Life of Agony / 21.06.07 - Markthalle, Hamburg

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Ein großer Abend stand bevor.
Nicht nur Life of Agony sollten auftreten, sondern ebenso In This Moment, Static-X, Drowning Pool, Devil Driver und Spoiler NYC.

Was für ein fettes Paket für nur 26€!
Beginnen sollte die Chose um 18:30 Uhr, so dass wir früh genug um 16:30Uhr los gefahren sind.
Wegen eines Staus auf der Autobahn, total unnötigerweise, kamen wir gerade rechtzeitig um kurz vor halb 7 in der Markthalle an und konnten nur einen kurzen Blick auf den Merchstand werfen, da drinnen schon der Soundcheck und kurz darauf der Beginn von In This Moment zu hören war.

Die Sängerin hüpfte in einem kleinen, hellblauen Kleidchen über die Bühne und schrie sich die Seele aus dem Leib. Ohne diese Newcomer aus Kalifornien in eine Schublade zu stecken, würd ich sagen, dass sie lupenreinen Metalcore machen. Besonders lustig war zu sehen, dass die Sängerin namens Maria beim Headbangen ihre Brüste festhalten musste, damit sie nicht aus dem doch sehr knappen Kleidchen hinaus fielen. Das Durchschnittsalter der Band betrug wohl ungefähr 17 Jahre oder so, jedenfalls sahen allesamt noch sehr jung aus und das macht ihr gekonntes und sicheres Auftreten noch bemerkenswerter. Es kam einem fast vor, als gingen die fünf ständig mit Bands wie Life of Agony auf Tour und spielten vor halbleeren großen Hallen.
Nach 20 Minuten war der "Spuk" aber auch wieder vorüber und es folgte eine etwa halbstündige Umbaupause, in der man mal mit Bekannten quatschen ging und sich über die T-Shirt-Preise wunderte (Static-X T-Shirt in rosa für 20€...).
In der mittlerweile gefüllteren Halle ertönten nun "Let´s go, Static" - Rufe und die Menge wartete auf Static-X. Man sah Wayne Static schon über die Bühne wuseln, allerdings nur im Dunkeln und somit nur schemenhaft, es wurde ein Gitarrenständer mit 5 - 6 Gitarren reingetragen, alles wurde noch ein letztes Mal gecheckt und schließlich begannen Static-X mit dem Namensgeber der neuen CD "Cannibal" ihren Auftritt.
Wayne macht Fratzen, rollte wie wild mit den Augen und rockte ordentlich ab und auch die Menge begann ein wenig zu tanzen und zu moshen. Erfreulicherweise kann man sagen, dass sich diesmal niemand im Violent Dance versuchte.
Zum dritten Stück "Loser" gabs für die Menge kein Halten mehr und es wurde wild gemosht und auf der Menge gedivt.
Aber schon während des Stücks kam es zu technischen Problemen mit dem Drumset und der Gitarre und auch die Static-X-typischen Samples waren kaum hörbar. So musste Wayne sich seinen Gitarrensound selbst einstellen und es folgte nach Loser eine etwa 5minütige Pause, um das Drumset zu checken und aufzubauen (denn es war zwischendurch teilweise umgefallen). Wayne wollte gerade zu einer anderen Gitarre greifen und zum nächsten Lied ansetzen, als ein Mann zu ihm kam und ihm ins Ohr flüsterte, woraufhin er sichtlich angepisst ins Mikro sagte "The guy just told me we´re ALLOWED to play one more song" und nach "Push it" dann auch ziemlich schnell die Bühne verließ, nachdem er noch seine restlichen Pleks ins Publikum geworfen hatte. Auch die "Buuh" und "One more" - Rufe brachten Static-X nicht zurück auf die Bühne und so begannen Drowning Pool mit dem Aufbau ihres elektrischen (!) Drumsets.
Man begab sich dann erneut nach draußen um frische Luft in die Lungen zu pumpen, denn mittlerweile hatte sich die Markthalle relativ stark aufgeheizt und mit Rauch gefüllt.
Auf Drowning Pool hatte ich eigentlich wenig Lust, denn ich kenn von denen nur die zwei Songs, die regelmäßig im Tucholsky laufen/liefen und hatte die Band als schlechten Nu-Metal abgestempelt. Trotzdem wollte ich mal gucken, was die Band live so konnte und wie der neue Sänger (von Soil) mit den Songs zurecht kam.
Das erste Lied kannte ich nicht, aber es hörte sich nicht unbedingt wie schlechter NuMetal, sondern wie Hardrock an. Als zweiter Song folgte dann ein Cover von "Rebel Yell" und ich muss sagen, Smoke Blow machen das irgendwie überzeugender. Im Metalgewand ala Drowning Pool gefiel mir der Song nicht besonders. Die nächsten zwei Lieder waren dann die von mir bereits angesprochenen Lieder, die im Tucholsky laufen, nämlich "Sinner" und "Let the bodies hit the floor". Ich musste sehr lachen, da die Band anscheinend nur die zwei Lieder wirklich kann. Außerdem sang der Sänger den Anfang von "Sinner" im Playback, was ich noch alberner fand.
Als letzten Song und in eine Geschichte über Dimebag Darell´s Trinkgewohnheiten eingebettet, coverten Drowning Pool "Cowboys from Hell" und glücklich über den Applaus und die tobende Menge verließen die Jungs nach einer knappen halben Stunde die Bühne. Ich muss sagen, ich fand den ganzen Auftritt ein wenig albern, aber naja.
Als nächstes waren Dez Ferrera mit seinen Teufelsfahrern an der Reihe und das gewaltige Backdrop zum neuen Album zierte auch schnell die Bühne. Darauf zu sehen war natürlich das neue Albumcover und der Schriftzug "Devil Driver" und nach wenigen Minuten schallte auch ein "Devil Driver" durch die Halle.
Dez gab in der nächsten halben Stunde ebenfalls richtig Gas und der Mob tanzte, was das Zeug hielt. Vom neuen Album, dass ja angeblich "melodischer" sein sollte, es aber nicht ist, wurden die Songs "Clouds over California" und "Not all who wonder are lost" gespielt, ansonsten kamen Devil Driver typische Songs wie "Meet the wretched" aus den Boxen. Die Vocals waren während des ganzen Auftritts leider zu leise, typisch Markthalle irgendwie, aber es war mal wieder ein souveräner Gig von den Jungens.
Nach Devil Driver leerte sich die Halle merklich, viele junge Leute traten den Heimweg an, aber man musste auch auf jeden Fall an die frische Luft, weil die Halle mittlerweile sich erheblich aufgeheizt hatte und der Schweiß der Menge sogar schon von der Decke hinunter ran.
Man ging also erstma raus, kaufte sich, was man brauchte (das "In This Moment" - Album) und konnte das ein oder andere Schwätzchen halten mit dem Bassisten von Drowning Pool oder dem Gitarristen von In This Moment.
Spoiler NYC machen 77er HardcorePunk, der irgendwie im Midtempo liegt und somit nicht ganz unser Ding war und wir setzten uns zum ersten Mal am Abend hin. Am Eingang beobachtete man, wie ältere Menschen für Life of Agony die Halle betraten, während wir auf die Sängerin von In This Moment warteten um uns ein Autogramm zu holen, sie kam aber nicht.
Also brachten wir erstmal unseren Kram zum Auto und als wir wieder in der Markthalle ankamen, schallten schon die ersten Töne von LOA aus dem Saal. So mussten wir uns mit einem Platz weit hinten begnügen und es war schwer Keith Caputo von dort aus zu sehen, da er ja eher klein ist und sich manchmal beim Singen auch noch auf die Knie niederließ.
Der Platz ganz hinten im Saal erwies sich jedoch als gut, da man so die Möglichkeit hatte, ab und zu mal raus zu gehen um zu atmen, denn das war in der Halle nicht mehr möglich. Vor der Bühne hüpfte die Menge und es wurden natürlich auch die Standards wie "Weeds" und "River runs red" gespielt. Insgesamt hatten LOA eine Spielzeit von etwa 80 Minuten, danach kamen total verschwitzte Personen aus den Türen der Markthalle geströmt.
Nachdem etwa 2/3 der Besucher aus der Markthalle rausgeströmt waren, sammelten sich erstaunlich viele der Bandmember von allen Bands an der Bar und begannen sich zu betrinken, was in Diskussionen über Sepultura ("It´s a goddamn reunion, man") und einem sehr betrunkenen Drowning Pool - Betreuer (Ben, Sänger von Mad Doggin) ausartete.
Insgesamt kann man sagen, dass LOA das beste Konzert seit langem war :-)

Kommentare   

0 #1 Philipp Wolter 2007-06-23 19:36
Find ich klasse, dass in letzter Zeit immer mehr Leute wat schreiben! Weiter so - wir wollen mehr!
Das Konz wollte ich auch sehen, lag aber leider flach und musste mein Ticket Freunden mitgeben. Hätte v.a. DEVIL DRIVER gern gesehen!
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