüsierte er das Publikum. Die Frage, ob er tatsächlich schwul ist, ließ sich mit einem Blick beantworten – Nein! Zu übertrieben, zu unglaubwürdig. Kein perfekt ausgewählter Bühnendress – eine Verkleidung. Die Bewegungen zwar passend, aber nicht echt. Die Homophobie, die hier provoziert und bekämpft werden soll, kann kaum aufkommen. Möglicherweise ist er doch schwul. Eigentlich egal. Dem Publikum auf alle Fälle. Es meint, eine Parodie zu erkennen. Schließlich kann es ja auch die alten Black Flag Lieder mitgrölen. Angenommen es stellt sich nun eine authentische Schwuchtel auf die Bühne und singt Lieder, die keiner kennt. Wie wären die Reaktionen dann gewesen? Diese Überlegung ist eigentlich auch überflüssig. Schließlich gibt es ja schon eine bekannte Band, die genau so die Toleranzfähigkeit von Punks auf die Probe stellt. Klischeeschwuchteln zu mimen, macht einen riesen Spaß. Alles was Spaß macht, ist erlaubt. Eine arschgeile Show – aber noch lange keine Kunst. Weil es einfach nichts mit uns macht – außer Spaß. Wer der Autorin jetzt sagen will: „Das ist Punk!“, dem wird geantwortet: „Ja, leider!“
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